Verkehrsberuhigung

Wer ist nicht sauer, wenn ungehobelte Raser vor der eigenen Haustür ihr Unwesen treiben?! Der Lärm nervt! Und ständig die Angst, das Einer mit Karacho durch den Gartenzaun brettert, so wie seinerzeit bei unserem Nachbarn. Die Kreisstrasse vor unserer Haustür wird von 70 km/h auf 50 km/h verlangsamt. So besagen das jedenfalls die Verkehrsschilder, an die sich selbstredend ganz intuitiv nicht gehalten wird. Ich persönlich, das kennt ihr ja von meinen Blitzerfotos, achte die Privatsphäre der Kreisstrassenanwohner! *schäm*

Worauf ich eigentlich hinaus will, ist die Tatsache, das seit gestern vor unserer Haustür Tempo „30“ gilt. Und das nicht, weil Gesetzeshüter neue Regeln einführten, sondern weil ich unseren alten, verrosteten Smoker zur Gratis-Mitnahme an den Bordstein des o.a. Verkehrsweges stellte!

Die eine Hälfte (Grillfreunde) erkennt solch ein Objekt der Begierde und beginnt schon aus mehreren hundert Metern Entfernung den Erhaltungsgrad zu taxieren. Die Andere hält das Teil, welches dort in den Rabatten lauert, für ein Hochmodernes Blitzgerät, an welchen man besser sehr unterwürfig mittels peinlich kleiner Beschleunigung passiert!

Eine zuvor positionierte, ausrangierte historische Tischkreissäge erfüllte diesen Zweck nur sehr zeitlich begrenzt, hatte sich doch schon nach zweistündiger Zurschaustellung ein neuer „Papa“ gefunden.

„Grilli“, so nannte ich ihn die vergangenen Jahre, wird, so hoffe ich, noch viele Tage seinen neuen Zweck erfüllen. Einzig die Geduld meiner Anvertrauten kann dem ein Ende setzen:“Was sollen denn die Leute denken?“

Ist doch klar was sie denken sollen:“Oder?“

 

 

P.S. Der Neue!…

„Toronto XXL“

Der längste Tag des Jahres!

„Zeit“ ist gerade im Taxi oder auf der Arbeit eine Größe, deren Verlauf/Ablauf oft sehr subjektiv wahrgenommen wird.

Wartezeit vergeht überhaupt nicht, Pausen viel zu schnell. Der Feierabend ungreifbar, weil meine Kunden mir schon zu Dienstbeginn einen schönen, ebensolchen, wünschen. Dann schaue immer auf die Uhr und erkläre, das ich leider noch ca. 9 Stunden zu fahren hätte.

Nicht so am 11.3 diesen Jahres. Wie der folgende Ausdruck meiner Taxameterauswertung beweist,

Demnach hätte ich erst um 27:37 abgerechnet!

 
So etwas ist mir noch niemals vorgekommen. Leider kenne ich die Auflösung des Fehlers nicht. Er trat beim Microtax-05 von Hale auf!

Habe im folgenden keinen Einfluss auf das Raum-Zeit Kontinuum feststellen können. Zum Glück!

Kirk:“Ende!“

P.S. Schaue gerade Startrek TOS auf Netflix. Man kann dort jetzt „Offline“ schauen. Lade mir für jede Schicht 3-4 Folgen runter. Dann werde ich in ca. 1,5 Jahren alle Folgen gesehen haben! Live long and prosper!

Schockschwerenot!

Wie ihr sicher schon bemerktet, arbeite ich in der Regel erst ab dem späteren Nachmittag und beende meinen Dienst gegen 1:00 Uhr Nachts.

Schon seit Beginn meiner Karriere als Unterstützer des Personennahverkehrs im Jahr 2010 überkam mich bisweilen zu Feierabend ein mulmiges Gefühl, wenn ich beladen mit meinem Tagesumsatz auf den Hof unserer Zentrale einbog.

Da ich meist der letzte war, welcher sein Taxi abstellte, mochte ich manchmal fast glauben, zwischen den vorher geparkten Wagen eine dunkle Gestalt, welche es auf mich und mein schier unerschöpfliches Füllhorn an ein paar kleinen Scheinen und wenigen Münzen bestand, abgesehen hatte, ausgemacht zu haben.

Ausgerechnet an diesem Abend hatte ich so gut wie nur Patientenfahrten oder Sammeltaxitouren erledigt, was bedeutete, das ich fast kein Bargeld mitführte.

Als ich nun – bepackt mit allerlei nützlichen Dingen für das Überleben von 10 autarken Stunden – dem Wagen entstieg, vernahm ich leise Schritte hinter mir und noch bevor ich mich umsehen konnte, traf mich auch schon der feuchte Atem einer sich nähernden Gestalt im Nacken und eben dieser Unbekannte schubste mich von sich weg, in die Richtung unsere Zentrale.

So ein Raub, ginge niemals ohne Kollateralschäden ab, schoss es mir durch den Kopf. Ich erörterte unter Anderen einen Fluchtplan oder einen Angriff! 

Beladen mit meinen Taschen und Beuteln war ich viel zu ungelenk, um einen Kampf zu riskieren. In dem Moment, als der Räuber sprichwörtlich seine Nase in meine Brottüte steckte, fuhr ich herum und schrie laut um Hilfe!

Und jetzt will ich mir etwas Ruhe gönnen, bevor ich Morgen die brutale Fortsetzung für euch, liebe taxibegeisterte Leser, schreiben und ultimativ veröffentlichen kann.

Alarm für Cobra-Nerv!

Endlich durfte ich den neuen Caddy einmal fahren. Sein Gesicht ist etwas aggressiver als das seines Vorgängers, aber das ist nur eine Vorspiegelung falscher Tatsachen. Unter der Haube ist er etwas schwächer auf der Brust als der „Alte“.

Er hat ein modernes Taxameter, welches die Fahr-Daten online übermittelt, damit das Finanzamt schneller an meinen Lohn kommt. Es hat noch ein paar Tücken, denn die Lage und Funktion einiger Tasten ist anders als bei unseren bisherigen Taxametern programmiert. Es gibt Anschlüsse für USB und Ladegeräte, der Sound des Entertainment – Paketes ist ganz passabel, wenigstens was die Lautstärke betrifft.

Das System für die Rollstuhlbeförderung ist modifiziert, endlich ist eine passable Kopf- und Rückenstütze für den Rollifahrer integriert und vor allen leicht zu bedienen.

„Fahr mal da hin!“, trug mir die Zentrale auf. Flugs startete ich das Triebwerk und steuerte von Hagen kommend auf der Alten B6 (L135) Richtung Norden. Da befindet sich ein Ort mit reichlich Taxikundschaft, welche immer wieder gern für eine Story gut ist.

Ich hatte etwa die Hälfte der Strecke hinter mich gebracht, war genervt von einem Fahrzeug, das immer ziemlich dicht auffuhr und dann auch noch ein LKW in Sichtweite. Am Ende der 70er-Zone in Hahnenknoop faste ich allen Mut zusammen und unternahm einen Überholversuch. Der Abstand zum Gegenverkehr schien reichlich zu sein. Also drückte ich das Gaspedal bis zum Anschlag durch und die Möhre beschleunigte, wenn man das Beschleunigung nennen darf. Wo bei dem heißbeliebten ollen Caddy ein Ruck durchs Gebäude ging, traf ich hier auf eine etwas unentschlossene Karosse. Fast wäre ich ausgestiegen, während der Fahrt, um nachzuschauen, ob Kaugummi unter einem der Reifen klebte. Der Gegenverkehr näherte sich schneller als berechnet.

„Meine Güte, jetzt auch noch ein Raser von vorn!?“

Ich kam trotzdem noch relativ sicher an dem LKW vorbei, als der „Raser“ auf einmal langsamer wurde, Blaulicht einschaltete. Der Polizei-Bus schwenkte erst nach Rechts auf den Standstreifen und ich nahm an, er würde gern umdrehen und vielleicht wegen einer Alarmierung auch in nördliche Richtung fahren wollen. Ich  fuhr extra langsam, um ihn vorzulassen.

„Nööö!“

„Am Arsch die Räuber!“ Der wendete nicht, sonder fuhr mir auf meiner Spur entgegen, so daß ich zu einer Vollbremsung gezwungen war. Der LKW folgte schnaubend und fuhr gefühlt in meinen Kofferraum!

„So`n Mist!Haben die mich gelasert? War ich zu schnell gewesen? Benutzen die mich als Rammbock?“

Ich war schon wieder in der Bredouille, ich armes kleines HerrTaxifahrerleinichen. Zwei Beamte sprangen in Wildwest-Manier aus ihrem Wagen und sicherten sich abwechselnd. Die ganze Welt stürzte für mich ein, als einer der heranstürmenden Beamten an mein Fenster trat, zu mir den wohlbekannten Satz aller Sätze sprach:

„Geht es ihnen gut, HerrTaxifahrer? Ist alles in Ordnung?“

Langsam gingen mir mehrere Lichter auf. Zum einen glühte mein Gesicht vor Scham, zum anderen blitzte das Polizeiauto in allen erdenklichen Farben und der LKW-Fahrer strahlte das Szenario mit sämtlichen zur Verfügung stehenden Leuchtmitteln seines Boliden aus.

Das war der perfekte Moment, um meinerseits einmal auf das Dach meines Taxis zu schauen. Und siehe da; Das f*****g Taxilicht zeigte stillen Alarm an! Eigentlich hätte ich stolz sein müssen, war dieser Wagen doch schon mit der LED-Version ausgestattet. 12 kleine rote Lämpchen blinkten glücklich und zufrieden im Eintakt. Stumm betrachtete ich ich das treiben um mich herum. Gaffer gafften und Lichter leuchteten. Die Polizisten hätten gern eine Antwort und der Lastwagenfahrer motzte jetzt, weil er endlich weiter wollte.

Da ich seit ca. 5 Minuten nicht mehr geatmet hatte, nahm ich einen großen Hieb frische Nachtluft und erklärte, das es sich wohl um einen Fehlalarm handele, verursacht durch irgendwelche Heinzelmännchen.

Die Beamten untersuchten das Taxi nach Kidnappern und Bombenlegern, während ich den Alarm deaktivierte. Den Führerschein sollte ich dann zeigen. Mir wackelten die Knie. Ich stülpte alle Behältnisse um, der „Lappen“ war nicht zu finden. Letztendlich lösten die Beamten die Situation mit dem Personalausweis und entliessen mich und den Brummi. Auch hatte ich wieder einmal Glück, denn es wurden keine Kosten verhängt. Auch so ein Grund, warum die Luft in dieser Sache immer dünner wird. Irgendwann werde ich zahlen müssen, das gab ich mir mit Brief und Siegel.

Natürlich habe ich später noch nach der Ursache für den Fehlalarm geforscht. Tierisch aufgeregt habe ich mich, als ich den Grund fand. Der Sch**ß“-Auslöseknopf liegt etwas einen Zentimeter neben der Abstellfläche für den linken Fuß. Diese **********-Techniker. Haben wirklich keinen Sinn mehr für`s praktische!

Die Stelle ist so blöd gewählt worden, das, wenn es wirklich darauf Ankäme, der Auslöser überhaupt nur mit viel Glück zu betätigen sein würde. Hoffentlich lassen die mit sich reden und bauen das um!

Und jetzt leide ich unter einem Taxilicht-Trauma! Jedes Mal, wenn mich einer während der Fahrt anschaut, oder auch nur in meine Richtung blinzelt, muß ich aussteigen und nachsehen, ob da etwas blinkt! Verdammt und zugenäht!

Und Eines noch. Ich habe ein paar Filmchen in meinem YouTube-Kanal. Eines davon dauert 5 Sekunden und zeigt ein blinkendes Taxilicht. Hahahahahaha. Während alle anderen Filmchen sich mit wenigen hundert oder noch weniger Klicks begnügen, hat das verflixte Blinklicht schon über 14000 Klicks bekommen. Ein Fluch ist das, sage ich euch!

Hier der Link zu meinem Kanal. Vielleicht findet ihr sogar den einen oder anderen Spot interessant.

Unter „verwandte Artikel“ unter diesem Posting findet ihr auch noch eine Auswahl der vorherigen Fehlalarme! *heul*

So, dann erst Mal wieder abtauchen und ausweinen. Schönen Tag noch!

„Busfahrer haben`s leicht!“

Samstag so gegen 2:00. Eine von mehreren Nachtbuslinien fuhr am Pam Pam vor, um die ersten Partyleichen abzuholen. Im Rückspiegel konnte ich sehen, wie einige Leute unter Aufbietung aller Kräfte die kleine Treppe erklommen, sich bemühten Haltung zu bewahren, wenigstens bis sie die strengen Blicke des Fahrers hinter sich gelassen und sich in einen der freien Sitzplätze oder den Gang fallen lassen hatten.

Die Taxen standen noch in einer langen Schlange vor der Disco. Ich hatte mich für ein kleines Schläfchen vor unserem Büro aufgestellt, denn ich bekomme leicht einen Knall, wenn auf einmal sehr viel Kundschaft aus dem Tanzschuppen strömt, aber sämtliche  Taxis passiert, ohne dem diensteifrigem Chauffeur auch nur ansatzweise die Chance auf eine Tour zu signalisieren. Aus Spaß klopft schon einmal Einer an die Scheibe, nur um mich zu ärgern, oder Kumpels seine Coolness zu beweisen. Taxizeit am Pam Pam ist erst ab 04:00, dann locken auch die lukrativen Touren, denn die Kids von Außerhalb nutzen die volle Zeit aus und bleiben immer bis zum Schluß!

Also, ich war gerade aufgewacht und beobachtete, wie der Bus an mir vorbei fuhr und 20 Meter weiter stark abbremste, anhielt und ein Pärchen ausspuckte. Während der Junge Mann verzweifelt versuchte, den Busfahrer zu einer kurzen Pause zu bewegen, entledigte sich die Frau ihres Mageninhaltes.

Es nutzte Nichts, der Bus schnaubte kurz Luft aus dem Bremssystem *kööpsssssssssch* *pssssch* und verschwand hinter der nächsten Kurve, schaukeln in einen der 5 Hagener Kreisel einfahrend.

Als sie sich des „gröbsten“ Unbill entledigt hatte, trafen sich unsere Blicke. Ich zuckte zusammen, öffnete aber dennoch  die Scheibe, als sie hilfesuchend an meine Fahrertür traten. Besser eine Tour mit 5% Speihwahrscheinlichkeit, als noch länger herumstehen!

„Was kostet es nach Blumenthal?“

„So um die € 50, je nach Ortsteil!“

„Reichen 20?“

Traurig den Kopf schüttelnd liess ich das Fenster wieder hoch und sogleich überlegte ich mir, ob der Busfahrer vielleicht etwas grob gewesen war, vielleicht sogar pflichtwidrig gehandelt haben könnte. Als Taxifahrer darf ich Kunden nicht einfach so Kommentarlos entsorgen. Da muß schon Schlimmeres passieren, Gefahr für meine Sicherheit oder so Ähnliches. Als Busfahrer hat man wahrscheinlich andere Regelungen zu beachten. Schließlich haben alle Anderen, vielleicht sogar nüchternen Fahrgäste einen Anspruch pünktlich abgeliefert zu werden. Das wiegt sicher mehr, als die drohende Verschmutzung oder Wartezeit, verursacht durch fahrlässig zuviel genossenen Alkohol eines Pärchens?!

Liebe Busfahrer, wie handhabt ihr das und gibt es für solche Vorfälle eine Regelung?

So, jetzt muß ich nich schnell unter die Dusche, die Spätschicht wartet. Schönen Tag noch!

 

Gemütsschwankungen

Seit circa 1 Stunde bin ich erkältet, der Rachen juckreizt, der dritte Burger will nicht ohne extra Ketchup hinunter gleiten. Mit anderen Worten: -Männergrippe im Endstadium-

Habe soeben mit letzter Kraft eine WhattsApp an meine Frau geschickt, das sie bitte die Temperatur des Wasserbettes auf Max einstelle und Schmerztabletten sollten auch parat liegen. Und was zu trinken. Und was zu naschen. Und eine Überraschung.

In einer sich verengenden Straße sollte ich einen Fahrgast aussteigen lassen. Ja, richtig. Obwohl ich kurz vor der Einäscherung stand, arbeitete ich weiter. Ich war der Einzige Fahrer, der noch beide Augen öffnen konnte. Also mußte ich alle Touren allein erledigen. Ich machte das gern.

In einer sich verengenden ….

Ach ja, hatte ich ja schon geschrieben. Die sich verengende Strasse verengte sich also und da tauchte auf einmal so eine Schnepfe mit Kinderwagen auf. Ich rührte mich nicht vom Fleck, weil ich da jetzt durch mußte.

Plötzlich lächelt sie mich an, schiebt ihre Brut auf eine Rasenfläche und signalisiert mir freie Fahrt.

So weit so gut.

Ich bin höchsterfreut über soviel Verständnis für unseren anstrengen, aufreibenden Beruf eines Taxifahrers.

„Sehr nette Frau, dachte ich mir. Das kann`ste nicht auf dir sitzen lassen, da mus’ste handeln!“

Im Vorbeifahren setzte ich mein verführerischstes Lächeln aller Zeiten der Welt von Heute auf und winkte zurück.

Und was jetzt geschah……..

Die dusselige Kuh beachtete mich überhaupt nicht mehr. Ich war Luft für sie.

Ich hupte, schaltete die Warnblinker an, brüllte „Schönen Tag noch!“ aus dem Fenster. Nichts. Sie rollerte ihr Gefährt hinter mir auf die Straße, die enge und lies mich einfach so stehen.

„Unfreundliches Stück, nächstes Mal werde ich sie besser gleich über den Haufen fahren. Sie wird schon sehen, was sie davon hat, mich nicht zu beachten!“

 

Freud zu Leid

Zwischen den Jahren, 22:30.

„Schön das du da bist, um diese Uhrzeit. Ihr Taxifahrer seid die Besten, immer da, immer bereit! Danke!. Bitte zuerst meinen Kumpel abholen und dann nach Bremerhaven, gibt auch ordentlich Trinkgeld!

Erfreut über soviel Empathie setzte ich mein strahlendstes Lächeln auf und entschied mich für den hochherrschaftlichen Fahrstil, d.h. Kurven sind großzügig zu schneiden, es ist weich zu Beschleunigen als sei die Queen oder Dynamit an Bord! Bremsen, so sanft, das der Fahrgast nicht mit dem Kopf nicken muß. Abstand halten, das man den Vordermann nur so eben erblinzeln kann und Vieles mehr.

„Fährst aber Autobahn, ne!“

„Sichi, Autobahn, sehr gern!“

Mit seinem Kumpel erreichte ich die A 27 Richtung Norden und mir wurde geheissen, etwas auf die Tube zu drücken.

„Jetzt mal „Kickdown“, hier kannste ruhig 160 (erlaubt 120) fahren!“

Jaja. Ich beschleunigte auf 120 km/h und erkundigte mich, welche Abfahrt es sein dürfe.

*nix*

„Welche Abfahrt, oder wo hin?!“

*nix*

Als wir soeben die Abfahrt „Süd“ verpasst hatten wurde der „Kumpel“ auf einmal wach und frug wiederum seinen Kumpel:“ Wollten wir nicht zum“ Krons Eck“?“

„Äh, ja klar. Taxifahrer, fahr einfach die Nächste ab!“

Bis hierhin war es nur ein kleiner Umweg von drei Kilometern gewesen. Nach einem kurzen Stop an der Sparkasse erreichten wir das Ziel.

„Geschlossen! Warum sagst du nicht Bescheid, du warst doch bestimmt schon hier Heute, Taxifahrer!?“

„Nein, bisher wollte Heute Keiner hier her!“

„Dann zur Lessingstrasse!“

In der Strasse mit den käuflichen Mädels angelangt, zeigte das Taxameter genau € 59,50. Mir sackte das Herz in die Kniekehlen. Das ist eine verdammt ungünstige Konstellation. Ein sehr hoher Fahrpreis, für eine Strecke, die auf dem direkten Weg vielleicht nur die Hälfte betragen hätte und Aussicht auf nur € 0,50 Trinkgeld bescherte. Und das bei all meinen Bemühungen eine perfekte Tour hinzulegen.

Und was dann geschah, hätte der HerrTaxifahrer sich nicht besser ausdenken können, weil das so bescheuert war, das glaubt keiner!

„Mach 50!“, sagte der Fahrgast jovial und reichte mir den passenden Schein.

Und dann dauerte es etwas. Von Außen betrachtet hätte sicher Jedermann angenommen, wir würden an der „Mannequin Challenge“ teilnehmen und unsere Bewegungen absichtlich für einen Moment eingefroren haben.

Das war es aber nicht, denn fast hätte ich meinem Fahrgast gedankt und wäre weggefahren. Mit einem 10er Verlust. Zum Glück hatte mich der zweite Blick auf das Spiegeltaxameter gerettet und meine rationale Gehirnhälfte hatte den Fehler festgestellt.

„Mein Herr, es sind € 59,50, ich bekomme noch weitere € 9,50 von Ihnen!?“

„Taxifahrer, das kannste vergessen. Fährst uns hier wild durch die Stadt und willst mich jetzt abzocken!?“

In diesem Moment griff der Kumpel von Hinten ein, reichte mir einen Zehner und sie verschwanden. Und in diesem Moment erinnerte ich mich zum Glück an einen Vorsatz, den ich mir zu Beginn der letzten Silvesterschicht gefasst hatte:“1

 

Und die Moral von der Geschicht!?:

„Trau angetrunkenen Fahrgästen nicht!“