Zunehmend

Eine unsrer Nachbarinnen…. hat einen Plan
und rät Dem zu folgen,
wie von Sinnen,
sonst sei es zu spät!

Darauf ist ganz korrekt vermerkt,
wann Radieschen und Tomaten
sind zu Pflanzen in dem Garten.

Auch dem Besuch bei dem Frisöre
ein ganz besondrer Platz gehöre.

Äpfel ernten, Rasen mähen,
die allerliebsten Blumen sähen.

Alles ist jetzt vorbestimmt.
Und die Natur die beste Zeit sich nimmt!
Damit die Ernte sich auch lohnt,
mit dem Kalender von dem Mond.

HerrTaxifahrer 04/2014

Ja, da frage ich mich doch, warum in dem Zettelwerk nichts von Taxis steht.
Wäre doch prima, wenn der Mond unseren Dienstplan macht! Und vor allem nützlich wäre das Wissen über die Tage, an denen man die Dieselkutsche besser in der Garage lässt bzw. wann man unbedingt raus muss.

Ich werde das einmal recherchieren!

Worauf ich hinaus will, ist Folgendes. Diese Häufung von Bekloppten an diesem Abend!

#1 20:06
Lübberstedt Bhf. Erfahre, das sich die Sammeltaxizentrale geirrt hat und mein Fahrgast nicht um 20:06 sondern erst um 21:06 eintrifft.
Entscheide mich zu warten bis der Zug aus Bremen durch ist. Die Chance steht bei 1:1000, das hier Jemand ein Taxi braucht, aber man weiß ja nie.
Der RS2 der Nordwestbahn spuckt einige Bahnfahrer aus. Ich mache mir keine Hoffnungen. Zuletzt schlurft eine Frau mit Rucksack und Rollkoffer Richtung Parkplatz an mir vorbei.
Plötzlich zögert sie und wendet sicher zu um kommt an meinen Wagen.

„Mir wurde gerade im Zug mein ganzes Geld gestohlen! Und deshalb muss ich jetzt zu Fuß nach Steden laufen. HerrTaxifahrer, wie komme ich dort hin?“

Ich erklärte die Strecke und konnte mir nicht vorstellen, das sie die 7 Km ohne Kollaps bewältigt. Ihr ganzes Outfit entsprach einem sogenannten „Used-Look“, wobei der heftige Uringestank etwas von der zerfetzten Kleidung ablenkte.

Nach der 3. Wiederholung der Marschroute zuckelte sie von dannen. Froh, das sie mich nicht nach einem Sonderangebot gefragt hatte, beschloss ich, bis zum nächsten Auftrag kurz in mein nahegelegenes Zuhause zu fahren.

#2 20:10
Loxstedt Hohewurthstrasse, Die Kollegin $Lachtsichimmertot, hat zur selben Zeit einen Winker. Ein Russe, besoffen wie die Russen möchte 300m mitfahren. Die 5€ wären OK.
Aber er wollte sich nicht anschnallen. $Lachtsichimmertot hat ihn dann wieder raus geworfen! Sie hatte es mir hinterher aus voller Kehle lachend berichtet. Lacht immer noch, stirbt nicht wirklich!

#3 23:00
Stubben Bhf. Ich komme aus Beverstedt und habe keine Aufträge mehr offen. Da es seit letzter Woche in Bokel und Stubben eine UMTS-Blase gibt, habe ich mich einfach auf den Parkplatz hinter dem Bahnübergang gestellt, fette 4 Balken dort.
Ich widmete mich gerade der Lektüre von diversen Blogs, da höre ich schräg hinter meinem Passat das Klackern von defekten Rollen eines viel zu schwer bepackten Ziehkoffers!

Er schaute auf mein in schönstes Leuchten gehülltes Taxilicht, beugt sich etwas herunter und:

„Gibt es einen Grund, warum sie hier stehen, HerrTaxifahrer?“

„Nein, ich warte hier auf Fahrgäste, gerade so, wie sie einer sind!“, log ich ohne mit der Wimper zu zucken.

„Sind sie denn frei, oder hat jemand sie bestellt?“

„Ich bin frei und dienstbereit. Wohin soll die Reise gehen?“

„Ach nein, ich gehe lieber zu Fuß. Ich hab mich nur gewundert, weil hier sonst nie ein freies Taxi steht!“

#4 Lübberstedt und Stubben. 00:36+00:42

Wieder die lustige Überschneidung beim Sammeltaxi. Um 00:36 10 Km nach Westen und um 00:42 10 Km nach Osten. Hatte das Thema schon einmal beschrieben, war diesmal aber nicht so einfach zu lösen, da ich die Kunden mangels Nummer nicht anrufen konnte.

Eigentlich wäre das kein Problem gewesen, denn das Sammeltaxi muss immer 1 Stunde vor Fahrtantritt bestellt werden, damit wir vernünftig disponieren können. Das um 00:42 wusste ich seit 23:45. Und das um 00:36 wurde mir erst um 00:01 avisiert. Angeblich hätte mein Handy eine Bandansage geliefert, deshalb sollte ich erst jetzt davon erfahren. Frage mich nur, warum mir das nicht schon um 23:45 mitgeteilt wurde. Ich glaube, der Nachtschichtler hatte das einfach nur versaubeutelt. Bin nämlich gleich um die Ecke in unsere Zentrale gefahren und habe den Festnetzeingang am PC gecheckt, der die Anrufe aufs Handy weiter leitet. Da war kein Kontaktversuch ausser den mir bekannten abzulesen.

Lange Rede…., hätten mich die Bestellungen rechtzeitig erreicht, so wäre meine Kollegin, welche um 00:00 Feierabend hatte, einfach etwas länger geblieben, für eine der beiden Touren.

Ich hatte mich entschieden, zuerst die Tour von Stubben nach Altwistedt zu fahren, denn von dort gibt es eine schöne Abkürzung nach Lübberstedt und keine Blitzer :-).

01:06, das Handy bimmelt, ich nehme an. Nur Krächzen und Kratzen. Das Display zeigt 0 Balken und das Gespräch bricht ab. Gefühlte 20 Versuche und 15 Minuten später hatte ich die Walachei/die Wicken/das Nirgendwo verlassen und endlich wieder etwas Empfangsleistung. Ich hatte die Villa aus Sandstedt an der „Strippe“. Ein zufriedener Kunde möchte die Heimreise antreten. Es war eine lukrative Tour und ich konnte nicht absagen, obwohl mein Bettchen schon angewärmt war.

Ich kam dann 30 Minuten zu spät in Lübberstedt an, der Fahrgast war noch da und nicht mal sonderlich erzürnt. Er hatte sich schon so etwas gedacht und geduldig bei einer halben Schachtel Zigaretten den einsam gelegenen Bahnhof inspiziert.

Mein Dienstschluß war nun auch schon wieder nach Hinten verschoben, aber beim Sammeltaxi gibt keine Kompromisse, die Fahrgäste müssen abgeholt werden.

Nachdem ich meinen Fahrgast in Hagen abgeliefert hatte holte ich meinen letzten Kunden aus Sandstedt ab. Genau 60,00 € zeigte die Uhr, als ich in seine Einfahrt bog und ihn weckte. Er gab kein Trinkgeld, das war mir aber egal. Ich hatte wieder einmal eine abwechselungsreiche Schicht gehabt und sah zu, das ich schnell den Passat gegen meinen knuffigen Polo eintauschte.

„Dunkel wars, der Mond schien Helle, als ein Taxi blitzeschnelle, langsam um die Ecke fuhr…….

 

Bis das der Tod euch scheidet

Eben in der Tagespflegeeinrichtung 1000 Jahre eingeladen und über die Gemeinde verstreut.

Einer ist noch über, der Karl-Heinz. Er sitzt gemütlich in seinem Rollstuhl im Fond meines Sprinters, immer noch genau an der Stelle, wo ich ihn vor 25 Minuten angelascht hatte.

Im Rückwärtsgang bugsiere ich das Heck meines Multifunktionstaxis bis vor die Haustür.

Während ich die Rampe in Position bringe und die Verzurrung am Rolli löse, öffnet Karl-Heinzis Frau die Haustür und schaut mir bei der Arbeit zu.
Da fragte sie beiläufig:
„Na, wen bringen sie denn Heute, HerrTaxifahrer?“

Ich bin in diesem Moment gerade damit beschäftigt, Karl-Heinz von der bereits gesenkten Rampe zu schieben, als er fröhlich ausruft:

„Mutti, Mutti endlich Ferien. Hast du mir was schönes gekocht?!“

Seit gut 60 Jahren sind die beiden verheiratet, aber er kann sich nicht mehr an seine Frau erinnern.

Trotzdem legt sie ihre Arme um seinen Körper und begrüßt ihn warmherzig!

Er wechselt nur noch zwischen Mutti oder Omi!

Sie hält tapfer zu ihm. Die Demenz kann keinen Keil zwischen sie treiben.

Ich bewundere sie!

Irrfahrt

Kurz nach der Geisterstunde flackerte das Display meines Dienst-PDA sehr verdächtig. Als sich der Monitor wieder beruhigt hatte, machte ich mich ans Dechiffrieren.

Uhrzeit: 00:30

Von: Hagen, Pam Pam

Zu: Driftsethe, Weissenberg

Anz.: 2 ( Es seien  junge Frauen, so die Zentrale über Handy)

Nix Schlimmes, 5 Km, keine Feldwege usw.!

Als ich am Pam vorfahre, stehen dort keine anderen Taxis und ich muß erst ein paar Jungs überfahren, bevor ich auf weibliche Wesen stoße, die sich als meine wehrte Kundschaft outen. Sie hatten den Aufdruck auf dem Türschweller erkannt.

„Guten Abend, nach Weissenberg die Damen?“, knüpfte ich Kontakt.

„Ääh, jah, bitte!“, kam eine leise, sehr schüchterne Antwort.

Die beiden entsprachen vom Alter her dem demografischen Durchschnitt der Pam Pam-Besucher. D.h., sie waren so 16-18 Jahre alt.

Im Wagen war es still, als ich mich im Ortsteil Weissenberg erkundigen wollte, an welchem der 4 Häuser ich halten solle.

„It`s not here!“

Vollkommen übermotiviert wegen der amerikanischen Aussprache signalisierte ich, jetzt genau zu Wissen, wohin es gehen sollte und bog in die Weissenberger Strasse nach Driftsethe ein. Weitere 4 Häuser verdoppelten die Chance, meine Sozia abwerfen zu können!

„Please be so kind and tell me when I should stop!“, bat ich.

„I don`t know, where we are!“, nuschelte es die Köpfe aus dem Fenster haltend von hinten.

Nun wurde es mir zu Bunt, denn das Taxameter stand schon bei € 14,00 und ich war mir nicht sicher, ob ich diesen Fahrpreis auch eintreiben könnte. Ich bat, einmal nachzusehen, ob schriftlich oder Digital eine Adresse vorläge.

Und weis der Teufel warum, erst jetzt bekam ich die korrekte Anschrift vorgelesen.

„PLZ 27628 Hagen, Weizenbergsweg XX“

Bääääm, das war genau die andere Richtung. Während wir die ganze Zeit nördlich herum gestochert haben, befindet sich diese Adresse in Lehnstedt, ca €20,00 südlich von hier.

Ich versuchte meine verunsicherten FahrGästinnen zu beruhigen und prophezeite ein baldiges, glückliches Ende der Reise an der gewünschten Adresse.

Frohen Mutes schlug ich den Weg über Hagen und den Lehnstedter Weg nach Lehnstedt ein, wo ich ohne überlegen zu müssen -die Adresse war ein häufiger Abholtreff für Pam-Gänger- die Zielstrasse ansteuerte. Die Ziffern des Taxameter berichteten von 33,20 zu entrichtenden Euronen, als ich die Bezahltaste in der Einfahrt des Hauses betätigte und ein lauter Piepton dies quittierte.

„MrTaxidriver, what do we have to do here? We are on vacation, but this isn`t the home of our friends!“

„My Dear Ladies, please hand out to me that f******** paper with that f******* adress on it! Sorry for thinconvenience, but me I’m a little f******** confused!“, bettele ich in feinstem Oxford-Englisch um weitere Informationen.

Ich lese vom Zettel ab:

„PLZ 27628 Hagen, Wei-ß-enbergs-weg XX“

„f***!“

Mein Kopf droht zu platzen. Postleitzahlen, Orte, Dörfer, Straßen, Wege verschmelzen in meiner Denkfabrik zu einem dicken, braunen Klumpen. Ich konzentriere mich bis in die Haarspitzen. Das fällt  mir schwer, leide ich doch schon seit 20 Jahren an partiellem Verlust meiner einst üppigen Mähne!

Weiterhin zog ich die Sinne zu Rate und verglich alles, was mir visuell, auditiv, taktil oder olfaktorisch unter gekommen ist. Da meldete sich das episodische Langzeitgedächtnis mit dem Odeur verschiedenster Güllegruben aus der Region und unterbreitete mir mit seiner endlichen Weisheit einen weiteren Streckenvorschlag, nämlich in die idyllische Ansammlung einiger Häuschen im Ortsteil Dorfhagen, wo sich eine Biogasanlage mit dem soeben erinnerten Gestank befindet. So ziemlich weitere 10,00 Öcken sollte die Uhr hochzählen, bis ich endlich bei € 43,70 in der einzig wahren Übernachtungsstätte eintraf.

Dieses Dilemma konnte ich den Amerikanerinnen nicht allein aufs Auge drücken. Denn schließlich führten einige Kommunikationsfehler zu diesem teuren und langwierigen Ausflug und ich wollte auf keinen Fall, das die Mädels einen schlechten Eindruck von den HerrnundFrauTaxifahrern aus Deutschland mit nach USA nehmen.

4,7 Km ist die Entfernung normalerweise. Kostenpunkt incl. Freikilometer €10,90. Und dabei beließ ich es auch. Falls der $cheffe Fragen hätte, wegen meiner Leerkilometer, kann ich ja diese tolle Geschichte präsentieren!

Was mich am Meisten geärgert hat, ist der Zeitverlust, denn statt 5 Minuten war ich gut eine 3/4 Stunde unterwegs.

Hier der Soll/Ist – Vergleich!

Soll (4,9 Km):

Größere Kartenansicht

Ist (22,5)

Größere Kartenansicht

Einparkhilfe

Während meines Urlaubs habe ich pflichtgemäß einen auf meiner Todo-Liste stehenden  1€-Shop besucht, um dort ggf. etwas Trödel zu erwerben.

Gekauft habe ich aber nichts, aber ein tolles Gimmick für die schmerzfreien Ein- und Ausparker unter euch.

Schützt euer geliebtes Vehikel einfach mit einem „Parky“!

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Dieser praktische Prallschutz für die Stoßstange lässt sich ganz simpel mittels doppelseitigem Klebeband anbringen. Endlich Schluss mit schrammen und Kratzern.

Statt dessen hinterlasst ihr dem gegnerischen Fahrzeug ein schön anzuschauendes Kugelmuster!

Huch!

Nicht ohne entsetzen erstaunen nehme ich zur Kenntnis, das viele Leser meinem Aufruf gefolgt sind, um meine mir gestohlenen Beiträge im weltweiten Netz aufzuspüren und dies zu melden.

Während alle bisher erschienenen Artikel auch die ganze Zeit hier im Blog zu finden gewesen wären, gab es keinerlei Hinweise auf die 16 Postings aus dem März 2014, denn sie wurden niemals geschrieben. Ich war letzten Monat einfach zu beschäftigt.

Und an diesem Punkt muß ich offenbaren, das ich euch aufs Glatteis geführt habe und beende nun die Recherche mit einem fröhlichen:

April,April!

Ich möchte den Detektiven auf jeden Fall Danken, denn es hat mich hoch erfreut, das ich ggf. nicht allein Da stehe, falls mal ein echter GAU passiert!

Datendiebstahl!

Seit Anfang März kommen hier regelmäßig von mir persönlich verfasste Blogartikel und Kommentare weg.

Ich rufe den Hacker auf, mir sämtliche gestohlenen Beiträge zurück zuschicken, ansonsten werde ich die IP-Adresse sowie zurück gelassene Digitale DNA an die Kripo Cuxhaven weiterleiten!

Bis spätestens Morgen, den 2.4.2014, 09:00 erwarte ich eine Reaktion!

Meine Leser werden langsam sauer, das hier nicht mehr viel passiert und ich erhalte Mails, worin von teilweise nur noch zur Hälfte verfassten Postings die Rede ist, auch von welchen aus dem vergangenen Jahr.

Ich habe bezüglich einer Sicherungskopie meines Blogs ziemlich geschlampt. Bitte kommt jetzt nicht mit Tipps, wie „Frag doch die NSA!“ usw., ärgere mich selbst schon genug.

Falls jemand von euch den Blog gespeichert hat, bitte schickt mir was ihr habt an meine Emailadresse. Allein im März sind wenigstens 16 Kurzgeschichten abhanden gekommen.

Bitte helft mir, Vielen Dank!

Update:13:20
Vielen lieben Dank an den Leser „stewie“! Er konnte mir helfen, die Monate Juli bis Oktober zu rekonstruieren.
Wenn das so weiter geht, wird meine ganze Arbeit vielleicht doch nicht umsonst gewesen sein!