Endabrechnung

Der Taxifahrer aus Bremerhaven stand nach einem misslungenen Bremsmanöver an der Himmelspforte Petrus gegenüber.

„Petrus, was soll das denn, ich bin doch erst 45 Jahre alt!“

Der Wächter des Himmels schaut in sein schlaues Buch und erwidert:

„Nach unseren Aufzeichnungen müsstest du wenigstens 91 Jahre auf dem Buckel haben, unter Berücksichtigung der Kilometer, welche du deinen Kunden berechnet hast!“

Gestern lobte mich ein Fahrgast, weil die Fahrt so günstig gewesen sei. Für die selbe Strecke hätte er am Tag zuvor statt €26 € 31 bei einem Fahrer aus der Hafenstadt bezahlen müssen, obwohl er genau dort entlang fuhr, wo auch ich es tat.

Tip: Achtet darauf, das beim Einsteigen das Taxameter noch auf „Frei“ steht. Ansonsten zahlt ihr drauf. Es gibt abgewichste Kollegen, die das Taxameter schon während der Anfahrt einschalten und es vor eurer Haustür angekommen auf „Pause“ stellen. So sind oft die in der tariflichen Anfahrtspauschale enthaltenen Freikilometer betrügerisch aufgebraucht.

Eine Ausnahme besteht allerdings dann, wenn ihr ein Taxi vorbestellt habt. Der Fahrer darf das Taxameter dann zur vereinbarten Zeit starten. Die Wartezeit geht dann auf eure Rechnung, wenn ihr euch verspätet!

Noch Fragen oder Erlebnisse dazu? Ich bin gespannt!

Candlelight-Dinner

Alles dabei für ein romantisches zweisames Abendessen bei Kerzenschein. Etwas Alkohol, um die Stimmung zu heben, schummriges Licht, etwas Fleisch auf dem Teller und zum Finale die Zigarette danach!

Die Bestellung fand ich nicht besonders exklusiv, aber wenn einem nur noch ein paar Details für das perfekte Dinner fehlen, nun denn, dann läßt man sich fehlende Utensilien eben mal schnell mit dem Taxi anliefern.

Am Fahrtziel erwartete ich eine leicht hektisch wirkende Person, möglichst im Bademantel tischdeckend oder mit dem Wimpernbesen das struppige Augenhaar zähmend!

Nichts dergleichen!

Die Eingangstür öffnete sich und ich wurde mit meinen Waren in ein hinteres Zimmer gebeten. Kein Bademantel. Aber ansonsten bekleidet!

„Entschuldigung, hier ist überall das Licht kaputt und jetzt auch noch auf der Toilette!“

„Dafür also die Kerzen!“,dachte ich mir.

In der Küche angekommen breitete ich den Inhalt meiner Einkaufstüte aus und wollte nebenbei noch mein Lieblingsrezept für Rippchen unterbringen.

„Also, am Besten gelingen die, wenn sie einen Tag vorher mariniert werden. Dann bei 110 Grad Umluft in Alufolie gewickelt für 3 Stunden in den Ofen. Mmmmmmmh, lecker sag ich ihnen!“

„Ach wissen sie Herrtaxifahrer, das ist meinen Hündchen egal. Die fressen Die lieber gleich roh!“

*bäääääämmmm*

Schon wieder daneben. Nach dem Verwendungszweck für den süssen Wein und die Kippen mochte ich garnicht erst fragen. Wahrscheinlich wollte sie sich einen Tee oder so daraus brühen.

“ € 18,50!? Danke, behalten sie den Rest und auch noch dieses hier!“

Ich steckte den Zwanziger in mein Portemonnaie, während sie das Kleingeldfach des ihrigen in die hohle Hand schüttete und es mir auch noch hin hielt. Das waren bestimmt mehrere Euronen, wenn es auch hauptsächlich aus Centstücken bestand.

Beim hinausgehen erkundigte ich mich noch, ob ich vielleicht neue Birnen in die Lampen schrauben solle, aber das mochte sie mir nicht zumuten. Außerdem hätte sie ja extra Kerzen gekauft, die müssten jetzt erst einmal reichen!

Gut das die Tage jetzt wieder „länger“ werden!

 

Update vom Ex-Raucher!

Über den vielen Dramen in dieser hektischen Zeit hätte ich fast ein wichtiges persönliches Jubiläum verpennt….

>>>> 2 Jahre ohne blauen Dunst <<<<

Schon seit längerem zähle ich die Tage nicht mehr, sondern Monate. Ab dem nächsten Clean-Geburtstag werde ich dann die Jahre zählen, denn ich will standhaft bleiben. Nicht das ich von mir sagen könnte, ich sei jetzt immun gegen den Nikotinteufel. Neeee,neeeeeee,neeeeeeee!

Gelegentlich meldet sich der verflixte Suchtbolzen, immer in ganz speziellen Momenten. Auch wenn ich mich wiederhole, ist nicht der Stress eine große Gefahr, wieder zum Glimmstengel zu greifen, sondern das Gegenteil. Ruhe, Einigkeit, Zufriedenheit sind die sich leise anschleichenden Dämonen.

Mittlerweile haben sich meine Sinne wieder etwas geschärft. Jetzt nicht das sehen, ich trage seit Anfang des Jahres Brille, aber das Schmecken und Riechen funktioniert jetzt tatsächlich viel besser.

Von einer sportlicheren Kondition bin ich dennoch weit entfernt. Lassen mich jetzt nicht mehr die Sargnägel ächzen und stönen, sind es nun die angefutterten Pfunde. Gleich zu Beginn der Entwöhnung hatte ich 12 Kilo zugelegt, und mir fehlt einfach die Kraft, dieser fettigen Masse Herr zu werden. Mal nehm ich 5 Kilo ab, mal wieder zu. Immer wenn es nicht schnell genug voran geht mit der Diät, gönne ich mir was leckers zu Essen! Aber was solls, ich arbeite weiter daran.

Schönen Gruß an alle Raucher/Nichtraucher, die sich von meinem Tagebuch inspirieren haben lassen und dadurch vielleicht den Einen oder Anderen Rückfall vermeiden konnten.

Schönen rauchfreien Herbst!

HerrTaxifahrer aka Andreas

HerrPsycho-Doc

Die nächste Tour war war als Krankenfahrt avisiert. Nichts Schlimmes…, nur Jemanden vom Knochendoktor abholen und nach Haus bringen.

Am Treffpunkt erwartete mich mein Fahrgast schon auf dem Bürgersteig. Er telefonierte und er begrüßte mich durch Kopfnicken, während er seinen Gesprächspartner anschrie!

„Ich bin $beruf von Beruf und kein IT-Fachmann. Ich installiere hier gar nichts auf dem Schlau-Fon, außerdem bin ich „Krank“ geschrieben. Deine Überwachungssoftware kommt bei mir nicht drauf, dieses verdammte „WhattsApp“ kontrolliert mich nicht!“

Er legte sein Telefon beiseite, entschuldigte sich für den rauen Ton, aber seine deutliche Sprache wäre notwendig gewesen. Er wolle nicht den ganzen Tag auf sein Handy glotzen, nur weil vielleicht eine wichtige Nachricht einträfe, bezüglich Änderungen seiner Arbeitszeiten.

„Die sollen gefälligst anrufen, wenn sie Was wollen!“

Da ich sowieso 24h „Online“ bin, ist das regelmässige „Checken“ kein Problem für mich. Aber wer das Smartfon ansonsten nicht nutzt!? Das kann dann schon nerven, denke ich.

„Bitte nicht aufschreiben, das du mich von der Kneipe abgeholt hast! Aber ich hab so eine Lust mich zu besaufen. Die Ärzte sind alle bescheuert, können keine vernünftige Diagnose stellen!“

Er holte etwas weiter aus, erklärte wie es zu dem Sturz kam, der seinen Fuß versteifte und bat mich, bitte noch am Penny-Markt zu halten, damit er sich eine Flasche Whisky holen könne, er müsse sich dringend besaufen, die Probleme wüchsen über seinen Kopf!

Nach einer kurzen Stille ergriff ich das Wort. Zuerst handelten wir das Thema mit der Software und dem Handy ab, gefolgt von seinem Arbeitsalltag und seiner jetzigen Situation. Da er bisher wohl nur 2 halbe Liter Bier intus hatte, war die Unterhaltung immer noch sehr Aufschlussreich. Aus Gesprächen Monologen mit von anderen Patienten – die erzählen ja auch wirklich alles – hatte ich einen ziemlichen Erfahrungsschatz, um ihm ein paar Tipps mit auf den Weg zu geben.

Vor der Einfahrt zum Penny bremste ich kurz an, schaute fragend zu ihm hinüber.

„Fahr weiter, ich brauch keinen Whisky mehr. Du bist echt ein Guter! Danke das du mich runter geholt hast, echt. Gut das du mich Heute gefahren hast! Wie ist dein Name, ich heisse $name?!“

Wir verabschiedeten uns gegenseitig mit den allerbesten Wünschen. Mein Gefühl sagte mir, das gerade 2 Menschen ihr Karma verbessert hatten und von soviel Dankbarkeit beschwipst steuerte ich frohen Mutes zum nächsten „Pflegefall“!