HerrTaxifahrer, übernehmen sie!

  • Ja, ich arbeite manchmal gern.
  • Ja, ich mag Herausforderungen.
  • Ja, ich übernehme auch gern schwierige Fälle

Und diese Umstände scheinen sich die Menschen am Dedesdorfer Markt (immer das 2. WE im August) sehr unbekümmert zu Nutze zu machen.

Anruf aus der Zentrale, ich möge bitte nach Desdesdorf fahren, am Markt, bzw. am RTW (Rettungswagen/Sani) würde ein Fahrgast auf mich warten!

DAS hatten wir doch schon!

Eigentlich hätte ich einfach das Posting „copy and pasten“ können, so ähnlich war der Auftrag.

Als ich gerade den Haupteingang der Kirmes passiere, läuft mir eine dralle Blondine in voller Erste-Hilfe-Montur entgegen und winkt panisch mit den Händen in Richtung des Kirchweges, wo ihr mobiles Krankenhaus steht. Ihr flehender verzweifelter Blick bringt mich fast aus der Fassung. Geschickt umkurve ich die Gäste einer Bratwurstbude und halte genau dahinter am RTW. Eine weitere Rettungsfrau kümmert sich um einen offensichtlich hilflosen Herrn, der sabbernd auf einem Feldstein hockte und seine Arme um die Beine seiner Aufpasserin geschlungen hatte. Auch ihr Gesichtsausdruck verhiess nichts Gutes.

Ich schwang mich von meinem Bock und erlöste die junge Dame von ihrem Festhalter.

Ist er schon entleert?

Ja, nur noch Salzwasser drin!

Die beiden Sanitäterinnen waren völlig entzückt, schlugen die Hände vors Gesicht und jubilierten, weil ich ihnen diesen aufdringlichen Kerl abnehme.

Ich kann leicht den jovialen und mit allen Wassern gewaschenen Taxifahrer mimen, denn ich kenne den Fahrgast. Er nimmt den letzten Tag des Schweinemarktes jedes Jahr zum Anlass, sämtlich Vorkommen von alkoholischen Getränken zu vernichten. Er scheiterte wie immer kläglich!

Schnell wuchtete ich ihn mit ein paar freundlichen Worten in den Sprinter und war ihn dann im nächsten Dorf auch schon wieder los.

 

P.S. Soeben erfahre ich, das mein Kollege $nuschler in der Nacht (ich hatte schon Feierabend) auf dem Dedesdorfer Markt gestürzt sei und sich reichlich kleine Wunden und Hämatome zugezogen hatte. Passiert sei das Ganze in Wahrnehmung seiner hoheitlichen Aufgaben als Taxifahrer. Er wollte noch schnell einen Blick in das Festzelt nehmen, bevor er auch den Dienst beendet. Wegen eines Regenschauers kürzte er über den Autoscooter ab.

Erste Stufe, zweite Stufe, keine Stufe!

Es war wohl schon mit der Demontage begonnen worden und die haben dann einfach Feierabend gemacht, ohne den nicht einsehbaren Bereich abzusperren, nimmt mann an.

Gute Besserung $nuschler !

Abschied steht in Kürze bevor

Es war ein schönes Hobby für mich, über meine Erlebnisse aus dem beruflichen Alltag zu berichten. Nicht immer sind die Geschichten stubenrein, aber das sind die Fahrgäste manchmal auch nicht.

Tja, so soll es auch bleiben. Nur ähneln sich die lustigen und weniger Lustigen Vorlagen meiner Kundschaft oder von Kollegen immer mehr, so dass öfter Ideen für Beiträge durch das Sieb fallen, weil entweder so schon oft passiert, oder zu laaangweilig.

Gestern hat sich Molly beschwert, ich solle mir trotz Lustlosigkeit oder wegen des Sommerloches wenigstens ein paar Bilder, Kochtipps oder sonstige Überlebensratschläge veröffentlichen.

„Taaraaaaaaa!“, hier das erste Bild.

schwalbis

Unsere diesjährigen Übernachtungsgäste fanden es bei uns anscheinend sehr anregend und haben gevögelt. Die Mehlschwalben haben sich Kurzerhand vervierfacht! Das Bild zeigt ein Elternteil bei der Fütterung  auf unserer VHF-Antenne. Die sollte eigentlich schon seit ewigen Zeiten abgerissen sein, wir bringen es aber nicht übers Herz, den Schwalbis ihre Fütterungsstation zu nehmen.

Es ist einfach so schön anzusehen, wie sich hier bei uns Tiere und Pflanzen in ihrer ganzen Pracht präsentieren.

Noch fleucht und kreucht es überall um uns herum, doch bald werden sich unsere Mitbewohner auf den kommenden Winter vorbereiten und in ihren Bau, in der Erde oder im Süden ihr Glück suchen.

Den Schwalben kann man sehr gut ansehen, wenn ihre Reisezeit gekommen ist. Sie sind sehr hibbelig, überprüfen ständig den Sitz der Federn und die Menge gespeicherter Energie, um dann endlich im September aufzubrechen. Ich winke ihnen dann zu und wünsche mir, das sie alle wieder zu uns zurück finden und in unserem Stall wie in den vergangenen 10 Jahren ihren Sommer verbringen.

 

„dritte Fenster“

Stammleser kennen meine Schwäche für schnelles Essen. Nicht allein aus beruflichen Gründen habe ich mein Futter gern „pronto“ vor mir auf dem Tisch, sondern weil ich schon seit meiner Kindheit gern zügig abgespeist werde.

Neulich, ich hatte gerade noch 15 Minuten Zeit, fuhr beim neuen McDonalds© an der Autobahnabfahrt Loxstedt vor, um gerade in mir wachsende Gelüste© zu befriedigen, bzw. vorerst im Keim zu ersticken. Zu diesem wohlgefälligen Zwecke orderte ich an dem kleinen sprechenden Kasten dreierlei 1-Euro-Burger oder so ähnlich, nichts, was lange dauern könnte.

Dritte Fenster bitte!“, sagt die Kratzestimme© und sie scheint zu ahnen, das ich doof drein schaue. „Echt…, dritte Fenster ganz vorn,zu, bezahlen!

Ich lasse den Wagen langsam anrollen und zähle durch. Es gibt nach wie vor nur 2 Fenster, aber mir fällt auf, das Fenster 1 mit einer fetten „2“ und Fenster 2 mit einer „3“ beschriftet ist.

Ich bin ein Gewohnheitstier© und leicht aus der Fassung zu bringen, speziell bei Änderungen über die ich nicht persönlich informiert werde! Das betrifft Straßensperrungen/Umleitungen genauso wie Rezepte für Speisen oder Burgerkauf bei McDonalds©.

Bevor alles in die Hose© geht, halte ich am 2. Fenster, um zu erfragen, wie ich zum 3. Fenster komme.

Oh, das hier ist das dritte Fenster©!

Nein, es ist das zweite, aber deshalb frage ich besser nach. Die Kassiererin erklärt, das hier ein neues Konzept eingeführt wird, die Kunden das aber nicht kapieren. Der sprechende Kasten heisst „Eins“, die Kasse heisst „2“ und die Ausgabe heisst jetzt „3“!

Das wird mich wenigstens noch 2-3 Jahre nerven, jedes mal für dumm verkauft zu werden.

Ich zahle an der  „3“ bzw, Zweites Fenster bzw. Drittes Fenster und strecke meinen Arm nach der Tüte aus.

Bitte fahren sie vor, die Burger werden frisch zubereitet!

Um es kurz zu machen. Ich bin ohne Kalorien abgefahren. Nach 15 Minuten und 3 Nachfragen, einem Hupausbruch©, 2-maligem Zurücksetzen waren die Klopse noch nicht bereitet. Es war keine Zeit mehr zu reklamieren, da mein nächster Kunde sonst hätte warten müssen.

Ich hab dann später ein Posting bei Facebook abgelassen. Die haben dann auch geantwortet, ich möge eine Mail diesbezüglich schreiben.

Habe ich Heute erst getan, weil ich eigentlich nicht mehr dort hin wollte. Da bin ich eisern. Aber in diesem Fall muss ich täglich oft da vorbei und es blutet mir der Magen das Herz©!

Falls ich eine Antwort erhalte, erfahrt ihr es sofort.

Offensichtlich habe ich verschlafen, das eine neue Strategie vorschreibt, die Burger tatsächlich „a la minute“ zuzubereiten. Was soll das denn? Könnte ich ja gleich zu Burgerking oder Hans im Glück fahren. Womöglich muss ich in ein paar Jahren am Herd parken und mein Paarhuferparfait selbst brutzeln.

Bitte, lasst alles wie es ist! Ich hab schon einmal boykottiert, da hatten die die Zubereitung für den McRib geändert. Heute ist der zum Glück wieder so würzig wie früher!

Teaserbildquelle: eigene Aufnahme am Drive in Bohmsiel. 123, warten,ärgern,wegfahren….

Galerie

Die relative Pünktlichkeitstheorie!

Von Frelsdorf kommend hatte ich den Auftrag meinen nächsten Fahrgast um 17:00 in Hambergen aufzupicken.
Auf die Sekunde bog ich auf den Parkplatz ein und ließ meinen Kunden zusteigen.

Ich hab schon gedacht, du kommst nicht mehr!?

Uhrenvergleich:

  • Taxi 17:00
  • PDA 17:00
  • IPhone 17:00
  • Kunde?
  • 17:00!

Ich bin doch pünktlich auf die Sekunde!
Ja,ja, aber deine Kollegen sind noch pünktlicher!

Kopf—>Lenkrad—>Es hupt—>Ende

Enkeltrick-Betrug verhindert!

Eine Frau rief an und bestellte ein Taxi für eine Dame aus $ortimlandkreisosterholz. Sie sei die Tochter und würde ihre Mutter in Bremen-Mitte in Empfang nehmen, die genaue Adresse wisse die Seniorin. Unsere Disponentin gab noch den Hinweis, das ein Taxi dort aus der Nähe schneller verfügbar sei, denn der Ort liegt außerhalb unseres Fahrgebietes. Die Frau wiegelte ab, es seien dort gerade keine Wagen frei, wir mögen uns auf den Weg machen.
Unser Fahrer holte die Rentnerin ab, welchen auf Nachfrage vorher noch zur Sparkasse gefahren werden wollte. Die Etwas aufgeregte Frau hob dort € 25.000 von ihrem Konto ab und bestieg das Taxi, mit dem Wunsch, noch einmal schnell zu Hause vorbei zu fahren, sie hätte etwas vergessen.

Währenddessen schrieb die Sparkassenangestellte, welche „Lunte“ gerochen hatte, die Nummer des Taxi auf und meldete der Polizei den Vorgang. Ihr war die Kundin wegen ihrer Nervosität und des ungewöhnlichen Geldbetrages aufgefallen.

Ein erneuter Anruf der „Tochter“ in der Zentrale. Sie wollte wissen, ob das Taxi unterwegs nach Bremen wäre. Ihr wurde mitgeteilt, das es wie geplant auf dem Weg sei.

Die Polizei passte das Taxi glücklicherweise an der Wohnung der betagten Frau ab und konnte durch Anruf bei der richtigen Tochter den Betrugsversuch aufdecken!

Bitte seid aufmerksam, solltet ihr solche Abläufe erkennen. Lieber eine peinliche Situation, falls man sich irrt, statt dem Verlust von Geld und Vertrauen eines hilfsbedürftigen Menschen!

Meldet Anzeichen von Betrug eurer Polizeidienststelle!

Haarige Sache

Hi liebe Leser, ich melde mich zurück. So langsam juckt es mir wieder in den Fingern. Und das nicht nur deshalb weil mein Hausarzt bei mir ein Karpaltunnelsyndrom diagnostiziert hat.  Muss demnächst zum Neurologen, der will dann meine Nerven durchmessen !
Weshalb ich eigentlich dieses Thema gewählt habe:
Eine junge Frau steigt zu, auf dem Arm ein zitterndes Hündchen. Es fährt wohl nicht gern mit dem Taxi. Mittels eines Leckerlies bemühe ich mich um sein Wohlergehen, bekomme jedoch nur die kalte Schulter. Das Viech hat die Größe eines Chihuahua, aber eine viel zu lange Nase für einen solchen.
Ich hake bei der Besitzerin nach, ob es sich vielleicht um eine seltene Rasse von kleinen, puscheligen Windhunden handele. 

„Nein!“, das sei in Wirklichkeit ein Chinesischer Nackthund *bekundete die Hundemama und ergänzte, ihn nicht scheren zu lassen , weil DIE dann so Scheisse aussähen!
Leider klingt das echt unglaubwürdig. Ich hoffe nur, das der Kleine sein Fell behalten darf und nicht doch noch geschoren wird, weil so eine Tussi annimmt, man hätte ihr einen FKK-Hund angedreht!
*Die haben doch von Haus aus kein Fell, oder!?

1+1 macht 2

Wie ihr auf dem Teaserfoto erkennen könnt, habe ich gerade alle Hände voll zu tun. Das Stalldach wird neu eingedeckt und benötigt meine ganze Aufmerksamkeit.

Da ich gleichzeitig einen Urlaub in Bad Meingarten eingereicht habe, gehöre ich nun auch noch zu den Glücklichen, die die Hitze geniessen dürfen und dabei noch etwas nützliches erledigen können!

In dieser taxilosen Zeit möchte ich euch dennoch ein Lebenszeichen posten, denn Heute ist der Blog 2 ganze Jahre alt geworden. Mehr Zahlen möchte ich hier nicht nennen. Dank einiger neuer Leser meldet meine Software regelmäßig „Your blog is booming!“

Danke an viele treue Leser und Kommentatoren. Wobei ich Herrn Ednong und Frau Molly einen Extradank aussprechen darf, für ihre informativen/erheiternden/mahnenden Beiträge.

Und damit ihr seht, das hier ein richtiger Mensch schreibt, ein Bild von mir, im Alter von 2 Jahren:

 

ichSeinerzeit trug ich die Autos noch unter dem Arm, statt sie durch die Gegend zu lenken!

 

In Rauch aufgelöst!

Für Heute steht der Besuch beim Dönerboss an. Es dreht sich um den ominösen Anruf bei mir als Zentrale. 

Ich gehe in den Laden und Frage nach dem Chef. Einer der beiden Bediener von „der Gerät“ ruft ihn auf seinem Handy an, sprich etwas in einer mir unbekannten Sprache und reicht es mir herüber. Den Gegenüber erkenne ich sofort, denn er poltert gleich wieder mit einer Mischung mir nicht verständlicher Wortfetzen los. Ich lasse ihn einen Moment reden, bevor ich ihn um eine etwas langsamere Sprechweise bitte und mir den Grund für seinen Ausrastet erklären lasse. Folgendes hätte sich zugetragen:

3 Frauen hätten sich ein Taxi bestellt, nach Bremerhaven wollten sie.
Der Fahrer hatte eine Wartezeit angekündigt und deshalb verabredete man sich am Dönerladen.
Irgendwann  waren die Frauen nicht mehr da, der Laden wurde abgeschlossen. Da kam wohl jetzt der bestellte Taxifahrer und suchte nach seinen Fahrgästen. Weil er sie nicht vorfand hatte er dann wohl gemeint, den Dönerbosses anrufen zu müssen, der mit der Sache nichts am Hut hatte und ihn zu beschimpfen.
Daraufhin rief der Boss bei mir an, weil er dachte es wär ein Fahrer von uns.

Wir beenden das Gespräch mit einer einvernehmlichen Versöhnung und wünschen uns gute Geschäfte.

Ich bin echt froh, das die Sache aus der Welt ist! „Boss“ erwähnte noch, das er die Handynummer von dem anderen Fahrer hat, der solle sich seinen „Ascheloh“ schon mal eincremen!