Storno, mal wieder sehr spät!

Ich war zu 22:50 bestellt und konnte das Ziel schon sehen. Da bimmelt mein olles Samsung Dienst-Knochen-Handy:

„Ich krzkrzpoingkrz taxi bellt! icht mehr. Wollte ankrzpoingkrz!“

Der Anrufer versuchte offensichtlich schon seit Stunden abzusagen! Aber in dem Örtchen Hellingst in der Gemeinde Holste ist es nicht so einfach, ein Telefonat per Mobilfunk zu tätigen, eigentlich unmöglich.

Die einzige Möglichkeit zu telefonieren besteht darin, sich mindestens 1500 Meter vom Ortskern zu entfernen. Rund herum gibt es nämlich 5 Balken!

Und von diesen Funklöcher haben wir hier rechts der Weser noch sehr viele!

Bitte liebe Netzbetreiber, macht die endlich weg!

#Taxi #öpnv #Vermummungsgebot aufgehoben

Moin!

Ehrlich jetzt.

Schließlich darf man sich ja freiwillig weiter schützen.

„Denkste!“

Da das fahren mit Maske einer Ausnahmegenehmigung bedurfte, ist das jetzt wieder verboten.

Für den Ottonormalfahrer will ich das noch gelten lassen, denn der Fahrer soll auf Blitzerfotos identifiziert und zur Kasse gebeten werden. Aber warum auch für Taxifahrer? Schließlich wird seine Anwesenheit im Taxi mehrfach dokumentiert. Er führt eine Tourenliste mit Datum und Fahrstrecke. Auch das Taxameter und seine Vermittlungssoftware kann als Beweis dienen.

Ich habe mich so an die Maske gewöhnt, das ich sie bei manchen müffelnden Fahrgästen gerne weiterhin tragen möchte. Also, bitte liebe Leute in der Landesregierung, gönnt mir diesen Luxus weiterhin.

Und soll ja angeblich gegen verschiebe Krankheiten schützen!

In diesem Sinne weiterhin Gute Fahrt!

Abkürzung

Das Taxameter zeigte € 48,90 als wir in den Zielort Lunestedt einfuhren. Ich sagte dem Fahrgast, das wir „Da“ seien und er möge mir bitte seine Straße nennen.

Er schaute sich um und sagte, das wir schon zu weit gefahren seien, wir müßten umdrehen, er kenne eine Abkürzung. Sein Haus läge dort hinten, wo das Licht scheine, erklärte er mir den Weg durch den Wald. Der Straßenbelag wechselte von Teer auf Schotter, die Schlaglöcher in dem Weg wurden tiefer.

„Jetzt da entlang und auf die Bundesstraße, rechts herum!“

Gesagt, getan. Ich hatte die Innenbeleuchtung angeschaltet um vielleicht am Gesicht meines Fahrgastes ablesen zu können, wie weit es noch sein könnte. Am ehemaligen Zentrallager von „Aldi“ hielt ich.

„Tja, hier sind wir ganz falsch, aber jetzt weiß ich den Weg wieder!“, so mein Kunde.

Wir fuhren nun über Heerstedt um vom Nordosten nach Lunestedt hinein zu fahren.

„An der Volksbank links und dann die zweite Rechts!“, meinte mein Fahrgast.

„Hier waren wir doch eben fast schon gewesen, es fehlten nur 200 Meter!?“, erwiderte ich.

„Jetzt merk ich’s auch!“, so der FG

Das Taxameter hielt bei € 79,80. Wir einigten und auf € 85,00 und er entschuldigte sich für seine Dummheit.

P.S.: Ich hatte es früher schon einmal geschrieben. Die Leute hier im dünn besiedelten Cuxland sagen selten ihre Straße an, weil sie überzeugt sind das sich in ihrem Kuhdorf garantiert keiner außer ihnen zurecht finden könne!

+++++Montags-Ticker+++++

14:00 Dienstbeginn

14:30 Als AST* von Hagen nach Rechtenfleth. Eine Frau von der Arbeit nach Haus.

15:18 Als AST von Uthlede nach Hagen. Mutter und Sohn zur Bank und zum Eis-Essen.

15:50 Als AST von Harrendorf nach Lübberstedt Bahnhof. Eine Studentin zurück zur Uni.

17:00 Als Rollstuhl-Taxi von Bremerhaven nach Hagen, eine Dialysefahrt.

Am Ziel sagt der Fahrgast zu seiner Frau die vor dem Haus auf ihn wartet, das er noch sitzen bleiben möchte. Ich hatte eine Dauerschleife „Freddy Quinn“ aufgelegt. Er und seine Kumpels hätten den während der Zeit als Seemann rund um die Uhr verschlungen. Mein Fahrgast ist richtig glücklich. Ich verspreche weiterhin viel „Freddy“ und „Rock’n’Roll“ während unserer Touren.

17:30 Ich zähle die Fliesen in unserem Bereitschaftsraum und plaudere etwas mit einer Kollegin. Die Zentrale ruft an und ich antworte mit verstellter Stimme. Es dauert etwas, bis die Disponentin bemerkt das ich es bin und das Gespräch endet mit einem herzlichen Lacher. Die nächsten Aufträge kommen rein.

18:30 Als AST von Hagen nach Uthlede. Ein Melker zurück zum Arbeitsort. Er ist ein Geflüchteter und hat sehr schnell Fuß gefasst hier auf dem Dorf. Es heißt, die Kühe liebten ihn! Ich mag ihn auch, ein sehr angenehmer Fahrgast!

19:30 Das Wetter ist angenehm. Der Regen zog vorbei, es wurde etwas kühler. Fahraufträge sind jetzt Mangelware.

Die Zentrale schaltet die Anrufe jetzt auf mein Handy. Es gibt noch insgesamt 6 Vorbestellungen, 2 für jeden meiner beiden Kollegen, die wie ich die Stellung halten.

19:36 Ein Anrufer stammelt etwas. Sagt:“OK!“ und legt auf. Ich bleibe unwissend zurück, bezüglich des Behufes der Kontaktaufnahme.

19:40 Er ruft wieder an. Er sitzt im Zug und die Verbindung ist schlecht. Ich verstehe nur Bahnhof, aber das reicht mir. Wir verabreden uns dort für kurz nach 22:00. Da ich bis ca. 22:10 besetzt bin würde ich mich verspäten. Ich beschwöre ihn, das er dort auf jeden Fall wartet, denn nach Feierabend mag ich keine Fehlfahrten und reagiere ungehobelt!

20:13 Ich warte auf einen Fahrgast. AST von Hagen nach Lübberstedt. Die Feuerwehr trainiert am Schulzentrum.

20:30 Fahrgastbefrager zum Bahnhof.

21:11 8er-Shrimps mit Cocktailsosse bei Der goldenen Möve in OHZ.

21:35 Dialysefahrt OHZ nach Axstedt.

Schreibe noch weiter, Heute bis 22:00 +X. Bis gleich…….

22:05 Lübberstedt Bahnhof nach Hagen.

23:00 Feierabend! Gute Nacht! Bis Mittwoch..

Lichtermeer

3 Tage nacheinander fuhr ich einen Umweg, weil in einer schmalen Gasse des Ortes Hagen im Bremischen Blaulicht flackerte und ich die Rettungskräfte nicht stören mochte.

Gestern nun auch Blaulicht auf meiner Ausweichstrecke, es blieb mir nichts Anderes übrig, als mich da hindurch zu schlängeln.

Und was musste ich dort beobachten?

„Liebe Einwohner des Landkreis Cuxhaven, schaltet bitte das hektische Zappeln eurer Weihnachtsbeleuchtung aus!“

#bleibtgesund

Und immer wieder Samstags…

Hallo Freunde!

Tour 1

Das Pärchen stieg vorschriftsmäßig mit MNS zu und verhielt sich still. Zuuuuu still. Ich konnte sprichwörtlich das Geräusch eines sich öffnenden Reisverschlusses hören. Was ich dann auch tat! Das es keine Handtasche war, die durchforstet werden sollte, ergaben die Schmatzlaute und das leise Röcheln des männlichen Parts im Fond. Ich fuhr rechts ran und bat um etwas Zurückhaltung, sowie die kleidungsmäßige Rückkehr zum erforderlichen Hygienestatus. Ich werde von ihm verspottet.

Bemerkung: Es ist nicht besonders erregend, wenn zwei hässliche Leute besoffen hinter dem Taxifahrer auf der Rückbank entschließen, alte Zeiten wieder aufleben zu lassen.

Tour 2

Leute ins nächste Dorf. MNS wird nur widerwillig angelegt und ich werde verspottet. Nach etwa 500 Meter fallen schon wieder die Hüllen! Eine Maske unter dem Kinn, die Andere auf der Stirn. Ich bitte, die Masken vernünftig zu tragen, sie würden mich schützen, das sei mir wichtig. Sie lachen und schneiden mir Grimassen. Ich werde deutlich und verweigere die Weiterfahrt. Sie schaffen es, den MNS unter Protestes zum Fahrtende zu tragen, um dann extra in meine Richtung Hustend aus dem Wagen zu steigen.

Bemerkung: Alkohol und Hygiene sind bitterböse Feinde!

Tour 3

Ich bin etwas pissig, wegen der vergangenen Touren und möchte es besser und verständlicher für meine Fahrgäste machen. Dazu erkläre ich den beiden Männern, das in meinem Wagen der MNS vorschriftsmässig für die komplette Dauer der Fahrt über Mund und Nase getragen werden muß. Die Männer unterhalten sich über die Arbeit. Der eine solle sich mal besser etwas durchgreifen und seine Leute nicht wie verweichlichte Pussies behandeln. Daraufhin erklärte sich der so Angesprochene, es hätten schon interne Gespräche stattgefunden, aber ganz im Rahmen der Verschwiegenheit.

Mich erstaunte, wie deutlich Alles zu verstehen war und ich schaltete die Putzbeleuchtung ein. Natürlich waren die Masken abgerutscht, das ist so ja auch viel besser, da stirbt es sich nicht so leicht, wegen dem Sauerstoffmangel und der Eigenstickstoff-Aufnahme.

Bemerkung: Sie fanden es garnicht so toll Nachts um zwei Uhr eine neue Beförderungsmöglichkeit suchen zu müssen.

Tour 4

Anruf von der Polizei, ein Mann sei in Nesse, unter der Autobahnbrücke der A27 abzuholen. In der Zeitung stand, das er einer der 400 kontrollierten Fahrzeugführer war, der nicht mehr weiterfahren durfte, weil er zu viel gebechert hatte. Ich trug der Polizistin auf, bitte für einen MNS des Delinquenten zu sorgen. Sie hat das außerordentlich gut hinbekommen. Leider hat das mein Fahrgast nicht ganz so für wichtig befunden. „So, die Bullen sind außer Sichtweise, wir können das Ding absetzen!“ Och nööö. Ich erklärte ihm, das ihn gleich wieder zu der Kontrollstation bringen würde. Ein Transport durch die Polizei sei erheblich teurer. Er entschied sich vorerst im nächsten Dorf auszusteigen. Später fuhr ich ihn dann doch noch ganz nach Hause, die Ernüchterung war wohl langsam in ihm aufgestiegen.

Bemerkung: Autofahren und Alkohol im Blut sind bitterböse Feinde!

 

Leider nervt es ungeheuerlich, das eine solche Selbstverständlichkeit nun zum Gespräch jeder noch so kurzen Taxifahrt wird.  Überall auf der Welt ist Covid 19 nicht zu stoppen, weil einige verantwortungslose Menschen nicht zum allerkleinsten Opfer bereit sind. Und dann auch noch die vielen Taxifahrer aus Bremerhaven, die selbst keinen MNS tragen und ihre Fahrgäste auch nicht. „Wir haben eine Kunststoffabtrennung!“ Ja klar, hab ich gesehen. Aber das Ding ist nicht dicht. Und schon garnicht, wenn die Durchreiche fürs Fahrgeld in der Mitte zwischen den Vordersitzen immer geöffnet gelassen wird. Und zu guter Letzt machen da Kollegen aus dem Landkreis auch nicht die Ausnahme, was mich ehrlich gesagt ziemlich beschämt.

So, das wird sicher nicht die letzte Nervung bezüglich der Gesichtsdessous. Aber das mußte jetzt raus. Dieser Blog ist mein Ventil für auflaufenden Frust und jetzt geht es mir schon wieder besser. Vielleicht habt ihr auch eine Meinung dazu und schreibt einen Kommentar auf diesem Blog.

Beste Grüße und bleibt Gesund!

 

 

Die Seuche im Taxi!

Liebe Fahrgäste!

Wie sicherlich bekannt, herrscht derzeit ein Ausnahmezustand. Taxifahrer leiden gerade sehr stark unter den Umsatzrückgängen, wie so viele andere Branchen auch.

Das ist aber kein Grund, um in dieser Zeit mit uns zum Zigarettenautomaten zu fahren. Auch wir halten gern Abstand! Wir besorgen Kippen oder Bier und Schnaps auch gern auf Vorbestellung für euch und liefern sie euch, dazu müßt ihr nicht dabei sein.

Trotz der wenigen Touren ist es nicht schön für uns, wenn ihr erzählt, auf welchen Partys ihr trotz Verbotes noch gewesen seid. Da bekommen wir nicht nur Herpes, sondern vielleicht viel Schlimmeres!

Wir befördern zur Zeit sehr gern:

  • Menschen die zur Arbeit fahren
  • Menschen, die zum Arzt oder zur Therapie müssen
  • Menschen ohne eigenes Fahrzeug zum Einkaufen
  • Menschen die gestrandet sind und Hilfe benötigen

Ansonsten gilt für uns hier im Landkreis Cuxhaven immer noch die Beförderungspflicht, wie sie laut Taxiordnung vorgeschrieben wird.

Wir müssen sogar Fahrgäste befördern, die Hustend und röchelnd einsteigen.

Einzig, wenn der Fahrgast vor der Fahrt angibt, er sei positiv auf „Corona“ getestet, dürfen wir ablehnen!

Weitere Ausnahmen sind nur gestattet, wenn der Fahrgast offensichtlich extrem Verschmutzt, betrunken ist, eine offensichtliche Gefahr darstellt, oder kein Geld hat.

Verhaltensregeln:

  • Setzt euch hinter den Beifahrersitz. Erst wenn alle Plätze belegt sind nach vorn.
  • Sprecht nicht in Richtung der weiteren Insassen
  • Wenn ihr Husten oder Niesen müßt, dann deckt euer Gesicht ab.
  • Gebt nicht die Hand und fasst möglichst außer dem Gurt nichts an.
  • Legt dem Fahrer das Geld wenn möglich Passend hin. Gebt es nicht in die Hand, vermeidet Kontakt!

Wir reinigen die Fahrzeuge in kleinen Abständen und desinfizieren Kontaktstellen. Jeder kann dazu beitragen, das Taxi sauber zu halten.

Wir sind weiter für euch da!