Schildwuchs (6)

Auf dem Weg nach Lehnstedt kürze ich von Bramstedt kommend gern von der alten B6 über Dorfhagen nach Wulsbüttel ab. Da spare ich zwischen 600 m (über Hagen) und 1600 m (über Hoope). Der Zeitverlust wegen der 30er-Zone ist marginal. Weil einige Banausen sich wohl nicht an die Beschränkung halten, oder sie schon 10 Meter hinter dem Schild wieder vergessen haben, dachten sich die (Jungs) und Mädels vom nahegelegenen Pferdehof, sich einfach ein einprägsameres zu basteln.

Tempo-30-Pferd in Dorfhagen

Tempo-30-Pferd in Dorfhagen

Nun ist zu bedenken, das so ein Schild nicht einfach so aufgestellt werden darf, denn die bestehende – offizielle – Regelung kann dadurch verändert oder sogar aufgehoben werden. Deshalb müssen solche persönlichen Wünsche bei der Behörde beantragt und geprüft werden. Wer sich nicht daran hält, riskiert ein saftiges Bussgeld.

Ich habe persönlich nichts gegen dieses Schild hier, denn in etwa 100 m dahinter befindet sich ein Ponyhof, wo die (Jungs) und Mädels mit ihren Pferden auch die Strasse überqueren müssen, um zu ihrem Reitplatz zu gelangen. So ein gut aufgemachter Hinweis sorgt meines Erachtens nach für erhöhte Aufmerksamkeit.

Im Gegensatz dazu nerven mich mittlerweile diese kleinen Neonzwerge mit angedeutetem Tornister, die die Gemeinden an jedem möglichen Straßenübergang anbringen. Die sind so hässlich, deshalb beachte ich die schon lange nicht mehr. Vielleicht könnten die Abends weggeräumt werden, wenn ich fahre. Die Kinder sind dann eh alle im Bett!

Was mich allerdings neulich wachrüttelte, war ein Arrangement von Katzen und Hunden aus Sperrholz ausgesägt, künstlerisch, sowie proportional einwandfrei angemalt und aufgestellt. Da möchte man doch gern vom Gas gehen, so als Tierfreund!

 

„Tote Hose“

Hier ist einfach nichts los. Nach meinem freien Wochenende war ich schon richtig heiss auf’s fahren. Wurde aber nicht viel draus, denn Fahrgäste waren dünn gesät, wenn überhaupt noch von sähen die Rede sein kann, eher gepflanzt, so rar machen die sich gerade.

Eigentlich ist das ja „Wurscht“, denn Dank Stundenlohn und Büro mit Sofa und Fernseher ist das Warten nicht so arg anstrengend, als sässe ich stundenlang  im Taxi in einer langen Schlange vor dem Bahnhof irgendeiner Großstadt.

Der Nachteil liegt darin, das ich kein „Material“ für Taxigeschichten bekomme. Der durchschnittliche Fahrgast benimmt sich, zahlt bar, wartet schon an der Straße bis ich auftauche und redet mit mir über das Wetter. Es ist laaaaangweilig!

Und so Geschichten ausdenken, das ist eher was für die dunkle Jahreszeit.Jedenfalls für meinen einen. Bitte drückt mir die Daumen, das Heute Abend ein paar Freaks losgelassen werden und in mein Taxi steigen!

Bis denne….

 

 

 

Mitdenken erwünscht!

Die Kollegen in der Zentrale sind uns Fahrern gegenüber grundsätzlich sehr aufgeschlossen und höflich. Sie trauen uns etwas zu, melden uns Blitzer und Staus, versorgen uns mit Arbeit, rufen den Feierabend aus und vieles mehr.

Ende letzten Monats fühlte ich mich allerdings etwas überfordert. Bei der Übermittlung der Abholadressen ist gelegentlich etwas Fantasie erforderlich. Mal fehlt der Name, der Ort oder die Strasse/Hausnummer. Meistens bei den Stadtbekannten Müßiggängern oder Stammgästen, weil die Jeder kennen sollte.

Aber wenn weder Name, noch Strasse und sogar der Ort nicht ganz sicher sind, will mir so sporadisch Niemand einfallen!

gedankenleserAuf Nachfrage stellte sich dann heraus, das es einfach nur eine Frage an mich sein sollte, ob ich nach der eben stattgefundenen Tour im Büro Hagen oder woanders (Loxstedt/Bokel) meine Zelte aufschlagen wolle. Ich hatte nämlich den Daimler, bei dem sich der Funk manchmal ausschaltet und meine Handy war auf „stumm“ geschaltet, so daß nur diese Möglichkeit blieb, mich zu kontaktieren. Wow, sind die gewieft!?

Demnächst seiht ihr mich bei RTL, Sonntag Abends um Sieben, wenn es wieder heisst:“HerrTaxifahrer, bitte melde dich!“

 

*stolz-verkünd*: „Schinkenbaum“ entdeckt!

An meinen freien Wochenenden experimentiere ich gern mit verschiedenen Werkstoffen. In letzter Zeit Holz, da, wie ich schon bemerkte, der Sturm „Niklas“ einige Bäume geschreddert hatte.

Bei dieser Gelegenheit habe ich ein paar Bilder geschossen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Bei näherer Betrachtung eröffnen sich schöne Einblicke in so ein über viele Jahre gewachsenes Natur-Monument. Leider zerstört es die Natur auch früher oder später wieder.

Assimiliert

Der junge Mann war als Schüler sehr viel mit dem Sammeltaxi unterwegs. Jetzt studiert er in Bremen, benutzt es nur noch wenn er auf Besuch ist und man merkt, das er zum Städter mutiert ist!

Er setzte sich nämlich nicht wie auf dem Dorf üblich, zu mir auf den Beifahrersitz, sondern dahinter.

Ich, als so eine beleidigte Leberwurst dazu:

„Aha, der Herr Student ist jetzt ein „Hintensitzer“!? 

„Tschulligung, ich mach’s nieeee wieder. In der Stadt sind aller Fahrer so fremd, da verdrücke ich mich immer nach Hinten!“ 

Strassenbau 3.0

In der Gemeinde Osterholz-Scharmbeck geht man neue Wege, was die Instandsetzung oder Erweiterung der Kreisstrassen betrifft.

In Erwartung einer neuen Bitumen-Decke oder einer 3. Fahrspur wird einfach etwas Dünger darauf gestreut. Spezialkenntnisse sind dazu offensichtlich nicht erforderlich, wie ein landwirtschaftliche Helfer in Lübberstedt bei der Raiffeisen-Genossenschaft vorführte.

Für das perfekte Ergebnis schaltete er seinen Düngerstreuer einfach gleich auf dem Gelände des Lieferanten der weissen „Wunderkugeln“ an. Die Teststrecke führt vom Lübberstedter Bahnhof bis zur Kreuzung „Harrendorf“, weiter reichte das Substrat nicht.

duengstr

Im Vergleich zur herkömmlichen Strassenrenovierung würde diese Methode nur einen „Klacks“ kosten, ganz abgesehen von der Zeitersparnis.

Warten wir ab, iwe schön sich das neu gewachsene Pflaster anfühlt.

 

Guten Tag!

Wie die Faust aufs Auge

3:30, letzten Freitag an der Kasba. 4 junge Männer (eigentlich Kinder), stiegen ein, Richtung Loxstedt. Sie waren ausser Atem und ich schnappte folgendes Gespräch auf:

„Mir tut alles weh!“

„Mir auch, ich glaube ich bekomme sogar ein Veilchen!“

„Die waren auch echt viele und so groß…, unfair!“

„Dabei haben wir Garnichts getan!“

4:00, letzten Freitag an der Kasba. 2 Bauern, (wehe wenn sie losgelassen),sie stiegen ein Richtung Heise. Sie waren völlig entspannt und unterhielten sich.

„Hast du mitbekommen, was die Teenies von uns wollten?“

„Auf die Fresse, wie immer,hehe!“

 

 

Ortswechsel

„‚N Taxi zum Dorfgemeinschaftshaus Kassebruch, aba sügig, nach Albs!“

„Bin in 10 Minuten dort, danke für den Anruf!“

Ich also nach Kassebruch. Am DGH Alles dunkel, Türen zu.

Das Handy bimmelt:

„Wo bleibsen du? 10 Minun sinn um!“

„Ich stehe hier in Kassebruch, wie von Ihnen bestellt, Vor dem Dorfhaus.“

„Moment……..,??????………sooooo, ääääh, da biste falsch! Ich bin also, ääh… in Wittstedt, Schulligung! Beeil dich, es is eilich!“

Muss eine dolle Party sein, bei der man den Ort verwechselt!

10 Minuten später hatte ich ihn an Bord und war froh, das er leise röchelnd einschlief, nachdem ich seine Adresse vom Personalausweis abgelesen hatte!