Kojak,Monk,Columbo,Ich

Gestern um 16:00 startete ich meinen Taxibus, um diese Woche möglichst schnell und ohne viel Aufhebens hinter mich zu bringen. Nächste Woche beginnt mein nächstes Projekt, die Erneuerung unseres Stalldaches. Die alten Platten sind löchrig und das Heu auf dem Boden verdirbt sonst. 2 Wochen Urlaub habe ich für dieses Unterfangen eingeplant.

Bis 20:00 hatte ich 5 Fahrten absolviert, davon 2 mit Rollifahrern. Abends läuft dann fast nur noch Sammeltaxi, kaum eine Bestellung, wie es am Wochenende zum Glück noch läuft.

Als die Kollegin in der Zentrale Feierabend macht und die Vermittlung in meine Hände legt, ist nur eine einzige Tour offen, um 00:24. Ich mache es mir auf der Couch in unserer Loxstedter Dependance gemütlich und beginne einen Artikel für meinen Blog zu schreiben. Alle paar Minuten schaue ich auf die Wanduhr. Der Zeiger scheint sich nicht zu bewegen, doch irgendwann bemerke ich, das eine Stunde um ist, ohne Lebenszeichen von potentiellen Fahrgästen.

So geht das Stunde um Stunde. Als ich das letzte Mal hochsehe, schlägt es 23:45. Ich beginne meine Kleidung zu richten, setze frischen Kaffee auf, damit ich bei der letzten Tour des Tages nicht einnicke.

Gerade als ich meine Tasche unter den Arm klemme, bimmelt das Handy.

„Verdammt, ausgerechnet jetzt wo ich den einzigen Auftrag habe!“, rege ich mich auf.

„Moin,moin, HerrTaxifahrer am Apparat, was…..“

„Du Ascheloh, ich schieb dir eine Colaflasche in dein Asch! Warum hast du nicht gekommen du **********konnte/wollte ich nicht verstehen***********“!“

Eigentlich beendet man so ein „Gespräch“ durch Auflegen, aber der Anrufer identifiziert sich als Boss von einem der lokalen Drehfleischläden und da er in der Vergangenheit eigentlich immer nur gesittet Taxis für seine Kunden bestellte, wollte ich wissen, was passiert wäre.

„Nun mal Langsam, ich verstehe die Aufregung nicht. Wer hat wo angerufen und einTaxi bestellt? Bei mir hat es seit 21:30 nicht mehr geläutet und kann die Aufregung nicht verstehen!?“

„Warum *******Bahnhof ******* Colaflasche in den Asch von dem Taxifahrer*****ich hab den sein Handynummer**********warum machst du das???????“

Mein ruhiger Ton versetzte den Mann wohl vollends in Rage, ich beschloss deshalb, dort eben vorbei zu fahren, noch hatte ich etwas Zeit.

Der Laden hatte schon geschlossen, ein paar Leute saßen noch davor und ich fragte, ob der Anrufer noch da sei. Sie sagten, der wäre wütend gewesen und nicht mehr da. Irgendwas mit Taxifahrer und Getränkeflaschen hätten sie gehört, aber nichts Bestimmtes.

So setzte ich meine Fahrt fort, zu meinem Fahrgast. Den Anrufer werde ich mir am Mittwoch vorknöpfen. Ich will das geklärt haben, Stress mit den Jungs von der Dönerfront muss ich nicht haben!

Ich ödele gerade die Hohewurthstrasse Richtung Bremerhaven, da meldet sich das Telefon wieder.

„Boah, 2 x in 4 Stunden, jetzt wird es aber nervig!“ Hoffentlich geht die Hasstirade nicht weiter.

„Moin,Moi……..!“

„Polizei $hierausdergegend, Kommissar $allerweltsname hier. Haben sie Heute Jemanden aus Hagen abgeholt?“

„Tja, sicher, ganz viele. Aber nicht nur ich, auch meine 20 Kollegen. Bitte grenzen sie das etwas ein. Die Zentrale hat schon geschlossen, ich sitze im Taxi und schaue wie ich helfen kann!“

Langsam hab ich einen „Köttel in der Hose“! Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Döner und diesem Anruf? Im Law-Blog empfehlen sie immer, möglichst den Mund zu halten, wenn die Polizei einen was frägt! Ich entscheide mich, erst einmal zuzuhören und dann langsam ins Kreuzverhör zu wechseln.

„So um 21:30, in der Nähe der $strasse !“

“ Ich war zu der Zeit nicht dort, ich rufe meinen Kollegen zu Hause an, der müsste noch wach sein, melde mich dann gleich!

Wir tauschten die Nummern aus und ich rief meinen Kollegen $griesgrahm an. Der nannte mir eine Sammeltaxifahrt um 21:31, genau von der Stelle, die der Polizist erwähnt hat.

Nicht nur die Beschreibung des Fahrgastes, sondern den Namen, das Alter und die Adresse und  was er vorher gemacht hat, konnte ich dem Polizisten petzen. Der schien aber gar nicht so glücklich zu sein, passte der Fahrgast so gar nicht in sein Täterprofil.

„Trotzdem vielen Dank für ihre zügigen Ermittlungen in diesem Fall, Danke nochmal, das war schnell!“

Wow, ich bin an einem Fall beteiligt. Na denn. Da werde ich doch Morgen, an meinem freien Tag direkt weiter nachforschen, wer, wo, mit wem gefahren sein könnte.

Ich bleibe dran, an meinem Fall!

 

Auf der Jagd!

Ein Thema sind die Schützenfeste hier in der Gegend. Die Kameraden schießen 2 Tage auf Holztiere und saufen dabei, „bis die Eier stinken“!
Als wir vor 8 Jahren in unser Dorf zogen, gehörte es zum guten Ton, wenigstens einem der hiesigen Vereine beizutreten. Ich hatte die Wahl zwischen Feuerwehr -zu alt für- , Heimatverein -nicht alt genug für- und Schützenverein. Da ich seinerzeit bei der Bundeswehr schon reichlich Erfahrung mit der Verschwendung von Munition sammeln konnte, war ich sofort Feiur und Flamme.
Das Schützenfest nahte und ich ersteigerte mir bei Ibä eine zünftige Kluft. Der Treffpunkt für den Aufmarsch war der Hof des Schützenhäuptlings. Bevor wir zum Schießplatz losgingen musste ich gleich € 10 Strafe zahlen, weil ich keinen Hut dabei hatte und € 10 musste ich berappen, weil ich keinen Aufnäher mit Bärentatze an meiner Kutte angebracht hatte. Dabei bin ich noch gut weggekommen. Ein Mitglied der Damenriege hatte offensichtlich keinen Slip unter dem grünen Rock getragen und wurde mit Sage und Schreibe € 100 zur Kasse gebeten.
Für die Bestrafung waren wir extra in Reih und Glied angetreten. Die Sonne verbrannte mein Haupt als der Häuptling endlich „Rechts Um“ Befahl und wir im Hüpfelschritt versuchten, dem jeweiligen Vordermann nicht die Hacken blutig zu treten!

Und wie es weiter geht, erfahrt ihr Morgen oder Montag….
Das Vorschaubild zeigt den Bahnübergang Loxstedt. Er wird seit Wochen manuell geöffnet und geschlossen. Die Damen und Herren müssen immer telefonieren und ein lustig anzuschauendes Trassenband spannen. Wenn es mal wieder länger dauert beschimpft man sie. Es geht dann nicht zwingend schneller, aber es geht einem gleich besser!

Besorgungsfahrt

Sie war in der Gaststätte gewesen, Mädelsabend, es floss reichlich Schnaps.

„Bringg mich zu mein Audo, schmuss da fass rausholn!“

Ihre Freundin war noch fit, nahm ihr den Autoschlüssel ab, öffnete den Wagen neben meinem Taxi, zog ein Jacke heraus und sprach:

„Und die anderthalb Meter wolltest du mit dem Taxi fahren?“

„Türlich, wozu sonst!“
Nein, das war es nicht ganz. Ich hab sie dann noch um die Ecke gebracht. Nach Hause. 

Zielfrage

Der Grieche rief an.

Grieche:“Ein Taxi zum Griechen in Loxstedt!“

Ich:“Wohinn soll es gehen?“
Grieche:“Zum Grieche Loxstedt!“
Ich:“Das weiß ich, aber wooooohin geht es!“
Grieche:“????????………..GriiiiiiieeeecheeLooooxstedt!!!!!“
Ich:“Bin in 5 Minuten dort!“
Grieche:“Grieche Loxstedt ist de Ort,OK!“
*stön*

 

Frage an euch Leser:

Kann ich das so Fragen – „Wohin geht die Fahrt?“ -, oder wie oder was? Ich möchte einfach nur Wissen was das Fahrtziel ist, damit ich disponieren kann, wegen des einzuplanenden Zeitbedarfs usw.

 

warum versteht mich keiner? Wie heißt das auf Griechisch ?

 

Supersize-Problems

Eben die Seniorin bemitleidet. Sie hechelt und stönt bei jeder Bewegung, ist ungelenk und kommt so gerade noch durch ihre Haustür, ein Rollator ermöglicht die Fortbewegung. 

Die Füße bekommt sie nicht aus eigener Kraft in den Wagen. Ich hebe sie hoch und schiebe sie in Fahrtrichtung. Den Gurt bittet sie mich für sie anzulegen, ihre Hände  können ihn nicht greifen. Ich wühle mich durch einen Berg alten Fleisches und mit einem *klick* höre ich das Gurtschloss einrasten. Sehen kann ich es nicht, nur fühlen.
Ein Königreich für ein Waschbecken….
Die Tour ist nur kurz. Es geht ins nahe gelegene Restaurant, wo Heute „Variationen von Matjes -satt-“ in XXL-Portionen aufgetischt werden. 

Es wird der Tag kommen, da wird das Essen zu ihr kommen müssen. Ich spüre kein Mitgefühl für diese Selbstzerstörung!
Jetzt fahre ich ins Büro, eine Gurtverlängerung basteln. Man will wenigstens keine Punkte kassieren!
P.S. Eben noch schnell das zulässige Gesamtgewicht des Daimlers gecheckt. Läuft!
PPS: Hab das passende Teil. Sollte sie mehr wie 20cm zunehmen, wird es Zeit für den Tieflader, sorry, isso!

Nicht schön, aber …

Ticker vom Wochenende

Freitag

20:00

Feierabend 

20:30-24:00

IKEA Küche Module zusammen setzen

Sonnabend

9:00-14:00 

IKEA …………..

15:00-17:00 

Tanne beim Nachbarn fällen und filetieren. Aus den Resten sollen 2 Kränze für eine Goldene Hochzeit entstehen. 20 Mann aus unserer Straße bilden das Team.

18:00-20:00

IKEA……………… Hälfte geschafft!

20:00-?

Pizza vom Italiener und Bier

Sonntag

10:00-15:00 IKEA………

15:00-19:00

Unsere Frauen beim Kränze binden anfeuern. Die rechte Hand hält eine Flasche Bier, die Linke eine Bratwurst!

19:00-?

Service für unsere Viecher,d.h. Spazieren führen, Füttern, Ausmisten und Knuddeln.
Fazit

Viel schönes Wetter

Viel geschafft 

Viel Spaß gehabt

Etwas geärgert (IKEA)
So, nun ist vorerst wieder Schluss mit der Tickerei. Ich wollte nur demonstrieren, das mein Job zu 98% Routine ist, solange die Fahrgäste nicht allzu betrunken sind.

Die Woche war durchaus repräsentabel, was die Mischung der Touren aus Sammeltaxi, Krankenfahrten und Barfahrten angeht.

Der einzige Ausreißer war der Auftrag eine Gruppe von der Reeperbahn abzuholen. Er wurde jedoch storniert, weil das Konzert der Helene F. So pünktlich endete, das die Bahn noch in Frage kam.

So nun ist der Montag auch fast herum. Ich werde nicht viel zu tun haben, nur noch eine Vorbestellung.