Schlechte Nachrichten

Es ist schon vor 3 Jahren geschehen. Auf dem Weg zur Gaststätte Büttelmann in Wollingst passierte ich aus Beverstedt kommend den Ortsausgang Osterndorf. Hinter dem Schild folgt eine Kurvenkombination die sich auch mit 70 km/h gut meistern lässt. Am rechten Fahrbahnrand sah ich Warnblinklichter, während ich mich bremsend näherte, bemerkte ich das die Lichter auf dem Kopf standen und zu einem roten Kleinwagen gehörten!
Ich schaltete meine auch ein, setze etwas zurück um die Stelle zu sichern und auszuleuchten. Auf dem Weg zum Unfallwagen kam mir ein Ehepaar entgegen. Sie hatten den Unfall zuerst entdeckt.
„Bitte sehen sie nicht hin, es gibt nichts mehr für uns zu tun!“, sagte die Frau beschwichtigend zu mir.

Als ich dennoch voran ging, hielt sie mich fest und flüsterte:
„Der Kopf ist nicht mehr da….“

Ich erkundigte mich, ob schon der Notruf abgesetzt war und fuhr weiter.

Hier war gerade ein Mensch gestorben.Mit dem Auto aus der Kurve gegen einen Baum geschleudert!

Ich denke bei jeder Tour an dieser Stelle an die junge Frau.

In der Zeitung konnte ich später lesen, das die Rettungskräfte ein Handy im Fussraum gefunden hatten. Eine Nachricht war noch nicht ganz fertig geschrieben……..

Winterschlaf

Mal ganz davon abgesehen, das ich zur Zeit übermäßig viel Zeit in der Waagerechten verbringe, obliegt diese Gewohnheit eigentlich verschiedenen Wild lebenden Tieren!

Nun waren hier im Norden die letzten Tage wieder etwas wärmer, so bis 12 Grad und einige Frühaufsteher sind unterwegs.

Während ich so abends von Dorf zu Dorf beame, entdecke ich mit Entsetzen einen zermatschtem Igel auf einer Allee. Und hinter der nächsten Kurve pest schon wieder so ein kleiner Knuddel übers Pflaster.

Es stimmt mich sehr traurig, das so viele Tiere überfahren werden. Bisher blieb mir diese Erfahrung erspart.

Bitte achtet auf alles was kreucht und fleucht. Die Tiere haben es verdient zu Leben.

Und wenn ihr Igel seht, schickt sie wieder ins Bett!

Nicht ohne Warndreieck!

Freitag war abzappeln in der Kasba. Es war nicht viel Publikum unterwegs und ich war froh, als gegen 3:00 Uhr ein junger Mann die Alles entscheidende Frage stellte, nicht ohne sich zu vergewissern, das meine Taxileuchte auf dem Dach auch illuminiert ist:

„Sind sie frei!“

„Nein, seit vielen Jahren glücklich verheiratet! Aber ich könnte ein paar Sitzplätze im Taxi anbieten!“

„Prima, es dauert einen kleinen Moment. Mein Kumpel ist noch nicht fertig“

In solchen Fällen pflege ich meine potentiellen Fahrgäste zu observieren, damit sie nicht doch noch in einen anderen Wagen einsteigen. Ich sah in Richtung Ausgang der Kasba. Aber dahin ging der Frager gar nicht, sondern verschwand im 4/5 – dunkel hinter parkenden Autos. Au weia, bin gespannt, was der da unter dem Baum heraus zieht.

Nach 2-3 Minuten kam Bewegung in ein kleines Knäuel Menschen. Mit Mühe wuchteten 2 torkelnde Männer einen Dritten auf die Beine und schliffen ihn so zu meinem Passat. Da keine Verschmutzung an der Bekleidung zu bemerken war, lies ich es zu, das Alkoholopfer auf die Rückbank zu platzieren.

„Fahrgast1, du achtest auf Anzeichen einer akuten Übelkeit und meldest den Ernstfall!“

„Fahrgast2, du springst raus und öffnest die Tür, wenn ich es sage!“

„Fahrgast3, du schläfst!“

„Wohin soll es gehen?“

„Bitte nach Bremerhaven, in die Postbrookstraße!“

Ich akzeptierte 30 Öcken als Vorkasse, meldete die Fahrt in die Zentrale und legte Kurs Reinkenheide an.

Gerade an der Auffahrt Loxstedt/Wulsdorf auf die A 27 gefahren, erfolgte die Alarmierung! Ich schaltete das Flutlicht ein und verschaffte mir einen Überblick der aktuellen Lage. Noch waren keine sauren Körperflüssigkeiten ausgetreten und ich war froh. Bis zur Abfahrt Schiffdorf/BHV-Geestemünde waren es nur 1,5 Minuten bei Vollgas!

Anhalten möchte ich auf der Bahn nicht mehr. Wenigstens nicht für so eine Übelkeit, es ist einfach zu gefährlich. Und dann hatte ich auch noch in einem Rechtsanwalts-Blog gelesen, das unbedingt an die Sicherheit zu denken ist, auch beim Kotzen. Auch wegen der Haftungsfrage ein sehr schwieriges Thema. „Kotzen nur mit Warndreieck“

wdko

Ohne weitere Würgeattacken erreichten wir das avisierte Ziel in € 26,50 und ich durfte den Rest behalten, wegen der Besonderheiten dieser Tour.

Das Trio schlurfte dann aneinander gelehnt die Schiffdorfer Chaussee hinunter, man wollte noch etwas frische Luft schnappen, bevor der Mutti die prächtige Fahne präsentiert werden sollte.

 

What The FoG!

Heute Abend waren alle Touren stressfrei und gut getimed!

Die Fahrgäste waren durchweg entspannt, bier- und redselig!

Ein mitteldichter Nebel hatte sich über unserem Fahrgebiet ausgebreitet.

Um 23:30 werden hierzulande die Straßenlaternen gelöscht und die Fußwege hochgeklappt. In Verbindung mit dem Wasserdunst entsteht eine Atmosphäre wie einst in Transsylvanien, als Graf Dracula seine Runden drehte.

Passend dazu dann noch die Aussage des letzten Kunden der Nacht:

„Na,Herrtaxifahrer, sammeln sie wieder die Reste vor Feierabend ein?!“

Sonntag Morgen um 2 am HAJ

Am Sonntag hatte ich zur Abwechslung ein Ehepaar vom Flughafen Hannover abzuholen. Die Strecke war Nachts natürlich der absolute Wahnsinn. Für Kollegen die auf Prozente fahren sicher ein feines Schnäppchen. Die Hinfahrt war schon am Freitag, habe die Chance genutzt und noch meinen Daddy im Harz besucht und bin dann von Dort in die Landeshauptstadt.

20131128-000025.jpg
Der Flieger aus Antalya war pünktlich. Vorher hatte ich noch einen Parkplatz zu finden. Hab mich zuerst einfach ans Ende der Taxihalte gestellt. War nicht gut! Kam sofort ein kroatischer Blockwart und hat mich unter übelsten Beschimpfungen weg gejagt. Es war ein Kollege vom Flughafentransfer. Dieses Aufplustern habe ich schon des öfteren erlebt, meistens konnte ich aber mit etwas Understatement zu meinem „illegalen“ Warteplatz kommen. Ich bin ja prinzipiell ein guter Mensch und kann schleimen, bis der Arzt kommt.
Nach einer Orientierungsrunde um den Terminal habe ich 10 m vor dem Ausgang ein schattiges Plätzchen gefunden!

20131128-000815.jpg
Mein schwarzer C5 passte prima auf dieses Podest.
Ansonsten gab es nichts besonders zu vermelden. Da es die letzte Abfertigung am Terminal B für diese Nacht war, herrschte eine stoische Ruhe. Gut 6-8 Transferfahrer warteten. Taxis gab es gar nicht, werden wohl auch nicht mehr verlangt um die Zeit?
Die Mietwagenfahrer scheinen hier die Übermacht zu haben. Sind für Alleinfahrer auf jeden Fall günstiger.

20131128-001438.jpg
Meine Tour führte mich zurück nach Bexhövede. Beim Transfer hätten die € 80,00 weniger bezahlt als bei mir. Keine Ahnung, wie die das machen. Wahrscheinlich schröpfen die ihre Fahrgäste bei so genannten Sammelfahrten oder zahlen wie so oft den Fahrern nur Hungerlöhne.
Um 3:00 hatten meine Leute endlich ihr Gepäck. Um 4:15 waren sie in ihrem trauten Heim und ich hatte 250,00 verdient. Danke für ihr Vertrauen, denn ich durfte mit ziemlich Vollgas preschen, wo es passend war!

Die 5. Kolonne II oder :Rumble in Fishtown

Ein schöner Tag endete abrupt mit dem Blick auf das Minimini-Display meines GibtmirArbeit-PDA`S. Mir selbst vorlesend entzifferte ich einen mir wohl bekannten Namen:

Sophia Käthe Eptisch……..O.o!

Heute nebst Freundin im Schlepptau. Es geht nach Bremerhaven, zu Dr. Rau in die Grasshofstraße. Sophia ist sehr entspannt. Außer ein paar misstrauischen Blicken noch keine Unterstellung oder Verdächtigung. Auch der Straßenkehrer und der Mann mit Hund an der Abholadresse blieben unkommentiert.

Die ganze Fahrt über ist Käthe beschäftigt, ihre Freundin zu trösten. Sie hat Rücken. In Bremerhaven angekommen gehe ich mit hoch zum Arzt. „Es dauert länger!“, sagt die Schwester am Counter. Mit meinen beiden Mädels mache ich ab, das sie mein Eintreffen für 20-30 Minuten nach Anruf in der Zentrale einplanen. Wir wollen uns dann unten vor der Tür treffen.

Es dauerte keine 4 Stunden, da möckelte* es einen Auftrag.

In der Tat war es eine gute Idee gewesen, die Anfahrtzeit so Hoch zu kalkulieren, denn ich befand mich auf dem Weg von Bremen Nord nach Hagen, hatte gerade eine ruhige Tour, denn Gerald, mein Fahrgast, spricht mit Niemandem. Nur einmal, als ich absichtlich zu Hause vorbei fuhr, brachte er ein „Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa“ heraus.

Als ich nach gefühlten 26,7 Minuten an der Grasshoffstr. eintraf, war weit und breit nichts von meiner Fracht zu sehen. Also im Parkverbot schräg auf den Bürgersteig gestellt, so wie Polizeiautos im Notfall in den amerikanischen Westcoast-Krimis der 70/80er Jahre und zum Doc hoch gestiefelt.

„Die Damen sind schon runter. Ist gut 10 Minuten her!“ erfahre ich vom Schwesterlein.

Wieder runter, Blick nach rechts…Nichts, Blick nach Links……Nichts.

AAAArgh, beim Blick nach schräg vorn kann ich  die Neumarktstraße einsehen. Dort ist ein Taxistand für Bremerhavener Chauffeure. Sophia mit Freundin stehen in einem Pulk von Leder-, gemischt mit Pudel- und Stoffmützen. Ich flitze schnell hinüber, damit mir Keiner die Tour vermasselt.

Näherkommend schlägt mir ein erhöhter Lärmpegel entgegen. Die Fahrer, so 7 an der Zahl, schreien die alten Damen an. Ich höre noch:

„Nazi-Omas raus, euch sollte man selbst ausweisen, geht doch zu Fuß „uvm.

Zuerst schnappe ich mir meine Schützlinge und tausche den Platz mit ihnen. Die schmutzigen 7 konzentrieren sich sogleich auf mich. Ich mache ein Zeichen und gehe in die Hocke. Sie folgen mir zögernd, die Aggressivität schwindet. Ich erkundigte mich, was den passiert sei und mir wurde sofort geholfen. Leicht verstört, ob der vielen wartenden Taxis, war S.-K. von Wagen zu Wagen gelaufen und hatte sich erkundigt, ob sie ihr Taxi von $DerTaxiFirmaMitDenRotenBussen seien. Nachdem alle abgefertigt waren und etwas neugierig schauten, platze der Sophia der Kragen.

#siebenaufeinenstreich

#siebenaufeinenstreich

„Jaaahaha, sie wüsste das alle hier ihr ständig nachstellen würden. Sie mögen bitte endlich mich anrufen, den HerrnTaxifahrer!“

Sie hat noch ein paar Sachen geäußert, die speziell unserere migrierten Kollegen auf die Palme in Rage brachten. So standen Sophia und ihre Freundin, ohne es zu Ahnen, kurz vor der Steinigung.

Den 7 schilderte ich kurz die Umstände, erklärte die Verwirrtheit und suchte, die Omis vor mir her schiebend das Weite, bevor ein Unglück passiert. Ohne weiteres Herzklabastern erreichten wir Hagen.

Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch Heute. Ich zumindest habe es bis gerade eben no

 

*Möckeln, das = verschiedenste Geräusche, manchmal auch nicht hörbare Laute, die das PDA macht oder machen soll, damit ich einen neuen Auftrag sehe und annehme.

 

Ist nicht weit……….,,

Im Restaurant „Goldene Aue“ in Bokel/Gackau war schön gefeiert worden und damit der Abend unfallfrei zu Ende geht, nahmen die Herrschaften mein Taxilein in Beschlag.

“ Bist uns gleich wieder los und kannst dich wieder anstellen. Wir möchten nur nach Brahmstedt.“

Keine Ahnung, warum die meisten Fahrgäste denken, als Taxifahrer stünde man gern herum und lese Zeitung? Ich bekomme bei dieser Frage immer sofort Pickel und feuchte Hände, weil mir die ultimative Antwort noch nicht eingefallen ist. Aber eines Tages schlage ich zurück. Versprochen!

In der Tat für unsere Verhältnisse hier eine Kurzstrecke. 1,600 Meter für so € 5,30 ca.

Aber da hatten meine Fahrgäste die Rechnung ohne Polizei und Feuerwehr gemacht. Genau am Hof Gackau war ein schwerer Unfall passiert und die direkte Verbindung für Fahrzeuge und auch Fußgänger für Stunden gesperrt.

„Wir können doch nicht mit HighHeels übern Acker laufen! Dann fahren wir eben über Wittstedt!“

Und so wurde die Tour noch lukrativ, am Ende waren es dann € 22,50.