Puffgänger III

Am Sonnabend tauchte sehr früh ein verdächtiger Auftrag auf meinem Display auf.

Kunde: Herr ?

Von: Denkmal im Kuhdorf

Nach: Bremerhaven

Anzahl Personen: 1

Diese Konstellation bedeutete ganz sicher eine Fahrt in die Lessingstrasse, die kennt ihr schon! Falls nicht, dann lest hier und hier und hier  kurz rein! Die Denkmale hier in der Gegend sind in der Regel Überbleibsel vom Niedergang der Eiszeit. Noch nicht ganz kleingerubbelt, blieben nach der großen Schmelze hier und da diese Findlinge in der Endmoräne liegen. Die Menschen fanden immer schon Interesse an diesen imposanten Steinen und sammelten diese in der Ortsmitte oder auf dem Friedhof. Ich hielt nach einem solchen Ausschau, der den Treffpunkt mit meinem Kunden markierte.

Da stand auch schon mein Fahrgast. Der offensichtlich an der Midlife-Krise erkrankte Mittfünfziger hatte sich unauffällig gekleidet, war aber frisch geduscht und bemüht, seinen Alkohol-Atem durch Pfefferminze zu überdecken. Die Dosierung seines Aftershaves war entsprechend seinem Fahrziel, das der mir auch gleich unverblümt nannte, sehr großzügig.

Er: „Ich will in`n Puff!“

1:0 für mich.

Er:“Da bin ich ganz ehrlich offen, alle wissen, das in den Puff gehe!“

Ich: “ Also, zu den Damen die in den Schaufenstern sitzen!“

Er:“Nein, er würde in den Puff wollen, nicht zum shoppen. Sein Puff sei besonders.

Ich:“Darf ich dann die Anschrift erfahren?“

Er:“Jetzt fahr`n wir erst mal zur Bank, ich hab nämlich nur das Taxigeld mit, aber schliesslich möchte ich doch etwas mehr ausgeben, quasi die Wirtschaft ankurbeln. Dank mir verdienen viele Leute überhaupt Geld. Taxifahrer, die Frauen, der Zuhälter, der Puff. Und die Steuern erst!

Er suche nur exclusive Clubs auf, denn er wolle Qualität und würde nicht auf das Geld achten müssen. Nach der Hälfte Strecke waren gut € 35,00 auf dem Taxameter und ich hielt an Straße, wo die Bank einen Automaten hatte.

„Drück`ste  „Stop“, drück stop, das machen alle, da haben wir beide was davon!“

Soso, er möchte also jetzt den Preis drücken, indem er mich auffordert,  meinen Chef zu bescheissen und den Staat! Ich beharrte darauf, das die Uhr weiter läuft und ständig meiner Argumentation widersprechend lief er nach abgelaufener Wartezeit von 70 Cent endlich zum Automaten.

 

Am Ende kamen dann so € 65,00 zusammen, er rundete auf den Euro auf, nicht ohne mir zu erklären, das ich jetzt eigentlich 17,50 extra hätten haben können, bei Teilung der Ersparnis, aber ich wäre ja „dumm“!

Er ging dann auch endlich weg, sah sich mehrmals um, ob ich ihm nachschaute und schlug bald einen Haken um von der Hafenstrasse in die Lessingstrasse, die mit den vielen bunten Schaufenstern, zu verschwinden.

Hoffentlich macht seine Hure nach der Hälfte „Stop“ und es geht erst weiter, wenn er nachgezahlt hat! 🙂

 

Hu’e* und die EM

Folgende Szene: Bahnsteig 1, der letzte Zug aus Bremen in dieser Nacht läuft ein, ich döse

„Hallo, der Herr hier hat eine Frage!“, informierte mich meine Kundin am Lübberstedter Bahnhof, während sie Einstieg und aus ihrem Schatten ein etwas gefledderter Fußballfan hervortrat, sich zu mir herunter beugte.

„Können sie mir auch ein Taxi rufen, ich muß zurück nach Hu’e*!“

„Nein, ich bin der letze der Mohikaner, aber wenn die Dame nichts dagegen hat können sie bis nach Wulsbüttel mitfahren und von dort geht es dann nach Hu’e(*Mundartlich für Ritterhude). Das ist dann sogar noch günstiger, weil wir näher an die Alte B6 kommen!“

Sie stimmte zu und so ging die Reise los. Der Mann war der wöchentliche Tiefschläfer aus der Nord-West-Bahn. Er hatte Bremen eigentlich noch garnicht verlassen wollen, doch da das Spiel gegen die Franzosen etwas unglücklich für die Deutschen geendet hatte, entschied er sich, die „Siegesfeier“ auszulassen. Sein Pegel reichte jedoch, um ihn im Zug einschlafen zu lassen, bis der herzlose Schaffner 3 Stationen hinter seinem eigentlichen Ziel den Traum vom Finale beendete und den „Schwarzfahrer“ aus dem Zug komplimentierte.

€ 47,60 für`s Taxi hat ihn dann das Schläfchen im Zug gekostet und er rundete auf € 50,00 auf, „weil ich ja jetzt wegen ihm auch noch später Feierabend hätte!“

Noch ein Wort zum heutigen Fußballabend, den ich, wie ich mir ausgemalt hatte, liegend und Fernsehen glotzend auf dem Sofa in einem unserer Aufenthaltsräume verbringen wollte. Hat so nicht ganz, geklappt. Meine Stimmung fiel in den Keller als der Fahrauftrag eintraf. 21:06 von Lübberstedt nach Hagen. Ade 1.Halbzeit! 🙁

Unterwegs verfolgte ich den Spielstand auf dem Handy. Im Radio wurden nur alle paar Lieder Kurzberichte geliefert, warum machen die das? In einer Zeit vor dieser Welt wurden Fußballspiele auch komplett im Radio übertragen! Nun denn, da meine Laune schon eh schon am Boden war, machte mir das erste Tor auch nichts aus. Ich verfolgte dann die 2. Hälfte wie angedacht, schaltete nach dem 2:0 ab, weinte jämmerlich zappte durch die Kanäle und schaute mir dann die besten 25 Unfälle mit Radladern an. Kurz vor dem Abpfiff machte ich mich auf die Socken zu einem weiteren Auftrag, „Adieu le blanc!“

Auf 180! Ich! 5 Minuten vor Feierabend!

Eben fuhr ich auf den Hof einer unserer Dependancen, driftete mit einem gekonnten Schlenker in eine freie Parklücke, schaltete den Motor aus, notierte den Kilometerstand und druckte meine Umsätze aus.

Behangen mit Futtersack, Laptoptasche und Taximappe fingerte ich nach dem Ausschalter des Funkgerätes unter dem Deckel der Mittelkonsole……….

*Möööp*-*blink*, *Möööp*-*blink*,*Möööp*-*blink*,*Möööp*-*blink*,*Möööp*-*blink*,*Möööp*-*blink*,*Möööp*-*blink*,

Da fiel mir gleich wieder ein von mir verfasster Artikel zum Thema  ein!

Meine Angewohnheit, den Schlüsselbund vor dem Aussteigen in die viel zu enge Hosentasche zu stecken, sollte ich überdenken!

Da ist quasi so ein Fernauslöser dran!

Der löste aus, als ich mich vorbeugte, um die Funke auszuknipsen.

Sorry Nachbarn, sorry Kühe, und….,äääh…., sorry Chefin und Chef. Parke nie wieder unter dem Schlafzimmerfenster ein. Nachts!

Gute Nacht…..
***Den Ausschalter kannte ich wohl, dauert aber den zu drücken, weil der versteckt ist, an einem geheimen, schlecht zugänglichen Ort!

Trinkgeld, das unbekannte Wesen

Am vergangenen Sonntag wurde ich zum Schützenfest gerufen, einen Bus voller Kameraden aus dem einem befreundeten Verein abholen.

Wie üblich , falls Zeit dafür war, fuhr ich etwas früher zum Abholort. Ab und an sind die Fahrgäste froh, sehr pünktlich loszukommen und ich bin schneller wieder frei für weitere Aufträge. Treffpunkt sollte die Kneipe gegenüber sein. Ich parkte mein Taxi in Abflugrichtung und schon riss einer die Beifahrertür auf:

„Bist du das bestellte Taxi?“, fragte der junge Mann in Schützenmontur.

„Nein, ich bin Major Cliff Allister McLane, Kommandant des Schnellen Raumkreuzers Orion. Hast du die Tamara gesehen, wir gehen heute Frogs jagen?!“

„Ja, ich warte auf…“.

Weg war er! Aus dem innern des Biertempels schleppte sich ein sechsbeiniges Monster an meinen Bus, teilte sich, jedoch nicht wie gewöhnliche Zellkerne in Zwei, sondern in drei Teile auf. Die beiden äußeren schubsten das Mittlere zu mir in den Wagen.

„Der will nach Hause! Er wohnt $daundda! Ist gleich um die Ecke!“

Das war jetzt nicht so meine Schützentruppe, aber es war ein sehr seltener Fall von korrekter Ansage der Entfernung zum Fahrziel. Nach Berliner Tarif entspricht die Entfernung einer viertel Kurzstrecke, so etwa 500m. Das passte noch vorzüglich in meinen Terminkalender.

Der Fahrgast entpuppte sich während der Tour als ganz ruhiger Zeitgenosse. Er schlief sofort ein und wachte nach genau 45 Sekunden, als ich vor seiner Türe stoppte, wieder auf. Offensichtlich sehr erfreut nicht gelaufen zu haben müssen und auf wundersame Weise hierher gelangt zu sein, legte er fröhlich zu den 5 € Fahrpreis noch 5 € Trinkgeld oben drauf. Selber erfreut von dem unerwarteten Geldsegen suchte ich erneut die Gaststätte auf.

Der Wirt erwarte mich schon und rief mir zu, das meine Leute wegen des eingesetzten Regenschauers im Zelt an der Schützenhalle warten würden. Flugs stellte ich die Weichen und bugsierte mein Taxi rückwärts auf den Festplatz.

6 Brüder und Schwestern der schiessenden Zunft stiegen zu und ich nahm Kurs auf, zum $dorfhinterdensiebenkanälen . Da solche Vereinsleute oft pingelig sind, hatte ich jeden Meter der Fahrtstrecke ausgemessen, um auch wirklich keinen Zentimeter Umweg zu produzieren. Denn, Trinkgeld bei Clubfahrten zu erarbeiten ist ein hartes Stück Arbeit und Lust kann schnell in Frust umschwenken, wenn die ganze Horde brüllend über dich herfällt, weil du eine einzelne Kurve nicht vernünftig geschnitten hast.

„Hausnummer 25 in $dorfhinterdensiebenkanälen, wir steigen alle dort aus!“

„Prima, dann können wir los!“ meldete ich mich startbereit. Noch bevor ich das Taxameter einschalten konnte, schaute mir mein Sozius tiiiiiieeeef in die Augen.

„Fährst aber $trampelpfad, is‘ doch klar, `ne!“

„Och nöö, eigentlich und so und so ist das nicht so toll, aber ich mache das für euch!, log ich schleimend zurück. Der Wirtschaftsweg ist eine legale Abkürzung zwischen zwei Dörfern auf unserer Route, aber das wissen die Wenigsten. „Trinkgeld ich komme!“, dachte ich mir.

Am Ziel zeigt die Uhr €44,90. Hätte ich die Normalstrecke gewählt, stünden da jetzt € 50 oder mehr. Wäre ich Fahrgast, hätte ich „50“ gesagt!

„Mach 45, du hast uns sicher nach Haus gebracht, vielen Dank!“

Und es mußte ihm sichtlich schwer gefallen sein, denn er kramte die Scheine abgezählt aus dem vereinseigenen Geldbeutel. Ich spürte förmlich, als er mir den letzten 5er übergab, das er überlegte, ob und wie er diese Sonderausgabe von 10 Cent bei der Jahreshauptversammlung rechtfertigen würde können!

Lange Rede kurzer Sinn. Einmal mehr ein Beispiel, das Trinkgeld nicht kalkulierbar ist, sondern völlig willkürlich und ohne Relation zur Fahrleistung gegeben wird. Die 8-10% – Regel kennen die Leute hier auf dem Dorf nicht.  Ist eh schon sehr teuer hier mit dem Taxi zu fahren, da muss der Chauffeur eben auf Glücksmomente, Sternenkonstellationen oder erheblichen Alkoholkonsum bei seinen Fahrgästen setzen, um an seine sauer verdiente freiwillige Bonuszahlung zu kommen!

 

Ein Taxi, bitte!

Die Auftrags-Annahme unterwegs im Taxi ist immer so ein Ding. Diesmal war es eine mittelmäßige Verbindungsqualität, gepaart mit Sprachproblemen und Ortskenntnis, die mich ins Schwitzen brachte!

„Gute Tag, eine Taxi bittee zu Noorteenfeldstrasse Numma XY. *rauschen in der Leitung*, Loxstedt!“

„Sehr gern, Loxstedt, bin in 20 Minuten dort, Im Nordfelde XY!“ – ich wiederhole die Adressen immer zur Sicherheit – .

„Nein, ich bin Bremahawwen! Noorteenfeldstrasse, you know. Die Fahrt geht na Loxstedt!“

„Oh, OK!. Ich kenne diese Strasse nicht. Können sie bitte buchstabieren.!?“

„Noor – Teen – Feld – Strasse.“

„Ich bitte um Verzeihung, ich benötige jeden Buchstaben einzeln, ich versteh nur Bahnhof!“

“ Nein nicht Bahnhof! Waten sie, mein Freund kommt.“

„Hallo, ich bin sein Freund, was ist das Problem!?“

„Ich kann den Straßennamen nicht verstehen, können sie ihn bitte Buchstabe für Buchstabe vorlesen?“

„N-O-R-D-E-R-N-F-E-L-D  Strasse!“

„Ah, oh, ich mach mich auf den Weg, 5 Minuten, bis gleich!“

Die Strasse lag zu meinem Glück auch noch an der Feierabend-Route, denn ich hatte eben noch einen jungen Mann zu seiner „Freundin“ in die Bremerhavener Lessingstrasse gebracht. Kurz danach nahm ich zwei sehr sympathische Afrikaner auf und wir lachten die ganze Zeit über meine Verwechslung. Vielleicht sollte ich mir doch einmal einen Stadtplan von Bremerhaven reinziehen, nur für den Fall, das in den nächsten 6 Jahren noch so eine Straße auftaucht.

Freundinnen warten auf ihre Männer

Lessingstrasse Bremerhaven: Freundinnen warten auf ihre Männer 🙂

Blog- und Jobgeburtstag

Moin, Moin!

Vor genau 6 Jahren sah ich mich zu einem Berufswechsel inspiriert. Ich stand vor der schwierigen Wahl, Kühe zu melken, einen Gabelstapler zu bedienen oder  mit Bleifuss durch Cuxland zu fahren. Ihr wisst, was ich erwählte. Ich wurde Chauffeur in einem Landkreistaxi. Zur Zeit besteht kein Grund, daran etwas zu ändern. Und wenn man ein paar Jahre hinter dem Steuer verbracht hat, will man diese Tätigkeit auch nicht mehr missen. Der Hauptgrund sind die vielen Menschen, die einem vors Taxi über den Weg laufen und ihre Geschichten.

Das ist der zweite Teil des Jahrestages, der Blog über die Erlebnisse mit all den mit Geschichten beladenen Fahrgästen. Auch davon kann ich nicht lassen. Sicher, ich habe auch schon größere Pausen gemacht, aber so wie es zur Zeit läuft, ist der Elan bei mir nicht raus. In der Zukunft möchte ich gern auch einmal erfundene Stories präsentieren, so von A-Z erstunken und erlogen! Wenn ich sehe, wie viele Leser andere Blogger mit ihrem wirren Gekritzel erreichen, werde ich leicht neidisch. Eine Menge Leser sind mir natürlich sehr wichtig, denn mit meinen Ergüssen möchte ich einerseits meine Psyche vom dumpfen Arbeitsalltag reinigen, andererseits auch gern meine Leser unterhalten.

Ohne Namen zu nennen möchte ich mich bei allen Stammlesern für ihre Treue bedanken. Kommentare kommen nicht sehr viele, aber wenn, dann sind sie sehr qualifiziert und kein blödes „blahblah“!

Wenn ich hinüber schaue, nach Berlin, zum Taxibloggerkönig „Sash„, bin ich ein kleiner Wurm im Buchstabengewirr. Mit einer täglichen Anzahl von mehreren 1000 und viel mehr Lesern auf verschiedenen Plattformen lebe ich in seinem Schatten. Gar nicht so schlecht in Wahrheit, denn täglich streunen 10-20 Leser seines Blogs zu mir herüber und durchstöbern nebenhin paar Hundert Feed-und Browserlesern mein Archiv.

Wenn einmal Jemand so viel gefallen an meinen Erzählungen gefunden hat und alles von Anfang an durchblättert, meldet meine Software gleich immer einen Besucheransturm! Danke an euch, die sich Alles durchlesen, denn ihr gebt mir die Motivation, die ich benötige um weiter zu schreiben. Kostet auch Zeit. Die sehe ich hier absolut nicht verschwendet, denn ich lerne sehr viel dabei, aber ich habe noch andere Baustellen die meiner Aufmerksamkeit bedürfen, sehr viel wichtiger in meinem Leben sind.

Meine Frau, die Familie, Freunde und natürlich auch unsere Tiere kommen immer zuerst.

So, genug geplaudert. Die Pferde wollen Futter, die Frau möchte ihren Einkauf haben und am Abend wartet das Hellelfenbeinfarbige Mobil auf mich für die Nachtschicht.

Weiterhin viel Spaß beim Lesen, Andreas, aka HerrTaxifahrer

 

Mathematik im Taxi

Sie hatte sich mit dem Sammeltaxi über zwei Linien nach Hause bringen lassen. Als Auszubildende  ohne Zeitfahrkarte und älter als 15 Jahre hatte sie 2 x € 3,00 zu bezahlen.

Dazu überreichte sie mir einen Zehner. Ich legte ihr das Wechselgeld im Gegenzug in die linke hohle Hand. Mit dem Zeigefinger der Rechten mischte sie offensichtlich irritiert,  stirnrunzelnd, die Münzen mehrmals.

„HerrTaxifahrer, sie haben mir  Zuviel zurück gegeben“ 

Unsicher, welchen Wert der Betrag haben sollte, rührte sie die Münzen noch einmal gut durch und hielt einen 2er hoch, fragend in meine Augen schauend.

Behutsam hielt ich ihre Hand, stützte sie und nahm dann auch meinen rechten Index, schob die Münzen in eine nach Größe sortierte Reihe und rechnete laut vor:

„2+1+1=4!“

„Oh,…ich komme immer auf Sechs! Was das denn!?“

„Vielleicht sollten sie mir einfach vertrauen! In Mathe hatte ich immer mindestens ein Gut!“

Ich würfelte meine Kundin aus dem Taxi, während sie den Münzen Namen gab, sie in ein Tuch hüllte und beschwor. Ich verabschiedete mich und fuhr vom Hof, mich an ein Lied aus der Kindheit erinnernd:

*summ*

2 x 3 macht 4

Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!

Ich mach‘ mir die Welt

Widdewidde wie sie mir gefällt ….

Gewohnheitstier

Heute hatte ich das Vergnügen, ein neueres Mercedes-Kombi zu fahren. Unsere neuen Modelle sind ansonsten nur Tagsüber im Einsatz, um sie zu schonen.

Wie ich schon schrieb, ist zur Zeit der VW-Caddy mein Lieblingstaxi, weil er mir genügend Raum gibt, mich einzurichten. Immerhin verbringe ich wenigstens 8 Stunden pro Arbeitstag – exklusive   Pausen – in meinem Arbeitsgerät..

Eine Einweisung benötigte ich nicht, ist ja eh immer das Gleiche!

So konnte ich den Wagen problemlos in Betrieb nehmen, alles Easy. Leider konnte ich nicht vom Hof fahren! Der Schaltknüppel war nicht zu finden!

Alter!“

Der Motor dieselte so vor sich hin, ich frage mich unterdessen, wie die Kollegen das gemacht haben. Sogar Kolleginnen sind mir schon fahrend entgegen gekommen. Ich entdecke einen Knauf, etwa dort, wo sich der Hebel bisher immer aufgehalten hatte. Ich drückte, in der Hoffnung, da fährt etwas aus. Keine Chance, das Teil saß fest.

Ich zog, die Mittelkonsole öffnete sich, ein Blick hinein, die Enttäuschung stand mir auf die Stirn geschrieben!

Immerhin fand ich den Bondrucker. Am Lenkrad fanden sich Hebel, mit denen manuell der Gang gewechselt werden kann, aber zuerst müsste ich Einen einlegen! Ich überlegte ernsthaft, Kollegen zu befragen, da erblickte ich einen zusätzlichen Blinkhebel!


Die Beschriftung ließ mich erraten, das es sich um eine Lenkradschaltung handelte. Das so etwas noch gebaut wird!?

Mit der Methode „Versuch und Irrtum“ brachte ich mir die Bedienung in kürzester Zeit selbst bei. Allerdings musste ich feststellen das man mit diesem Schalter nicht blinken kann! Dann geht der Gang raus. Doof! Mitten auf dem Kreisel stehenbleiben ist doof!

Die Zentrale ruft mich über Funk. Ich fingere nach dem Taster um zu antworten, finde ihn nicht. An der nächsten Bushaltestelle schaue ich mir die Knöpfe rund um das Multifunktionsrad für das Radio usw. an. Kein Mikrofonknopf mehr.

*heul*

Die Kollegin erreicht mich per Handy und gibt mir etwas durch. Ich fasele etwas von Funkloch, als ich einen separaten Funkkasten entdecke. Hatten wir noch nie in einem Mercedes, aber die wollen mich wohl testen.

„Test,Test!? Hörst du mich?“

„Jaahaaa!“

„Ok, war wohl ein Wackelkontakt!“

Meine Abschließende Bewertung für den Wagen:

  • +Neu
  • -Doofe Schaltung
  • -Kein Getränkehalter
  • -Keine Armlehne/Schaltknüppel zum anlehnen
  • +Leise
  • +starke Maschine
  • -zu viele Sensoren, es piept zu früh, gerade bei seitlichen „Hindernissen“
  • +IPhone lässt sich über Bluetooth oder USB- Stecker anschließen!Endlich! Danke!

Wegen der Multimedia-Ausstattung liegt der jetzt auf Platz 2 in meiner Fuhrparkliste und weil die Sitze noch neu und bequem sind!