Threehundredsixty

Karina wird fast täglich von uns gefahren. Regelmäßige Krankengymnastik ist für die lebenslustige junge Frau wichtig, denn sie leidet unter spastischen Lähmungen und sitzt im Rollstuhl.

An mir war es Heute, sie mit meinem Sprinter abzuholen und nach Hause zu bringen. Ich parkte meinen Bus mit dem Gesicht zur Hauswand der örtlichen Ergotherapie, damit der elektrisch betriebene Rolli einfacher auf die Hebebühne gefahren werden kann.

Karina bog gerade richte Rampe ein, da erblickte sie 2 Reiter auf dem Fußgängerweg. Da sie Pferde sehr gern mag, haben wir etwas Platz gemacht, damit die Reiter an uns vorbei schreiten können.

„Ooooh, wie niedlich, darf ich mal streicheln?“ rief sie einer der Amazonen zu.

Die kräftigen Fjordpferde machten einen sehr ruhigen Eindruck und sie wurden prompt in unsere Richtung gelenkt. Karina beugte sich soweit wie möglich nach vorn, um wenigstens kurz das weiche Maul eines der Tiere zu erreichen. Das „Fjordi“ tat ihr den gefallen und senkte den Kopf.

“ Nettes Tierchen, so zuvorkommend!“, dachte ich mir, als die verdammte Mähre mit voller Kraft zuschnappte.

An dem Steuerungshebel war ein Tennisball angebracht, damit er besser ergriffen werden kann. Das nutze der Gaul aus und biss hinein. Im Nu drehte sich das Elektromobil einmal um seine Achse.

Glücklicherweise ist das Rund gleich wieder ausgespuckt worden und das Kreiseln hatte schnell ein Ende gefunden. Es war nichts passiert, die Pferde samt Reiter blieben ganz cool und verabschiedeten sich dann lieber, bevor noch Jemand auf den Geschmack kommt.

Auf der Fahrt nach Hause haben wir die ganze Zeit laut gelacht!

 

Ein ganz normaler Samstag

Damit Ihr mal sehen könnt, wo ich meine Zeit während einer Schicht verbringe, werde ich einzelne typische Wochentage tracken und hier veröffentlichen.

Anfangen will ich mit Samstag, weil das DER Tag für alle Nachtschichtler ist. In der Regel sind da die meisten Nachtschwärmer unterwegs und es werden einige Kilometer abgerissen.

Leider habe ich noch nicht raus, wie ich die Karte hier direkt einbinden kann, dauert noch. Aber über den folgenden Link erreicht ihr die Streckenübersicht.

Ein ganz normaler Samstag

Und hier etwas Statistik zur Karte:

Streckenlänge384,3 Km
Zeit11:02:20 Std
Durchschnittsgeschw.34,8 Km/h
Höchstgeschw.158,1 Km/h

Sie haben Post

Will gerade mein privates Autochen anwerfen, da lenkt sich mein Blick auf den Briefkasten. Uff, Behördenpost, mein Name steht drauf.

Riiitsch, Raaaaatsch, aufgerissen und angelesen. Taxi ohne Parkscheibe hingestellt. WTF

Nochmal genau hingesehen. Juhu, ich kann das nicht gewesen sein. Fange immer frühestens um 14:00 an und das Ticket war für 13:31 ausgestellt.

Mail an Frau B. Ußgeldtante geschickt und aufgeklärt. Mal sehen, ob mein Bescheid ohne irgendwelchen frustrierenden Amtsschimmel  abgewickelt wird.

Nicht, das ich niemals korrekt „abgezettelt“ wurde, aber soooo nicht.

Flash

Neulich war ich ja nach Bockhorn unterwegs gewesen.
Auf dem Rückweg war ich gerade damit beschäftigt, zu erinnern, welche Strasse ich in Varel abbiegen muss, um zu meinem bevorzugten Kalorienlieferanten zu gelangen.
Mein Körper bereitete sich schon auf eine unverzügliche Nahrungsaufnahme vor, da erinnert mich ein subalterner Drecksack am Straßenrand an das Tempo-70-Schild vor 200m.

Alle Systeme fuhren sofort herunter um gleich darauf sämtliche Energie auf Augen und Hirn umzuleiten und zu veranlassen, den aktuellen Tachostand auf den Zeitpunkt des Geistesblitzes hochzurechnen. Die darauf umgehend eingeleite Analyse ergab eine Überschreitung des Highspeeds um ca. 15 km/h.

Nach einer kurzen Kalkulation zog ich von meiner vorher geplanten Bestellung drei Burger ab, um mein Budget durch das zu erwartende Verwarnungsgeld nicht zu überlasten.

Alles das half nicht mehr. Sämtliche Einheiten der Speichelproduktion hatten schon umgestellt auf Erzeugung von zusätzlicher Magensäure und die Kaumuskeln waren abgezogen zur Kontraktion des Magens.

Also keine Einkehr am Drive. Durch diesen sorglosen Umgang mit dem Gaspedal setzte ich nun schon zum wiederholten Mal meinen Status als Poweruser bei unseren Amerikanischen Freunden aufs Spiel.

Selbst die Notfunktion „hoffen und bangen“ auf einen Defekt des Starenkastens brachten keine Besserung und ich kehrte mit Magendrücken auf die rechte Weserseite zurück.

Amtliches Ergebnis der Ziehung des Verwarngeldes: € 10,00 für 80 km/h in der 70er-Zone, incl. Abzug der Toleranz.

Die Moral von der Geschichte:

Immer was zum Kauen dabei haben!