Omega und Neubauten

Omega

Über die Ostertage ist hier wenig schönes passiert. Ein guter Freund und Nachbar ist verstorben und unsere ganze Straße erstickt an der Hilflosigkeit, die solch ein bitteres Ereignis mit sich bringt. Die letzten beiden Tage waren einfach nur von Traurigkeit und der verzweifelten Suche nach einer Erklärung für seinen plötzlichen Tod erfüllt. Das möchte ich einfach so stehen lassen!

Wie ihr sicher bemerktet, habe ich ein Faible für`s die Bebilderung meiner Postings. Zum Einen finde ich es gut, euch Bilder von der schönen Gegend zu zeigen, zum Anderen schreit das neue Blog-Layout danach. Meine Ausrüstung besteht zu 99% aus meiner IPhone-Kamera und zu 1% aus der Spiegelreflex meiner werten Gattin. Unterwegs ist so ein großes Teil nicht praktisch, weil es viel Platz weg nimmt und außerdem Begehrlichkeiten bei der werten Kundschaft wecken könnte. Ein Leder-Rucksack  (Wert 150 Öcken) haben sie mir schon mal geklaut.

Dementsprechend sind die Fotos oft nur so quasi „Hilfsfotografien“. So lange das Tageslicht mitspielt, ist die Qualität ganz ordentlich. Wird es aber schattig und / oder liegt das Objekt der Begierde in größerer Entfernung, dann zeigt sich das Ware Gesicht der Mini-Linse und die Grenzen der elektrischen Manipulation sind schnell errreicht. Dank Photoshop lassen sich wenigstens einige Bilder etwas pimpen.

Neubauten

Im Süden von Bremerhaven wurde und wird gebaut. Übermorgen öffnet dort eine neue Ikea-Filiale. Wer Stress und Körperkontakt mit fremden Menschen nicht scheut, sollte sich unbedingt unter die anderen 20.000 Möbelliebhaber mischen.

Ikea Bohmsiel

Ikea Bohmsiel

An der Autobanhabfahrt Loxstedt baut mein Lieblings-Fleischplattenveredler einen neuen Kalorien-Tempel. Ich bin Protestant, lebe nicht nach dem Glauben, aber:

„Herr, gib mir die Kraft, hier nicht täglich einzukehren. Setzte den Blinker Richtung Bremerhaven und drücke für mich aufs Gaspedal. Guten Appetit Amen!“

Mäcces Hohewurth

Mäcces Hohewurth

Zu Guter Letzt noch ein Sonnenuntergang am Bahnübergang Hohewurthstrasse in Loxstedt und das Osterfeuer in Frelsdorf.

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Osterfeuer Frelsdorf 2015

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Sonnenuntergang Hohewurthstrasse Loxstedt

Kopfarbeit

 

Brot auf dem Kopf

Bearded Collie Dexter

Vor ziemlich genau 10 Jahren hatte schon ein anderer Schreiber keine Lust, seine Leser mit Buchstabensuppe zu füttern. An diesem Tag legte er einen Pfannkuchen auf den Kopf seines Kaninchens, knipste es und ludt das Bild hoch!

P.S. Der Hund ist weder gescholten, getadelt oder sonstwie gemobbt worden, um das Brot zu balancieren. Ich hatte ihm nur versprochen, das er es danach fressen darf!

Klingelingeling, Klingelingeling…….

…..hier kommt der Eiermann.

Glaubt man den Zahlen des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands, dann schlagen die Menschen hier im Cuxland etwas aus der Art. Vor gefühlt jedem Haus spriessen die Eierbäume empor. Und in diesem Jahr empfinde ich die Menge an aufgebamseltem Kalk-Oval rekordverdächtig.

Wo vor ein paar Wochen noch gleissende Lichterketten, Rentiere und Weihnachtsleute präsent waren, hängen die Bäume voller bunter Hühner PlastikEier. Eine Tendenz zu Wettbewerbs-Verhalten lässt sich nicht vollends ausschliessen.

Nun, während ich als Knirps noch wochenlang in der Zeit vor Ostern an „Mama’s“ Rockzipfel hängen musste, um ihr jedes Ei zu entreissen, welches sie an Pfannen- oder Topfrand zu zerschlagen gedachte, rennen die Menschen heutzutage einfach in den Euro-Laden und holen die Menge die sie brauchen, schon fertig angemalt und aus Kunststoff. Doof!

Wie blau war mein Gesicht, wie gedehnt meine Wangen. Das anstrengende Blasen, kombiniert mit der Angst, das gleich der Dotter durch die ganze Wohnung fliegt, das war schon Was! Deshalb war unser Eierbaum ein Strauch, es hingen daran nicht Hundert, sondern nur ungefähr 6. Mehr waren nicht heile zu retten , ich hatte auch nicht genug Puste, zusätzlich sind die Meisten kaputt gegangen!

 

Ich wünsche euch ein Frohes Osterfest!

 

Viel Nichts um Rauch!

Mal abgesehen davon, das ich nicht mehr rauche. Als die Fahrgäste noch volle Schachteln mit Zigaretten im Taxi liegen ließen, konnte man die wenigstens noch gegen Devisen eintauschen, oder einem netten Kollegen vermachen.

Nach der letzten Samstag-Nachtschicht fand ich gleich 2 dieser gesunden E-Zigaretten. 40 Jahre hab ich gequalmt, aber diesen Trend habe ich verpasst. Keine Ahnung, wie man die bedient oder wo da dran genuckelt werden kann. Kann bei diesen beiden nicht im Ansatz erkennen, wie die funktionieren.

E-Kippen

E-Kippen

Bei der silbernen geht auf Knopfdruck wenigstens eine LED an, aber da fehlt irgendein Schraubteil. Die Schwarze scheint komplett, hat aber keine Lebenszeichen.

Wenn einer die haben möchte, keine Ahnung ob sich das lohnt, kann sich bei mir darum bewerben!

Noch lachen sie!

Diese leckeren Hasen sah ich gestern in Bremen beim Zucker-Bäcker. Sie schauten so süß drein, das ich mich nicht getraut habe einen zu kaufen. Statt dessen entschied ich mich zu einem neutralen, augen- und geschlechtslosen, völlig normal rüberkommendem, schokomässigem Muffin!

Die Leben doch, die sind doch echt lebendig!

Die Leben doch, die sind doch echt lebendig!

P.S. Und seid nicht traurig, wenn der Herr uns den Jesus an diesem Tage genommen hat. Er wollte nur ein langes Wochenende mit seinem Sohn verbringen, bevor dieser versucht, die Menschheit zu retten!

Der Monat ist rum!

An jeden 1. eines Monats oder seinem Äquivalent öffnete sich der Geldhahn und der Bankautomat spie eine stattliche Summe aus dem dafür extra eingebauten Auswurfschacht.

„Moin Taxifahrer!“ begüßte er mich, das Procedere war alle paar Wochen gleich. Er hatte sich ein Taxi bestellt, das ihn zuerst zur Bank, dann zum Aldi, danach zum Schwimmbad chauffieren möge.

Auf der Bank würde sein Geld nur verfallen, deshalb leerte er sein Konto an jedem Zahltag bis auf den letzten Cent. Und……: „Was weg ist, ist weg!“, das kann mir keiner nehmen. Dabei bezog er Hartz 4, was seinen Spielraum „etwas“ einschränkte. Das er sparsam war konnte man leicht erkennen. Die immer gleiche Hose, grau, mit verschieden getönten Schatten/Flecken, das weisse kurze Hemd, weiss nur noch an den Stellen, wo die ausgeleierten Hosenträger anlagen, welche das Beinkleid gerade so noch über dem Schambereich fixierten. Bauchnabelfrei, schien er anzunehmen, würde bei der Jugend ja auch so praktiziert und modisch alledem! Die Miefglocke, die ihn umgab, traf immer schon eine geschlagene 1/4 Stunde vor ihm am Taxistand ein.

Nun , zuerst fuhr ich ihn zum Aldi, Toastbrot, Butter, Marmelade und Mortadella für einen ganzen Monat. Sonst nichts! Er könne nicht mehr für Essen ausgeben, denn er benötige den Rest noch, für wichtige Unternehmungen.

Wir hielten kurz bei ihm zu Hause an, entluden die Lebensmittel und setzten die Fahrt fort, nach Bremerhaven. Ziel war das Bad 2 in der Schillerstraße. Bei unserer ersten Begegnung konnte ich nicht umhin, zu fragen, was er dort zu erledigen hätte.

„Nachher gehe ich in meine Stammkneipe und treffe meine Kumpels. Meine Dusche ist kaputt und einmal im Monat sollte jeder gute Mann einmal das Wasser sehen!“, erklärte er mit einem Stolz , wie er sonst nur bei Oskar festgestellt wurde, um fortzuführen „Das ist billig hier und ich muss nicht betteln. € 2,50 Eintritt für 2,5 Stunden. Handtücher bekomme ich geliehen und Schampu liegt hier ja überall herum!“

Er zahlte sein Taxi gleich für die Rückfahrt mit, denn er liesse sich nie Lumpen, hielte sein Freunde immer frei, solange noch etwas in der Börse klimpert! Und wenn er die Heimfahrt nicht gleich mit bezahlen würde, wüßte er nicht, wie er später nach Hause kommen sollte.

Später am Abend holte ich ihn am Blauen Peter ab. Portemonnaie leer, Hals voll bis Oberkante Unterlippe. Er redete nich viel, nur eines hatte er mir zu sagen:

„Mann, Taxifahrer, war das ein schöner Tag. Hoffentlich ist der Monat  bald wieder rum?!“

Haftbefehl

Das Wetter war so richtig zum im Bett bleiben, wolkenverhangener Himmel, Sturm und Regen. Die  „Snooze-Taste“ meines Weckers zeigte schon Spuren von Abrieb, als es zu guter Letzt kurz vor Mittag an der Haustür schellte.

„Mein Gott, wer wagt es, mich so früh zu nerven? Ich hatteeeeee Naaaaachtschicht!“ schrie ich in mich hinein. Dennoch, ich bin ein höflicher Mensch, begab ich mich flugs zur Eingangstür, drückte den elektrischen Öffner und blinzelte durch den Türschlitz.

Der HerrBriefträger!

„Nicht schon wieder eine Rechnung, bitte!“, begrüßte ich ihn standesgemäß.

„Nein, hier, bitte quittieren, ist vom Amtsgericht!“

Souverän meisterte ich die Unterschrift, ohne das mir ausgehändigte Schriftstück zu beachten. Nur einen klitzekleinen Seitenblick warf ich darauf.

„Hellgrüner Umschlag, rotes Formular!? Wat’n dat?“, dachte ich kurz nach, beschloss aber, den Kuvert erst später zu öffnen, er machte mir etwas Angst. Hatte ich Rechnungen nicht bezahlt, TÜV oder Versicherung vergessen? Darum würde ich mich nach einer warmen Dusche und reichhaltigem Frühstück kümmern.

Erst auf dem Weg zum Auto, ich hatte nämlich noch zu arbeiten an diesem Tag, fiel mir das Schreiben wieder ein. Ich lief zurück, nahm den Couvert und legte ihn dann im Auto auf den Beifahrersitz. Der Inhalt verrutschte ein wenig, so das eine weitere Zeile – abgesehen von meiner Adresse – zu lesen war.

Haftbefehl

stand dort in fetten Lettern geschrieben……! Ich fuhr los.

„OOOOOOOOH, OOOOOOOOOH!“, sagend kniff ich die Augenzusammen, liess in Gedanken alle wichtigen Vorgänge vorüber stolzieren, keiner war unerledigt gewesen.

An der ersten Ampel riss ich den Umschlag auf, überflog die erste Seite:

Sie….aufgefordert…..bis zum…….Haftantritt………bei………JVA Oslebshausen!

Starker Tobak! Die Ampel schalte auf „Grün“, ich zitterte. Hinter mir erinnerte mich ein Hupkonzert, das ich gefälligst weiter zu fahren hätte. Das tat ich, langsam, völlig bedeppert, meine Gedanken flogen, stürzten, standen auf und liefen davon, ein Grauen!

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Die nächste Parkbucht war meine. Darauf acht gebend, das mir Niemand vom Fußgängerweg über die Schulter sehen konnte – wer wird schon gern bei der Verhaftung gesehen – nahm ich das Schreiben auf die Knie und las Buchstabe für Buchstabe:

Ihnen wird zu Last gelegt, unter Zugrundelegung der §§ 1297-1921 Buch 4, §§ 1297-1588 Abschnitt 1 und der §§ 1353-1362 Titel 5 des BGB,…

Alter Schwede, da werden ja Geschütze aufgefahren. Hier endete die erste Seite und ich steckte mir erst einmal eine Zigarette an, bevor ich umblätterte und las:

ihre Ehefrau sträflichst vernachlässigt zu haben, sowie ihren Pflichten aus dem geschlossenen Vertrag vom ……….1994 nicht mehr regelmäßig genug nachzukommen.

Um der Untersuchungshaft zu entgehen, werden sie dringends aufgefort:

  • Ihre Frau zu lieben
  • Ihre Frau zu ehren
  • usw. usw. , wie sie es einst versprachen.

Bei Zuwiderhandlung drohte mir die Haft, sowie die Aberkennung meiner Männlichkeit auf unbestimmte Zeit.

Unterschrieben hatte meine Frau höchstpersönlich (sie arbeitete damals beim Familiengericht) und langsam entwich die Verkrampfung aus meinem Körper, ich begann zu Grinsen und musste auf einmal laut über mich lachen.

Beschwingt fuhr ich zur Arbeit und überlegte, wie ich ihr diesen Aprilscherz jemals wieder heimzahlen könnte!