Bla,Blablabla,Blaaaaaa! ……Würg!

Es ( Wildschaden usw. ) hatte mich bestellt.
Ich positionierte meinen Passat so, das von meiner Warte aus alle Hauseingänge überwacht werden konnten, ohne den Hals zu verdrehen und damit ein „KISS*“ zu riskieren. Damit ich nicht mehr wenden müsste, hatte ich mich gleich in Fahrtrichtung begeben und wartete. Klingeln sind an ihrer Adresse nicht präsent, bzw. abgeklemmt!

Etwas erscheint hinter einer Hausecke. Klein und behaart……., das wird sie sein, die Mrs. € 6,70! Sie blickt in Richtung Ortsausgang, sicher denkend:“Durch diese hohle Gasse muß er kommen!“

Als sie endlich den letzten Zug aus ihrer Zigarette restlos ausgeatmet hatte, startete ich den Motor und rollte zu ihr vor. Sie schmiss die Kippe in den Rinnstein, warf beim Einstieg einen wohlwollenden Blick auf das Taxameter. Es war selbstredend noch nicht eingeschaltet, kenne ja ihre Macke.

„Sum Hotel!“

Ooha, nach 765 Fahrten zur Bar neben dem Hotel, Heute 5m weiter. Das kann ja Heiter werden. Gutgelaunt riskierte ich den Einwurf, das wegen der etwas längeren Fahrtstrecke gut und gerne 10 Cent mehr zu Buche schlagen könnten. Sie kommentierte nur, das alle anderen Kollegen immer € 6,70 kassieren würden.

„Bei siesem schön Wetter fahre ich eignlich mitn Fahrrad, aber dzu binsch zu besoffen!“

Mittels Smaltalk sinnte ich an, unser gespanntes Verhältnis in in seichtere Gewässer zu lenken. So entstieg mir folgendes Lob:

„Das ist auch sehr vernünftig, denn auch Fahrradfahrer werden nun verstärkt zur Kasse gebeten und können sogar ihren Führerschein verlieren!“

“ Du…..Taxi, meinen Lappn hab ich schon vor Jahren verloren. Die Stadt gibt den nich mehr zurück. Nach der 3. Strafe!, Sach ma, kann ich mein Kind, das ist 13, eine Nacht allein lassen, Zuhause, weisst du das?“

„Äh, ja, warum nicht. Wenn genügend Essen und trinken vorhanden ist und es keine Angst hat!? Einfach mal in Ruhe planen, falls das einmal in Frage kommt!“

„Supi, dann ruf ich die gleich an, das sie alleine ins Bett soll! Ich treff mich mit nem Typen aus dem Internet. Der is schon seit 3 Tagen im Hotel. Nach Hause kommt der mir nicht. Schon nicht wegen des Kindes. Der ist auch ein bisschen Fett. Wir waren schon 2 x zusammen im Bett, aber er hat „Es“ nicht hinbekommen, die Pflaume. Vielleicht klappts ja im dunkeln?!“

Die Käsebratwürstchen vom Nachmittag suchten einen Ausgang. Eine Rückwärts gerichtete Peristaltik, angekündigt durch leichte Säure im Hals setzte sich in Gang. Puh, bevor ich noch mehr Details erfuhr, konnte ich den Wagen bei € 6,80 stoppen.

Sie reicht mir einen 10er, blickt auf das Taxameter und sagt:

„6,70! mach ma 8!“

Während ich einen 2er in meiner Börse heraus wische korrigiere ich leichsinnigerweise. Hätte mir ja egal sein können, das Trinkgeld deckte den Betrag um ein vielfaches ab, aber der Idiot auf meiner Schulter wollte provozieren:

„6,80, es sind 6,80! Die Ampel war Rot, die Strecke länger. Das macht 6,80!“, freute ich mich auf ihrer Widerworte.

„Na dann nimm halt alles!“, sprachs und verschwand mit ein paar Tupperbehältern im innern der Herberge.

Etwas verblüfft steckte ich den Zwickel wieder in meinen Beutel. Der Magen fuhr wieder auf Verdauungsmodus und ich überlegte, wie ich mit dem Geldsegen Nachschub für meinen internen Antrieb beschaffen könne. Das Eiscafè am alten Kreisel kam mir in den Sinn. Ich  gönnte mir eine doppelte Malaga- und je eine einfache Pfefferminz- und Cookies-Kugel ( Im Becher ohne Sahne € 3,20. Lecker! ).

Die Welt ist schön! Und verrückt!

 

*KISS

SAT1 verdirbt mir das Frühstück!

SAT1 hat eigentlich ein schönes Frühstückfernsehen, nette Moderatoren, Themen usw. Diesen Monat ging mir die tägliche Kacke mit den Containerpsychopaten auf den Sack und hatte eine Pause eingelegt. Da dachte ich mir, die Idioten sind jetzt frei, kannste wieder einmal reinschauen.

Da erscheint eine Reportage, wo so ein UBER- Aufstocker über Taxifahrer herzieht.

Meine Frau wählte 112, denn sie hatte Angst, mein Hals würde platzen.

Da hebt der Uber-Sklave als besonderes Feature hervor, das er für seine Kunden Wasser und Bonbons bereithalten würde. Hallo? Die Kamera schwenkt auf das Fach im Armaturenbrett, wo eine Tüte Bonbons ausgeschüttet wurde. Aus dem Off spüre ich frenetischen Applaus.

Oh Mann, wie dumm sind diese Menschen!?

Die ersten Uberpop-Fahrer sind verknackt worden. Bin schon gespannt, wie ihr Babo sie unterstützt?

Ich wette, das der Uber-Boss seine eigenen Schäfchen verleugnet, als kriminelle Trittbrettfahrer hinstellt und fallen lässt, wie ein zu heißer Donut!

Zu diesem Thema ist schon alles weitere geblogged worden, ich möchte nicht viel wiederholen, aber auch mich regt es auf, das einige Witzbolde ohne Gewerbeschein auf dicke Hose machen, weil sie nämlich keine Steuern abzuführen eingeplant haben.

Und die 20%, welche sich der Konzern rein pfeift, werden auf dem Weg zum Finanzamt sicher auf eine lustige Weise verdunsten!

UFO

Die meisten unserer Wagen sind mit analogem Funk ausgestattet. Die Reichweite entspricht in etwa unserem Pflicht-Fahrgebiet. Im Norden bricht der Kontakt in der Stadtmitte Bremerhavens und im Süden in Garlstedt ab. Es gibt noch kleine Schwankungen in der Leistung einzelner Wagen und manchmal auch witterungsbedingte Störungen.
Auf dem unserem Unternehmer zugeteilten Kanal darf in diesem Gebiet Niemand anderes funken. Ausnahmen bestätigen die Regel!

Erst neulich erzählten sich die Fahrer eines Schwertransporters und des Absicherers schlechte Witze auf unserem Kanal. Sie wurden ganz still, als ich mich meldete:
„Hier spricht die Polizei, bitte wahren sie Funkdisziplin!“

Als sie mich dann im Taxi sahen ging das Geschnatter gleich wieder los.

In der Stadt Rothenburg an der Rotenburg Wümme haben die auch unsere Frequenz! Da sie weit genug entfernt ist, gibt es keine Überschneidungen, jedenfalls ist es so geplant.
Bis 2012 brachten wir Sonntags immer einige junge Menschen mit Behinderungen in die dortigen Betreuungseinrichtungen.
Am Freitag Mittag holten wir sie wieder ab und verteilten sie im Landkreis Cuxhaven.

Und ich nutzte gelegentlich die Möglichkeit, dort etwas dazwischen zu funken!

„Wagen12, Fahrgast an der xyz-Brücke abholen!“

Ich antwortete dann ganz schnell:
„Nee, mach ich nicht…, meine Pizza wird sonst kalt!

Das gab regelmäßig kleine Reibereien und ich hatte meinen Spaß dabei, wenn sich die Fahrer rechtfertigten.

Woraus ich eigentlich hinaus wollte, ist das UFO ( unbekanntes Funkobjekt ), welches mir letztens unterkam!

Ich war nach Bremen unterwegs, um im Krankenhaus „Diako“ in Gröpelingen einen Kunden abzuholen. Da meine Trasse von einem bekannten Burgerbrater an der Abfahrt Industriehäfen tangiert wurde, machte ich einen kurzen Umweg durch dessen „Drive“ um eine saisonale Köstlichkeit aus zermanschtem Rindfleisch nebst Spezialsosse in einem Brötchen zu erstehen.

Die Burgerlieferantin schickte mich in die Warteschleife, das Objekt meiner Begierde würde gerade produziert.

Ich fuhr ein Stück vor, nicht zu weit und richtete schon einmal meine Serviette aus, da krächzte etwas aus dem Funkgerät.

„Krrrrrz,krrrrz. Hallohallo!?Krrrrrrz“

Eigentlich ist es hier immer still, es sei denn ich sehe einen Kollegen und wir grüßen uns kurz.

„Krrrrrz,krrrrz. Hallohallo!?Krrrrrrz. Hört mich wer!?“

Ich kenne die Stimme nicht, aber jemand braucht vielleicht Hilfe. Sitzt in einer Höhle fest, wurde gekidnappt oder so. Ich zittere am ganzen Körper.

Ihr Einsatz, HerrTaxifahrer!

Ich betätige die Ruftaste und bestätige mit einem kurzen:

„Ja, ich kann sie hören, wie kann ich helfen?“

„Na endlich geht mal einer ran!“, schallt es fordernd aus dem Lautsprecher.

Etwas baff, ich hatte eine etwas dankbarere Reaktion erwartet, startete ich einen zweiten Versuch.

„Hier ist „HerrTaxifahrer“ von $brötchengebervonmir, nun, was liegt vor?“

„Hier ist $MG(redet wie ein Maschinengewehr), von $selbefirma, ich suche seit 2 Stunden das „Diako“! Ich war schon bis nach Weyhe. Da ist das nicht! Und jetzt bin ich auf der Waller Heerstrasse und ich finde das wieder nicht.“

Lustig. Eine neue Kollegin. Ich kannte nur ihren Namen. Die Zentrale hatte sie an ihrem ersten Tag nach Bremen geschickt. Ohne Karten, Navi und Handy! Das war echt dumm. Aber statt einen Bremer Kollegen zu fragen, hat sie sich von „Zivilisten“ herumschicken lassen. Ein öffentliches Telefon hatte sie auch nicht gefunden -„Die sind ja gar nicht mehr Gelb“- .!

Und so fuhr ich in den Ort, positionierte mich dann an der Gröpelinger Heerstraße und ließ sie immer geradeaus fahren, bis ich ihren Wagen sah. Zwischendurch kamen ihr immer wieder Zweifel, weil die Straße nicht endete. Ist eine der längsten in Bremen, glaube ich.

Ist nun 2 Jahre her, aber gestern gaben wir noch einmal darüber gelacht!

Taxifahrt in Genf, ANNO 2003

In meinem Leben vor meiner Karriere als Taxifahrer, war ich erfolgreicher Bowlingspieler. 2003 hatte sich unsere Mannschaft durch gewinn der Deutschen Meisterschaft für die Europameisterschaften des Betriebssports qualifiziert.

Wir fuhren mit dem Zug, denn wir hatten reichlich Gepäck, zuviel für eine Kurzstrecke im Flieger. In Genf angekommen, gingen wir ca. 1500m bis zu unserem Hotel. Tolle Zimmer, sogar mit Blick auf den See und die Fontäne in der Nähe. Als wir ankamen, waren wir ziemlich fertig, hatten wir doch jeder 4 Bowlingbälle und einen Koffer für die Woche. Gut 40 Kilo pro Person, bei den Frauen 60…….

Das nur zur Info. Für den Rückweg entschieden wir uns am Sonntagabend für ein Taxi. Der Fahrer kam mit einem Bulli vorgefahren und wir luden unsere Sachen ein. nach 3 Minuten hielt der freundliche Fahrer vor dem Bahnhofsportal und bat, vor dem Aussteigen eben noch zu bezahlen. Bisher nichts ungewöhnliches, denn das Taxameter zeigte 11,50 an. Nicht wirklich billig, aber sicher einZuschlag, weil er mit dem Bus kommen musste.

Und dann erschrak ich ich plötzlich, denn der Fahrer benutzte eine Taste am Taxameter, um den Preis manuell in die Höhe zu treiben. Ich blickte ihm in die Augen und wollte schon den Puls messen. Ich dachte, der hat sicher einen Tic. Gerade, als ich ihm Eine scheuern wollte, um ihn von seinem Trauma zu befreien, da erklärte er sein Handeln.

Die Zuschläge für das Gepäck hatte er noch eingetippt. Jedes Gepäckstück kostet extra. Wir rechneten nach und kamen auf eine andere Summe und schallten ihn einen Betrüger.

Wir stiegen aus und wollten ausladen, das verriegelte der Chauffeur die Türen und wies uns an, erst einmal die Beförderungsbedingungen an der Scheibe zu lesen, bevor er die Gendarmen rufen würde!

Ein transparenter Aufkleber in Microschrift war dort aufgeklebt. Wir entdeckten im dritten Durchgang den entsprechenden Passus.

“ Bei Gepäckstücken, welche in mehrere Teile zerlegt werden können, zählt jedes mögliche Stück als 1 Gepäckstück!“

Supi, denn mein Bowlingrollcontainer war zusammengesetzt aus:

Je 2 Containern für 2 Kugeln, 1 Schuhtasche, 1 Zubehörtasche

Und so ein Teil hatte jeder von uns. Also wurden aus 4 Gepäckstücken gleich mal 16!

und bei 1,50 pro Teil hatten wir zum Schluß für 22 Gepäckstücke insgesamt zu zahlen.

Wir zahlten die 44,50 € ohne den Fahrer noch einen Blickes zu würdigen!

Wie hättet ihr reagiert? Findet ihr das angemessen? Ich würde mich schämen!

Tränen…

…in den Augen bekämen sicher einige Kollegen, wenn ich von meinem Umsatz berichte.

Mit dem Tourenverteiler $herrnfreibeuter hatte ich zu Beginn meiner Schicht verabredet, das ich mich vom Dedesdorfer Markt fern halte.
Gesagt, getan.
Nach 20 Minuten war ich mit dem voll besetzten Sprinter auf dem Weg dort hin. Von 22:00 bis 6:00 hatte ich 12 Touren zu oder von diesem Festplatz. Im Unterschied zum Freitag gab es keine Wartezeiten mehr, welche eigentlich der Grund für meinen Hass auf diese Veranstaltung waren. Also doch Rummelplatz bedienen!

Ich fuhr in 8 Stunden 356 Kilometer/359€.

Sonntag ist Familientag, da wird es dort nichts zu schnappen geben. Am Montag geht noch einmal eine Party im großen Zelt ab. Werde wieder hin fahren.

Gedanken zum 1. Mai

Ein unbekannter Kollege hat zum wiederholten Mal seine Gedankenergüsse zu Papier gebracht, um der Nachwelt ein fantasievolles Beispiel der Kreativität im Transportgewerbe zu vererben.

Wir schlafen  während des Wartens auf neue Jobs ja nicht auf der Straße, wie in Dresden, Hannover und Hamburg. Sowie Berlin.

Sondern unser Chef hat Wellnesstempel angemietet, um unsere Produktivität auf ein dauerhaft hohes Niveau zu stemmen!

Unter anderen Möbelstücken ist dort ein Schreibtisch mit Schutz-Kalender installiert. Die Machart dürfte noch vom Wooky bekannt sein!

In folgende Kategorien werden in der Nacht  vom 30.4 auf den 1.5.2014 unsere Fahrgäste klassifiziert!

Lustige Vögel im Taxi

Lustige Vögel im Taxi

Habe eben gekuugelt, ob der Witz neu ist. Ist er nicht. Schadeeee. Aber hier gibt’s ihn als T-Shirt. Lieber Kollege, denk dir gefälligst irgendwann mal was Eigenes aus! Auch wenn’s dann keinen interressiert. So!

Vom Taxi- zum Bürger-Busfahrer

Liebe Taxi-Freunde und Solche die es waren oder vielleicht einmal sein werden!

Das ein Taxifahrer, nur weil er gelegentlich ein „Dickes“ Auto steuert auch gleichzeitig Großverdiener ist, gehört zu den Mythen, die dieses Gewerbe umgeben.

Jegliche, noch so klug ausgefeilten Versuche an das große Geld zu kommen scheitern an der Schlagzahl Stunden, mit der sich Sonne und Mond in ihrer Schicht abwechseln, oder an der völlig blöden Idee, Steuern abführen zu müssen. Taxi-Großunternehmer lasse ich mal Aussen vor. Der Chef verdient sicher besser als seine Angestellten, wenn er es aus seiner Warte richtig macht.

Da sich das Konsumverhalten unserer Kunden im Gegensatz zu früheren Jahren geändert hat, werden nicht mehr so viele Taxis benötigt.

Weil aber die Anzahl der Konzessionen nicht nach unten angepasst wurde, entstand über die jahre ein Überangebot. In einigen Kreisen oder Städten ist es sogar immer noch möglich, jederzeit an beliebig viele Konzessionen zu gelangen und weitere Wagen auf die Straßen, bzw. in die Warteschleife zu schicken.

In Großstädten verbringen Fahrer bis zu 300 Stunden pro Monat in ihrem Taxi, machen sich somit sich selbst zum Sklaven! Stundenlöhne von weniger als 3,00 € Netto sind bei solcher Strategie keine Seltenheit da hier nach Umsatzprozenten abgerechnet wird. Freizeit ist Schlafenszeit, Familie sind die Kollegen am Halteplatz, Ehefrau ist die Zentralistin, Oma die alte Dame die sie zum Bingoabend bringen! Der Verein ist die Funkzentrale, die Geliebte ist die „Taxi-App“! Kinder kennen sie aus Bullerbü………

Hier auf dem Land trägt es sich noch etwas beschaulicher zu und ich bin für meinen Teil der Meinung angemessen entlohnt zu werden.

Goldene Schlösser erwarten uns Fahrer auch hier draussen im Grünen nicht, aber wenigstens ist die Anzahl der Taxiunternehmer übersichtlich und es spricht sich schnell rum, wenn einer versucht, seine Angestellten aufs Kreuz zu legen und er steht ohne Chauffeure da.

Wenn ich Krank bin, bekomme ich Lohnfortzahlung, im Urlaub meinen Durchschnittslohn. Auf solche Dinge zu verzichten, werden Kollegen z.B. in Hamburg aufgefordert, um eine höhere Provision heraus zu schlagen. Alles am Rande der Legalität, ich sag nicht von welcher Seite man schauen muss! Deshalb findet ihr diese Fahrer oft einigermaßen verschnupft in ihrem Wägelchen vor! *krank* können sie sich nicht leisten. Urlaub kennen sie aus dem Internet!

Warum überhaupt diese Taxiregeln mit Tarif und Konzession?

In den Blütezeiten der Bundesrepuplik, bis hin zum Ende der 80er-Jahre wurde dringend Taxis benötigt, um zu verschiedenen Anlässen Fahrgäste an jedem Ort und zu jeder Zeit zu befördern.

Die Nachfrage förderte umgehend ein paar Raubritter zu Tage, welche ihre Fahrgäste nach Strich und Faden ausnahmen und oft reichlich gefleddert nach Haus zu bringen. Fahrpreise wurden nach Gutdünken verlangt und eingetrieben.

Das zog die Behörden auf den Plan und so etwas wie eine Taxigesetz ward geboren. Von nun an durfte nur noch mit staatlicher Erlaubnis transportiert werden und auch der Preis war vorgeschrieben, zu welchem dies zu geschehen hatte, um die Kunden zu schützen.

Im Gegenzug erhielten die Taxiunternehmer die Garantie, das nur eine begrenzte Menge Konzessionen erteilt werden würde, um allen Beteiligten ein gutes Auskommen zu ermöglichen.

Und da sind Heute leider nur noch die Pflichten der doofen Taxifahrer übrig geblieben. Das Land wurde mit Konzessionen überschwemmt, die Fahrpreise niedrig gehalten und der Billig-Konkurrenz Tür und Tor geöffnet.

Die Taxi-Zunft besteht aus einem maroden Haufen zuviel arbeitender Selbstausbeuter. Jeder ist sich selbst der Nächste. Nur wenige leisten sich den Luxus zu demonstrieren oder vor Gereicht zu ziehen, statt sich in die Warteschlange vor dem Airport einzuordnen. Immer mehr Varianten der Tourenvermittlung traten auf den Plan.Um auch wirklich die ganze Wiese abzugrasen, haben sich einige Fahrer-Genossen gleich bis zu 3 Zentralen angeschlossen, zusätzlich noch die eine oder andere Taxi-App aktiviert und endlich brummt es wieder. Leider müssen die dann auch bis zu 15 Prozent vom Umsatz an die Vermittler abgeben, was dazu führt, wieder 30% mehr am Steuer zu bleiben. Unter dem Strich bleibt dem Typ hinter dem Lenkrad ein Bruchteil dessen über, was andere durch ihn verdienen.

Sogenannte Service-Offensiven grenzen diverse Taxler aus. Ein toller Daimler, sobald er ein gewisses Alter erreicht, wird den Kunden nicht mehr zugemutet. Immer mehr Leistung für gleiches Geld sollen die Kunden erhalten, statt einfach die paar Deppen auszusieben, die nicht auf den Platz vorne Links gehören. Die Sanktionen für betrügerische Taxifahrer müssten einfach besser greifen. Statt 100.000,00 Öcken für ein Gutachten auszugeben, sollte besser in die Ausbildung und Kontrolle der Fahrer investiert werden. Alle Fahrer mit gehobenem Interesse bejahen dies. Solche Maßnahmen dürfen aber auf keinen Fall kommerzialisiert werden und gegen Gebühr erfolgen.

Und jetzt hecheln da auch noch Weltkonzerne durch das Land, versprechen mit geilen Geiz-Preisen einen noch besseren Service. Schlips und Anzug sollen sie wieder Tragen, die Herren und Damen in ihren Karren, die sie ihr Eigentum nennen. Kein Taxischild oder eine Identifikationsnummer ziert ihre Karosse, lediglich die Endzahlen des Nummernschildes lassen die Vertragspartner zu einander finden. Und natürlich unterstützt vom schlauen Phone, per GPS und Datensammeldienst und Abkassier-App!

Die „Neuen“ Fahrer rekrutieren sich aus den -ubrig- Gebliebenen der Existenzgründer, die das erste Jahr Förderung des Arbeitsamtes -uber-lebt haben und nun zum steuerfreien kutschieren aufbrechen, immer der Million entgegen. Goldrausch könnte man es nennen. Bloß wenn die bemerkt haben, das ihr Autochen jetzt öfter einen Schaden hat und man auch noch tanken muss, bleibt für eine Gewerbeanmeldung und Steuern zahlen nichts mehr -ubrig-.

Die Krankenkasse wird wird vom Arbeitsamt oder Arbeitgeber durchgeschliffen, somit keine zusätzlichen Kosten. Sie fahren ja eigentlich sowieso nur aus Nächstenliebe!

Hier auf dem flachen Land, in der etwas dünn besiedelten Marsch, lohnt es sich nicht, sehr viele Buslinien zu unterhalten. Um dennoch einen Grad an Mobilität für seine Einwohner zu bieten, wurden Landauf, Landab Anruf-Sammeltaxi-Linien ins Leben gerufen. In den letzten 4 Jahren durfte ich miterleben, wie ein neues Transportsystem installiert wurde und es sich endlich Anfängt, für den Unternehmer zu rechnen. Mittlerweile sind 80% meiner Aufträge im Spätdienst AST!

Doch nun droht hier in der Einöde auch noch ein Moloch aus der Erde zu krabbeln.

Ein neuer Verein wird Hier und Dort gegründet, um steuerlich begünstigt, zum Nutzen der Allgemeinheit und unter Ausnutzung von Gratis/Billig-Arbeitskräften (Ehrenamt,Haha) einen Bürgerbus-Service zu installieren.

Jetzt fährt der Bürger sich also selbst.

Das schöne ist an so einem Bürgerbus, das das Individuum als entlassener Taxifahrer in der Funktion als Arbeitsloser nichts für die Fahrt bezahlen muss. Er darf sogar den Bus lenken, den er vorher schon fuhr.

 Nur jetzt wird es sein Hobby!

 

Was ich mir wünsche:

Die offizielle Schwarzarbeit der großen App-Anbieter (Und ähnlicher Trickser) unterbinden

Anzahl Taxen anpassen

Betrügern den Taxischein entziehen, sofort

 

P.S.

Neulich in einer Kneipe hier auf’m Kuhdorf:

“ Ich möchte nach Hause!“

„Soll ich nen Taxi rufen oder möchtest du was günstigeres?“

Geht hier auch schon los, im Kleinen……..