Ich glaube es nicht…!?

Gestern trat ich meinen Dienst wie gewöhnlich um 16:00 an. Den Abend sollte ich zusammen mit dem Caddy verbringen, meinem Lieblingstaxiauto. Die Kollegin von der Zentrale schleimte ein wenig herum, als ich mich Startbereit meldete, um mir dann eine Fahrt für Nachts um 03:00 um den Hals zu Hängen. Normal stellen wir die Autos unter der Woche um 01:00 in die Garage, außer ein Kunde bestellt schlauerweise vor, wie in diesem Fall. Um 00:24 nahm ich meinen letzten regulären Fahrgast in Bremerhaven auf, nach Stotel, ein Stammkunde.

traumbaby

Gegen 01:00 stellte ich den Wecker für 02:30, zur Sicherheit, falls ich auf der gemütlichen Couch in unserem neuen Aufenthaltsraum das Zeitliche segnen sollte. Ich schaute meine favorisierte Nachtfernsehserie – Medical Detectives – und nickte ein,  die aufgeführte Folge war mir geläufig gewesen und förderte mein Desinteresse am Wachbleiben.

*bummbummbummbumm*

Jemand schlug gegen die Fensterscheibe. Ich fuhr hoch, mußte mich erst einmal umschauen, wo ich mich überhaupt befand. Ich blinzelte nach draussen und hörte eine schwache, krächzende Stimme. Ein alter Mann stand da und schaute mich flehend an.

wackupbaby

Ich nahm meine Sachen und ging nach draussen, um die Lage zu checken. Der Senior war  ganz normal gekleidet, auch passend zur Saison in Sommerhose und -Jacke, Sandalen und Hut, gegen die Sonne. Allerdings war es erst 02:15!

„Fahren sie mich bitte ins Seniorenheim XYZ, ich habe mich vertan, man hat mich nicht abgeholt und komme nun zu spät!“

Ich hatte da schon so meine Erfahrungen gemacht, hier in Loxstedt, mit ausgebüchsten Bewohnern aus so einem Heim, deshalb gab ich brav zu Protokoll, das ich jegliche seiner Wünsche unwidersprochen und zu seiner vollsten Zufrieden- und Sicherheit auszuführen gedachte!

Er tappste auf den Caddy zu, höflich öffnete ich ihm die Beifahrer, während er auf einmal halb hinter dem Lenkrad klemmte. Mit etwas Geduld konnte ich ihm den Unterschied zwischen der linken und rechten Fahrzeugseite, in Zusammenhang mit meiner Tätigkeit als Fahrer, wieder ins Gedächtnis rufen und über sich selbst lachend schlurfte er zur Beifahrertür, ignorierte sie aber geflissentlich, zog und rüttelte an der schwergängigen Schiebetür. Mit etwas Hilfe hatte er dann den Weg ins Taxi geschafft.

Stolz wie Oscar, ein weiteres Mal einen zahlenden Kunden zurück zu bringen, drückte ich die Klingel am Seniorenheim. Es erschienen auch gleich zwei Damen aus der Nachtschicht, denen ich meinen meinen Fang präsentierte und sie schauten sich nur fragend an.

„Der Herr ist uns leider nicht bekannt!“

Mein Fahrgast aber bestand darauf, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu sein und wollte sich auf den Weg in den Frühstückssaal machen. Seine Ortskenntnis bewegte dann eine Pflegerin, einmal in die Liste der Tagesgäste zu schauen, mit Erfolg. Er war 6 Stunden zu Früh aufgetaucht!

Wir überzeugten den leicht verwirrten Mann, das es förderlich sei, jetzt lieber noch eine Mütze schlaf zu nehmen, bevor er sich am Morgen wieder ans Tagwerk machte. Seine Wohnung lag in der Nähe unserer Zentrale, was dann auch Sinn ergab, weswegen er bei mit geklopft hatte.

Sein Wohnungseingang lag links am Haus, ich ging mit der Handyleuchte voraus, seine Schritte waren ungelenk. An der Tür angekommen, erschrak ich schon wieder. Sie war einen guten Spalt geöffnet und der Hausschlüssel steckte noch im Schloß. Er schien es wirklich eilig gehabt zu haben! Er nahm den Schlüssel eher nicht ganz so ernst wie ich:“Ist praktischer, so brauch ich nicht aufschliessen!“ Für diese Nacht war er erst einmal wieder in Sicherheit. Auf jeden Fall werde ich die Zentrale über meine Fahrt informieren, vielleicht sind Angehörige bekannt, die sich kümmern können.

„Gute Nacht und Alles Gute, Herr A. L. Termann“!

Bin ich im Kino?

Gestern Morgen gegen zehn Uhr zeigte das Thermometer schon 22 Grad. Hitzefrei! Meine Gedanken drehten sich nun ausschließlich darum, einen klimatisierten Ort für den Abend zu finden.

Die Tagesplanung stand schon seit Gestern. Zuerst ein erfrischendes Bad im Pool, anschließend ein kurzes Schwimmchen mit den Hunden im Mini-Baggersee in der Nähe, gefolgt von einem Überfall auf die lokale Tankstelle zwecks Mitnahme und Vernichtung einiger Speiseeis-Variationen!

„Hey Siri*, suche mir gekühlte Räume!“

„Meister**, ich habe Verschiedenes gefunden, schau hier, was ich für dich gegoogelt habe!“

Zur Debatte standen das Kühlhaus des Schlachters in Bokel – bei dem mit dem Schweinetaxi -, die Eisfabrik in Brunndorf oder das Cinema in O-Beck-City.

Wenn ich alles gut planen würde, könnte ich alle 3 Orte in einem haben!

„Hey Siri*, was läuft in der Waterfront?“

„Meister**, du bis doch ein Trekki*! Dort zeigen sie ab 20:00 den „Startrek Beyond“ in 3D!“

„Hey Siri*, bestell mir 2 Karten, Luxussitze, oberes Drittel in der Mitte und schick dem Tweety*** eine Whattsapp, das er erscheinen Möge. Treffpunkt Foodcourt******, an der „Goldenen Möwe****“ ; Wegen Schweinefleisch usw., er weiss dann Bescheid! Anschließend vor Ort noch ein Besuch bei Langnese, bevor es ins wohltemperierte 3D-Kino geht!“

„Meister**!?“

„Hey Siri*, was’n?“

„Meister*, du hast das Popcorn und die Cola vergessen!?“

„Hey Siri*,danke. Süßes Popcorn, Cola mit Geschmack, Supersize!“

„Meister**, läuft!“

Der Abend verlief planmäßig. Zuerst Paarhufer in Scheiben, danach noch etwas gefrorene, mit Früchten durchsetzte Milch von eben solchen und dann ins Cinespace, dem Kirk***** über die Schulter schauen.

Kann ich nur empfehlen, diese Kombination. Aber unbedingt den guten Freund mitnehmen, sonst wirkt das nicht!

 

*Computerfrau

**Ich

***Bester Freund

****Mc Donalds

*****Eine meiner Lieblingsfilmfiguren

******Paradies

P.S. Der Film war natürlich sensationell. Brillenträger müssen ihre Glasbausteine unbedingt gut reinigen, um keine der Millionen Details zu verpassen. Uhura hat jetzt einen Vornamen bekommen, welchen ich hier nicht verrate. Es gab tolle Filmszenen, aber besonders auflockernd waren wieder einmal die Dialoge zwischen Pille und Spock! Los, hin da!,

5 Sterne

„Road Rage“ in Frelsdorf!

Ich hielt direkt vor dem Haus meines Fahrgastes, um kurz abzukassieren, sowie meinen Sammeltaxibericht vom Kunden abzeichnen zu lassen. Formalitäten eben, wie sie in Deutschland Gang und Gäbe sind.Bis dahin war das ein völlig normaler Job.

Eben reichte ich meinem Fahrgast das Formular für seine Unterschrift , da fuhr hinter mir ein weiterer PKW auf, links blinkend. Ich fuhr sofort 10 m vor, denn ich ging davon aus, man wolle die Parklücke nutzen, welche ich blockierte. 

Nun wurde es aufregend, als ich den Fahrer wutschnaubend, mit Rasierklingen unter den Achseln, im linken Rückspiegel auf meine Seite auftauchte. 

Ich verriegelte die Türen!

Leider konnte ich mich nicht um ihn kümmern, denn jetzt nahm ich das Fahrgeld in Empfang und verstaute es in meiner Börse.

Erst hämmerte er an meiner Seitenscheibe, dann stellte er sich vor meinen Wagen!

Gefahr im Verzug!

Mein Fahrgast stieg aus und trottete nach Hause, während der komische Autofahrer jetzt die Chance auf eine kurze Plauderei nutze. „Warum ich die Straße blockiere, ich Idiot, und Vieles mehr“ sprudelte aus ihm hervor. Ich hörte ruhig zu, und konnte einfach nicht erkennen, warum man wegen einer insgesamt einminütigen Wartezeit – hätte er nicht so komisch gedrängelt wärs schneller gegangen – so einen Aufriss machte.

„Ich kann ihnen nicht folgen!?“,gab ich zu bedenken.

„Verpiss Dich bla blabla, Straße blockiert blablabla, nur 20 Meter!“

Ich ließ den Wagen langsam anrollen und fuhr weg, wahrscheinlich war ihm die Sonne Heute zuviel. Im Kegel seiner Scheinwerfer gab er dann noch ein einigermaßen lustig anzuschauendes Rumpelstilzchen zum Besten, derweil ich mir die Route zu meinem nächsten Patienten heraussuchte…….

Kinderkram

Falls ihr euch gewundert habt, warum ichAbends so langsam unterwegs war, hier und da mitten auf einer Kreuzung hielt oder quer durch Nachbars Garten fuhr, dann will ich euch den Grund nennen:

„Die Seuche!“

Dank gewiefter Computernerds können wir endlich unseren Lebensraum von diesen fiesen, unsichtbaren, sogenannten „Pokemon“ reinigen. Glücklich schätzen konnte sich derjenige, welcher Gestern überhaupt noch ein Taxi bekommen hatte!

Im Ernst, das Spiel „PokemonGo“ ist ganz niedlich gemacht und hat je nach Altersgruppe und Spiellaune auch einen Suchtfaktor. Meckern und herumlabern, welche Zeitverschwendung das ist, was die Datenkrake so speichert und was das für einen Strom kostet, das machen nur die Leute, die das Spiel gar nicht kennen und es  nieeeeeeemals  herunterladen würden, weil das alles  soooooo doof  ist und sowieso überall  viiiiel gröööööößere  Probleme auf Lösung warten!

Mir egal. In meinen Standpausen mache ich was ich will, wenn es sein muß auch Spiele für Kinder. Wer das Kind in sich  nicht mehr rauslassen kann, hat ganz andere Baustellen in seinem Kopf, als ein paar virtuelle Krabbeltiere.

Zu eurer Beruhigung möchte ich gleich sagen, das ich nach der Erprobungsphase schon etwas gewurmt bin. Ohne vernünftige Internetverbindung macht das keinen Spaß. Da wird dir so ein Viech angezeigt, du rennst hin, bewirfst es mit einem Ball und dann… hängt sich die App auf, weil du hinter dem alten Schuppen nur „E“ hast. Kacke!

Da mir ansonsten solche Spiele eh`nicht besonders liegen und ich keine Ahnung von einer Strategie habe, werde ich jetzt die Rettung der Welt den Jugendlichen und infantilen Erwachsenen überlassen, die mir gestern Reihenweise vor den Wagen gerannt sind. Auch sind im Radius von 5 Kilometern rund um Loxstedt gestern 10 Wagen in den Graben oder Gegenverkehr gefahren! Haben alle „Pokestops gesucht“, um Items zu ergattern.

So, in der Dusche sitzt noch so ein „Pikatchu“, den schnappe ich mir noch und dann mach ich mich „frisch“ und fahre zur Arbeit! Einen schönen Tag noch!

Ein Bürger sagt mir seine Meinung und ich muss aufpassen, das ich nicht ausfallend werde!

Liebe Leser von meinem bescheidenen Allerweltsblog!

Wie ihr aus meinen Beiträgen seit 2013 wisst, betreibe ich gern Konversation mit meinen Fahrgästen. Je abgefahrener das Thema, desto besser ist es auszuschlachten und berichtenswerter! Oft manipuliere ich meine Kundschaft bewusst, um  ggf. Eine interressante Geschichte herauszukitzeln.

Dieses Mal aber hatte ich größte Schwierigkeiten, meinen Mund zu halten. Der Spagat zwischen belanglosem Smaltalk und beherzten Diskussionen ist oft groß und schmerzlich, denn schließlich ist mein gesetzmäßiger Auftrag in erster Linie, Leute auf deren Wunsch von A nach B zu transportieren! Die Welt zu retten oder zu verbessern ist allenfalls ein Nebenjob.

Was war los?

Seit der letzten Flüchtlingswelle gibt es bekanntlich viel Propaganda gegen eben diese Menschen, welche meistens aus großer Not und auf gefährlichen Routen den Weg zu uns gefunden haben, um wenigstens für eine gewisse Zeit ein sorgloses Leben verbringen zu können, ohne ständige Angst um das eigene oder der Angehörigen Leben. 

Das es diesen „Service“ nirgendwo gratis gibt, kann sich jeder selbst ausrechnen. 

Da Frage ich den Fahrgast, was ihn der Teufel geritten hat, aus der Hauptstadt hier aufs Land zu ziehen. Und da prasselte es aus ihm heraus!

Er sei geflüchtet, vor den vielen Islamisten, die nun sämtlich und allein die Sozialleistungen in unberechtigter Höhe kassieren würden, während er, als junger Arbeitsloser ständig mit irgendwelchen Schreiben vom Amt bombardiert würde, er solle sich endlich Arbeit suchen, das gäbe Konsequenzen, hätten sie ihm gedroht, sie würden ihm die Leistung kürzen! Den faulen  Isisleuten würde Alles in den Rachen geworfen! Hier, in diesem Ort würden die Deutschen noch zusammenhalten. Er hätte schon ein paar gute Leute kennen gelernt, über Facebook, die haben gesagt er soll herkommen. 

Da ich mit solchen Leuten nicht konform gehe, musste ich mir die Lippen blutig beißen, damit ich ihm nicht eine in die Schnauze haue! Leider kann ich nicht jeden gleich aus dem Wagen werfen oder verprügeln. Aber ich kann mir solche Aussagen verbitten und das dumme Gelabere beenden, bevor es zu spät ist!

Neulich konnte man noch in der Zeitung lesen, das die rechte Szene , welche sich in den 80ern in diesem Ort gebildet hatte, nicht mehr existent sei, dank der Aufklärung in Schule und Vereinen. 

Im Taxi wird das anders erzählt! Ich hoffe, diese Type bleibt erst einmal ein Einzelfall, sonst werde ich wirklich noch handgreiflich, wenn es mit Argumenten nicht mehr geht!

Hu’e* und die EM

Folgende Szene: Bahnsteig 1, der letzte Zug aus Bremen in dieser Nacht läuft ein, ich döse

„Hallo, der Herr hier hat eine Frage!“, informierte mich meine Kundin am Lübberstedter Bahnhof, während sie Einstieg und aus ihrem Schatten ein etwas gefledderter Fußballfan hervortrat, sich zu mir herunter beugte.

„Können sie mir auch ein Taxi rufen, ich muß zurück nach Hu’e*!“

„Nein, ich bin der letze der Mohikaner, aber wenn die Dame nichts dagegen hat können sie bis nach Wulsbüttel mitfahren und von dort geht es dann nach Hu’e(*Mundartlich für Ritterhude). Das ist dann sogar noch günstiger, weil wir näher an die Alte B6 kommen!“

Sie stimmte zu und so ging die Reise los. Der Mann war der wöchentliche Tiefschläfer aus der Nord-West-Bahn. Er hatte Bremen eigentlich noch garnicht verlassen wollen, doch da das Spiel gegen die Franzosen etwas unglücklich für die Deutschen geendet hatte, entschied er sich, die „Siegesfeier“ auszulassen. Sein Pegel reichte jedoch, um ihn im Zug einschlafen zu lassen, bis der herzlose Schaffner 3 Stationen hinter seinem eigentlichen Ziel den Traum vom Finale beendete und den „Schwarzfahrer“ aus dem Zug komplimentierte.

€ 47,60 für`s Taxi hat ihn dann das Schläfchen im Zug gekostet und er rundete auf € 50,00 auf, „weil ich ja jetzt wegen ihm auch noch später Feierabend hätte!“

Noch ein Wort zum heutigen Fußballabend, den ich, wie ich mir ausgemalt hatte, liegend und Fernsehen glotzend auf dem Sofa in einem unserer Aufenthaltsräume verbringen wollte. Hat so nicht ganz, geklappt. Meine Stimmung fiel in den Keller als der Fahrauftrag eintraf. 21:06 von Lübberstedt nach Hagen. Ade 1.Halbzeit! 🙁

Unterwegs verfolgte ich den Spielstand auf dem Handy. Im Radio wurden nur alle paar Lieder Kurzberichte geliefert, warum machen die das? In einer Zeit vor dieser Welt wurden Fußballspiele auch komplett im Radio übertragen! Nun denn, da meine Laune schon eh schon am Boden war, machte mir das erste Tor auch nichts aus. Ich verfolgte dann die 2. Hälfte wie angedacht, schaltete nach dem 2:0 ab, weinte jämmerlich zappte durch die Kanäle und schaute mir dann die besten 25 Unfälle mit Radladern an. Kurz vor dem Abpfiff machte ich mich auf die Socken zu einem weiteren Auftrag, „Adieu le blanc!“

Trinken, Trinken, Trinken!

Für Heute war schönes Wetter angesagt, was dann auch übererfüllt wurde. Ich mag solche extremen Wetterlagen gern, sie erinnern mich an meine Zeit in Texas, wenigstens ein ganz klein wenig, wenn auch nur klitzeklitzekleines Bisschen. Dort wurde aber nicht gleich wegen jedem Grad über Null der Notstand ausgerufen. Einmal hatten wir 47 °C und das einzige, was im Fernsehen lief war Werbung für Rasensprenger!

Hierzulande treten dann auf jedem Kanal Fachleute aller Couleur ins Rampenlicht, rechnen Flüssigkeitsmengen vor, geben Tipps zur Hautpflege und beschwören die Menschheit, sich an heißen Tagen zu schonen, bloß nicht zuviel tun.

Das haben 2 Typen gleich wieder falsch verstanden, sich den ganzen Tag mit hochprozentiger Flüssigkeit versorgt, die Hautpflege erledigte eine krustige Schicht aus Männerschweiss. Und geschont haben sie sich auch, weil sie den HerrnTaxifahrer für den 800 Meter – Nachhauseweg buchten! Mach ich doch gern. Und weil ich für die 800m noch eine Abkürzung kannte, gab es ein fürstliches Trinkgeld. Das habe ich erst einmal in eine Plastiktüte getan, um es, bevor ich es wieder in Umlauf bringe, zu reinigen. Das Scheinchen war so feucht und labbrig, das es drohte zu zerfallen. Mit ein wenig Pflege und dem Bügeleisen könnte daraus wieder richtiges Geld werden. 🙂

Zwischendurch, kurz nach Schichtbeginn, schaute ich auf meine Wetter Com – App und musste erstaunt feststellen, das über Hessen und NRW wohl Jemand Wolken in Form eines Fingerabdruckes gesprüht hat. Und mein Chemtrailabwehrhut* liegt natürlich wieder zu Hause!

So ein Teufelswerk! :-)

Fingerabdruck aus Wolken, das Radarbild beweist es! 🙂

*Hier mein Helm! Bauanleitung hinterm Mond gleich links!

aluhut

Eigene Erfindung. Rot lackierter Tarnhelm aus massivem Aluminium, mit als Blumen getarnten Magnetwellenableitern!

 

Ticker, Samstag der 18.6.16 Teil 3 (ohne UFOS!)

3:00 Es geht vom Pam nach Düring. Eine von den simplen Touren, ohne Kopfkino, Ohrensausen oder Nasenquälerei.

3:30 Bexhövede nach Loxstedt. Meine angetrunkene Beifahrerin sucht Körperkontakt. Mit größter Mühe kann ich sie abhalten, zu mir herüber zu krabbeln, das  – mehrere – Zentnerweib! Sie greift sich immer wieder meinen rechten Arm, um ihn irgendwie zu begrapschen. Mir wird schlecht. Allein schon wegen so `ne Bakterien. Wer weiss, was die diese Nacht schon alles befummelt hat!? Nach 8 Minuten bin ich sie los, renne 3 Mal ums Taxi – um den Woodoo – Zauber zu vertreiben -.

4:08 Hier hatte ich dann etwas Luft, um mir meinen 2. Kaffee diese Nacht zu brühen. Ich brühe ich nicht wirklich, ich löse auf, mit heißem Wasser. Diesen von Jacobs 3 in 1. Neben Milch und Zucker ist da auch gleich Kaffee drin. Mir reicht ein Tütchen pro Becher nicht – Plörre – , ich haue da 3 Stück rein. Hält auch besser wach so!

Die Sonne kündigt sich im Osten an und passend dazu läuft auf meinem Rentnersender – NDR! Niedersachsen – „Here comes the sun!“

Übrigens höre ich gern Bremen 1 und NDR 1, weil die Musik nicht so aggressiv macht. Außer der Schlagerwunschstunde natürlich, da drehe ich durch. Aber dann schalte ich auf NDR INFO.

5:00 Meine letzten Fahrtgäste wollte ich am Pam aufnehmen, danach sollte FA sein. Es stiegen dort ein Mann und eine Frau nach Meyenburg zu. Wenn er nicht die ganzen 20 Minuten sehr laut über seine Kenntnisse als Fahrgast doziert hätte, wäre es ein schöner Stich gewesen. Aber er entlohnte mich mit € 5,00, weil ich so brav zu gehört hatte!

5:40 Auf dem Display steht „-mach Schluß und fahr in die Zentrale-„. Schön dachte ich und wollte gerade den Schlips ablegen, als mir in der Ortsmitte von Hagen eine 4er-Gruppe vors Auto sprang.

„Fahr uns zuhn Bäkka, un danna Hause!“

Das Ziel lag zwar nicht auf meiner Feierabendroute, aber mehr als ein paar Minuten dürfte es nicht dauern. Hatte ich mir gedacht! Der Stopp beim Bäcker dauerte schon an die 10 Minuten, weil jeder ein individuell geschmiertes Brötchen haben mußte. Ich wurde auch eingeladen, lehnte aber wie gewöhnlich höflich ab, mit dem Hinweis, das ich eher auf Bares stehe.

Nach einem angemessenen Trinkgeld und schönen Wünschen konnte ich diese Schicht endlich beenden und fuhr um 6:30 auf den Hof der zentrale.

Im Radio spielte „I`m a train!“

Nein ich war kein Zug, aber ich wäre gern so stark wie einer!