Enttäuscht. Ich!

Gerade erhielt ich den Auftrag, einen Schweizer LKW-Fahrer an seinem Truck abzuholen und ihm als Packesel für diverse Speisen vom nahen Burgerbrater zu dienen.

Es hätte ein so schöner Abend werden können! Jedoch, nun sitze ich hier, warte auf die nächste Tour und grüble, mache mir den Kopf, über Dinge, die mich an sich gar nicht angehen! 

Ich treffe also den Kunden an seinem Fahrzeug, lade ihn ein und nehme eine Abkürzung entlang eines Feldweges, der im Sommer legal und einigermaßen befahrbar ist und steuere die nächstgelegene Goldene Möve an. Dabei erkläre ich dem Fahrgast, das er jetzt schon 4€ gespart hätte. „Das tangiere ihn nicht!“, er würde jeden Preis anerkennen und bezahlen. 

Er bestellte sich zwei stinknormale Burger, dazu eine kleine Cola und eine kleine Portion „Frites“ für € 6,64 am dritten Fenster.

Nun erkundigte er sich, ob ich Kartenzahlung akzeptieren würde. Die habe ich nicht im Angebot, so wollte er gern noch an einer Bank vorbei und Bares ziehen.

Nun ging es zurück zum Ausgangspunkt. Er gibt mir 30€ und bedankt sich, klettert in sein Häuschen und ich winke zum Abschied. Morgen wird er Granulat laden und in die Schweiz bringen. Samstag dann Rohre nach Italien.

Irgendwie werde ich neidisch, denke dann aber ganz schnell an Staus, Winter und daran, das ich mit einem mir zur Verfügung gestellten Laster alles in Schutt und Asche legen würde! Hier nachzulesen!Spannend!

Was mir nun Kopfzerbrechen macht, ist die Tatsache, wie locker der das Geld rausgehauen hat. Fast 37 Öcken für 2 Hamburger!? Also, ich hätte wenigstens etwas aus dem Premium-Sortiment bestellt, um die Kosten/Nutzen-Statistik etwas zu schönen. Wenigstens! Und warum hat er sich das Zeugs nicht einfach von mir bringen lassen? 

Ansonsten liest man allerorts von schlecht bezahlten Fahrern. Wenn ich die Tour auf meinen Lohn beziehen würde, müsste ich wahrscheinlich fünf Stunden dafür arbeiten. Das wäre mir eindeutig zu viel! Vielleicht vernebelt die Entfernung zur Heimat auch das Hirn!? Hatte ja schon so einen Fall, vor einiger Zeit! 

Gute Nacht!

Hindernisse auf der Fahrbahn

Dieser Tag hatte es in sich gehabt. In dieser Schicht riss ich gut 400 Kilometer ab und war dabei zwischen Bremen und Cuxhaven unterwegs gewesen. Die längste Tour betrug 240 Kilometer (inclusive An- und Abfahrt), ein Transfer vom Reisebus. Noch weitere 7 Aufträge führten mich durch unser Pflicht-Fahrgebiet. Pausen hatte ich genug, insbesondere nach der Monstertour.

Sonnenuntergang an der Lunebrücke vor Neuenlande

Zum Feierabend, gegen 1:00 machte ich mich wie gewohnt in meinem Audi auf den Weg nach Hause. Dabei spreche ich mir, nach Bedarf, besondere Erlebnisse aufs Handy, um sie ggf. später einmal euch hier zur erzählen. So weit so gut!

Ich laberte also mein Handy voll. Sprach in den Speicher und Sprach in den Speicher und dann erschienen vor mir auf der Straße verschwommen und völlig losgelöst Sachen auf der Straße. Alles ging sehr schnell! Die Teile waren ungewöhnlich, sollte ich ausweichen? Nein, das ergab keinen Sinn. Ich hielt mitten drauf!

„Knöpfchen,….Spielzeugzylinder, gefüllt mit Beton!“, lallte ich ins Handy.

„Häh?“ „Huch!“

Geistesgegenwärtig steuerte ich meinen Wagen wieder zurück auf meine Fahrbahnseite, denn ich war einfach so eingepennt und hatte dabei fremdgesteuert weitergesprochen und kann das auch beweisen, weil ich es sogleich kommentierte und speicherte. Die Hindernisse gab es glücklicherweise gar nicht wirklich!

Also, so einen Sekundenschlaf hatte ich schon öfter mal, immer so Morgens um Vier. Bei Nebel oder Regen ist das besonders schlimm, weil das Fahren dann so anstrengt! Aber diesmal war ich länger weg. Auch bin ich in meinem zweiten Taxiwinter schon einmal auf meinem Motorroller eingepennt und in den Graben gefahren, aber das jetzt, das war echt verwunderlich!

Etwas Angst habe ich dann doch vor einem Unfall, wenn das wieder passiert. Deshalb mache ich jetzt vor der Heimfahrt immer ein paar gymnastische Übungen, um meinen Kreislauf für den Heimweg fit zu machen.

Das bedrohliche am „Sekundenschlaf“ ist, das er einfach so aus heiterem Himmel zuschlägt. Man merkt dann einfach Nichts mehr und mit Glück erwacht mann rechtzeitig wieder. Täglich passieren schlimme Unfälle überall auf unseren Straßen, wegen Übermüdung. Bei meinem Nachbarn ist letztes Jahr Einer ungebremst in den Garten gefahren. Zuerst dachten wir, „Der ist bestimmt besoffen!“, aber das war ein Irrtum, wie der Pustetest der Polizei ergab. Er war einfach so auf dem Weg nach Haus eingeschlafen.

In einigen Taxen haben wir so ein technisches Gerät oder eine Software, keine Ahnung wie das geht. Wenn diese Vorrichtung mittels Auswertung von stereotypen Fahrbewegungen einen Sekundenschlaf oder drohende Unaufmerksamkeit registriert, gibt es einen Piepton. Hat bei mir aber noch nie angeschlagen, außer bei „normaler Fahrt“, als ich hellwach unterwegs war. Ich bin gespannt, wann zuverlässigere Sensoren das Einnicken (Augen/Lid-Scanner) melden.

In diesem Sinne:

„Immer schön wach bleiben!“

Lenker vs Oberschenkel

Es ist warm heute, ich liebe es. Auch ist nicht viel zu tun. Nicht sooo schlimm, denn die letzte Woche hatte es in sich. Deshalb hier der Bericht über meine 3. Auftrag gestern:

–>Umsteigen auf Bus!

–>Parkplatz Alte B6

Eigentlich hatte ich einen schweren E-Rolli erwartet, aber da stand nur ein einsamer Radfahrer. Allerdings hatte er 3 Räder unter sich, welche wir gemeinsam indemSprinter hievten. 


Um ihm zu entlocken, was zu dem Drahtesel-Reichtum geführt hatte, -„Sie sind doch wohl nicht etwa gestohlen?“- erfuhr ich, das es eine Kollision gegeben hatte. 

Das zu ihm gehörende Pärchen war aneinander geraten und sein Lenker hatte sich in ihren Oberschenkel gebohrt. 

Der physische Schaden hätte sich überschaubar gestaltet, der Psychische weit weniger. Offensichtlich sei sie sehr, sehr echauffiert gewesen, über seine Unfähigkeit, ihr auszuweichen. Wir beide beteten für ihn, das er nicht so arg unter ihren Tiraden zu leiden hätte, sowie dem Liebesentzug.

Er ließ sich eine Quittung geben, man wolle gegebenenfalls den Schaden (die Taxifahrt, Räder waren heile) bei einer Versicherung geltend machen. Von Nichts kommt Nichts! 

Von „B“ nach „F“

Eine typische Eröffnung des Smalltalk-Desasters ist die Frage nach der Herkunft.

„HerrTaxifahrer, wo kommen sie den her?!“

Ich sage dann immer:“Aus dem Harz!“ Denn dort bin ich geboren.

„Nein, ich meine, wo sie jetzt her kommen!?

Dann erzähle ich, das ich aus dem Örtchen Albstedt komme. Das hat nur wenige Einwohner, die meisten Menschen werden es niemals durchfahren, geschweige denn dort leben. Somit ist es als „Unbekannt“ einzustufen, wie die Entwicklung des Gespräches zeigt.

„Aah, aus Alfstedt. Das ist aber ein ganzes Stück entfernt!“

Alfstedt liegt wirklich ziemlich weit weg. Ich korrigiere dann immer und versuche anhand von markanten Punkten, wie der Esso-Tanke an der nahen Landesstrasse, die Lage von Albstedt zu beschreiben.

Und am Freitag endlich einmal die passende Schicksalstour:

Zum Glück kannte ich den Edeka schon, als er noch in Betrieb war! 🙂 Die Einheimischen setzen oft voraus, das man die historischen Vorgänge bzw. Ort/Besitzerwechsel kennt.

 

Ungefähr wie 5 und Zusatzzahl beim Lotto. Und da ich um 4:00 Feierabend hatte, war dies meine letzte Tour. Hin und zurück mal eben 2 Stunden abgearbeitet und der Fahrpreis konnte sich sehen lassen.

€ 100,30 waren am Ende zu zahlen. Und ich wußte endlich, wo Alfstedt liegt.

Kein Stern ist aufgegangen

Der ohnehin komplizierte Fahrgast bemühte sich aufopfernd ein Haar in der Suppe zu finden, um den Fahrpreis zu drücken.

„Und sagen  sie ihrem Chef, ich wünsche das nächste Mal nicht mit so einer „Behindi-Kutsche“ -ich fuhr den Caddy- gefahren zu werden, sondern nur mit einem guten Deutschen Daimler, ansonsten werde ich ihnen Schwierigkeiten machen!“

Um welche Sorte Schwierigkeiten es sich handele, wolle er mir nicht verraten. Nur das es dramatische Folgen für die ganze Taxi-Branche geben würde, ganz besonders für mich!

Wäre ich nicht so geil auf den zu erwartenden Fahrpreiserlös gewesen, ich hätte ihn laufen lassen. Aber er hatte das Maximalziel, die Lessingstrasse in Bremerhaven genannt, welches allemal € 65,00 Wert ist!

Als wir dort ankamen, musste ich sage und schreibe 3 Mal um den Block fahren, bis er sich für eines der leichten Mädchen hinter den bunten Schaufenstern entschieden hatte.

Nachdem ich den Knispel abkassiert hatte, ging es in den wohlverdienten Feierabend. Ich werde Cheffe mal Fragen, ob ich einen Stern für meinen Caddy haben kann!

Unterdrückung

Heimlichkeiten mag ich nicht. Außer es sind meine Eigenen, dann kann ich damit leben :-)! (HerrTaxifahrer 2017)

Wie ich bereits öfter berichtete, sind Fehlfahrten, d.h. Bestellungen zu Abholadressen, an denen dann doch kein Kunde anzutreffen ist, ein sehr ärgerliches Übel. Es gibt Spezialisten, die rufen gleich bei mehreren Unternehmen an und setzten sich dann in den „Gewinner“, in das Taxi, das zuerst ankommt. Die anderen schauen in die Röhre. Dann sind da Jene , welche doch noch von Omi oder Mutti abgeholt werden und einfach keine Zeit haben, eben mal ganz kurz abzusagen. Seltener, aber auch gern genommen sind „Losläufer“. An der Party-Location morgens um Fünf: „Ich möchte Herrn $sowieso abholen, wo finde ich ihn?“ „Ooooh, der ist schon losgelaufen haben sie ihn nicht gesehen!?“ Natürlich findet man diese Spezies nicht, denn sie haben einen Schleichpfad benutzt, oder liegen beim Nachbarn in der Hecke bzw. am Jägerzaun.

Um die Häufigkeit solcher Enttäuschungen einzudämmen gibt es nicht viele Möglichkeiten. Ein kurzer Rundruf bei den Kollegen, ob es sich ggf. um ein Schwarzes Schaf handele, ist eine davon. Eine weitere die Telefonnummer. Wenn sie denn verfügbar ist. In der Regel ist es für fast alle Teilnehmer möglich, die Nummer dem Angerufenen anzuzeigen. Leider ist es beim Partyvolk aber Sitte, an Tagen mit viel Action lieber mit unterdrückter Rufnummer zu Stalken! Mal eben die Mutti angerufen, schauen, ob sie schläft oder die/den Ex, nur um kurz die vertraute Stimme zu hören. Oder den HerrnTaxifahrer.

Ich rufe Kunden gern kurz vorher noch einmal an, um mich zu vergewissern, ob der Taxiwunsch noch aktuell ist. Gerade unter der Woche, wenn ich teilweise Anfahrtswege von 15 – 30 Kilometer habe ist das wichtig. Schnell ist eine halbe Stunde vertrödelt, der Frust groß und andere, „brave“ Kunden, müssen warten!

„Ein Taxi in die $baumstrasse, wenns geht sofort!“, so der eilige Anrufer.

„Ich mache mich auf den Weg. Dauert 10 Minuten etwa. Darf ich bitte ihre Telefonnummer notieren, falls etwas unerwartetes passiert oder ich sie nicht gleich finde!?“

„Nee, das geht gar nicht, die ist geheim, die hat Niemand, die gebe ich nicht heraus!“

oder

„Das ist nicht mein Handy!“

oder

„Ich rufe für Jemand anderes an!“

oder

„Mein Akku ist leer…………….pieps……“

„Dann kann ich nicht zu ihnen kommen. Wissen sie, es gibt zu viele Telefonstreiche zur Zeit!“, log ich ein klein wenig.

Solche Kandidaten sind mir am Liebsten. Herr Wichtig braucht seine Privatsphäre. Meistens gibt es nach etwas Gemoser dann doch den gewünschten Zahlencode. Klar das ich erst losfahre, nachdem ich die Richtigkeit prüfte.

Noch ein weiterer Tipp, um das finden der Kunden bei größeren Veranstaltungen einfacher zu machen. Vereinbart einen markanten Treffpunkt. Also nicht „Vor der Stadthalle“, sondern z.B. „Kreuzung die und die Strasse“ in kurzer Entfernung. Außerdem noch ein Insider: Oft sind zu wenige Taxis bei Veranstaltungsende verfügbar. Deshalb lauft einfach los, in die Richtung, in die ihr fahren wollt. Wir Taxifahrer sind immer Dankbar, wenn wir nicht bis zum Pulk vorfahren müssen, sondern eben ganz schnell Fahrgäste am Strassenrand aufgabeln können!

Schönen Tag noch!

 

Am Nordbahnhof, da pufft die Lok…..

Er sei sehr traurig darüber, so mein Fahrgast, das ihn seine Freundin gestern verließ. Er vermisse sie sehr. Seine Liebe zu ihr sei ungebrochen!

Dennoch war er mit den Dienstleistungen der lokalen Dirnen, wo ich ihn abholte sehr zufrieden gewesen, so der Tenor seiner Ausführungen u.a. über seine vielschichtigen Fetische……..

Was soll ich sagen…?

14 Tage Urlaub vergehen wie im Flug, gerade auch dann, wenn das  Wetter so schön ist wie gerade noch. Bis eben waren Nachbarn da und wir haben über Pferde, Gott und die Welt und leider auch über Trump geredet! Was der sich wieder alles leistet!? Egal welches Ziel er mit seiner Strategie verfolgt, ich finde es abscheulich, wie er wie ein Bully durch die Lande zieht, sich ständig produzierend und in den Vordergrund drängend. Amerikanische Präsidenten galten über Dekaden als mächtigste Menschen der Welt. Doch dieser Führer spiegelt ein Verhalten wieder, welches mir täglich auf den Magen schlägt. Er findet suspekte Diktatoren, oder welche die es werden wollen -fantastisch- und betrachtet Treffen mit Ihnen als „Ehre“!?

Genug von dem Dämlack. Ich habe Hoffnung, das er es nicht die vollen 4 Jahre schaft  und bald wieder ein etwas berechenbarer Fürst die USA lenkt, denn Berechenbarkeit bewahrt vor kriegerischen Handlungen und gibt Raum  für Verhandlungen.

Jetzt sitze ich hier auf unserer Terrasse -in der Feuerschale glimmt es noch ein wenig- und genieße den letzten „Netto-Urlaubstag“! 


Vorhin habe ich noch meinen neuen Grill angeheizt und ein Thermometer für die Kerntemperatur-Messung ausprobiert. Tolles Hilfsmittel, um den gewünschten Garpunkt zu erreichen. 

Bei mir piepte es, als die Mitte meines 1000 Gramm Porterhouse-Steaks genau 55 Grad Celsius erreichte: Medium Rare = Rosa!

So mag ich es am Liebsten! Leicht mit schwarzem und grünem Pfeffer mariniert! Beilagen brauche ich keine, ist eh kein Platz!


Die freien Tage habe ich genutzt, um einen Schuppen zu bauen. Das hat mich sehr angestrengt, ich wollte nämlich alles allein machen, auch die dicksten Balken bewegen. Mit Hebelkraft habe ich das Werk fast fertig. Auf jeden Fall hatte ich sehr viel Spaß dabei, ich arbeite gern mitdenken Werkstoff Holz. Es riecht gut und lässt sich vielfältig bearbeiten.

Montag geht es wieder ins Taxi. Bin gespannt, ob ich das noch kann!?


So, jetzt habe ich 1/2 Flasche Jim Beam „Honey“ intus und verspüre den Drang nach meinem Bette zu gehen. Gute Nacht und bis die Tage!