Heute haben wir es mit einer freitäglichen Dunkeldiensteinheit zu tun. Pflichtgemäß sattelte ich meine Pferdchen um 20:00.
Zuerst hieß es, einen Fahrgast vom Bahnhof Stubben nach Bokel zu kutschieren. Bahrfahrt, Endpreis 5,10. Ich gab dem Fahrgast 10 Cent Trinkgeld, worauf Der dann gelobte, es mir nächstens mit einem Euro heimzuzahlen.
Der nächste Ausflug für mich von Lübberstedt nach Hagen in Funktion eines Sammeltaxis. Kostete die Fahrgästin € 3,00 statt der angezeigten 24,20. Die Differenz wird subventioniert. Trinkgeld gibt es beim AST (Anruf-Sammel-Taxi) eher selten. Es sind aber einige Stammmitfahrer dabei, die bei jeder Tour 1 EURO spenden.
Gerade frei geht es hinüber zum Griechen. Es ist noch Früh aber der Ouzo scheint mal wieder von bester Abstammung gewesen zu sein. Sie lassen Ihren A6 stehen und fühlen sich bei mir gut aufgehoben. In Hoope angekommen sage ich 19 und er antwortet 25. Ich rufe “ Danke!“, er zurück „Dafür Nicht!“
Ich drücke gerade wieder „Frei“ auf meinem PDA. „Düdd,Düdd,Düdd!“, meldet es sich sogleich mit einem neuen Auftrag. Bahnhof Lunestedt nach Hollen. Auch AST. Pünktlich erreichten wieder den Lunebogen, erblickten links die Dreieinigkeit, brausten An Den Bauern vorbei Am Felde und erfuhren kurz hinter der Martensreihe Sühne. „Danke das es das Sammeltaxi gibt“ erfahre ich von Frau Fahrgästin und erwidere “ Danke führ`s mitfahren!“
Jetzt auf nach Wittstedt, wieder als AST. Es geht über 2 Linien nach Rechtebe. 4 Teenager bitten mich, ein Auge auf sie zu werfen, damit sie keinen Quatsch machen. Ich ließ mir die Tasche mit Saufalien aushändigen und sicherte sie im Kofferraum vor verschütten. Am Deich angekommen möchte ich von Jedem 4€. HerrFahrgastVornRechts bezahlt alles mit nem Zwanziger und als ich ihm dann auch noch den Beutel Sprit aushändige gluckst er vor Freude „Stibimmmmmmt so!“ Ich befürchtete schon die Gesellschaft später wieder abholen zu sollen, aber auf Nachfrage klärten sie mich auf, sie würden hier übernachten.
Es wird langsam Zeit für die Disco. Heute hat hier bei uns nur die Kasba geöffnet. Da meldet sich mein FunkfahrauftragvermittlungsundGPSDatenübersendedingens mit Arbeit. Von Stotel zur Kasba war dann auch gewünscht. „Mach 25!“, waren seine letzten Worte, bevor sich HerrDiscofahrgast ins Getümmel stürzte.
Nun wieder gen Norden. Haltestelle Carsten-Börger-Straße. HerrStammASTFahrgast fährt mit mir nach Eidewarden. Er ist immer fröhlich, obwohl er viel und lange arbeitet. Er muntert mich dadurch immer auf. Kann ich gerade gebrauchen. Es ist 00:24 und noch nicht mal die Hälfte meines Solls erfüllt.
Jeweils von Bexhövede und Lunestedt flog ich noch einmal zur Kasba. Draußen davor auf dem Parkplatz teilt sich das Publikum immer in 2 Gruppen. Zu der ersten Gruppe (ca. 55%) gehören die Reingeher. Die restlichen 45% bilden die Draußenbleiber. Wer Draußen bleibt, entscheidet Jeder selbst, nicht etwa die Türsteher. Die Türsteher hätten gern alle Drinnen. Die Draußenbleiber setzten sich aus der Gruppe der Schnorrer, der unter 12-Jährigen und Non-Konformisten zusammen. Die Schnorrer kommen grundsätzlich zu Fuß und betteln bei den Reingehern um den mitgebrachten Alkohol. Die U12er möchten gern schon mal schauen, was sie alles dürfen, wenn sie mal Groß sind. Sie versuchen gar nicht reinzugehen. Die NK`s finden den Laden, Musik und Leute Scheiße. Sie sitzen immer auf den Planken, welche die Parkplatzreihen trennen. Wenn sich irgendwo eine Klopperei ankündigt, heben sie von ihren Stangen ab, als seien sie eine Horde Krähen. Sie schwirren so lange umher, bis sich endlich ein Paar „Opfer“ auf dem Boden ringend wieder findet. Ihren Alkohol beziehen sie aus einem eigens dafür angelegten Versteck in einem Holzschober hinter dem Musikpalast.
Es geht auf 3 Uhr zu und ich hab schon einige Fahrgäste zurück nach Lunestedt und Loxstedt gefahren. Um 3:29 soll ich nach Bremerhaven. Haltestelle Wulsdorf-Mitte. Sammeltaxi nach Stotel.
Schlag 4:00 stehe ich wieder an der Kasba und schnacke ein wenig mit Kollege $RetterDerWelt . In meiner Brust klemmt irgendwas. Komisches Gefühl.
Ich fahre Leute nach Nesse. Was zum Teufel ärgert mich mein Brustkorb jetzt.
Wieder an der Kasba. Ich entscheide mich, den Druck auf meine Lunge oder so, nicht zu spüren. Ich kann das aushalten im Moment. Ich lade um 5:30 Fahrgäste in Beverstedt aus.
Ich halte an einem Platz, wo man mich nicht sehen kann. Ich massiere, klopfe, hüpfe, springe, laufe. Da stimmt was nicht!
Ich google: „herzinfarkt?“
To be continued……..muß jetzt aufhören zu schreiben, ist gleich Visite…..