Trümmer

Da fuhr ich wie gewohnt am Bahnhof  Loxstedt vor, parkte, füllte Formulare für den nächsten Auftrag aus und als ich endlich fertig war, blickte ich auf einen Haufen Schutt, mit einem Bagger als Krönchen!

Nun sitze ich hier kurz vor Feierabend und grüble immer noch, wie wohl das Gebäude ausgeschaut hatte, über welches ich viele Male meinen Blick schweifen ließ. Jetzt, wo es nicht mehr dort steht, erregt es meine besondere Aufmerksamkeit, denn ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern wie die Fassade aussah, weder welchem Zweck es diente. Es wird nie wieder wie früher sein, als ich völlig unbekümmert im eingeschränkten Halteverbot auf Fahrgäste wartete und das Haus ignorierte!


Mit Menschen, sogar wenn sie aus dem näheren Umfeld kommen, verhält es sich ähnlich. Wenn sie auf einmal weg sind, vermisst man sie und überlegt, was alles hätte noch gemeinsam angestellt werden können. Aber es hatte uns nicht gekümmert.

Gute Nacht!

Was soll ich sagen…?

14 Tage Urlaub vergehen wie im Flug, gerade auch dann, wenn das  Wetter so schön ist wie gerade noch. Bis eben waren Nachbarn da und wir haben über Pferde, Gott und die Welt und leider auch über Trump geredet! Was der sich wieder alles leistet!? Egal welches Ziel er mit seiner Strategie verfolgt, ich finde es abscheulich, wie er wie ein Bully durch die Lande zieht, sich ständig produzierend und in den Vordergrund drängend. Amerikanische Präsidenten galten über Dekaden als mächtigste Menschen der Welt. Doch dieser Führer spiegelt ein Verhalten wieder, welches mir täglich auf den Magen schlägt. Er findet suspekte Diktatoren, oder welche die es werden wollen -fantastisch- und betrachtet Treffen mit Ihnen als „Ehre“!?

Genug von dem Dämlack. Ich habe Hoffnung, das er es nicht die vollen 4 Jahre schaft  und bald wieder ein etwas berechenbarer Fürst die USA lenkt, denn Berechenbarkeit bewahrt vor kriegerischen Handlungen und gibt Raum  für Verhandlungen.

Jetzt sitze ich hier auf unserer Terrasse -in der Feuerschale glimmt es noch ein wenig- und genieße den letzten „Netto-Urlaubstag“! 


Vorhin habe ich noch meinen neuen Grill angeheizt und ein Thermometer für die Kerntemperatur-Messung ausprobiert. Tolles Hilfsmittel, um den gewünschten Garpunkt zu erreichen. 

Bei mir piepte es, als die Mitte meines 1000 Gramm Porterhouse-Steaks genau 55 Grad Celsius erreichte: Medium Rare = Rosa!

So mag ich es am Liebsten! Leicht mit schwarzem und grünem Pfeffer mariniert! Beilagen brauche ich keine, ist eh kein Platz!


Die freien Tage habe ich genutzt, um einen Schuppen zu bauen. Das hat mich sehr angestrengt, ich wollte nämlich alles allein machen, auch die dicksten Balken bewegen. Mit Hebelkraft habe ich das Werk fast fertig. Auf jeden Fall hatte ich sehr viel Spaß dabei, ich arbeite gern mitdenken Werkstoff Holz. Es riecht gut und lässt sich vielfältig bearbeiten.

Montag geht es wieder ins Taxi. Bin gespannt, ob ich das noch kann!?


So, jetzt habe ich 1/2 Flasche Jim Beam „Honey“ intus und verspüre den Drang nach meinem Bette zu gehen. Gute Nacht und bis die Tage!

Flashback

So gegen 19:00 setzt bei uns auf dem Dorf immer eine gewisse Lethargie ein. Der Dönermann schaut das erste Mal an diesem Tag aus der Tür, nach der Abendkundschaft. Die Eisdiele schließt, egal wie das Wetter ist, der Parkplatz vorm Griechen ist überfüllt, es ist Frauentag und die Taxis haben schon alle Stammkunden zu Hause abgeliefert.

„Hast du noch etwas?“

Der verzweifelte Anruf in der Zentrale ergab,  das sie nichts hatte, wenn überhaupt, dann später. Endlich eine günstige Gelegenheit, denKollegen $jackett auszufragen etwas näher kennen zu lernen. Als ich so die Treppe zum Aufenthaltsraum hoch schlurfte, rief er mir entgegen, das es dort oben nichts gäbe, ich solle wieder verschwinden. Ganz freundlich, so wie man sich Kollegen eben wünscht.

Wir plapperten ein wenig über dies und das, ich bereitete mir nebenbei ein schönes Asiatisches Gericht in der „Mikki“!

Nach kurzer zeit stellten wir fest, in etwa im gleichen Zeitraum in Bremen gewohnt zu haben und erinnerten uns an die guten alten Zeiten, die noch golden gewesen waren. Berufliche Erfolge und Misserfolge lösten sich ab, wir hatten gelitten, so gut es ging, waren beide aber immer wieder irgendwie auf die Füße gefallen.

Eine weitere Parallele bildete die Sachkunde bezüglich des Bremer Nachtlebens. Er, zu Anfang seiner Laufbahn als Bremer Taxifahrer, ich als Angestellter in einem Bowlingcenter und späterer Besitzer eines solchen. Der Bahnhof unser Revier. Die „Discomeile“ war noch nicht zur Schußwaffenfreien Zone erklärt, der Breitenweg noch picobello, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Nebenan der beste Dönermann der ganzen Welt, im Keller der Blinkturm, ein Kontaktschuppen für alternde Singles. Kinder mußten noch um 8 im Bett sein, nicht mit dem Muttizettel bis Morgens um 5 im Zappelschuppen. Die Junkies haben sich noch entschuldigt, wenn sie dir vor die Füße gefallen, oder den ganzen Gehweg mit ihren Utensilien zugepflastert hatten.

„Nur noch `ne Minute, Chef, dann bin ich fertig. Ich räum auch auf!“

Richtig nett waren die. Nur bei der Geldbeschaffung, da waren die nicht so lieb. In unserem Parkhaus wurden einmal 180 Wagen während eines Abends zur Freimarktszeit aufgebrochen. Die Leute konnten zusehen, wie die Scheiben barsten. Hier eine Schachtel Zigaretten, ein Mantel, eine Jacke, da eine Tüte Gummibären und das Autoradio. Die Menge hatte es dann gemacht.

Dann begannen wir, alle Lokale aufzuzählen, denen wir seinerzeit wie auch Heute noch, das Prädikat „Wertvoll“ zuerkannten!

Um die Ecke fand sich das Bell`s. Dort traf man sämtliche grauen Eminenzen beim Absacker, oder den Rosenverkäufer, der dort einen Eimer mit Nachschub deponiert hatte, um anschließend wieder im Blinkturm, oder dem Nobelschuppen gegenüber im Sinatra’s Dancing zu verschwinden.

Noch etwas weiter, in der Schillerstrasse befand sich das Schiggimiggi. Ein Restaurant, in dem es erst ab 2 Uhr Nachts so richtig gemütlich wurde. Dann kamen nämlich die Bedienungen aus den Umliegenden Gastronomien, um hier runterzufahren und noch schnell einen Happen zu essen, bevor es ins Bett ging. 24/7/365  konnte man dort zu menschlichen Preisen Speisen. Mit großen Gruppen wurde im Remmer, in der Innenstadt gefeiert. Eine Sammlung von unterirdisch angelegten Sälen, einem Brauhaus nachempfunden. Ober drüber, ganz in der Nähe, die „Altstadt“. Rund um die Tanzfläche war die Kulisse einer kleinen Stadt aufgebaut. Es gab einen guten Blick aus der zweiten Etage auf die Tanzfläche, welchen mit einem Sternenhimmel überdacht war. Das Stubu, das vom Fedelhören aus umgezogen war in die Böttcherstrasse und Heute auch am Breitenberg zu finden ist. Die haben bei jedem Umzug das ganze Inventar mitgenommen und im Original wieder aufgebaut. Dort gab ich meiner Frau den ersten Kuß! 🙂

Je länger wir quatschten, desto mehr Läden fielen uns ein. Unmöglich alle aufzuzählen. Namen kamen und gingen.  Leider hatten wir kein Bier auf dem Tisch, sonst wären wir bestimmt aufgebrochen, den „alten“ Pfaden noch einmal zu folgen. Unsere Augen blitzten bei der Erinnerung an diese Zeiten manchmal verdächtig auf. Was war da noch gewesen? Ach die, der, das war vielleicht was!

Keine Spur von Romantik mehr in der Heutigen Zeit!

Keine Spur von Romantik mehr in der Heutigen Zeit!