„Road Rage“ in Frelsdorf!

Ich hielt direkt vor dem Haus meines Fahrgastes, um kurz abzukassieren, sowie meinen Sammeltaxibericht vom Kunden abzeichnen zu lassen. Formalitäten eben, wie sie in Deutschland Gang und Gäbe sind.Bis dahin war das ein völlig normaler Job.

Eben reichte ich meinem Fahrgast das Formular für seine Unterschrift , da fuhr hinter mir ein weiterer PKW auf, links blinkend. Ich fuhr sofort 10 m vor, denn ich ging davon aus, man wolle die Parklücke nutzen, welche ich blockierte. 

Nun wurde es aufregend, als ich den Fahrer wutschnaubend, mit Rasierklingen unter den Achseln, im linken Rückspiegel auf meine Seite auftauchte. 

Ich verriegelte die Türen!

Leider konnte ich mich nicht um ihn kümmern, denn jetzt nahm ich das Fahrgeld in Empfang und verstaute es in meiner Börse.

Erst hämmerte er an meiner Seitenscheibe, dann stellte er sich vor meinen Wagen!

Gefahr im Verzug!

Mein Fahrgast stieg aus und trottete nach Hause, während der komische Autofahrer jetzt die Chance auf eine kurze Plauderei nutze. „Warum ich die Straße blockiere, ich Idiot, und Vieles mehr“ sprudelte aus ihm hervor. Ich hörte ruhig zu, und konnte einfach nicht erkennen, warum man wegen einer insgesamt einminütigen Wartezeit – hätte er nicht so komisch gedrängelt wärs schneller gegangen – so einen Aufriss machte.

„Ich kann ihnen nicht folgen!?“,gab ich zu bedenken.

„Verpiss Dich bla blabla, Straße blockiert blablabla, nur 20 Meter!“

Ich ließ den Wagen langsam anrollen und fuhr weg, wahrscheinlich war ihm die Sonne Heute zuviel. Im Kegel seiner Scheinwerfer gab er dann noch ein einigermaßen lustig anzuschauendes Rumpelstilzchen zum Besten, derweil ich mir die Route zu meinem nächsten Patienten heraussuchte…….

Post-Traumatische Parkplatzstörung!

„Nehme Heute den Bus, du mußt um 22:30 zum Flughafen!“

*-*

Ja, ganz toll. Es kommen Leute aus dem Urlaub zurück und ICH muss DAAAAAA(Link) hin!

Früher™ bin ich immer gern zum Flughafen Bremen gefahren. Bremen war 25 Jahre mein Wohn- und Arbeitsort, deshalb tat es mir immer gut, wieder reinzuschauen, in das „Dorf mit Straßenbahn“! Das ist grundsätzlich so geblieben, mit Ausnahme des Flughafens! Seit dem bescheuerten Taxi-Aufbruch , dem Erlebnis mit den Arschgeigen, die da am Taxistand herumlungern und der unlustigen Routine der Polizei in der Flughafenallee, bekomme ich Bauchschmerzen.

Mit latenter Übelkeit machte ich mich dann auch auf den Weg. Laut Flugplan landeten diesen Abend 5 Flieger innerhalb einer halben Stunde. In Bremen bedeutete das Chaos in der Ladezone. Neben den 13 erlaubten Taxen tummelten sich auf einer länge von 200m in 2 doppelt unterbrochenen Parkbuchten außer mir noch weitere 50 Mietwagen – meistens Busse – und natürlich die Privaten Abholer, in unübersehbarer Anzahl. Mir war klar, das die Chancen auf einen einigermaßen akzeptablen Halteplatz als sehr gering einzuschätzen waren. Ich begab mich 20 Minuten früher dort hin, um notfalls noch einmal komplett um den Block zu fahren, sollte  beim ersten Durchlauf alles belegt sein. Nach einem Blick auf die Ankunftstafel im Internet schwanden alle Hoffnungen, jemals wieder nach Hause zu kommen. Drei Flieger hatten Verspätung, einer war Planmäßig und meiner in der Tat 15 Minuten zu früh. Passagiere aus 5 Fliegern gleichzeitig, das ist in Bremen der absolute Gau! Wenigstens auf der Strasse, denn das Bodenpersonal im Terminal hat da keine solchen Probleme.Profis halt!

„Alaaaaaaaarm!“

Mit Mühe konnte ich mich mit dickfälliger Fahrweise bis 20 Meter hinter den Ausgang vorkämpfen und fand dort auch noch eine passende Lücke! Länge 1,5 Meter, Breite vorn 2 Meter, Hinten 1,20 Meter. Eingelogged!

Wenn sich die anderen Fahrer etwas Mühe gäben, blieben die Spiegel dran! Doch was ein Trugschluss. Rechts neben mir befand sich ein Behindertenparkplatz. Befand! Nachdem ich jeden Quadratmillimeter mit meinem „Red Porsche-Killer“ aufgefüllt hatte stellte sich eine junge Dame da hin und blockierte damit wenigstens die Durchfahrt weiterer 8-Sitzer!

„Kein Thema!“, dachte ich mir, denn die linke Spur war ja noch komplett frei und wenn sich alle an die Regeln des einfädelns hielten, staute es sich maximal bis zum Flughafeneingang. Nun denn, warum soll es so einfach sein. Nachdem ich noch schnell einen Kontrollgang um den Wagen gemacht, sämtliche Wertgegenstände in meiner Umhängetasche verstaut und drei Kreuze gemacht hatte ging ich frohen Mutes zum Terminal, um meine Fahrgäste einzusammeln.

Hätte ich bloß nicht noch einmal zurück geschaut. Ein sehr cooler Bremer Kollege stellte sich gerade in den linken Kanal und verschloß den letzten Ausgang! Ich knipste noch schnell das Beweisfoto für euch, nicht das es hiesse, ich wäre ein notorischer Lügner.

Zugeparkt

Zugeparkt

Dann ging ich stoisch ins Terminal, stellte mich in die Nähe der Gepäckausgabe, schloß demütig die Augen und hielt brav mein Schild mit dem Namen meiner Leute hoch, so wie es auch bei den Zeugen Jehovas ausschaut, wen sie ihre Zeitschrift anpreisen. Von Zeit zu Zeit blinzelte ich, ob sich mir Jemand in mein Schema passendes näherte. Ich schlief ein. Nein, ich schlief nicht ein. Das war bei dem Lärm nicht möglich. Jedes Mal wenn ein Fluggast mit seinem ausgeleierten Vielflieger-Rolli über die Orientierungsmarken am Boden für die Blinden Mitmenschen rollte, suchte ich Deckung, weil es auch eine Bombenexplosion hätte ankündigen können, so ratterte und polterte es !

Endlich kamen nach und nach Fluggäste mit ihren Koffern heraus. Aus dem „mittleren Strahl“ ergossen sich meine Fahrgäste. Ich sollte vorgehen, die Koffer könnten sie auch allein ziehen. Als ich durch die automatische Schiebetür trat, offenbarte sich das Grauen. Eine Schlange bis zur Autobahn stand hinter dem Bremer Bus-Fahrer und ein Hupkonzert ertönte, wie es sonst nur nach gewonnenen Türkei-Spielen zu hören ist.

Laute Hupen, leise Hupen, defekte Hupen. Keine Melodien hörte man, nur aggressive Morsezeichen. Lang, kurz,kurz,laaaaaaaaaaaaaang!

Zum Glück war mir jetzt Alles rund herum vollkommen egal. Ich blieb ruhig und suggerierte meinen Fahrgästen, das ich die Kontrolle hätte und das hier jetzt so normal war, wie es nur sein kann. Mit Mühe – ich zielte mit dem Wagenheber auf seine Motorhaube, den Stern hatte ich soeben abgerissen – konnte ich einen Benz-Fahrer dazu bekommen, etwas zurückzusetzten, damit ich die Rampe an meinem Trafik herunterlassen konnte, um die Koffer einzuladen. Meine Fahrgäste hatten ihre Plätze schon eingenommen, als ich einem Touran, der mir eben in die Hacken gefahren war, die Frontscheibe einschlug!

„So langsam bekam ich das Gefühl, wieder zu Hause angekommen zu sein!“

Von Neuem auf dem Fahrersitz, musste ich nur noch einen Jaguar F-Type gegen einen Poller drängen und wir hatten endlich freie Fahrt ins gelobte Cuxland!

 

P.S. Jetzt könnte ich ja das nächste Mal in das Parkhaus fahren. Nur, wer zahlt das dann? Und wer erklärt meinen Fahrgästen, das sie entweder 20 Minuten warten, oder 1 Kilometer laufen müssen. Und wer verspielt die letzte Chance auf Trinkgeld!? Also ich nicht. Und außerdem würde ich das Spektakel am Taxistand nicht mitbekommen!

 

 

Adrenalin

Bitte verzeiht mir, wenn ich eine etwas blumige Metapher benutze, um meine Gefühle von Gestern gegen 19:30, noch etwa 15 Kilometer vom Klinikum entfernt, mit einer hochschwangeren, stöhnenden,laut Gedichte rezitierenden Frau auf der Rückbank zu beschreiben.

Es war, wie wenn meine selige Mutter – sie ging Morgens immer als Erste in den Kuhstall um zu füttern – vom Hofe her laut nach meinem Vater und mir rief:

„Karl-Heinz-Andreas, beeilt euch, ein Huf guckt schon heraus, ihr müsst helfen, sie liegt!“

Eigentlich als ganz normale Einweisung gedacht, entpuppte sich dieser Auftrag nun doch als Einsatz für Spezialisten! Ich bin jetzt nicht einfach losgerast, sondern hab erst einmal die Lage gecheckt. Das Köpchen war offensichtlich noch dort, wo es die letzten Monate verbracht hatte und das schmerzverzerrte, entschuldigende Lächeln lies noch keinen Kontrollverlust erkennen.

An der Klinik angekommen hakte ich die werdende Mutter unter und wir schleppten uns in Richtung Fahrstuhl, der Kreißsaal befindet sich in der Ersten. 

Zu meiner Beruhigung kam gleichbleibend Schwester um die Ecke:

„Wer ist das, wo sind die Papiere, wieviel Kinder hat sie schon, spricht sie Deutsch? “

„Keineeee Ahnung. Hier ist nur die Überweisung, ich nicht ihr Mann, nur der Chauffeur und ich bin dann gleich wieder weg!“

Ich wünschte noch alles Gute, holte mir an der Rezeption meinen Stempel für den Transportschein und setzte mich unter Buh-Rufen und heftigem Hupkonzert in meinen Caddy, den ich einfach mitten  im Kreisel vor dem Haupteingang stehen lassen hatte.

„Hallo, ihr könnt mich doch nicht so fertig machen, schließlich wäre ich fast Taxivater geworden!“

Hu’e* und die EM

Folgende Szene: Bahnsteig 1, der letzte Zug aus Bremen in dieser Nacht läuft ein, ich döse

„Hallo, der Herr hier hat eine Frage!“, informierte mich meine Kundin am Lübberstedter Bahnhof, während sie Einstieg und aus ihrem Schatten ein etwas gefledderter Fußballfan hervortrat, sich zu mir herunter beugte.

„Können sie mir auch ein Taxi rufen, ich muß zurück nach Hu’e*!“

„Nein, ich bin der letze der Mohikaner, aber wenn die Dame nichts dagegen hat können sie bis nach Wulsbüttel mitfahren und von dort geht es dann nach Hu’e(*Mundartlich für Ritterhude). Das ist dann sogar noch günstiger, weil wir näher an die Alte B6 kommen!“

Sie stimmte zu und so ging die Reise los. Der Mann war der wöchentliche Tiefschläfer aus der Nord-West-Bahn. Er hatte Bremen eigentlich noch garnicht verlassen wollen, doch da das Spiel gegen die Franzosen etwas unglücklich für die Deutschen geendet hatte, entschied er sich, die „Siegesfeier“ auszulassen. Sein Pegel reichte jedoch, um ihn im Zug einschlafen zu lassen, bis der herzlose Schaffner 3 Stationen hinter seinem eigentlichen Ziel den Traum vom Finale beendete und den „Schwarzfahrer“ aus dem Zug komplimentierte.

€ 47,60 für`s Taxi hat ihn dann das Schläfchen im Zug gekostet und er rundete auf € 50,00 auf, „weil ich ja jetzt wegen ihm auch noch später Feierabend hätte!“

Noch ein Wort zum heutigen Fußballabend, den ich, wie ich mir ausgemalt hatte, liegend und Fernsehen glotzend auf dem Sofa in einem unserer Aufenthaltsräume verbringen wollte. Hat so nicht ganz, geklappt. Meine Stimmung fiel in den Keller als der Fahrauftrag eintraf. 21:06 von Lübberstedt nach Hagen. Ade 1.Halbzeit! 🙁

Unterwegs verfolgte ich den Spielstand auf dem Handy. Im Radio wurden nur alle paar Lieder Kurzberichte geliefert, warum machen die das? In einer Zeit vor dieser Welt wurden Fußballspiele auch komplett im Radio übertragen! Nun denn, da meine Laune schon eh schon am Boden war, machte mir das erste Tor auch nichts aus. Ich verfolgte dann die 2. Hälfte wie angedacht, schaltete nach dem 2:0 ab, weinte jämmerlich zappte durch die Kanäle und schaute mir dann die besten 25 Unfälle mit Radladern an. Kurz vor dem Abpfiff machte ich mich auf die Socken zu einem weiteren Auftrag, „Adieu le blanc!“

Gewohnheitstier

Heute hatte ich das Vergnügen, ein neueres Mercedes-Kombi zu fahren. Unsere neuen Modelle sind ansonsten nur Tagsüber im Einsatz, um sie zu schonen.

Wie ich schon schrieb, ist zur Zeit der VW-Caddy mein Lieblingstaxi, weil er mir genügend Raum gibt, mich einzurichten. Immerhin verbringe ich wenigstens 8 Stunden pro Arbeitstag – exklusive   Pausen – in meinem Arbeitsgerät..

Eine Einweisung benötigte ich nicht, ist ja eh immer das Gleiche!

So konnte ich den Wagen problemlos in Betrieb nehmen, alles Easy. Leider konnte ich nicht vom Hof fahren! Der Schaltknüppel war nicht zu finden!

Alter!“

Der Motor dieselte so vor sich hin, ich frage mich unterdessen, wie die Kollegen das gemacht haben. Sogar Kolleginnen sind mir schon fahrend entgegen gekommen. Ich entdecke einen Knauf, etwa dort, wo sich der Hebel bisher immer aufgehalten hatte. Ich drückte, in der Hoffnung, da fährt etwas aus. Keine Chance, das Teil saß fest.

Ich zog, die Mittelkonsole öffnete sich, ein Blick hinein, die Enttäuschung stand mir auf die Stirn geschrieben!

Immerhin fand ich den Bondrucker. Am Lenkrad fanden sich Hebel, mit denen manuell der Gang gewechselt werden kann, aber zuerst müsste ich Einen einlegen! Ich überlegte ernsthaft, Kollegen zu befragen, da erblickte ich einen zusätzlichen Blinkhebel!


Die Beschriftung ließ mich erraten, das es sich um eine Lenkradschaltung handelte. Das so etwas noch gebaut wird!?

Mit der Methode „Versuch und Irrtum“ brachte ich mir die Bedienung in kürzester Zeit selbst bei. Allerdings musste ich feststellen das man mit diesem Schalter nicht blinken kann! Dann geht der Gang raus. Doof! Mitten auf dem Kreisel stehenbleiben ist doof!

Die Zentrale ruft mich über Funk. Ich fingere nach dem Taster um zu antworten, finde ihn nicht. An der nächsten Bushaltestelle schaue ich mir die Knöpfe rund um das Multifunktionsrad für das Radio usw. an. Kein Mikrofonknopf mehr.

*heul*

Die Kollegin erreicht mich per Handy und gibt mir etwas durch. Ich fasele etwas von Funkloch, als ich einen separaten Funkkasten entdecke. Hatten wir noch nie in einem Mercedes, aber die wollen mich wohl testen.

„Test,Test!? Hörst du mich?“

„Jaahaaa!“

„Ok, war wohl ein Wackelkontakt!“

Meine Abschließende Bewertung für den Wagen:

  • +Neu
  • -Doofe Schaltung
  • -Kein Getränkehalter
  • -Keine Armlehne/Schaltknüppel zum anlehnen
  • +Leise
  • +starke Maschine
  • -zu viele Sensoren, es piept zu früh, gerade bei seitlichen „Hindernissen“
  • +IPhone lässt sich über Bluetooth oder USB- Stecker anschließen!Endlich! Danke!

Wegen der Multimedia-Ausstattung liegt der jetzt auf Platz 2 in meiner Fuhrparkliste und weil die Sitze noch neu und bequem sind!

School’s Out!

Heute Nacht steigt im Pam die Party zum Ferienbeginn. 

Gleich die erste Tour ließ erahnen, welch Geistes Kind die Fahrgäste sein werden. Nämlich die Kinder des Weingeistes, aller Art und Konzentrationen. 5 Minuten nach Start des Taxameters hatte sich endlich der Letzte angeschnallt, 500 m war die Strecke, als einer die seitliche Schiebetür während der Fahrt öffnete und last but not least dauerte es 15 Sekunden bis er von der Fahrt ausgeschlossen, wie ein Kleinkind strampelnd und stampfend, am Straßenrand zurückblieb!

Gut, das ich nur die normale Schicht bis 01:00 hab!

Noch einmal am Rande:

Die Eltern der meisten 16-17 jährigen Teens wissen nichts von dieser Party, weil nicht sie, sondern die Kids die „Muttizettel“ genannte Vollmacht selbst unterschreiben. Die Kinder müssen nur einen 18-Jährigen finden, der so blöd ist, die „Aufsicht“ zu übernehmen. Name eintragen und Zack, fertig ist die Disconacht bis morgens um 5!

Ticker, Samstag der 18.6.16 Teil 3 (ohne UFOS!)

3:00 Es geht vom Pam nach Düring. Eine von den simplen Touren, ohne Kopfkino, Ohrensausen oder Nasenquälerei.

3:30 Bexhövede nach Loxstedt. Meine angetrunkene Beifahrerin sucht Körperkontakt. Mit größter Mühe kann ich sie abhalten, zu mir herüber zu krabbeln, das  – mehrere – Zentnerweib! Sie greift sich immer wieder meinen rechten Arm, um ihn irgendwie zu begrapschen. Mir wird schlecht. Allein schon wegen so `ne Bakterien. Wer weiss, was die diese Nacht schon alles befummelt hat!? Nach 8 Minuten bin ich sie los, renne 3 Mal ums Taxi – um den Woodoo – Zauber zu vertreiben -.

4:08 Hier hatte ich dann etwas Luft, um mir meinen 2. Kaffee diese Nacht zu brühen. Ich brühe ich nicht wirklich, ich löse auf, mit heißem Wasser. Diesen von Jacobs 3 in 1. Neben Milch und Zucker ist da auch gleich Kaffee drin. Mir reicht ein Tütchen pro Becher nicht – Plörre – , ich haue da 3 Stück rein. Hält auch besser wach so!

Die Sonne kündigt sich im Osten an und passend dazu läuft auf meinem Rentnersender – NDR! Niedersachsen – „Here comes the sun!“

Übrigens höre ich gern Bremen 1 und NDR 1, weil die Musik nicht so aggressiv macht. Außer der Schlagerwunschstunde natürlich, da drehe ich durch. Aber dann schalte ich auf NDR INFO.

5:00 Meine letzten Fahrtgäste wollte ich am Pam aufnehmen, danach sollte FA sein. Es stiegen dort ein Mann und eine Frau nach Meyenburg zu. Wenn er nicht die ganzen 20 Minuten sehr laut über seine Kenntnisse als Fahrgast doziert hätte, wäre es ein schöner Stich gewesen. Aber er entlohnte mich mit € 5,00, weil ich so brav zu gehört hatte!

5:40 Auf dem Display steht „-mach Schluß und fahr in die Zentrale-„. Schön dachte ich und wollte gerade den Schlips ablegen, als mir in der Ortsmitte von Hagen eine 4er-Gruppe vors Auto sprang.

„Fahr uns zuhn Bäkka, un danna Hause!“

Das Ziel lag zwar nicht auf meiner Feierabendroute, aber mehr als ein paar Minuten dürfte es nicht dauern. Hatte ich mir gedacht! Der Stopp beim Bäcker dauerte schon an die 10 Minuten, weil jeder ein individuell geschmiertes Brötchen haben mußte. Ich wurde auch eingeladen, lehnte aber wie gewöhnlich höflich ab, mit dem Hinweis, das ich eher auf Bares stehe.

Nach einem angemessenen Trinkgeld und schönen Wünschen konnte ich diese Schicht endlich beenden und fuhr um 6:30 auf den Hof der zentrale.

Im Radio spielte „I`m a train!“

Nein ich war kein Zug, aber ich wäre gern so stark wie einer!

Der Blitzer an der Rampe – Weserstrasse Wulsdorf –

Hier im Cuxland, wie Andernorts auch, werden Geschwindigkeitsmessungen benutzt, um unkontrolliert herum rasende unbescholtene Bürger um ihr sauer verdientes Geld zu bringen. Der Blitzer steht stadtauswärts, vor einer Stelle, an der sich die Strasse von zwei auf eine Spur verengt. Um den Verkehrsfluss nicht zu stören, fädeln Autofahrer hier gern zügig ein und nutzen jede passende Lücke, um an den den begehrten Fahrstreifen Richtung Süden zu gelangen. Manchmal ist es dann nötig, kurz aufs Gas zu treten, um irgendwelche Schleicher zu schneiden um vier ihnen einzuscheren. Alle sind zufrieden! Der Schleicher kann schleichen, der zügige Fahrer kommt zügig voran. Keiner tut sich etwas.

Wie kommt es denn nun, das ausgerechnet hier diese seit Jahren bestehende Symbiose zwischen Schnarchnasen und Autofahrern zu zerstört wird? Gibt es denn keinen Bestandsschutz? Wild lebende Hamster dürfen doch auch  nicht umgesiedelt oder deren Lebensraum beschnitten werden!

Der Ortsamtsleiter des entsprechenden Bezirkes klärt uns in einem Interview mit Nord24 auf:

Horst Keipke, Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, sagt: „Das ist keine Abzocke, sondern dient einzig und allein der Verkehrserziehung. Wenn wir abzocken wollten, gäbe es dafür in der Stadt viel bessere Straßen.“ Ganzer Artikel hier….

Aha, die Verkehrserziehung. Weiter unten kommt dann für die Zweifler noch der Hinweis auf einen Kindergarten in der Nähe. Fehlen noch Rollstuhlfahrer, Senioren und Frösche!

In einem anderen Artikel von Nord24:

Die Stadtteilkonferenz in Wulsdorf hat die Politik darauf aufmerksam gemacht“, sagt Ordnungsamtsleiter Horst Keipke.

Der Blitzer hat € 90.00o gekostet und soll schon im ersten Jahr das 3-Fache der Investition einspielen, so Nord24. Die Behörde bestreitet das und rechnet mit „nur“ €100.000 pro Jahr. Solch eine Gelddruckmaschine hätte sicher jeder gern! Welches Geschäft amortisiert sich schon nach 11 Monaten!

NWZ-Online schreibt in ihrem Artikel, in dem sich die Wulsdorfer widersprechen:

In Wulsdorf ist man nicht gerade glücklich über den neuen Großverdiener am Straßenrand. Vor allem die Stadtteilkonferenz hat auf die Installation der Säule säuerlich reagiert und bedauert, dass es im Vorfeld keinerlei Absprachen gegeben habe. Maßgebliche Mitglieder der Stadtteilkonferenz hätten sich eine verkehrstechnisch andere Lösung vorstellen können.

Angeblich wird an einem Strang gezogen, aber hinterher will es keiner wirklich gewesen sein.

Und die Leidtragenden zahlen die Zeche, das sind vornehmlich die Verkehrsteilnehmer, welche ihre Brötchen mit Hin und Her gondeln verdienen.

Klar bin ich sauer, denn ich habe die Zappelkiste gestern, wie viele vor mir in den letzten 8 Wochen, endlich auch entjunfert. Von der Rampe kommend wollte ich nur sachte auf die vor mir Fahrenden aufschliessen, damit möglichst viele Fahrzeuge die Ampel bei Grün überqueren können.

Ampel Grün = Zügig anfahren und die Kreuzung überqueren

Leider hatte ich einen unserer PS-Boliden unter meiner Fuchtel und das nur leicht massierte Gaspedal beschleunigte meinen Benz auf satte 61 Km/h.

Auf einmal wurde es hell!

Bin gespannt, was auf dem Zettel steht, werde es binnen weniger Tage wissen. Aus Bremen ist Nichts gekommen, war wohl doch nur die Sonne!?

Nebenbei möchte ich noch erwähnen, das viele innerstädtische Geschwindigkeitsüberschreitungen – ich meine die + 10-12 Km/h – durch vollkommen irrationale Ampelschaltungen provoziert werden!

Z. B. an der Kreuzung im Süden Bremerhavens, in Boomsiel. Wenn man die Grünphase verpasst, dann steht mann da 4 Minuten dumm herum. Morgens um 4, und im Umkreis von 2 Kilometern keine andere mobile Lebensform! Da gibt man gern etwas Gas, wenn die Ampel mit einen sorgsam gewählten Überschreitung noch zu schaffen ist.

Gerade im Taxi mit Fahrgästen ist das Gemaule groß, von hinten, denn 4 Minuten an der Ampel kosten den Fahrgast genau € 2,33. Mehr als einen Kilometer Fahrtstrecke. Und wer muß es ausbaden? Natürlich der Taxichauffeur, der bekommt dann kein Trinkgeld und wird auch noch als Halsabschneider bezeichnet, weil er Geld für das Nichtstun kassiert!

Das Vorschaubild entstand an der A 7, siehe diesen Beitrag.

Einen schönen Abend noch!