Anruf aus dem Jenseits

Ich liege schnarchend im Bett, in wohlig warme Daunen eingerollt, von schönen Dingen träumend.

Da reißt mich das Festnetztelefon aus dem Koma:

„HerrTaxif…, ääähem Andreas hier!“

„Ja? Ja? Bist du das denn? Omi ist hier!“

Mein Gehirn -immer noch ein schlaftrunkener Brei- versucht mühsam eine Verbindung zum Archiv herzustellen, während gleichzeitig etwas Adrenalin ausgeschüttet und die Zunge vom klebrigen Gaumen gelöst wird.

Unter größter Anstrengung versuche ich die Nummer des Anrufers abzulesen! Erfolglos, denn meine Augen sind zu und die Denkmaschine läüft am Limit.

„Omi ist hier! Ooooomi!“

Langsam, gaaaaanz vorsichtig, leitet weiter und überprüft der Neokortex erste Rückmeldungen und Befehle.

„Ooooomiiiieee, hier ist die Oooooooomiiiiieeeeee!“

Erschreckende Gedanken bringen Licht ins Dunkel, ich werde ins Leben zurück geholt und kann endlich sprechen.

„Meine Omi’s sind alle tot! Ist das jetzt so ein Trick um Enkel abzuzocken!?“

„Oh nein, hab ich mich schon wieder verwählt?“

„Da ich nicht mehr an den Osterhasen glaube, wird es wohl so sein. *säusel, tröst* Schöne Festtage noch!“

Über den Wolken

Da die Herren der Telekom etwas arg zu tun haben derzeit und der Internet- sowie Telefonier-Bedarf meinerseits erste Entzugserscheinungen (Briefe schreiben, Wo hin gehen, miteinander reden, Brockhaus konsultieren, Gelbe Seiten suchen, selbst kochen, Pantomimen aufführen, uvm.) hervorgerufen hatte, entschloss ich mich, mit letzter Kraft den Datenstrom selbst zu reaktivieren.

Zu diesem Behufe erklomm ich die gute zweiteilige Leiter -ich bin nicht schwindelfrei und es ging wirklich sehr hoch- und frickelte mein sehr, sehr altes Netzwerkkabel (eine Art stationäres WLAN) an das von einem im Sturm gebeutelte überirdische Telefonkabel.

Schnell noch etwas Pflaster und eine Rolle Packpapier und fertig war die High-Tech Reparatur.

Und was soll ich sagen; die Fritz-Box konnektierte sich selbstständig und das Funknetz erstrahlte in den schönsten Bits!

Keine 5 Minuten später, ich ludt gerade die neuste Folge von Startrek Discovery herunter, rief die Telekom an und informierte mich, das der Router ja wohl schon wieder arbeite und frug was jetzt mein Problem sei.

Zum Glück hatte meine Frau mitgehört und reklamierte bei der Telekomistin, uns gefälligst eine nigelnagelneue Leitung zu legen, wir hätten hier schließlich nicht ständig ein Kilo Bytes herumliegen oder Bandbreite zu verschenken!

Nun, da dies geklärt war, widmete ich mich endlich meinem frisch gebrühten Kaffee und machte mich daran, 3 Tage Datenarmut nachzuarbeiten!

P.S. Ich hab extra noch etwas Trassenband drangehängt, sonst finden die Telekomiker nachher das Kabel nicht

Unterdrückung

Heimlichkeiten mag ich nicht. Außer es sind meine Eigenen, dann kann ich damit leben :-)! (HerrTaxifahrer 2017)

Wie ich bereits öfter berichtete, sind Fehlfahrten, d.h. Bestellungen zu Abholadressen, an denen dann doch kein Kunde anzutreffen ist, ein sehr ärgerliches Übel. Es gibt Spezialisten, die rufen gleich bei mehreren Unternehmen an und setzten sich dann in den „Gewinner“, in das Taxi, das zuerst ankommt. Die anderen schauen in die Röhre. Dann sind da Jene , welche doch noch von Omi oder Mutti abgeholt werden und einfach keine Zeit haben, eben mal ganz kurz abzusagen. Seltener, aber auch gern genommen sind „Losläufer“. An der Party-Location morgens um Fünf: „Ich möchte Herrn $sowieso abholen, wo finde ich ihn?“ „Ooooh, der ist schon losgelaufen haben sie ihn nicht gesehen!?“ Natürlich findet man diese Spezies nicht, denn sie haben einen Schleichpfad benutzt, oder liegen beim Nachbarn in der Hecke bzw. am Jägerzaun.

Um die Häufigkeit solcher Enttäuschungen einzudämmen gibt es nicht viele Möglichkeiten. Ein kurzer Rundruf bei den Kollegen, ob es sich ggf. um ein Schwarzes Schaf handele, ist eine davon. Eine weitere die Telefonnummer. Wenn sie denn verfügbar ist. In der Regel ist es für fast alle Teilnehmer möglich, die Nummer dem Angerufenen anzuzeigen. Leider ist es beim Partyvolk aber Sitte, an Tagen mit viel Action lieber mit unterdrückter Rufnummer zu Stalken! Mal eben die Mutti angerufen, schauen, ob sie schläft oder die/den Ex, nur um kurz die vertraute Stimme zu hören. Oder den HerrnTaxifahrer.

Ich rufe Kunden gern kurz vorher noch einmal an, um mich zu vergewissern, ob der Taxiwunsch noch aktuell ist. Gerade unter der Woche, wenn ich teilweise Anfahrtswege von 15 – 30 Kilometer habe ist das wichtig. Schnell ist eine halbe Stunde vertrödelt, der Frust groß und andere, „brave“ Kunden, müssen warten!

„Ein Taxi in die $baumstrasse, wenns geht sofort!“, so der eilige Anrufer.

„Ich mache mich auf den Weg. Dauert 10 Minuten etwa. Darf ich bitte ihre Telefonnummer notieren, falls etwas unerwartetes passiert oder ich sie nicht gleich finde!?“

„Nee, das geht gar nicht, die ist geheim, die hat Niemand, die gebe ich nicht heraus!“

oder

„Das ist nicht mein Handy!“

oder

„Ich rufe für Jemand anderes an!“

oder

„Mein Akku ist leer…………….pieps……“

„Dann kann ich nicht zu ihnen kommen. Wissen sie, es gibt zu viele Telefonstreiche zur Zeit!“, log ich ein klein wenig.

Solche Kandidaten sind mir am Liebsten. Herr Wichtig braucht seine Privatsphäre. Meistens gibt es nach etwas Gemoser dann doch den gewünschten Zahlencode. Klar das ich erst losfahre, nachdem ich die Richtigkeit prüfte.

Noch ein weiterer Tipp, um das finden der Kunden bei größeren Veranstaltungen einfacher zu machen. Vereinbart einen markanten Treffpunkt. Also nicht „Vor der Stadthalle“, sondern z.B. „Kreuzung die und die Strasse“ in kurzer Entfernung. Außerdem noch ein Insider: Oft sind zu wenige Taxis bei Veranstaltungsende verfügbar. Deshalb lauft einfach los, in die Richtung, in die ihr fahren wollt. Wir Taxifahrer sind immer Dankbar, wenn wir nicht bis zum Pulk vorfahren müssen, sondern eben ganz schnell Fahrgäste am Strassenrand aufgabeln können!

Schönen Tag noch!

 

Streuner (3)

*WTF*

Zuerst einmal packte mich eine kleine Wut, darüber, das die Meldung einfach so aus dem Lautsprecher, also öffentlich zu hören war!

Was, wenn mein Sitznachbar ein entlaufener Psychopath, ein Mörder, oder was weiß ich sonst noch war?  Womöglich auch noch „armado hasta los dientes“ *! Ich dachte von nun an lieber in einer anderen Sprache. Vielleicht liest er meine Gedanken!?

Vorsichtig blickte ich, während sich einige mögliche Szenarien meines Dahinscheidens vor meinem inneren Auge abspielten, zu ihm hinüber. Der Alte hatte sich nicht gerührt. Er blickte stoisch durch die Frontscheibe, wo gerade außer Autobahn nichts Anderes zu sehen war.

„Alles Gut?“, fragte ich ihn mit einem Frosch im Hals.

„Ist das Radio kaputt?“, antwortete er und fügte hinzu: „Das krächzt ja ganz schön….und so laut auf einmal!“

„Pfffffffff, was ein Blödsinn!“ Ich schob meine Bedenken wieder zur Seite und die Lüftung auf „MAX“ um ungestört telefonieren zu können, wählte die Nummer der Zentrale und hakte nach. Ich erfuhr, das – die Frau aus dem roten Auto – die Polizei gerufen hatte. Warum wisse man nicht, nur das die Leitstelle der Polizei in  Oldenburg mich gern sprechen würde.

Langsam verstand ich gar Nichts mehr. Erst rief die „ROTE“ ein Taxi und dann die Polizei oder auch umgekehrt. Mit vorgeschriebenen 60 Kilometern pro Stunde schneckte ich weiter die A 27 hinunter. Nebenbei googelte ich nach der Nummer der Polizei Oldenburg, wählte sie direkt und schilderte vorsichtig meine Lage.

Mein Sozius bedankte sich währenddessen für die Aktivierung der Heizung und rieb sich die Hände vor den Lüftungsschlitzen.

Der freundliche Polizist wusste von nichts und erkundigte sich nach meinem Standort.

„Oh, Cuxhaven!? Da sind wir nicht zuständig. Rufen sie direkt die 110, die werden informiert sein!“

Die geht mir langsam echt auf den Sack, die Polizei. Ich wähle 110, schildere meine Lage und sage gleich dabei, wo ich bin.

„Gut das sie sich melden!“

„Wissen sie denn überhaupt, wen sie sich da ins Auto geladen haben?!“

 

Fortsetzung in 1 bis 2 Tagen, ich muß das Alles erst noch verarbeiten.  -Großes Smiley-

 

*Spanisch: bis an die Zähne bewaffnet

„Guten Morgen Fahrgäste!“

„Guten Morgen HerrTaxifahrer!“

„Augeeeen geerade Auuuuus!,…… rührt euch!“

Heute muss ich etwas polemisch werden, denn gestern habt ihr so richtig in die Scheisse gegriffen.

Nicht nur darin begründet, das ihr wegen der in einer Woche endenden Kohlfahrt-Saison sämtliche Spirituosen an einem Abend inhaliert habt. Nein, ihr habt einfach ab einem Pegel von 0,2 Promille eure gute Kinderstube vergessen und zieht so vollkommen schmerzfrei durch die Lande um den Brot erwerbenden im dienstleistenden Gewerbe so richtig die Freude an den Kunden zu verderben.

Ihr springt laut johlend in den Wagen, verschüttet gleich zu Beginn eine Flasche Weizen und mosert los, weil das Taxameter schon aktiviert ist, es sind doch höchstens 20 Minuten gewesen, die ihr verspätet aus dem Partyraum gekommen seid.

26 km bin ich gefahren, weil ihr ein Taxi bestellt habt und hattet nicht den Arsch in der Hose, es wieder abzubestellen, weil ihr unbedingt in ein Anderes einsteigen musstet, das zufällig vorbei fuhr.

10 Minuten lang habe ich euch erklärt, nachdem ihr eingestiegen wart, das eine Fahrstrecke von 12 km nicht mit nur 3,00 € zu bezahlen ist. Das dieses dämliche Gesetz mit der Beförderungspflicht auch eine angemessene Bezahlung erfordert, fandet ihr echt unfair. Und das Argument, ich würde doch sonst leer in die Richtung fahren und das währe doch Verschwendung, könnt ihr euch für den nächsten Flug nach Mallorca für den Check In aufheben, ihr Hirnis!

Und ich kann auch nichts dafür, wenn sich in deiner „Stammkneipe“ Keiner um dich kümmert. Sicher, du hast deine bestellten Getränke bekommen. Aber dein absolut konfuses Gelabere wollen die sich dort auch nicht reinziehen. Und verdammt noch Mal, es ist mein gutes Recht, dich zu bitten, mir keine superintimen Ekeldetails von deiner Muschi zu erzählen. Deshalb werde ich dich nicht in mein Morgengebet einbeziehen! Ich hoffe, das du deinen Vorsatz, zukünftig lieber vor der Glotze zu sitzen, in die Tat umsetzt!

Und eine ganz besonders riesengroße Kacke ist das, was du in Loxstedt mit mir und meinen Kollegen abgezogen hast. Springst einfach mitten im Ort vor meinen Sprinter. Und ich so *quiiiiieeetttsch* von 80 auf 0. Lustig, wie du es dir dann gleich mit den Füßen auf der Konsole bequem gemacht hast. Das du vor irgend Jemand  Angst hast, in diesem beschaulichen Dorf und ich dich deshalb gratis nach Bremen-Oslebshausen in die Justiz-Vollzugs-Anstalt bringen sollte, war dann doch etwas zu unverschämt. Glücklicherweise kam mein Kollege $DerNuschler mit seiner „Maglite“ zu Hilfe und trieb dich aus meinem roten Taximobil. Das du später noch ein paar Spiegel von Autos abbrechen wolltest und einige Blumenkübel geschreddert hast, werden die freundlichen Beamten von der Polizei aus Schiffdorf noch mit dir erörtern.

Und Einen habe ich noch. Wenn ich mein Eintreffen am Abholhort kund tue, ist es nicht erforderlich, mich zur Sau zu machen und laut durch den Saal zu brüllen, ich wäre der dümmste Taxifahrer der Welt. Und das nur, weil ich 10 Minuten zu früh erschienen war. Dein Alter (hier ca. 67 Jahre) will ich dir dabei zu Gute halten, habe ich doch fast täglich mit verwirrten Senioren zu tun. Diese jedoch stehen wenigstens zu ihrer Krankheit, du Penner!

Sooo, nun hat die Litanei des Zorns ein Ende.
Ich bin nicht Nachtragend, verzeihe Vieles, vergesse aber nie Etwas!

„Fahrgästeeeeee stiiillgestanden! Nach Hinten wegtreten,….Marsch!“

Auf die herkömmliche Weise…

….. hat der Quarterback der Denver Broncos, Peyton Manning, versucht ein Taxi zu bekommen! So zwitscherten es jedenfalls die Augenzeugen aus der Bowl!