Radio Gaga?!

War gerade bei der Tagespflege vorgefahren und holte meine Fahrgäste nacheinander aus dem warmen Aufenthaltsraum und hievte sie in meinen Sprinter.Das dauert täglich 15-20 Minuten, je nachdem, ob auch Rollifahrer dabei sind. Über deren metaphysische Gedankengänge hatte ich schon berichtet.

Ich gurtete gerade Claudinchens Rollstuhl mit  Spezialgurten hinten im Fahrzeug an, da wurde ich Zeuge folgender Kommunikation im analogen Funk:

„piiiieep,püü, tüüt“

„Wer ruft?“

„piiiieep,püü, tüüt“

„Hier Zentrale, wer ruuuhuuuuft?“

„piiiieep,püü, tüüt“

„Zentrale an Alle! Bitte Funkdisziplin einhalten!“

 „Hö,ooohooo.“

Endlich hatte ich den Rollstuhl vorschriftsmäßig vertäut und konnte mich jetzt dem Funk widmen:
„Heinzi, lass bitte das Mikrofon dort hängen und drück bitte nicht wieder den roten Knopf! Das ist kein Spielzeug!“
„Orrrrrrrrrrrr!“, grumpfte der demente Senior eingeschnappt, als ich ihm das Equipment wegnahm.

Neues vom Frettchen!

Vor ein paar Monaten hatte ich schon einmal ein Erlebnis mit Freddy erzählt. Wie der dumme, blöde Teufel es will, sollten wir Beide schon gleich wieder aufeinander prasseln.

Adrenalin schoss in sämtliche Gliedmaßen und durchströmte mit überwältigendem Druck alle Organe.

Ich ging Pinkeln!

Puuh, das war geschafft. Schnell noch ein paar Tütchen mit Kaffeepulver im Wagen verteilt. Duftbäume hat der Chef verboten. Aber in diesem Fall hätte es auch eine 30m – Kiefer, frisch geschnitten, gebraucht.

Ein Blick in meine Notfalltasche ließ meinen Puls wieder unter 160 fallen. Kaugummi, Eukalyptus- und Mentholbonbons, sowie Nasenspray an ihrem Platz. Eine Nasenklammer, wie sie die Synchronschwimmer benutzen hatte ich mir im Internetz besorgt. Bei Amazone gibt es ja alles. Und davon reichlich.

Auf dem Weg zur niedrigsten Hausnummer, die eine Straße nur haben kann, ging ich im Kopf zur Sicherheit alle möglichen Szenarien durch. Ich war gegen jegliche gasförmige Absonderungen gewappnet!

Ich hatte extra eine Pumpe in das neue Taxi einbauen lassen, welche im Innenraum einen Überdruck erzeugt, um bei kurzem Öffnen eines Fensters in Sekundenschnelle schädliche Luft ausblasen zu können.

„Morituri te salutant!“, begrüßte ich Freddy jovial.

„Hahaha, ist doch so schönes Wetter Heute, zu schön zum sterben.“, strahlte mich die undichte Stelle des Universums an.

Vorausschauend hatte ich den Ledersitz mit Sattelseife behandelt und Freddy glitt wie ein Tropfen an einer Lotusblume auf den Sozius.

„Du hörst dich aber nicht Gesund an, HerrTaxifahrer, schon die erste Grippe?“

Kein Wunder, das ich mich Krank anhörte, in meine Nase hatte ich eine halben Rolle Zewa geschoben und in jedem verfügbaren Winkel in meiner Mundhöhle befanden sich Bonbons. Mein Plan war aufgegangen, ich roch nichts!

Wir fuhren los, wie des öfteren per AST zum Kaufland, Kühlschrank auffüllen.

„Freddy, wann geht es denn zurück?“

„In 2 Stunden möchte ich wieder abgeholt werden!“

„OK, dann musst du das noch bestellen, in der Zentrale ist noch kein Auftrag dafür!“

„Mal was Anderes, HerrTaxifahrer. Fast hätte es nicht geklappt mit dem Sammeltaxi. Dazu muss ich erzählen, was am Morgen passiert ist!“

Nun kam ein eine Episode aus der Abteilung:“Was Taxifahrer alles anhören müssen, ohne sich wehren zu dürfen!“

Es war Montag. Freddy hatte irgendwas kriminelles oder so ähnlich in seinem Dunstkreis (hihi) beobachtet. Deshalb hatte sich für 10:00 ein Polizist angemeldet, um ein Protokoll zu erstellen. Freddy gestand mir, röche manchmal etwas streng. Er sei sich Dessen bewusst und um den Staatsdiener nicht zu vertreiben, beschloss er ein Bad zu nehmen. Eher ein Duschbad. Gedacht, getan. Um pünktlich fertig zu sein, er wollte die Wohnung noch lüften und ein paar Container Müll entsorgen, zog er um 7:00 blank und schob seinen Body unter den Wasserstrahl. Tja…, da fiel das Duschgel herunter und Freddy ganz schnell hinterher. Er landete so ungebremst mit seiner Vorderfront in der Wanne und wie die Unterseite einer Schnecke saugte sich sein Bauch am Boden fest.

Die Katastrophe war perfekt. Freddy konnte sich nicht mehr bewegen. Sämtliche Versuche sich zu befreien scheiterten kläglich. Die Zeit verstrich und Freddy versuchte durch Rufe auf sich aufmerksam zu machen. Keine Reaktion.

Erst kurz vor 10:00 vernahm Freddy eine Stimme von Außerhalb seiner Wohnung. Es war der Polizist. Der hat die Situation richtig eingeschätzt und unverzüglich Notarzt und Feuerwehr gerufen.

Die Rettungskräfte hätten alle Mühe gehabt, ihn zu befreien. Freddy gelobte, etwas abzunehmen und nachdem er aufgewärmt war, widmete er sich der Taxibestellung.

Den Termin mit dem Polizist hat er verschoben. Vielleicht braucht er ihn ja noch mal. Freddy dankte Gott für die Hilfe, bekäme er doch höchstens alle 3 Monate Besuch.

Ich dachte: „Was soll`s, öfter duschst der doch eh nicht!“

Am Einkaufscenter angekommen war mein Mund wieder frei und ich zog die Küchenrolle heraus. Ich roch noch immer nichts Schlimmes, ab und an ein Tropfen Wasser kann also nicht schaden.

Freddy zahlte und ich dankte für die „aufregende“ Geschichte und sagte „Tschüüühüs!“

„Ich bin dein böser Geist, HerrTaxifahrer. Bei Philippi wirst du mich wiedersehen.“

Später erfuhr ich, das Freddy vergaß, die Rücktour zu bestellen. MIt einer Stunde Verspätung traf der Auftrag ein. Mein Kollege fand ihn aber nicht wie gewöhnlich an der Haltestelle und meldete eine Fehlfahrt. Während dessen hockte Freddy vorm Kaufland und moserte vor sich hin. Irgendwann hat es dann doch noch eine Kollision mit einem Taxi gegeben ist er dann ziemlich fertig zu Hause angekommen.

Die 5. Kolonne II oder :Rumble in Fishtown

Ein schöner Tag endete abrupt mit dem Blick auf das Minimini-Display meines GibtmirArbeit-PDA`S. Mir selbst vorlesend entzifferte ich einen mir wohl bekannten Namen:

Sophia Käthe Eptisch……..O.o!

Heute nebst Freundin im Schlepptau. Es geht nach Bremerhaven, zu Dr. Rau in die Grasshofstraße. Sophia ist sehr entspannt. Außer ein paar misstrauischen Blicken noch keine Unterstellung oder Verdächtigung. Auch der Straßenkehrer und der Mann mit Hund an der Abholadresse blieben unkommentiert.

Die ganze Fahrt über ist Käthe beschäftigt, ihre Freundin zu trösten. Sie hat Rücken. In Bremerhaven angekommen gehe ich mit hoch zum Arzt. „Es dauert länger!“, sagt die Schwester am Counter. Mit meinen beiden Mädels mache ich ab, das sie mein Eintreffen für 20-30 Minuten nach Anruf in der Zentrale einplanen. Wir wollen uns dann unten vor der Tür treffen.

Es dauerte keine 4 Stunden, da möckelte* es einen Auftrag.

In der Tat war es eine gute Idee gewesen, die Anfahrtzeit so Hoch zu kalkulieren, denn ich befand mich auf dem Weg von Bremen Nord nach Hagen, hatte gerade eine ruhige Tour, denn Gerald, mein Fahrgast, spricht mit Niemandem. Nur einmal, als ich absichtlich zu Hause vorbei fuhr, brachte er ein „Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa“ heraus.

Als ich nach gefühlten 26,7 Minuten an der Grasshoffstr. eintraf, war weit und breit nichts von meiner Fracht zu sehen. Also im Parkverbot schräg auf den Bürgersteig gestellt, so wie Polizeiautos im Notfall in den amerikanischen Westcoast-Krimis der 70/80er Jahre und zum Doc hoch gestiefelt.

„Die Damen sind schon runter. Ist gut 10 Minuten her!“ erfahre ich vom Schwesterlein.

Wieder runter, Blick nach rechts…Nichts, Blick nach Links……Nichts.

AAAArgh, beim Blick nach schräg vorn kann ich  die Neumarktstraße einsehen. Dort ist ein Taxistand für Bremerhavener Chauffeure. Sophia mit Freundin stehen in einem Pulk von Leder-, gemischt mit Pudel- und Stoffmützen. Ich flitze schnell hinüber, damit mir Keiner die Tour vermasselt.

Näherkommend schlägt mir ein erhöhter Lärmpegel entgegen. Die Fahrer, so 7 an der Zahl, schreien die alten Damen an. Ich höre noch:

„Nazi-Omas raus, euch sollte man selbst ausweisen, geht doch zu Fuß „uvm.

Zuerst schnappe ich mir meine Schützlinge und tausche den Platz mit ihnen. Die schmutzigen 7 konzentrieren sich sogleich auf mich. Ich mache ein Zeichen und gehe in die Hocke. Sie folgen mir zögernd, die Aggressivität schwindet. Ich erkundigte mich, was den passiert sei und mir wurde sofort geholfen. Leicht verstört, ob der vielen wartenden Taxis, war S.-K. von Wagen zu Wagen gelaufen und hatte sich erkundigt, ob sie ihr Taxi von $DerTaxiFirmaMitDenRotenBussen seien. Nachdem alle abgefertigt waren und etwas neugierig schauten, platze der Sophia der Kragen.

#siebenaufeinenstreich

#siebenaufeinenstreich

„Jaaahaha, sie wüsste das alle hier ihr ständig nachstellen würden. Sie mögen bitte endlich mich anrufen, den HerrnTaxifahrer!“

Sie hat noch ein paar Sachen geäußert, die speziell unserere migrierten Kollegen auf die Palme in Rage brachten. So standen Sophia und ihre Freundin, ohne es zu Ahnen, kurz vor der Steinigung.

Den 7 schilderte ich kurz die Umstände, erklärte die Verwirrtheit und suchte, die Omis vor mir her schiebend das Weite, bevor ein Unglück passiert. Ohne weiteres Herzklabastern erreichten wir Hagen.

Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch Heute. Ich zumindest habe es bis gerade eben no

 

*Möckeln, das = verschiedenste Geräusche, manchmal auch nicht hörbare Laute, die das PDA macht oder machen soll, damit ich einen neuen Auftrag sehe und annehme.

 

Die 5. Kolonne

Auftrag: Sammeltaxi

  • Abfahrt: 17:34
  • Haltestelle: Hagen Mühlenteich
  • Ziel: Lübberstedt Bahnhof
  • Fahrgäste: 1
  • Name: Frau Sophia Käthe Eptisch

Pflichtbewußt steuere ich den Wagen zur gewünschten Uhrzeit gen Haltestelle. Ich muß langsam fahren, weil vor mir noch 2 Wagen rechts abbiegen. Anschließend passiere ich meine Fahrgästin, sie steht auf der anderen Fahrbahnseite. Mit einem geschickten Schlenker schaffe ich den U-Turn und komme direkt neben ihr zu stehen.

„Guten Tag Frau Eptisch, ihr Sammeltaxi!“, signalisiere ich ihr unser Vertragsverhältnis.

„Woher kennen sie meinen Namen?“ antwortete sie schnippisch beim Reinrutschen.

„Verehrte Dame, den bekomme ich doch von Bremerhavenbus übermittelt, damit ich das Formular ausfüllen kann!“

„Siiiiiieee glauuuuuben wohl, das ich alte Frau nicht merke was hier gespielt wird? Ich habe genau gesehen, wie ihre Kollegen vor ihnen rechts abgebogen sind!“

„Entschuldigung, aber das waren keine Kollegen, sondern irgendwelche Menschen die dort vielleicht wohnen!?“

„Die haben sie doch vorgeschickt, um mich zu beobachten, geben sie es ruhig zu. Und die in Bremerhaven rufen sie doch immer an und besprechen wo ich hinfahre!“

Uffff, ich beisse jetzt die Zähne zusammen und versuche Das gerade nicht zu glauben. Tatsächlich habe ich ein schlechtes Gewissen! Vermittelt das System, das unsere Fahrgäste sich verfolgt fühlen müssen? Ich versuche zu vermitteln.

#stasi #nsa #kolonne #kgb #verfassungsschutz

#stasi #nsa #kolonne #kgb #verfassungsschutz

„Hat sie Jemand bei der Bestellung schlecht behandelt?“

„Eben nicht, da wird man ja noch grübeln dürfen. Alle immer stinkend freundlich. Unglaublich, was die alles aufbieten, nur um auf meiner Spur zu bleiben!“

*kopf->lenkrad*

„ÜÜÜbrigens, wo ist den die junge Frau geblieben, die vorhin neben mir stand? Ist das Ihre???? Die hat sich immer so dicht neben mich gestellt, fast musste ich auf den Rasen ausweichen! Mich können sie nicht verschaukeln!“

„Nein, meine Frau arbeitet in Bremen“

„Ach ja, da habe ich sie auch schon einmal gesehen!“

HerrTaxifahrer, halt deinen Mund. Nachher fliege ich noch auf! Noch 5 Minuten bis zum Ziel.

„Stop, fahren sie weiter!“

Ist das jetzt eine Fangfrage.Wir werden es nie erfahren. Ich fuhr weiter.

„So, nun Halt! Hier kann ich alles überblicken!“

„Hier, den Beleg müssen sie unten Rechts abzeichen. Vorher noch den Fahrpreis und die Taxameteranzeige vergleichen.“

„Hahahaha, meine Unterschrift haben sie doch schon einige Male bekommen. Ist nun auch gleich. Hier!“, sie wirft mir den Zettel rüber und kratzt im Portemonnaie.

„Das macht € 3,00, bitte!“

„Hier, nehmen sie Das. Ihr Kollege $lordhelmchen hat mir gesagt, alle anderen würden € 4,00 geben. Und vielen Herzlichen Dank für die schöne Fahrt!“

Sprachlos rannte ich um den Wagen herum und öffnete die Tür. Spöttisch sah sie mich an, checkte den Bahnsteig mit ihrem Adlerauge und ging zum Wartehäuschen. Plötzlich blieb sie stehen und änderte die Richtung. Ein Pärchen stand Dort, eng umschlungen.

Sophia Käthe schlenderte wieder in meinen Wohlfühlbereich und vernichtete diesen mit den Worten:

„Was stehen sie hier noch rum. Ihre beiden Mitarbeiter haben mich schon übernommen! Sie stecken doch mit denen unter einer Decke, oder?“

Bedeppert setze ich mich in den Wagen und schaue der Alten mit verträumtem Blick hinterher. Mein Kopf war zu leer, um noch konstruktiv zu werden. Mit Mühe konnte ich mich vor den Blicken unseres „Objektes“ entziehen, hatte ich doch noch auf einen Anschluss-Fahrgast zu warten.

Endlich kam der ersehnte Zug und ich konnte mich wieder frei bewegen. Meinen neuen Fahrgast begrüsste ich wie gewohnt. Auf dem Weg nach Hagen fuhren lange 2 Wagen vor mir her. Was mein Fahrgast wohl für einer ist. Bestimmt Jemand der überwacht wird.

Sie kennen das! Ich bin ein guter Mensch!

 

 

 

 

Winker auf dem Dorf…

…..sind sowas von selten, sie sind eigentlich immer nur in Kompaniestärke bei Zeltfesten u.ä. anzutreffen.

Doch eben fahre ich die Bahnhofstraße entlang, als meine $~Zeichen aufblinken und am Fahrbahnrand ein weiblicher Mensch mit H-Kennzeichen signalisiert das er eine Fahrgelegenheit sucht.

Ich also sofort in die Eisen und rechts ran und die Dame eingebaucht!

„Moin, Moin, schöne Frau, wohin soll die Reise gehen?“, frug ich meinen Neuzugang.

„Nur nach Hause, bitte, da vorn geht`s links rein!“

„Haben sie den Straßennamen für mich?“

„Nein, nicht nötig, jetzt wieder links, wir sind gleich da!……………Da, sehen sie das gelbe Haus, da bitte rechts halten!“

„Öööööhh, aber meine sehr verehrte Dame, hier sind wir doch gerade losgefahren!?“

„Nein, da irren sie sich HerrTaxifahrer, das war doch in……..“

„HAAAAALLLLOOOOO, wooooo kommen sie denn jetzt her?????????“, empfing uns eine resolute Mitfünfzigerin.

„Ääääh, von hier!“, gab ich kleinlaut zu verstehen.

„Ich bin die Pflegerin von der Marlene, dachte schon sie wäre abgehauen. Sie ist da oben nicht mehr ganz Richtig, wissen sie!?“

„Nee, weiß ich nicht, aber wenn sie ihre Pflegeoma jetzt wieder mitnehmen, vergesse ich die Angelegenheit. Bitte erzählen sie es nicht weiter, ist schon ziemlich peinlich.“

Das war nun schon die zweite Tour, bei der mich mehr oder weniger offensichtlich verwirrte Menschen in Schwierigkeiten zu bringen versucht haben. Zukünftig werde ich von jedem Fahrgast einen Alzheimer- / Demenztest einfordern.

 

 

Down Under

Ein paar Sekunden mußte ich Überlegen, ob ich diese Mär verbreite. Was soll`s. Hier ist sie.

Die Zentrale gab mir mir auf, mit Frau Selma Charlotte Amlos Einkaufen zu fahren, dort zu warten und auch gleich wieder zurück zu bringen. Alles normal, nicht Schlimmes.

Selma Charlotte lief mir schon in ihrer Einfahrt vors Auto. Ohne Tasche oder Hackenporsche enterte sie mein Taxi, lächelte mich zuversichtlich an.

“ Na dann, los geht`s. Sie fahren mich jetzt nach OHZ, zu Möbel-Meierhoff. Da kaufe ich ein Sekretär, passend zu meinem Schrank und dabei kann ich ihre Hilfe gut brauchen!“

“ Ja, gut, geht in Ordnung, ich tue mein Bestes.“

Eben noch die Zentrale informieren, das ich länger unterwegs sein werde. Auf dem Weg zum Möbelcenter kamen wir ins Gespräch. Wie immer bei „“Elderly People“ stand die Krankengeschichte auf dem Programm. Sie konnte nicht mehr so gut laufen, seit ihren Reitunfall vor 5 Jahren, berichtete die ca. 80-Jährige.

„Wissen sie, HerrTaxifahrer, es war eine schöne Treibjagd im Herbst. Eigentlich wollte ich die Sprünge auslassen, aber die Gruppe war so dicht beisammen, das ich mittendrin keine Chance hatte auszuweichen. Mein Pferd war überrascht und kam etwas ins straucheln, ich konnte es nicht mehr ausbalancieren und mit einer Rolle Vorwärts landete ich auf meinem Allerwertesten. Mit letzter Kraft konnte ich mich aufrappeln und stand auf sehr wackeligen Beinen da.“

„Oje, da hatten sie ja richtig Glück!“

„Naja, wie man es nimmt. Nachdem der erst Schock gewichen war, hatte ich das Gefühl, als wäre ich unten Offen! Mein Schambein war gebrochen, sie wissen doch was das ist!?“

Was sollte ich sagen. Wir haben keinen passenden Schrank gefunden. Aber mir erscheinen immer wieder Bilder. Wie das wohl wirklich ausschaut, da unten, so offen?

Déjà-vu

In Norddeutschland wird ein ganz normaler Herbstabend regelmäßig von Nieselregen und Windböen begleitet. So auch an Diesem, als ich an einen unserer Bahnhöfe beordert war, um als Sammeltaxi einen Mann nach $ort-2km-östlich zu bringen.

Die Nordwestbahn aus Bremen traf ein und gebar ein Pulk Menschen. In verschiedene Richtungen machten sie sich auf, ihre Höhle, Parkbank oder Wohnung zu erreichen.

Mein „Mann“ ward noch nicht auszumachen, da plumpsten schon 2 leptosome 50+ Mädels herein.

„Einmal nach $dorf-3km-westlich, aber schnell bitte, wir sind müde und müssen schlafen!“

„Guten Abend die gnädigen Damen, aber ich bin bereits reserviert! Darf ich ihnen ein Taxi rufen?“

„Du spinnst wohl, wir waren zuerst da. Außerdem ist es kalt und regnet. Fahr los!“

„Nein, ich warte jetzt auf meinen regulären Fahrgast. Bitte steigen sie wieder aus!“

„Wir rühren uns nicht vom Fleck, wir hatten dich zuerst bestellt! Kannst ja den Typen gleich hier abholen!“

Endlich hatte meine Bestellung ihren Auftritt. Er lugte durch die Frontscheibe, bemerkte den freien Platz hinter mir und entfloh umgehend den Unbilden der Natur.

Jetzt waren alle im Trockenem und ich stand im Regen!

Die Scheiben beschlugen blitzeschnelle, als ob das Geschehen im Innenraum meiner Kutsche verheimlicht werden sollte. Es war klar, das die beiden Muttis das Feld nicht ohne Beulen und Kratzer räumen würden. In meinem Gesicht natürlich! So hoffte ich auf die Solidarität meines Geschlechtsgenossen und offenbarte das Dilemma. Sehr entgegenkommend stimmte er zu, erst mit nach $dorf-3km-westlich zu fahren.

Die Fahrgästin vorn rechts hatte natürlich unser Gespräch unter Männern genauestens getagged, durch sämtliche Nervenstränge ihres analogen, drei Umlenkrollen umfassenden Gehirnes gepresst um dann das Resultat der internen Recherche zu präsentieren. An meinen Hintermann gewandt:

„Wiiiiiiiir kennen uns doch, oder? Sie sind doch der Herr K. Niekaputt!?“

„Öh, ja, aber  ist das wichtig!?“

„Sie haben mich doch sicher auch erkannt, sie werden doch immer dran erinnert!“

Die Unterhaltung wurde unterbrochen. Ein mittel-nerviges „Piiieeps“ legte den zu zahlenden Betrag inHöhe von €8,70 fest. Ich erwartete einen 10er und kratzte vorsorglich 3 Münzen im Wert von € 1,30 in einer Ecke meiner Börse zusammen, um ja ohne doofe Pause das Wechselgeld aushändigen zu können.

„Hier, stimmt so, schönen Dank für den Gefallen!“

„Schönen Dank, Tschüß, guten Schlaf dann noch!“

Etwas verunsichert sortierte ich den Schein in das Fach zwischen den 10ern und 50ern, schaue mich sicherheitshalber um, ob N. noch anwesend ist und legte Kurs Ost an. Ließ das Ganze erst mal sacken, wendete mich dann aber doch N. wieder zu und wollte wissen, wie hoch der Bekanntschaftsgrad denn wäre. Neugierig ist das nicht. Bei Taxifahrern ist das eine Art Fortbildung in der Praxis. Wie soll ich ansonsten an heiße Informationen kommen, für den Smalltalk der nächsten Tour. Der N. war mittlerweile in die Mitte der Rückbangk gerobbt. Zusammengekauert zitterte er wie Espenlaub. Mangels einer warmen Decke, bot ich ihm nichts an.

„Uh, was ist los, brauchen sie Hilfe, Schock oder so was?!“

„Nee, immer wenn ich diese Alte seh, werde ich daran erinnert, warum mein rechtes Bein steif ist! Es war ihr Mann, der mir bei einer Prügelei in der Kasba in den 80er-Jahren so heftig zugesetzt hatte, das bei der Schadenbehebung im Krankenhaus einige wichtige Teile des Gelenks nicht mehr vorhanden und auch bei der Nachsuche auf dem Parkplatz am ehemaligen Waldschlößchen in Heerstedt nicht mehr aufzufinden waren. Das erklärt doch sicher mein Verhalten?“

„Ja, da kann ich nachvollziehen, wie sie sich fühlen. Verspreche, von nun an, am Bahnhof $indermitte immer vorsorglich die Türen zu verriegeln, wenn ich sie hier erwarte!“

 

Alles hat ein Ende nur die Nachtschicht hat 2 (3) Don´t read before getting a Meal!

…nicht weiterlesen, harter Tobak folgt. Ihr verpaßt nichts, wenn Ihr diesen Teil überspringt.

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< Letzte Chance zu Umkehr……

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Ich war gerade wieder eine kleine Ewigkeit der Traumwelt erlegen, wurde ich durch einen lauten Pfurz ins RL zurück geschleudert. Eine zweite Salve begleitet von blubbern und das immer stärker werdende wabern eines Giftgases liessen mich Kampfhaltung einnehmen und ich suchte nach dem Angreifer.

Ich erblickte Lübeck, wie er mit heruntergelassener Unterbüchse vor seinem Bett stand und nach einem finalen Arschrülpser den Mittelfinger aus seinem Anus zog.  Ich schätze die Gefahr für mich ein und fuhr zurück auf Blauen Status, nicht ohne die Schwestern-Armee per Hilfeknopf zur Unterstützung zu rufen. Der Alarm bimmelte.Levent fing an zu stöhnen, stellte aber umgehend  fest, das alles gut ist und schlief weiter.

Lübeck hatte gerade wieder Platz genommen und neigte sich hinüber zu seinem Tischchen, auf dem sich das Frühmahl befand. Er schnappte sich ein Brötchen und hielt es mit Daumen und dem „schlimmen“ Finger. L. bemerkte noch Reste von „Nutella“ an einer seiner Handextremitäten und wollte sie gerade ablutschen, da trat die Heerschar der Schwestern zur Tür herein. Ich zeigte auf Lübeck, seinen Arsch, seine Hand und machte den Effe. Sie unterbanden jegliche Aktion Lübecks und stellten erst einmal wieder den Status Quo her.

Vor dem Mittagessen wurde ich in ein freies Zimmer geschoben. Levent schaute mit traurigen Augen hinterher. Ich konnte ihn nicht mitnehmen, fehlte dem neuen Zimmer doch die technische Ausstattung für seinen Überlebensapparat. Er rief noch “ Isse egal der Gerät!“, da fiel die Tür in den Riegel.

Meine nächste Untersuchung ist erst am Montag, zeit zu schlafen!

 

to be continued………