Das Pam wird zum Altenheim!

Diese Nachricht traf die Menschen in unserer Region wie der Hammer. Die Diskothek Pam Pam in Hagen im Bremischen wird geschlossen und abgerissen. Der Ehemalige Betreiber hat nach langer Suche endlich einen Käufer gefunden und auch der Gemeinderat hat schon seine Zustimmung gegeben.

Sehr viele Cuxländer haben dort ihren Partner fürs Leben oder wenigstens für kurze Zeit gefunden. In der besten Zeit, Ende der 70er-Jahre traten dort Künstler wie ABBA und Bonny M. auf.

Für uns Taxifahrer bedeutet das natürlich weniger Einnahmen. Viele Touren morgens um vier Uhr führten nach Bremen oder Bremerhaven. Das waren immer schöne Schnapper-Touren so um die € 60 zum Feierabend hin.

Warteschlange vor dem Pam Pam

Taxis in Warteschlange vor dem Pam Pam

Doch diese Entwicklung zeichnete sich schon früher ab, denn die Besucherzahlen waren schon seit Jahren rückläufig.

Besonders hart trifft die Schließung nun die kleineren Taxiunternehmen, denn der Platz vor dem Pam Pam war der einzige Halteplatz im ganzen Landkreis Cuxhaven, an dem sich Taxen außerhalb ihres Betriebssitzes bereithalten durften! Diese Unternehmen haben nun keine guten Chancen mehr auf Einsteiger und sie werden sich wohl teilweise aus dem Wochenendgeschäft zurückziehen müssen. Zur Zeit ist unser Unternehmen das einzige, welches am Samstag noch rund um die Uhr zu erreichen ist. Freitags ist schon seit 5 Jahren nicht mehr los, damals schloß die Diskothek „Kasba“ in Heerstedt ihre Pforten.

Die jungen Leute werden andere Partylocations für sich entdecken, davon bin ich überzeugt. Gerade hier auf dem Land hat fast jedes Dorf ihr Schützenfest oder eine Zeltfete. Da wird das Angebot sicher etwas erweitert werden im nächsten Jahr. Outdoor feiern ist ja auch aus zur Zeit praktischen Gründen die einzige Möglichkeit sich auszutoben.

 

Immer schön Munter bleiben, euer HerrTaxifahrer

Im Norden „nichts“ Neues!

Allgemein leiden viele Branchen unter Umsatzeinbußen, so auch die Taxiunternehmer. Allerdings bin ich persönlich nur sehr begrenzt von den Auswirkungen der Krise betroffen. Ich bin fast die gleiche Zeit wie üblich unterwegs und erwirtschafte auch ähnliche Umsätze.

Das liegt aber daran, das viele Aushilfen zu Hause bleiben mußten/müssen und die verbliebenen Aufträge durch die Festangestellten abgearbeitet werden.

Meine Arbeitszeit liegt ausschließlich im Spätdienst und dort gibt es an sich wenig Schwankungen, denn meine Kundschaft besteht aus Menschen die zur Arbeit fahren, zum Einkaufen oder zum Arzt.

Diese Tage gehen die Ferien in Niedersachsen zu Ende und wir haben endlich auch wieder einige Schüler zu transportieren.

An den Abenden am Wochenende, besonders Freitags haben die Hygienevorschriften allerdings volle Wirkung gezeigt. Freitags fahren wir nur bis 2:00 und das mit 2 Fahrern in 3 Gemeinden mit insgesamt 535 Quadratkilometern Fahrgebiet!

Vor Genau 10 Jahren waren Freitags hier noch wenigstens 16-20 Wagen von 18:00 bis 6:00 unterwegs. Außer uns sind andere Unternehmer aus unserem Fahrgebiet fast unsichtbar. Samstags ist die Lage im Verhältnis ähnlich. Wir fahren mit 4 Wagen und andere Unternehmer trifft man selten.

Die Gründe dafür sind einerseits in der aktuellen Entwicklung zu finden, andererseits aber auch im Schwinden traditionsreicher Betriebe hier auf dem Land. Eine Großraumdisco schloß bereits vor Jahren und die verbliebene wird, so vermute ich mal, auch nicht wieder eröffnen. Dort waren die Zahlen vor Corona auch schon in den Keller gegangen.

Zusätzlich sterben die Dorfgasthöfe. Oft finden die Besitzer keinen Nachfolger, bedingt durch Renovierungsstau und weitere Kosten, wodurch eine Übernahme durch Fremde nicht lukrativ ist. Und auch die Menschen auf dem Land haben ihre Gewohnheiten geändert. Wo früher noch Hochzeiten und Konfirmationen mit hunderten Gästen gefeiert wurden, jeder runde Geburtstag zu einem Gelage ausartete und das Feierabendbier unbedingt im Kreise der Freunde beim beliebten Wirt eingenommen wurde, herrscht gähnende Leere im Reservierungsordner. Sie feiern zu Hause, im Clubhaus, oder fahren für das schöne Geld in Urlaub.

Und deshalb haben wir weniger Fahrgäste. Und auch, weil sich die Menschen heutzutage besser organisieren und die Kommunikationsmöglichkeiten vielfältiger sind.

Eben schnell in die WhatsApp-Gruppe fragen, ob Jemand in die selbe Richtung fährt und ….schwupps,…. das Taxi wird nicht benötigt! Jedenfalls läuft das hier auf dem „Dorf“ so, wo noch ein Hauch von Solidarität unter den Einwohnern gezeigt wird.

Zu meinem Bedauern hat die Krise in Großstädten und Urlaubsgebieten viel heftigere Auswirkungen. Wenigstens zwei andere bloggende Kollegen mußten die Reißleine ziehen, bzw. wurden entlassen und finden Betätigung in anderen Bereichen. In den Metropolen herrscht schon seit Jahren ein rauher Wind im Konkurrenzkampf mit verschiedensten Anbietern und viele Taxifahrer sind in Kurzarbeit oder entlassen.

Dinge ändern sich, die Geschichte läßt sich nicht vorhersehen und sie wird noch einige Überraschungen für die Menschen in Deutschland und der Welt bereit halten!

In diesem Sinne, haltet Abstand und tut das Richtige!

Euer HerrTaxifahrer

 

P.S. Im Vorschaubild seht ihr eine Biene in meinem Garten bei der Arbeit. Sie kümmert sich darum Vorräte für den Winter zu schaffen. Sie ficht das Alles nicht an, was zur Zeit in der Welt des Internet an kruden Theorien herumschwirrt!

 

Alles Wurscht!

Mein Fahrgast befand mich ob meiner Grill-Künste für würdig, einige seiner köstlichen Bratwürste aus Wildschwein und was noch sonst so im Wald lose herum lief -zwecks Versiegelung mit Röstaromen- in meine Hände zu übergeben.

Nicht ganz unschuldig war sicher auch mein Sabbern, wenn wir über Wildbret plauderten. Während so einer Taxifahrt kann man nebenbei so einiges aus über Flora und Faune lernen, wenn ein Fahrgast über seine Leidenschaft doziert.

Ich war immer so konzentriert beim Zuhören, das ich während einer Tour sicher ein Dutzendmal erinnert werden mußte, wohin es überhaupt ging. Das war schon grenzwertig.

Die Würste sind nun Geschichte, im doppelten Sinne.

Danke, sie waren lecker!

 

P.S. Wer sich über die Musikauswahl wundert: Ich „fand“ einen USB-Stick mit den Top 100 der einzelnen Jahrgänge von 1923 bis Heute. Und den lasse ich „random“ laufen. Es ist eine Wucht, solche alten Gassenhauer als Abwechslung zu hören!

Nochmal Danke an den Kollegen Hinrich, der den Stick zusammen mit mir fand! 🙂

Hardliner!

Das Mitglied des Gemeinderates per Sammeltaxi zur Ratssitzung.

Er nähert sich mir ohne Sabberlappen, vorsorglich verriegele ich die Türen, um ihm die Chance zu geben, sich zu bedecken.

Er rüttelt verzweifelt an denTüren, ich zeige auf meine Maske und er zuckt mit den Schultern!

Ich öffne das Fenster einen Spalt und bitte um Anlegen des Mund/Nase usw.

Er meinte tatsächlich nicht zu wissen, das „Mann“ immer noch Maskiert gehen müsse. Ich zog ihm den Zahn, erklärte kurz noch einmal die Regeln.

Er holte die Maske von zu Haus und HerrTaxifahrer war‘s zufrieden….. bis, bis er stolz berichtete, auf der Sitzung bräuchte keiner eine Maske, was sich beim Eintreffen dort bestätigte.

Klasse Vorbilder, die Räte in Hagen im Cuxland!

P.S. Der Versuch des Bahnangestellten mich mit einer nur oberhalb der Lippen aufgesetzten Maske zu täuschen scheiterte kläglich!

Ich bin da jetzt total unnachgiebig, weil ich hoffe, das wenn alle sich vernünftig benehmen, ich meinen 60. Geburtstag und mein Sohn seine Hochzeit dieses Jahr noch zünftig feiern können!

Topfpflanze

Die Saure-Gurken-Zeit nähert sich vorsichtig ihrem Ende. Wir fahren Samstags jetzt statt bis 22:00 wieder bis 03:00, damit u. a. die Menschen des Cuxlandes endlich wieder mobil sind, ohne ihren Führerschein zu gefährden.

Darum geht es in diesem Posting aber nicht, denn am Samstag um 00:30 wurde ich zu einem ganz speziellen Fall in einen kleinen Ort südlich Bremerhavens gerufen.

Er wolle seinen besten Kumpel in einem Kleingarten-Gebiet Bremerhavens besuchen und zu diesem Behufe hatte er eine „Tomatenpflanze“ dabei, welche er gerade erst per Internetbestellung geliefert bekommen habe.

Das sei eine ganz besondere Sorte, mit außergewöhnlichem Wachstum und sensationellen Früchten.

Die Tour verlief unspektakulär und es gab auch ein kleines Trinkgeld.

Jetzt brauche ich aber Tipps, wie ich den Hanf-Geruch aus dem Wagen bekomme!

🙁

 

 

Hinterlassenschaften

Außer einem persönlichen Odör, einem benutzten Tempo oder dem Handy lassen die Fahrgäste noch viele weitere Dinge mehr oder weniger unbeabsichtigt im Taxi liegen. Leider viel zu selten kleine Mengen Geldbündel.

Heute Mal einer von diesen Facebook-Steinen. Nach einer Fahrt von Stubben nach Beverstedt gefunden.

Werde ihn Heute am Startpunkt meiner letzten Tour auswildern.

Gute Reise, du Stein!

#Küstensteine

Die Seuche im Taxi!

Liebe Fahrgäste!

Wie sicherlich bekannt, herrscht derzeit ein Ausnahmezustand. Taxifahrer leiden gerade sehr stark unter den Umsatzrückgängen, wie so viele andere Branchen auch.

Das ist aber kein Grund, um in dieser Zeit mit uns zum Zigarettenautomaten zu fahren. Auch wir halten gern Abstand! Wir besorgen Kippen oder Bier und Schnaps auch gern auf Vorbestellung für euch und liefern sie euch, dazu müßt ihr nicht dabei sein.

Trotz der wenigen Touren ist es nicht schön für uns, wenn ihr erzählt, auf welchen Partys ihr trotz Verbotes noch gewesen seid. Da bekommen wir nicht nur Herpes, sondern vielleicht viel Schlimmeres!

Wir befördern zur Zeit sehr gern:

  • Menschen die zur Arbeit fahren
  • Menschen, die zum Arzt oder zur Therapie müssen
  • Menschen ohne eigenes Fahrzeug zum Einkaufen
  • Menschen die gestrandet sind und Hilfe benötigen

Ansonsten gilt für uns hier im Landkreis Cuxhaven immer noch die Beförderungspflicht, wie sie laut Taxiordnung vorgeschrieben wird.

Wir müssen sogar Fahrgäste befördern, die Hustend und röchelnd einsteigen.

Einzig, wenn der Fahrgast vor der Fahrt angibt, er sei positiv auf „Corona“ getestet, dürfen wir ablehnen!

Weitere Ausnahmen sind nur gestattet, wenn der Fahrgast offensichtlich extrem Verschmutzt, betrunken ist, eine offensichtliche Gefahr darstellt, oder kein Geld hat.

Verhaltensregeln:

  • Setzt euch hinter den Beifahrersitz. Erst wenn alle Plätze belegt sind nach vorn.
  • Sprecht nicht in Richtung der weiteren Insassen
  • Wenn ihr Husten oder Niesen müßt, dann deckt euer Gesicht ab.
  • Gebt nicht die Hand und fasst möglichst außer dem Gurt nichts an.
  • Legt dem Fahrer das Geld wenn möglich Passend hin. Gebt es nicht in die Hand, vermeidet Kontakt!

Wir reinigen die Fahrzeuge in kleinen Abständen und desinfizieren Kontaktstellen. Jeder kann dazu beitragen, das Taxi sauber zu halten.

Wir sind weiter für euch da!