Lichtermeer

3 Tage nacheinander fuhr ich einen Umweg, weil in einer schmalen Gasse des Ortes Hagen im Bremischen Blaulicht flackerte und ich die Rettungskräfte nicht stören mochte.

Gestern nun auch Blaulicht auf meiner Ausweichstrecke, es blieb mir nichts Anderes übrig, als mich da hindurch zu schlängeln.

Und was musste ich dort beobachten?

„Liebe Einwohner des Landkreis Cuxhaven, schaltet bitte das hektische Zappeln eurer Weihnachtsbeleuchtung aus!“

#bleibtgesund

Verkehrsberuhigung

Wer ist nicht sauer, wenn ungehobelte Raser vor der eigenen Haustür ihr Unwesen treiben?! Der Lärm nervt! Und ständig die Angst, das Einer mit Karacho durch den Gartenzaun brettert, so wie seinerzeit bei unserem Nachbarn. Die Kreisstrasse vor unserer Haustür wird von 70 km/h auf 50 km/h verlangsamt. So besagen das jedenfalls die Verkehrsschilder, an die sich selbstredend ganz intuitiv nicht gehalten wird. Ich persönlich, das kennt ihr ja von meinen Blitzerfotos, achte die Privatsphäre der Kreisstrassenanwohner! *schäm*

Worauf ich eigentlich hinaus will, ist die Tatsache, das seit gestern vor unserer Haustür Tempo „30“ gilt. Und das nicht, weil Gesetzeshüter neue Regeln einführten, sondern weil ich unseren alten, verrosteten Smoker zur Gratis-Mitnahme an den Bordstein des o.a. Verkehrsweges stellte!

Die eine Hälfte (Grillfreunde) erkennt solch ein Objekt der Begierde und beginnt schon aus mehreren hundert Metern Entfernung den Erhaltungsgrad zu taxieren. Die Andere hält das Teil, welches dort in den Rabatten lauert, für ein Hochmodernes Blitzgerät, an welchen man besser sehr unterwürfig mittels peinlich kleiner Beschleunigung passiert!

Eine zuvor positionierte, ausrangierte historische Tischkreissäge erfüllte diesen Zweck nur sehr zeitlich begrenzt, hatte sich doch schon nach zweistündiger Zurschaustellung ein neuer „Papa“ gefunden.

„Grilli“, so nannte ich ihn die vergangenen Jahre, wird, so hoffe ich, noch viele Tage seinen neuen Zweck erfüllen. Einzig die Geduld meiner Anvertrauten kann dem ein Ende setzen:“Was sollen denn die Leute denken?“

Ist doch klar was sie denken sollen:“Oder?“

 

 

P.S. Der Neue!…

„Toronto XXL“

„Sie haben Post!“

Vielen ist diese Ansage noch in positiver Erinnerung, aus einer Zeit, als das Internet noch langsam, aber dafür sehr brav war. 

„Sie haben Post!“

Die freundliche Stimme aus dem Off der AOL-Software hörte man gern, war E-Mails erhalten seinerzeit ein kleines Fest!

„Sie haben Post!“, 

säuselte mir unsere Briefträgerin über denGartenzaun, mich bei der Morgenlektüre meiner diversen Timelines sozialer Netzwerke störend.

Meine Freude hielt sich leider in Grenzen, wie ich vorher schon einmal tweetete und ihr vielleicht auch an diesem Bild unschwer erkennen könnt.

Zum Glück nur 25 Öcken!😢

Physik, Quanten, Taxi

Gerade an diesen Morgen hatte ich mir das Schulfernsehen gegönnt. Eine Erweiterung des Wissensspektrums ist immer eine feine Sache, besonders dann, wenn man glaubt etwas gelernt zu haben.

Da fahre ich also gerade durch das Örtchen Uthlede, als mir das Heute Morgen vermittelte, theoretische Wissen, nun hier vor Ort an einem Beispiel vorgeführt wurde.

Die Atome, aus denen mein Körper jetzt gerade zusammengesetzt ist, werden binnen 7 Jahren durch Andere aus unseren Universum ersetzt. Isso! Und dann tauchen sie  irgendwo wieder auf und machen etwas anderes.

Mittels sogenannter „Verschränkung“ können dann Photonen dieser oder irgendwelcher Atome dafür Sorgen, das an einem weiteren Platz im Universum das selbe Atom nocheinmal mit den gleichen Aktionen auftaucht.

Keiner weiß, wieso Photonen zweier weit von einander entfernter Orte immer den gleichen Zusrand annehmen können. Einstein nannte das einmal „einen Spuk“, andere „Beamen“! Beamen ist es aber nicht, weil es bisher nur mit Lichtteilchen klappte.

So, nun zur Praxis. Im Radio lief noch der von einem Kollegen voreingestellte Sender. Hier „Energy Bremen“. Und als ich gerade den Sportplatz links liegen lies, da wurden die aktuellen Blitzer durchgesagt. Unter anderen einer  zwischen Bramstedt und Langenfelde, etwas weiter weg.

Und da unsere Fototechniker nur 1  Gerät haben, fiel mir eben der Schulfunk von heute Morgen ein, als ich 100m weiter Höhe Quellenweg geblitzt wurde. Denn wenn Energy recht hatte, dann könnte hier in Uthlede nur der Photonenzwilling des gerade verkündeten Kontrollgerätes stehen. 

„Hatte der wirre Professor tatsächlich recht gehabt!?“

Ich fuhr nach Bramstedt, auf die Suche nach dem Original-Blitzer. Wie ich schon ahnte, es gab ihn nicht.

Energy wird von nun an aus meiner Senderliste verbannt! Etwas mehr Aktualität wäre echt toll.

Genau wie im letzten Jahr bekomme ich nun mein erstes Ticket schon Anfang Januar. Letztes Jahr blieb es dabei. Hoffentlich ein gutes Omen!

#lügenradio 

P.S. Wenn ihr etwas nicht nachvollziehen könnt, öfter morgens einmal bei NDR oder ARTE reinschauen! 🙂

Der Blitzer an der Rampe – Weserstrasse Wulsdorf –

Hier im Cuxland, wie Andernorts auch, werden Geschwindigkeitsmessungen benutzt, um unkontrolliert herum rasende unbescholtene Bürger um ihr sauer verdientes Geld zu bringen. Der Blitzer steht stadtauswärts, vor einer Stelle, an der sich die Strasse von zwei auf eine Spur verengt. Um den Verkehrsfluss nicht zu stören, fädeln Autofahrer hier gern zügig ein und nutzen jede passende Lücke, um an den den begehrten Fahrstreifen Richtung Süden zu gelangen. Manchmal ist es dann nötig, kurz aufs Gas zu treten, um irgendwelche Schleicher zu schneiden um vier ihnen einzuscheren. Alle sind zufrieden! Der Schleicher kann schleichen, der zügige Fahrer kommt zügig voran. Keiner tut sich etwas.

Wie kommt es denn nun, das ausgerechnet hier diese seit Jahren bestehende Symbiose zwischen Schnarchnasen und Autofahrern zu zerstört wird? Gibt es denn keinen Bestandsschutz? Wild lebende Hamster dürfen doch auch  nicht umgesiedelt oder deren Lebensraum beschnitten werden!

Der Ortsamtsleiter des entsprechenden Bezirkes klärt uns in einem Interview mit Nord24 auf:

Horst Keipke, Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, sagt: „Das ist keine Abzocke, sondern dient einzig und allein der Verkehrserziehung. Wenn wir abzocken wollten, gäbe es dafür in der Stadt viel bessere Straßen.“ Ganzer Artikel hier….

Aha, die Verkehrserziehung. Weiter unten kommt dann für die Zweifler noch der Hinweis auf einen Kindergarten in der Nähe. Fehlen noch Rollstuhlfahrer, Senioren und Frösche!

In einem anderen Artikel von Nord24:

Die Stadtteilkonferenz in Wulsdorf hat die Politik darauf aufmerksam gemacht“, sagt Ordnungsamtsleiter Horst Keipke.

Der Blitzer hat € 90.00o gekostet und soll schon im ersten Jahr das 3-Fache der Investition einspielen, so Nord24. Die Behörde bestreitet das und rechnet mit „nur“ €100.000 pro Jahr. Solch eine Gelddruckmaschine hätte sicher jeder gern! Welches Geschäft amortisiert sich schon nach 11 Monaten!

NWZ-Online schreibt in ihrem Artikel, in dem sich die Wulsdorfer widersprechen:

In Wulsdorf ist man nicht gerade glücklich über den neuen Großverdiener am Straßenrand. Vor allem die Stadtteilkonferenz hat auf die Installation der Säule säuerlich reagiert und bedauert, dass es im Vorfeld keinerlei Absprachen gegeben habe. Maßgebliche Mitglieder der Stadtteilkonferenz hätten sich eine verkehrstechnisch andere Lösung vorstellen können.

Angeblich wird an einem Strang gezogen, aber hinterher will es keiner wirklich gewesen sein.

Und die Leidtragenden zahlen die Zeche, das sind vornehmlich die Verkehrsteilnehmer, welche ihre Brötchen mit Hin und Her gondeln verdienen.

Klar bin ich sauer, denn ich habe die Zappelkiste gestern, wie viele vor mir in den letzten 8 Wochen, endlich auch entjunfert. Von der Rampe kommend wollte ich nur sachte auf die vor mir Fahrenden aufschliessen, damit möglichst viele Fahrzeuge die Ampel bei Grün überqueren können.

Ampel Grün = Zügig anfahren und die Kreuzung überqueren

Leider hatte ich einen unserer PS-Boliden unter meiner Fuchtel und das nur leicht massierte Gaspedal beschleunigte meinen Benz auf satte 61 Km/h.

Auf einmal wurde es hell!

Bin gespannt, was auf dem Zettel steht, werde es binnen weniger Tage wissen. Aus Bremen ist Nichts gekommen, war wohl doch nur die Sonne!?

Nebenbei möchte ich noch erwähnen, das viele innerstädtische Geschwindigkeitsüberschreitungen – ich meine die + 10-12 Km/h – durch vollkommen irrationale Ampelschaltungen provoziert werden!

Z. B. an der Kreuzung im Süden Bremerhavens, in Boomsiel. Wenn man die Grünphase verpasst, dann steht mann da 4 Minuten dumm herum. Morgens um 4, und im Umkreis von 2 Kilometern keine andere mobile Lebensform! Da gibt man gern etwas Gas, wenn die Ampel mit einen sorgsam gewählten Überschreitung noch zu schaffen ist.

Gerade im Taxi mit Fahrgästen ist das Gemaule groß, von hinten, denn 4 Minuten an der Ampel kosten den Fahrgast genau € 2,33. Mehr als einen Kilometer Fahrtstrecke. Und wer muß es ausbaden? Natürlich der Taxichauffeur, der bekommt dann kein Trinkgeld und wird auch noch als Halsabschneider bezeichnet, weil er Geld für das Nichtstun kassiert!

Das Vorschaubild entstand an der A 7, siehe diesen Beitrag.

Einen schönen Abend noch!

In Bremen sagt man „umzu*“!

Mein erster Fahrauftrag sollte mich nach Bremen, in die Industriestrasse führen. In dem dort ansässigen Reha-Zentrum warte mein Fahrgast um 17:00. Eine Stunde noch: „Da kann ich hochherrschaftlich cruisen und bin immer noch zu früh!“, murmelte ich in meinen gerade frisch gemähten Bart.

Gemurmelt, getan. Bin erst einmal schön gemütlich auf die Bundesstrasse, Tempo 70, es bildete sich schon eine Schlange hinter mir. Normal rasen die Feierabendpendler hier etwas schneller durch, aber ich hatte ja Zeit und mehr war laut Angabe auf den Verkehrsschildern auch nicht drin. Ich bin im Sparmodus, in Bezug auf die Laser- und Blitzautomaten.

Auf halbem Wege wollte ich dann doch noch einmal kurz den Anfahrtsweg checken und bemühte meine Karten-App.

„STAUUUUUUUUUUUUUUUUU!“ auf der B6. 7 Kilometer.

Voraussichtliche Ankunft 17:45. *würg*

Google gab mir eine alternative Route, die mich 20 KM Umweg kosten, aber nur 10 Minuten Verspätung einbringen würde.

Ich sollte ganz „Umzu“ fahren. A27 bis zum Bremer Kreuz, dann auf die A1 Richtung Osnabrück und über die Neuenlander-Strasse quasi „von hinten durch die Brust ins Auge“!

Vorsorglich sichert sich das Navi ab:“Etwas mehr Verkehr als gewöhnlich!“ meldet es. Jetzt war mir klar, warum ich nur noch 60 km/h voran kam. Die anderen Verkehrsteilnehmer nervten mich. Alles Egoisten. Ich muß schließlich arbeiten, während die ihre Freizeit geniessen können. Alle drängeln, jeder Zentimeter Asphalt wird verteidigt.

Plötzlich wird mir ein wenig übel. Alles scheint sich zu drehen!

Ich stehe im Stau auf der A1!

Meine Abfahrt in 3,4 Kilometern ist blockiert. So schlängele ich mich nach rechts durch und fahre Eine Früher runter.17:15 Minuten zeigt das Navi an, das kann ich gerade noch vertreten. Bremen ist Verkehrstechnisch ausgereift ein Dorf mit Straßenbahn! Am Osterdeich, dem mit dem Weserstadion, die nächste Überraschung. Zäher Verkehr, ohne Chance auf Änderung bis zum Ziel. Ich bemitleide die Bremer Taxifahrer (nicht die Scheiss-Flughafendreckskerle), die hier täglich durch müssen. Ich sehe ab un zu Welche. Sie hängen lässig zurückgelehnt hinter dem Lenkrad und haben schon aufgegeben, sich zu ärgern. Ist vermutlich auch sonst nicht zu ertragen.

Um 17:25 passiere ich die Shell-Tankstelle, mit angeschlossenem Blitzer. „AbgefuckteDreckshundPissKackenScheisse!“, ich wollte doch nur die eine Ampel eben bei dunkelgelb schaffen. Nie,nie,nie werde ich das lernen. „Du sollst nicht bei dunkelgelb fahren!“ Es bleibt wie immer, bei diesen Flashmobs, die Hoffnung auf den technischen Defekt der Geschwindigkeitsmesseinheit.

17:25 lade ich meinen Kunden ein. Alle Straßen stadtauswärts sind frei. Was soll das?

*drum herum; in der Umgebung

Tipps vom Profi für den Blitzermarathon 2016

Einige Stammleser baten mich um ein kurzes Statement, wie man die Geschwindigkeitsmessorgie am Besten ohne Folgen für das Punktekonto überstehen könne. Hier meine Antwort:

  • Achtet auf Verkehrsschilder mit  roten Rand und einer Zahl drin. Auf keinen Fall schneller fahren, als dort steht, denn erst letztes Jahr hatte ein findiger Vielfahrer die Bedeutung dieser Zeichen entschlüsseln können! Offenbar reagieren die Blitzer und Lasergeräte erst ab einer Geschwindigkeit, die über der Angeschriebenen liegt.

Das wars schon, mehr braucht ihr nicht tun, um die fürchterlichen Strassenräuber auszutricksen!

Selbst gemachte Leiden

Weis der Teufel, weshalb ich mich immer wieder auf Kunden einlasse/verlasse, die eben schnell wo hin möchten, völlig simple Angelegenheit, nur eben einschieben, ruckzuck, gibt auch `nen Euro Trinkgeld!

Gestern Abend in Loxstedt. Es ist 24:00. Es bimmelt das Handy.

Ein Taxi in die „adelige“ Straße bitte. Wir wollen in die Nachtschicht!

Ich schaue zur Uhr und rechne. Um 00:50 muß ich hier am Bahnhof eine Tour fahren. Fünf Minuten zum Abholen, 18 Minuten hin, Drei Minuten kassieren, 18 Minuten zurück. Da bleiben noch satte 6 Minuten Sicherheit!

Leute, das geht nur wenn ihr mitspielt. Geht bitte schon vors Haus. Bin in 4 Minuten dort!

Das Haus kenne ich. Als ich einbiege schiesst es mir gleich durch den Kopf: „Da steht noch Niemand!“

Ich biege in die Hofeinfahrt, sehe nur in einem Fenster Licht, es flackert.

Sitzen die echt noch vor der Glotze!?“

Ich denke gerade daran, einfach wieder wegzufahren.

„Nee, nicht mit mir!“

Da schlurft einer aus der Haustür zu mir rüber, Falsche Bier am Hals und setzt sich rein. Ich erkundige mich, ob wir abfahren können, er verneint, denn sein Kumpel müsse noch die Playstation runterfahren oder so. Arschlöcher!

Nach weiteren vier Minuten und einem Telefonat kommt endlich der zweite Fahrgast. Ich bemühe mich um Contenance, komme aber nicht umhin, zu erklären, in welche Bredouille sie mich nun gebracht haben. Ihr Mitleid hält sich in Grenzen, ich fahre zu schnell. Diese Penner!

Da hab ich mal wieder ein gutes Herz und werde so dafür belohnt. Es sollte noch dicker kommen!

Wenn du bezahlt werden willst, musst du noch in der Georgstrasse bei der §scheissinternetbank halten!

Suuper, diese Mistkröten! Ich trage es mit Humor und witzele mit dem verbliebenen Fahrgast über dieses Geldinstitut. Ich bemerke, das ich dachte, diese Bank gäbe es nur virtuell, so im Internet und ohne Filialen.

„Das ist bestimmt ein Fake!“

Ich kann den Mann sehen, wie er auf dem Terminal herumhackt, glotzt, kopfkratzt, hackt, blöd guckt, wiederkommt. „Weitere 4 Minuten im Arsch!“, denke ich.

Der Automat hätte Leerstand gemeldet. Wusste ichs doch, FAKE-BANK!

Statt nur bis zur Kennedy-Brücke fahren wir jetzt in die Bremerhavener Fußgängerzone rein. Natürlich verboten, aber ich habe keine Zeit, wir müssen zur SPARDA-Bank. Der andere Typ steigt aus und schafft es noch nicht einmal bis in den Vorraum. Die verflixte „dreckshundpisskacken“ Tür öffnet nicht.

Rundumblick. „Wenns um Geld geht,……!“, lese ich.

„Los, beide raus und da hin. Mir scheissegal ob ihr Gebühren habt! Lasst eure Karten glühen!“

Endlich das erlösende *flapflapflapflap* der Geldmaschine. Ich nehme das Fahrgeld in Empfang. Satte 90 Cent Trinkgeld lassen sie mir, „weil das bezahlen so schneller ginge und ich ja auch etwas bekomme solle, für meinen Stress!“

Verdammter Dreck! Ich bin mächtig sauer auf MICH! X-Mal ist das schon so gelaufen und immer wieder stellt mir meine Gutmütigkeit ein Bein. Ok, zügig zurück nach Loxstedt, Frau $zugfahrgast soll nicht zu lange warten. Es ist 00:48. Eine Telefonnummer habe ich nicht von der Frau, sie fährt Sammeltaxi, da erfahren wir keine persönlichen Daten ausser dem Nachnamen.

Mit Bleifuss durchs Cuxland! Ich muss mich stark zusammen reissen nicht zu rasen. Meine letzte derartige Tor-Tour hat vermutlich einen Waschbär das Leben gekostet, weil ich  nicht rechtzeitig bremsen konnte. Ich heule gleich!

Um 01:01 fahre ich am Bahnhof vor. Gähnende Leere all überall.   Ich entschliesse mich, ihren Nachhauseweg abzufahren, um sie ggf. noch aufzugabeln. Niemand zu sehen, ich wende und leuchte den Weg noch einmal aus. Nichts zu sehen.

Aus der Ferne erspähe ich, wie sich die Schranken schliessen und ein Fünkchen Hoffnung keimt in mir auf. Die Schranke ist lange zu, ungewöhnlich lange!

„Ist etwa doch Verlass auf die Bahn und sie kommt zu spät?“

Bahn Rot

Langsam fährt von links die Regionalbahn ein. Es ist 01:12. Ich schaue auf die Anzeigetafel. Keine Verspätung angezeigt. In der Bahn-App auch nicht. „Auch Arschlöcher!“ Alle habe sich gegen mich verschworen!

Meine Fahrgästin entschuldigt sich für die Verspätung. Sehr löblich. Dann erzähle ich ihr, was ich in der Zwischenzeit so gemacht habe.

Wir lachten bis vor ihre Haustür und dann konnte ich endlich gen Feierabend abbiegen.

Die Moral:

Ich werde es vermutlich nie hinbekommen, so eine Tour abzulehnen, weil ich gern einmal erleben möchte, das mein Plan funktioniert!