Am Rande des Wahnsinns

Wie ich schon des öfteren schrieb, fahre ich gern einen unserer Mercedes-Sprinter. Die lassen sich perfekt lenken, bieten viel Platz und haben Dampf unter der Haube!

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Seit ein paar Monaten haben wir einen „Neuen“. Der bietet natürlich einige Neuerungen, in der Hard-, sowie auch der Software.

Der Bordcomputer hat jetzt die Notwendigkeit eines Werkstattbesuches festgestellt. Öl und so, Schrauben festziehen, Kinderkrankheiten beseitigen.

Da die Wagen ja nicht gleich auseinander fallen, wenn der Termin ein paar Kilometer nach Hinten verlegt wird, fliesst die Teilnahme an der Inspektion mit in die Disposition ein und das Taxi geht dann in die Werkstatt, wenn keine Aufträge da sind. Normal!

Nun der Casus Knacksus: „Das Display Piept!“

Es nervt! Es regt mich auf.

Ausserdem bin ich gerade etwas sensibel, da ich wieder eine Diät am Start habe!

Alle 10 Kilometer oder so, gefühlt alle 100 Meter, piepst das Mäusekino und zeigt an, um welche Entfernung der Termin überzogen ist.

Nach meiner Auffassung reicht es völlig, einmal am Tag, oder höchstens beim Starten gewarnt zu werden. Der Ton ist so penetrant, ich musste immer da hin schauen und wurde so vom Strassengeschehen abgelenkt.

Meldungen des Systems müssen beachtet werden, denn es kann schon so richtig teuer werden, da etwas zu ignorieren. Also immer fleissig auf die 2000 geschaut! *motz*

Bitte liebe Autobauer:

“ Programmiert das etwas mehr für die Praxis, so ist es mindestens so gefährlich, wie regelmäßig während der Fahrt aufs Handy zu schauen!“

 

 

Licht und Schatten! +++Update+++

Diese Nacht hatte es in sich. Reichlich Kilometer  abgerissen, fast das ganze Fahrgebiet abgedeckt, nette Fahrgäste!

Tacho

Von 20:00 bis 6:30!

 

Leider gab es wieder einen schlimmen Unfall. An der B 71, Abzweig Osterndorf ist vermutlich ein PKW mit einem Krankenwagen kollidiert. 4 Personen seien schwer verletzt.

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Ein paar bloggenswerte Fahrgasttöffel waren natürlich auch dabei, ich berichte mit zeitlichem Abstand, sie zeigten sich wieder einmal aus den allerpeinlichsten Perspektiven!

Es ist 8:08 und schon wieder Hell,

Gute Nacht und einen schönen Sonntag euch!

Update:

Die Polizei hat gemeldet:

01.03.2015 | 14:00 Uhr

POL-CUX: Pressemitteilung für den Bereich der Polizeiinspektion Cuxhaven, 01.03.20015

Cuxhaven (ots) – Bereich Schiffdorf

Verkehrsunfall zwischen PKW und Rettungswagen

Ein mit Blaulicht fahrender Rettungswagen des Landkreises Rotenburg-Wümme, der eine Patientin nach Bremerhaven bringen wollte, verunfallte auf einer Kreuzung der Bundesstraße 71 bei Beverstedt. An der durch eine Ampel geregelten Stelle kam es zu einem Zusammenstoß mit einem PKW, der aus Beverstedt kommend, auf die Bundesstraße fuhr. Der PKW überschlug sich und landete in einem Straßengraben. Sein Fahrer musste schwerverletzt durch die Feuerwehr befreit werden. Der beteiligte Rettungswagen kam durch den Aufprall ins Kippen und fiel auf die Seite. Während der Fahrer unverletzt blieb, erlitten die im Aufbau mitfahrenden Rettungskräfte und die Patientin leichte Verletzungen. Angaben von Zeugen lassen vermuten, dass der mit Blaulicht fahrende Rettungswagen bei Rotlicht in die Kreuzung eingefahren war. In der Folge ist anzunehmen, dass der Fahrer des anderen Wagen den Rettungswagen übersehen hatte, als er bei Grünlicht in die Kreuzung gefahren war. Die Bundesstraße blieb für die Zeit der Bergungsarbeiten und der Unfallaufnahme etwa sechs Stunden gesperrt. Bei dem Unfall wurde ein Ampelmast an der Kreuzung umgefahren. Auslaufendes Öl aus den Fahrzeugen wurde durch eine Spezialfirma aufgenommen. Beide Unfallfahrzeuge erlitten Totalschaden. Die Polizei schätzt den Unfallschaden auf etwa 70.000 Euro.

 

Stopping!

Die Bewohner des Cuxlandes sagen dem Taxifahrer ihre Adresse nicht. 

Niemals!

Sie haben gern die Fäden im der Hand und sagen an:

„Hier links, da rechts, nein doch links, weiter gerade aus!“ Usw.

Den Zenit erreichen diese fleischgewordenen Navis dann immer kurz vor dem Ziel. 

Folgendes könnte sich im Taxi abspielen, davon ausgehend, die reale Entfernung betrüge 300m.

  • Da vorn halten! Nein, hier doch noch nicht!
  • Haaaaalt!
  • Noch 500m! –> Frau
  • Noch 150m! –> Mann
  • Hinter der Ampel kannste anhalten! Zählen ausgeschaltete auch mit?
  • Dort, wo Licht brennt! Nein noch eins weiter! Weiter!

Sagt ihr an oder nennt ihr die Adresse? 

Mittlerweile erschrecke ich mich immer, wenn ein Fahrgast Strasse und zusätzlich die Hausnummer nennt. Machen nur Auswärtige oder Meuchelmörder! 

AST – Sammeltaxi

Im Cuxland setzt sich als Ergänzung/Ersatz zum Linienbus im Kurzstreckenbereich immer mehr das Sammeltaxi durch. Mitte des Jahres wird die komplette südliche Hälfte des Landkreises abgedeckt sein. Deshalb werde ich zukünftig eine eigene Abteilung für dieses Verkehrsmittel einrichten und so viel Information wie nötig bereitstellen.

Ich bin ein absoluter Befürworter der Beförderungsart Sammeltaxi! Im Gegensatz zum Bürgerbus bietet sie genügend Individualität und Flexibilität, um ggf. Privatautos im Nahbereich zu ersetzten.

Dazu hatte ich mich schon hier und hier ausgelassen!

 

Jetzt geh ich Informationen sammeln, bis Morgen!

Ein Schnäppchen zuviel!

Noch bis zum 1. März wandern die Nordwestdeutschen durch die Marschen, trinken an jeder Weggabelung einen Schnaps und wählen einen König. Bei der abendlichen Kohlparty wird ordentlich gegessen und viel zu viel getrunken.

Wieder stand mir eine spannende Nacht bevor!

Zum Abtransport der Schnapsleichen wurde ich von der Zentrale mit einem unserer Sprinter ausgestattet, um möglichst viele gleichzeitig abfahren zu können. Der Abend lies sich zuerst ruhig an, so eine Art „warm Up“.

Ich wurde nach Hagen beordert, für eine Ortstour. Ich ludt die Fahrgäste ein und schwups…., waren wir auch schon am Ziel. Ich bereitete mich auf die zur Zeit übliche Beschwerde über den erhöhten Fahrpreis vor, welche ich meinerseits mit einer Litanei über den Mindestlohn und dessen Finanzierung erwiderte.

Mutig betätigte ich die Taste 1 des Taxameters, holte Luft für meinen Monolog, doch was war das?

Pieps: „€ 5,00“.

summe

Etwas komisch, denn wir hatten gut 1,8 Kilometer zurückgelegt und nach dem neuen Tarif wären dann ca. € 7,10 fällig gewesen. Um mir nicht die Blöße zu geben, etwas stimme mit der Technik nicht, kassierte ich die € 5,00 und fuhr eine Strasse weiter, zwecks Fehlersuche.

Mit der Taste 3 konnte ich den letzten Vorgang aufrufen und mit der Taste 2 die Details.

„Nu guckste!“

Da zeigte das Gerät die Fahrstrecke an, wie gedacht waren es 1,8 Kilometer gewesen. Nun fiel mir auch auf, das das Taxameter gar keines war. Denn es war ein Wegstreckenzähler, wie er für Mietwagen vorgesehen ist. Dieser Wagen sollte eigentlich als Taxi umgerüstet worden sein. Nun gut, vielleicht hat da irgendwer zu voreilig Vollzug gemeldet. Ich fuhr zur Zentrale, krabbelte aufs Dach und entfernte das Taxischild.

Bin ich eben nen‘ Mietwagenfahrer!

Nächster Auftrag, von Nesse nach Bremerhaven, zu „Krohns Eck“. Die Fahrgäste waren nett, bis auf einen. Der war nervig, wie eine Horde 7-Jähriger mit ADHS im Endstadium!

„Mach ma Musi!“

„Mach ma Warm!“

„Mach ma lauta“

„Mach ma anderen Sender!“

“ Machs nicht so teuer!“

„Mir ist schlecht, ich muss brechen!“

„War nur Spaß!“

„Haste ma nen‘ Kaugummi?“

Warum zum Teufel ist bei jeder Tour so ein Kasper dabei. Natürlich hatte er keine Frau dabei, wie seine Freunde. Da hatte er nichts besseres zu tun, als mit mir anzubändeln, der Idiot.

Mein Karma war im Arsch! Am Ziel kam es wie es kommen musste. Der Kasper rief: „Ich zahle!“

Pieps: „5,00!“

summe

„Verdammter Mist, das Ding ist hinüber!“, schoss es mir durch den Kopf.

„Geiiiiiiieeelllll!“, brüllt die Dumpfbacke von Hinten, “ Wie billig ist das denn?“ und reichte mir einen 5er mit den Worten: „Stimmt so!“

Wieder benutzte ich einige kryptische Tastenkombinationen, um der Wahrheit auf die Schliche zu kommen.

„Leider nicht ganz so günstig, schaun sie Mal. Das waren 8,6 Kilometer, plus 10,00 Anfahrt und Mehrpersonenzuschlag. Sagen wir € 24,00!“

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„Neee, neee, Taxifahrer, du , ich las mich nicht verscheissern. Da stand eben noch € 5,00, mehr zahle ich nicht!“

Zu meinem Glück empfand eine Dame aus den Reihen der Fahrgäste Mitgefühl und schickte sich an, den von mir genannten Preis zu zahlen.

„Betrüger, Beeetrüüüüüger!“, schallte es über des Halteplatz, bis der Zappelphillipp endlich in der Kneipe verschwunden war.

Tja, mir blieb nichts anderes übrig, als mir in der Zentrale einen anderen Bus zu holen. Der Rest der Nacht war super und ging flüssig und ohne weitere Ausfälle über die Bühne.

 

 

 

 

 

Lohe hat Straßen!

Im Ramen der Bildung einer Einheitsgemeinde wurden alle doppelten Straßennamen in der Gemeinde „Hagen im Bremischen“ ausgemerzt.

Die Anwohner, deren Straßen einen neuen Namen bekommen sollten, hatten die Möglichkeit, eigene Vorschläge zu machen, wie es heißen soll, wo sie wohnen.

In dem Dörfchen Lohe (Hagen im Bremischen) wollte man sich dann nur ungern von den gewohnten Adressen verabschieden und verlängerte einfach die alten Namen durch das Voran setzen des Ortsnamens.

Sicher, ein wenig Einfallslos ist das schon, aber wenigstens lässt sich das gut merken. In Hagen wurde die Mühlenstrasse zur Möhlenstroot! Wie soll man das der „neudeutsch“ gewohnten Jugend erklären?

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POV

Heute habe ich ein Beispiel für verschiedene gedankliche Ansätze von Fahrgästen, bezüglich eines anstehenden Puffbesuches.

1. Der junge Mann hatte erfahren, das in Sandstedt ein neuer „Club“ eröffnete und möchte dort einmal hineinschauen. Zu diesem Zweck hat er sich in eine adrette Kluft geworfen und das neueste von Bruno Banani aufgelegt. Sich selbst Mut machend, erklärte er, das so ein Montag der beste Tag für eine Exkursion zu den Frauen sei, da er annähme, dort nur wenig Kundschaft anzutreffen, daher mehr mit den Frauen rummachen könne. Für Heute würde er nur die „kleine Flatrate“ buchen, als Test sozusagen!

Um kurz vor 21:00 habe ich ihn an der Villa Sandstedt rausgelassen.

Mitternacht sammelte ich ihn wieder auf, eine der Damen hatte mich für ihn bestellt.

Selbstredend – oberste Taxifahrerpflicht – erkundigte ich mich nach dem werten Befinden, der Anzahl der vollzogenen Verkehre in Korrelation zur Anzahl der Maitressen.

Er beschied, etwas enttäuscht zu sein, denn das er, nachdem 2 ältere Herren das Etablissement verlassen hatten, als einziger Gast später Teils mit bis zu 5 Damen simultan im Yakuzi verbracht habe, hätte ihn total überfordert!
Geschuldet sei seine mangelnde Libido an diesem Abend unbedingt auch das Alter der Frauen:

“ Die waren insgesamt sehr alt gewesen und haben mich erschreckt! “

Über Alter spricht man bekanntlich nicht, deshalb hakte ich nach und er fuhr fort:

“ 2 davon wären mindestens 25 Jahre alt!“

Und nun sei er auch noch Pleite, weil er einen oder zwei Drinks spendierte.

Ohne Worte entließ ich ihn nach Hause. Er sagte nur noch:

“ Bleibe jetzt besser meiner Freundin treu, ist auf Dauer nicht so teuer!“

Na, das ist ja ein Früchtchen!

2. Er, so um die 60 um 19:00:
“ Zur Villa, mal sehen was die drauf haben?! Frauen, Sauna, Pool, Getränke und so! “

Kurz nach der Geisterstunde rief er mich, pflichtgemäß horchte ich ihn aus.

“ Getränke Klasse, Sauna geil, Frauen Spitze, etwas jung, aber OK! “

Na, was für ein Früchtchen!

Arbeitseinstellung

Ja, dieses Wochenende habe ich frei. Ich bin dran, keine Autos kaputt oder so. Der Dienstplan sieht es vor.

Mein Dienstplan für Tätigkeiten zu Hause ist immer voll.

Deshalb habe ich gern frei, dann kann ich endlich was unternehmen, mit dem Geld, welches ich mir im Taxi erarbeitete, mit meiner Frau und unseren Viechern!

In einem Kommentar im Post von gestern schrieb ROW-Taxler:

„Wie kann man sich nur über Taxi-Frei am Wochenende freuen?!

Ich hab immer sorge was zu verpassen und fühle mich unvollständig wenn ich am Wochenende mal einen Tag frei habe…. :-o

Und gerade jetzt mit all den wunderbaren Kohlbällen, was für außergewöhnliche Fahrten man da hat… ach ja ich gerate schon wieder ins schwelgen der gestrigen Nacht wegen, was eine Wonne :D

 

Das Taxifahren auch für mich meistens keine Qual ist und das ich gern zur Arbeit fahre, hatte ich schön des öfteren geschrieben. Für mich ist diese Arbeit allerdings in erster Linie eine Möglichkeit Geld zu verdienen und nicht  meine masochistischen Bedürfnisse auszuleben! Bei uns  im Südkreis ist es oft eine Bestrafung, die Leute von den so genannten „Kohlbällen“ abzuholen. Da es sich dabei eher um Flatrate-Saufen für Erwachsene handelt und sich die wenigstens auch nur halbwegs koordiniert zur Musik bewegen, ist die Bezeichnung „Ball“ fast schon so lächerlich wie der „Vater“ aller Tanzveranstaltungen, der Wiener Opernball.

Vor ein paar Tagen schrieb ich über eben eine solche Fahrt, welche den Abschluss einer verkorksten Nacht bildete.

Trotzdem will ich gern gestehen, das auch ich ein Faible für ausgewählte Arbeitstage habe. Und das sind die Nächte von Samstag auf Sonntag, von Juni bis August. Dann finden die besten Zeltfeten statt, die Sonne scheint lange, es ist hell bis es dunkel wird und sie taucht pünktlich zu Morgengrauen wieder auf. Was ein Zufall auch!

Sooo, jetzt noch kurz ein Überblick, was ich anstatt die Straßen sicher zu machen unternahm:

Freitag: Einladung zum Geburtstag, vegetarisches Buffett, Bio-Bier und reichlich feiner Lazzaroni-Sambuca, natürlich vegan.

Samstag: Ausgeschlafen, Holz gespalten, Grühnkohl und Pinkel gekocht. Augenpflege.

Sonntag: Bisschen Holz gespalten, Rest Kohl vertilgt. „Vermisst“ geguckt. „Mainz bleibt Mainz“ Aufzeichnung vom Freitag geguckt.

Zwischendurch immer wieder einmal mit den Hunden raus, Pferdeweide abgeäppelt, Frau geherzt.

Am liebsten möchte ich am WE gar nicht arbeiten müssen. Aber dann kippt leider das Geld/Fun-Verhältnis, weil es zu wenig Wochentage gibt. Und Dienstags geh ich auch  immer mit meiner Frau in unseren Tanzclub.

Mein Fazit:

Alles Gut, so wie es jetzt ist! Jedes 2. Wochenende frei, ich bin dabei!