Recherche leicht gemacht!

Ich hab aus Langeweile mal ein paar Begriffe bei Google gesucht und dabei ein besonderes Auge auf die Vorschläge geworfen. Da ich an sich immer „privat“, hinter Firewalls und „VPN“ versteckt surfe, komme ich selten in den Genuss der Vorschläge Googles.

  1. Herr
  2. Betrunken
  3. Überfall
  4. Preis

Ad1:

Es ist einleuchtend, das HerrTaxifahrer stellvertretend für alle Herren an erster Stelle aufgeführt wird.Danke Google! Einzig über die HerrenFrisuren2018 bin ich „not amused“, denn mein prächtiges Haupthaar ist schon vor Jahrzehnten meinen Buckel heruntergerutscht, auf Schultern und Hüften verharrt es nun, uninteressant für jeden Coiffeur. Oder doch nicht? Vielleicht sollte ich mich über Rückenhaar-Frisuren informieren!?

 

Ad2:

Das Betrunkene gern auch parallel zu ihrem Kater mal Pleite sind, ist Standart! Was mich bei diesen Vorschlägen auf eine Idee bringt, ist der Bedarf an einem Taxi-Service für Betrunkene. Ich denke da an einen Sprinter, in den hinten statt der dritten Bank ein Badewanne quer eingebaut wird. Ausgestattet mit einen „Einmal-Kunststoffbezug“ ist das die perfekte Lagerstätte für alle Kotz-Kandidaten. Und zu guter Letzt können die Delinquenten dann auch noch ihre Hinterlassenschaften mit nach hause nehmen. Nichts kommt mehr weg, dein Taxilein bleibt feini, fein sauber. Und obendrauf noch einen gepfefferten Aufschlag für den Transport Scheintoter und die Sache ist geritzt!

 

Ad3:

Taxi-Überfälle sind ein globales Problem! Man sollte nur noch mit Karte zahlen können, oder als registrierter Kunde auf Rechnung!

Das ist wirklich das einzige, was diese UBER-Arschlöcher uns voraus haben. Die bekommen ihr Geld immer, weil der Kunde seine Karte bei Registrierung angeben muß.

 

 

 

 

Ad4:

Auch die Fahrpreis-Diskussion zieht sich durch aller Herren Länder. Hier Teuer, da Teuer, dort Teuer. Manchmal berichten Kunden auch von billigen Fahrten. Meist in unterentwickelten Ländern oder auch gern Mittel- und Südamerika. Dabei ist zu berücksichtigen, das sich die dort lebenden Menschen selbst diese günstigen Preise nicht leisten können. Und der HerrEuropäer lacht sich dann ins Fäustchen, weil er ein Schnäppchen gemacht hat. Der HerrTaxifahrer dort muß, um seine Familie durch zubringen, jeden Tag des Monats 12-16 Stunden ackern!

 

So, nun hat es sich erst einmal aus gegoogelt, ich schalte das Macbook ab und verzeihe mich mit meinem Smartphone aufs Sofa.

Euch eine gute Woche und kleidet euch warm, denn der Sommer ist weg. Weg! 🙁

 

 

 

Nasenstüber

Gelegentlich weise ich meine Fahrgäste auf die Anschnallpflicht -auch im Taxi- hin, ganz besonders unter dem Hinweis „ich bremse auch für Tiere“! Auch betone ich gern, das so ein Aufprall gegen die Windschutzscheibe nicht gut für den Teint ist.

Nun, ich schaue dann kein zweites Mal hin, ob alle Fahrgäste den Gurt angelegt haben, ausser bei Kindern, da sehe ich mich in der Verantwortung.

Als Nachtfahrer in unserer sehr ländlichen Gegend mit vielen kleinen Wäldern habe ich ständig mit Tieren, welche vor mir auf die Fahrbahn laufen zu rechnen. Und so jeden zweiten Tag -im Schnitt- stehe ich voll auf der Bremse, um Leib und Leben irgendeines Vieches zu retten und/oder das Blech/Plastik meines Taxis vor Schaden zu bewahren. Unsere Wagen sind allesamt mit sehr guten Bremssystemen ausgestattet, sodass außer bei Schlag- oder Eisregen, einer Vollbremsung Nichts entgegen steht. Also ausbrechen, schleudern und so weiter. Lenkung geradeaus!

Die Gesetzeslage sieht vor, das ich auch auf ein ggf. hinter mir fahrendes Fahrzeug achten muß und das dieses nicht durch meine Voll-Bremsung in Bedrängnis kommt. Das ganze dann noch unter Berücksichtigung der Größe des vor mir auftauchenden „Hindernisses“ und der daraus folgenden Bedrohung für mich und meine Fahrgäste.

Nun zum Sachverhalt, der mich veranlasst, euch mit diesem langweiligen Kram zu nerven:

Ich fuhr besetzt mit meinem Taxibus durchs Dorf, mit so 40-50 km/h. Da rennt von Rechts kommend ein Fuchs über die Straße. Ich gehe in die Eisen und das Tier kann knapp vor mir unbeschadet die Straße passieren. 3 Passagiere hatten sich leicht erschreckt, was auch anzunehmen ist, wenn man nicht mehr ganz nüchtern ist und sowieso dem Taxifahrer die Beobachtung des Verkehrs überlässt.

Nummer 4 hatte es sich im Bus auf der hinteren Bank bequem gemacht und war mit der Nase etwas sehr heftig gegen eine der Kopfstützen der mittleren Reihe geprallt. Nachdem er den größten Schmerz „verdaut“ hatte, hielt er mir vor, viel zu fest gebremst zu haben. Er sei angeschnallt gewesen, sagte er auf Nachfrage.

Nun meine Frage:

Darf ich eine Notbremsung vornehmen -kein Verkehr hinter mir-, nur angeschnallte Fahrgäste, oder muß ich auch in diesem Fall riskieren das „Hindernis“ zu überfahren und ggf. den Sachschaden am Fahrzeug hinnehmen, um Insassen nicht zu gefährden?

Wie seht ihr das? Kennt ihr Urteile dazu? Ist euch das auch schon passiert? Wie sind euere Prioritäten?

Ich habe hier nur etwas zum rückwärtigen Verkehr gefunden.

Als Mitfahrer in Linienbussen gibt es Urteile, wonach der Fahrgast selbst für seine Sicherung verantwortlich ist. Er muß auch den Verkehr im Auge behalten, weil es dem Busfahrer nicht zugemutet werden kann, auf jeden einzelnen Mitfahrer einzugehen. Allerdings deckt das auch keine Vollbremsung.

„Ein Mann sieht Rot!“ oder „Karma is a bitch!“

Prolog:

Das Oktoberfest in Stinstedt neigte sich dem Ende zu und es herrschte Überschuss an Fahrgästen.

Ich wartete bei Branitzki auf Fahrgäste, 2 Personen ins Nachbardorf. Es waren gut 10 Minuten verstrichen, da entschied ich, die Bestellung zu ignorieren -„Wer nicht will, der hat schon!-, um mir einen der Fahrgäste aus dem großen Topf vor dem Ausgang zu ziehen:

  1. Akt

„Jemand ein Taxi?“

„Fährste mich nach $dorfweitweg?“

„Klar, steig ein!“

Wie das so ist. Da hatte ich ein schönes Schnäppchen gemacht! Es geht ja nicht immer nur ums Geld, welches es sicher lukrativer macht, sondern auch um Abwechslung. Und nur eben ins Nachbardorf wirkt mit der Zeit zermürbend auf die Moral. Immer die gleiche Strecke, immer die gleichen Sprüche der Fahrgäste -„Vorsicht, da sind jetzt immer Rehe!“ , „Machs nicht so teuer, ich bin $irgendeinunterbezahlterberufszweig!“ usw.

Also Gang rein und mit meinem „Jackpot “ losgefahren.

„Is im $disco eigentlich was los?“

„Hmmmm, ich war da in dieser Nacht noch nicht. Ich könnte eben einen Kollegen fragen!“

Irgendwie schlug plötzlich die Stimmung im Taxi um. Vorher bierselig säuselnd, nun wach und angriffslustig lospolternd, meinte mein Fahrgast:

„Normalerweise fahre ich ja nicht mit euch! Ihr seid zu teuer!“

An dieser Stelle wird es dann immer sehr, sehr langweilig, weil ich den Paragraphen aus unserer Taxiordnung, der die Fahrpreisgestaltung / den Tarif regelt, um darzustellen, das an sich alle Taxen gleichviel kosten. Auch wenn es noch nie, wirklich nie gefruchtet hat, ich kann das nicht lassen!

„Die anderen sind billiger! Ihr seid Teuer!“

Hoffnungslos weise ich auf die Tarifpflicht bei Fahrten innerhalb unseres Pflicht-Fahrgebietes hin, auch wenn mir die Erfahrung lehrte, dafür nur Hohn und Spott zu ernten.

„Ihr seid Teuer!“

2. Akt

Aus der Ferne kündigt sich das Herannahen eines Zuges durch einschalten der roten Ampeln am Bahnübergang an. Mein Beifahrer lehnt sich entspannt zurück, ich stoppe souverän an der markierten Haltelinie, schalte den Motor aus und beginne schon einmal die Strecke in meinem Fahrtbericht zu notieren.

„Läuft das Taxameter noch? Hey…., das Taxameter läuft noch! Was habe ich mit der Bahn zu schaffen? Schalte das Taxameter jetzt aus!

Ich befürchte, mein Fahrgast wird es nicht wollen, dennoch zitiere ich wieder die Taxiordnung und versuche mit Metaphern ein Sinn machendes Bild für meinen Fahrgast entstehen zu lassen, warum Wartezeit auch Arbeitszeit sei.

Don Quichote ist ein Weisenknabe gegen mich! Ich werde die Kunden aufklären,ehrlich informieren und somit ein Umfeld der vollsten Zufriedenheit in meinem Taxi schaffen!“, dachte ich während mein Sozius sämtliche Knöpfe an meinem Taxameter betätigte, die er erreichen konnte.

„Ich zahl‘ das nicht, ich zahl das nicht!“

Er kam letztendlich auch bei der Taste für den Mehrpersonen-Zuschlag an, der Fahrpreis schnellte um 5 € in die Höhe. Jetzt brachen sämtliche Dämme und er zeigte mir, das er alle wesentlichen Talente für ein „Rumpelstilzchen“ mitbrachte. Noch während er brüllend Tiraden über mich ergoss, wählte er die Nummer seines Lieblingstaxifahrers, bat zu zahlen und warf die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu. Im Spiegel konnte ich noch sehen, wie er einige „Lufttritte“ gegen meinen Wagen machte. Tatsächlich drehte er sich dann auch einige Male im Kreis.

Meinen Augen nicht trauend setzte ich den Fahrpreis in das Feld auf meinem Bericht und sah zu, das ich Land gewann.

Schluß

Aus dem Funk hörte ich soeben, das ein Kollege meine ursprünglich verspäteten Fahrgäste -zwei hübsche junge Damen- aufgegabelt hatte. Das nächste Mal würde ich dann doch lieber eine Minute länger warten, bevor ich mir nochmal so einen “ King Louie“ an Land zöge!

 

P.S. Der Tarif ist ein Tarif, ist ein Tarif! Nicht umsonst zum gerade zum Schutze der Fahrgäste vor Übervorteilung geschaffen. Aber auch dafür, dem Taxifahrervolk ein lebenswertes Auskommen zu ermöglichen, um Dumpingpreise zu vermeiden!

Nieder mit der Selbstausbeutung! (Gilt auch für andere Berufszweige)

Stampede im Cuxland!

Endlich einmal wieder etwas Abwechslung im Taxialltag.

Während eines Auftrages als Sammeltaxi stellten sich in Harrendorf ein paar Färsen in den Weg.

Ich sicherte die Straße und informierte über 110 die B*****, sie mögen sich um die Limousin-Rinder kümmern!

Nach dem Eintreffen versuchte einer der Beamten eine Nahaufnahme zwecks Ermittlung der Kennnummer auf der Ohrmarke, um der Besitzer ausfindig zu machen. Die Viecher blieben dann auch ruhig und ließen sich von uns auf eine nahe gelegene Weide treiben.

Kaffee ist fertig!

Frisch gepresst!

Der Sommer läuft noch, aber eben ist wieder ein Ding passiert, welches ich meinen Stammlesern wegen ihres guten Geschmackes – denn sie lesen Alles, wirklich Alles – nicht vorenthalten kann und darf:

„Maaami!?“, ruft die 4-jährige von ihrem Kindersitz im Fond ihre Mutti auf dem Sozius.

„Jaahaa, mein Schätzelchen, was ist denn?“, die Mutter säuselnd.

„Mami, ich hab ein bisschen gekack‘!“, die Kleine, ohne Umschweife zur sich zur Sache äußernd.

„Mmmmmpf……“, die Mutter mit rotem Kopf. *insichzusammensack*

„Mami, aber ein bisschen habe ich es wieder hochgezogen!“, die Tochter voller stolz berichtend.

„Uff, nicht mein Kind……..!“, die gebeutelte Mutti, welche eigentlich gleich gern gleich etwas geshopped hätte, aber eher zuerst noch den lokalen Wickelraum zu konsultieren hat.

Gott, bin ich froh das mein Kind aus diesem Alter raus ist! 🙂

Noch einmal Datenschutz. Wichtig für jeden Fahrgast!

Liebe Fahrgäste!

Unter Berücksichtigung der aktuellen „Datenschutz-Grundverordnung“ erlaube ich mir, sie auf folgende Punkte hinzuweisen:

1. Rein gewohnheitsmäßig merke ich mir ihren Namen, ihre Zieladresse, sowie ihre Lieblingsroute zu ihrem Zuhause.

2. Für sie als Stammkunde behalte ich auch gern den Lieblings-Puff, Schnapssorte, sowie sonstige Fetische in meinem Gedächtnis für künftige Aufträge bereit.

Sollten sie einen solchen Service nicht wünschen/dulden, rufen sie beim Zusteigen in das Taxi laut und klar:

„Ich bin nicht einverstanden!“

Ich werde mir dann weder ihr Gesicht noch Sonderwünsche, geschweige denn Fahrziel merken und sie solange planlos durch die Gegend chauffieren, bis sie –Stop– rufen!

Ihr Taxifahrer

Extreme Listening

Ein mir bekannter Name erschien auf dem nächsten Auftrag und mein Gehirn fuhr sofort alle benötigten Systeme auf Höchstdrehzahl. Diese Tour würde mir, wie so häufig bei diesem VIP, alles Taxifahrerwissen der letzten 8 Jahre abfordern, um nicht mitten auf der Strecke einen Kollaps zu erleiden.

Den „coolen Dorfgangster“ in die Disse nach Fishtown, das sei meine Mission.

Meine Pumpe lief ruhig und rund mit 160 Schlägen pro Minute, als ich vor dem Haus seiner Eltern vorfuhr. Ich checkte noch einmal schnell, ob meine schwarze College-Jacke auch richtig saß, denn das wäre schon die halbe Miete, um seine Sympathien zu gewinnen. Ich erntete ein „Respekt“ für mein Outfit, als er sich seinen Kumpel als schwarzes Arschloch beschimpfend und dessen Hand in der Schiebetür einklemmend auf den Sozius schwang. Sein Bro beschwerte sich eine Weile über diese Grobheit, wurde jedoch mit Worten wie „Muschi“ oder „Weichei“ sanft beruhigt.

Da schoß mir auf einmal mein kompletter Lebenssaft unter massiven Druck in die Schläfen, sie pochten, Jeder konnte es hören!

„Ich verdammter Hund, was hatte ich getan!? Wieder einmal zu sorglos hatte ich mich auf den Weg gemacht und wohl schon vergessen, was die letzte Tour mit diesem Menschen aus mir gemacht hatte!? Das verflixte Ladekabel baumelte lose vor dem Display des Radios herab!“

Ich hatte die Chance verspielt, denn er hangelte sich an dem dünnen weissen Kabel, welches an der einen Seite mit der USB-Dose meines Taxis verbunden war, entlang, bis er dessen anderes Ende erreichte und sich freute:

„Bor, geil, Lightning-Stecker!“

Er entfernte mein iPhone und stöpselte seines daran.

„Dreh schon mal die Bässe was runter, sonst kacken deine Boxen ab, bei dem was gleich kommt!“

Ich war schon dabei! Verzweifelt suchte ich nach meinem Gehörschutz, hatte diesen aber unter seinem Sitz verstaut.

Nun nahm das Leiden seinen Lauf und die nächste halbe Stunde erklangen die Weisen der namhaftesten Deutsch-Rapper mit maximalem Anschlag aus der armen, um Mitleid krächzenden Musikanlage.

Natürlich liessen es sich meine Fahrgäste nicht nehmen, etwa jede dritte oder vierte Zeile  mitzusingen, besonders jene, welche die Worte „schubs den Bullen“, „ficken“, „anal“, „Aldi“ oder „Lidl“ enthielten!

Außerdem schwangen sie die Arme im ?Takt?, wie es ordentliche Bösewichte tun. Teilweise zappelten sie, wie ein Mähdrescher im tiefgepflügten Vorgewende!

Ich konzentrierte mich auf den Rhythmus der „Musik“ und hämmerte stoisch auf meinem Lenkrad herum, auch um mich in eine gewisse Trance zu versetzten, damit das Leiden zu mildern, welches meine Ohren erlitten. Erst kurz vor erreichen des Zieles schwanden die Mordgedanken aus meinem Kopf und ich legte das Messer, mit dem ich mein Obst zu schälen gedachte, wieder zurück in sein Versteck in der Mulde an meiner Tür!

„Warte noch 5 Minuten, ob die uns überhaupt reinlassen! Du weißt schon, mein Ruf eilt mir voraus, Brother Taxifahrer!“

In aller Ruhe schrieb ich die Umsatzahlen in mein Buch. Und als sie so eben im Portal des Tanzpalastes einbogen wagte ich einen fliegenden Start, vorbei an den Kollegen am dortigen Taxistand. Ich rief ihnen noch zu:

„Das Kabel, zieht das Kabel raus , wenn sie kommen!“

Schönes Wochenende noch!