Wenn sich Herumsitzen auszahlt!

Heute war der letzte Tag des Dedesdorfer Schweinemarktes. Es war nicht viel los, da standen wir uns die Beine in den Bauch!

Dachten sich auch 3 Fahrerinnen eines Mitbewerbers, die seit einer geschlagenen Stunde vor mir in der Reihe standen. Sie waren für einen Plausch aus ihren Wagen gestiegen und hielten vor dem Vordersten ein Powwow ab.

Unterdessen stiegen Fahrgäste bei mir und dem Kollegen $Nuschler hinter mir ein. Mich interresierte, warum sie nicht in die Taxen vorn eingestiegen waren.

„Da war ja kein Fahrer darinnen!“

Nachzufragen, welcher Fahrer zu welchem Fahrer Wagen gehöre, sei um diese Stunde zu viel Aufwand, sie führen sowieso lieber Mercedes!

Danke an die Kollegen. Erzählt euch ruhig noch etwas. Vielleicht bei einer Bratwurst? Ich geb einen aus! 🙂

Ich glaube es nicht…!?

Gestern trat ich meinen Dienst wie gewöhnlich um 16:00 an. Den Abend sollte ich zusammen mit dem Caddy verbringen, meinem Lieblingstaxiauto. Die Kollegin von der Zentrale schleimte ein wenig herum, als ich mich Startbereit meldete, um mir dann eine Fahrt für Nachts um 03:00 um den Hals zu Hängen. Normal stellen wir die Autos unter der Woche um 01:00 in die Garage, außer ein Kunde bestellt schlauerweise vor, wie in diesem Fall. Um 00:24 nahm ich meinen letzten regulären Fahrgast in Bremerhaven auf, nach Stotel, ein Stammkunde.

traumbaby

Gegen 01:00 stellte ich den Wecker für 02:30, zur Sicherheit, falls ich auf der gemütlichen Couch in unserem neuen Aufenthaltsraum das Zeitliche segnen sollte. Ich schaute meine favorisierte Nachtfernsehserie – Medical Detectives – und nickte ein,  die aufgeführte Folge war mir geläufig gewesen und förderte mein Desinteresse am Wachbleiben.

*bummbummbummbumm*

Jemand schlug gegen die Fensterscheibe. Ich fuhr hoch, mußte mich erst einmal umschauen, wo ich mich überhaupt befand. Ich blinzelte nach draussen und hörte eine schwache, krächzende Stimme. Ein alter Mann stand da und schaute mich flehend an.

wackupbaby

Ich nahm meine Sachen und ging nach draussen, um die Lage zu checken. Der Senior war  ganz normal gekleidet, auch passend zur Saison in Sommerhose und -Jacke, Sandalen und Hut, gegen die Sonne. Allerdings war es erst 02:15!

„Fahren sie mich bitte ins Seniorenheim XYZ, ich habe mich vertan, man hat mich nicht abgeholt und komme nun zu spät!“

Ich hatte da schon so meine Erfahrungen gemacht, hier in Loxstedt, mit ausgebüchsten Bewohnern aus so einem Heim, deshalb gab ich brav zu Protokoll, das ich jegliche seiner Wünsche unwidersprochen und zu seiner vollsten Zufrieden- und Sicherheit auszuführen gedachte!

Er tappste auf den Caddy zu, höflich öffnete ich ihm die Beifahrer, während er auf einmal halb hinter dem Lenkrad klemmte. Mit etwas Geduld konnte ich ihm den Unterschied zwischen der linken und rechten Fahrzeugseite, in Zusammenhang mit meiner Tätigkeit als Fahrer, wieder ins Gedächtnis rufen und über sich selbst lachend schlurfte er zur Beifahrertür, ignorierte sie aber geflissentlich, zog und rüttelte an der schwergängigen Schiebetür. Mit etwas Hilfe hatte er dann den Weg ins Taxi geschafft.

Stolz wie Oscar, ein weiteres Mal einen zahlenden Kunden zurück zu bringen, drückte ich die Klingel am Seniorenheim. Es erschienen auch gleich zwei Damen aus der Nachtschicht, denen ich meinen meinen Fang präsentierte und sie schauten sich nur fragend an.

„Der Herr ist uns leider nicht bekannt!“

Mein Fahrgast aber bestand darauf, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu sein und wollte sich auf den Weg in den Frühstückssaal machen. Seine Ortskenntnis bewegte dann eine Pflegerin, einmal in die Liste der Tagesgäste zu schauen, mit Erfolg. Er war 6 Stunden zu Früh aufgetaucht!

Wir überzeugten den leicht verwirrten Mann, das es förderlich sei, jetzt lieber noch eine Mütze schlaf zu nehmen, bevor er sich am Morgen wieder ans Tagwerk machte. Seine Wohnung lag in der Nähe unserer Zentrale, was dann auch Sinn ergab, weswegen er bei mit geklopft hatte.

Sein Wohnungseingang lag links am Haus, ich ging mit der Handyleuchte voraus, seine Schritte waren ungelenk. An der Tür angekommen, erschrak ich schon wieder. Sie war einen guten Spalt geöffnet und der Hausschlüssel steckte noch im Schloß. Er schien es wirklich eilig gehabt zu haben! Er nahm den Schlüssel eher nicht ganz so ernst wie ich:“Ist praktischer, so brauch ich nicht aufschliessen!“ Für diese Nacht war er erst einmal wieder in Sicherheit. Auf jeden Fall werde ich die Zentrale über meine Fahrt informieren, vielleicht sind Angehörige bekannt, die sich kümmern können.

„Gute Nacht und Alles Gute, Herr A. L. Termann“!

Ausgetrickst!

Das Sammeltaxi ist in unserem Fahrgebiet mittlerweile eine feste Institution und wird von vielen Fahrgästen schon über Jahre genutzt. Es sind besonders viele Stammgäste darunter, die sich auf dieses Transportmittel eingeschossen haben.

Sie fahren:

  • zur Arbeit, zum Sport, zur Oma, nach Hause, zumArzt, zum Shoppen

Und sie versuchen, wie ich neulich berichtete, den Fahrpreis zu drücken, durch vorlegen ungültiger/manipulierter Ausweise oder Mogeln beim Alter. Schwierig ist es immer bei Kindern, den bis einschließlich 5 Jahren zahlen sie nichts, bis zu vollendeten 14 Jahren die günstigste Stufe, € 2,00.

euro

Neulich transportierte ich Mutter und Kind, beide seit Jahren Stammkunden,  vom Oma-Besuch nach Hause. Die  Mutter reicht mir € 3,00 als Bezahlung für sich, so wie gewohnt und für den „Lütten“ Nichts, denn der war immer unter 5 Jahren alt gewesen. Irgendwie, so bin ich nun einmal, erschien es mir ich peinlich, die Mutter nach dem aktuellen Alter zu fragen, denn eigentlich sollte sie sich diesbezüglich von selbst äußern. Also drehte ich mich nach hinten und stellte dem „Kleinen“ die Alles entscheidende Frage:

„Na, wie gefällt es dir den in der Schule!?“

„Ganz Prima!“

Seine Mutti verzog das errötete Gesicht, suchte eine gefühlte 1/4 Stunde in ihrem Portemonnaie nach passenden € 2,00 und drückte sie mir in die Hand.

So Leute, ich möchte jetzt nicht als der böse Abzocker da stehen, der mit Freude und Inbrunst junge Familien schröpft. Aber die Preise sind nun einmal vorgeschrieben und wir werden auf Einhaltung kontrolliert. Da ist es besser, einmal durchzugreifen, als später eine Abmahnung zu kassieren.

Außerdem vertrete ich sowieso die Auffassung, das der ohnehin subventionierte ÖPNV für Jedermann kostenlos sein sollte. Das würde uns vielleicht die idiotische  „Blaue Plakette“ und die Kosten der Einführung Dieser ersparen. Und die Schwarzfahrerquote sänke auf 0%. Sollte die Polizei interessieren, wegen der Kriminalitätsstatistik und der frei gewordenen Arbeitszeit um anspruchsvollere Straftaten zu verfolgen. Es gibt noch 1000 Gründe „dafür“, muß jetzt aber Schluß machen, die Tinte wird langsam immer blasser.

 

Bin ich im Kino?

Gestern Morgen gegen zehn Uhr zeigte das Thermometer schon 22 Grad. Hitzefrei! Meine Gedanken drehten sich nun ausschließlich darum, einen klimatisierten Ort für den Abend zu finden.

Die Tagesplanung stand schon seit Gestern. Zuerst ein erfrischendes Bad im Pool, anschließend ein kurzes Schwimmchen mit den Hunden im Mini-Baggersee in der Nähe, gefolgt von einem Überfall auf die lokale Tankstelle zwecks Mitnahme und Vernichtung einiger Speiseeis-Variationen!

„Hey Siri*, suche mir gekühlte Räume!“

„Meister**, ich habe Verschiedenes gefunden, schau hier, was ich für dich gegoogelt habe!“

Zur Debatte standen das Kühlhaus des Schlachters in Bokel – bei dem mit dem Schweinetaxi -, die Eisfabrik in Brunndorf oder das Cinema in O-Beck-City.

Wenn ich alles gut planen würde, könnte ich alle 3 Orte in einem haben!

„Hey Siri*, was läuft in der Waterfront?“

„Meister**, du bis doch ein Trekki*! Dort zeigen sie ab 20:00 den „Startrek Beyond“ in 3D!“

„Hey Siri*, bestell mir 2 Karten, Luxussitze, oberes Drittel in der Mitte und schick dem Tweety*** eine Whattsapp, das er erscheinen Möge. Treffpunkt Foodcourt******, an der „Goldenen Möwe****“ ; Wegen Schweinefleisch usw., er weiss dann Bescheid! Anschließend vor Ort noch ein Besuch bei Langnese, bevor es ins wohltemperierte 3D-Kino geht!“

„Meister**!?“

„Hey Siri*, was’n?“

„Meister*, du hast das Popcorn und die Cola vergessen!?“

„Hey Siri*,danke. Süßes Popcorn, Cola mit Geschmack, Supersize!“

„Meister**, läuft!“

Der Abend verlief planmäßig. Zuerst Paarhufer in Scheiben, danach noch etwas gefrorene, mit Früchten durchsetzte Milch von eben solchen und dann ins Cinespace, dem Kirk***** über die Schulter schauen.

Kann ich nur empfehlen, diese Kombination. Aber unbedingt den guten Freund mitnehmen, sonst wirkt das nicht!

 

*Computerfrau

**Ich

***Bester Freund

****Mc Donalds

*****Eine meiner Lieblingsfilmfiguren

******Paradies

P.S. Der Film war natürlich sensationell. Brillenträger müssen ihre Glasbausteine unbedingt gut reinigen, um keine der Millionen Details zu verpassen. Uhura hat jetzt einen Vornamen bekommen, welchen ich hier nicht verrate. Es gab tolle Filmszenen, aber besonders auflockernd waren wieder einmal die Dialoge zwischen Pille und Spock! Los, hin da!,

5 Sterne

Berufe raten!

2 junge Männer stiegen zu, einer vorn auf dem Beifahrersitz, einer im Fond. Der hintere fragt mich sogleich:

„Sind sie Lehrer?“

Uff, was hab ich jetzt verbrochen?

„Nein, Taxifahrer, wieso!?“

„Sie haben so eine braune Tasche, wie sie sonst nur Lehrer haben!“

So einfach wird man also Lehrer! Meine intellektuell aussehend machende Hornbrille trägt sicher auch zu diesem Klischee bei.

Lehrertasche eines Taxifahrers


Ähnlich wird es der Bundestagsabgeordneten Hinz gegangen sein, als man sie wegen ihres langen, schwarzen Wintermantels fragte, ob sie Anwältin sei. „Oh, prima, dann brauch ich ja nicht studieren!“, dachte sie sich und antwortete: „Alle Examen vorhanden!“

Liebe Lehrer, ich wollte euch nicht eueren Style wegnehmen, aber diese Farbe und der Klappdeckel gefallen mir auch richtig gut. Und offensichtlich erzeugt sie auch Respekt bei Teenagern!

„Road Rage“ in Frelsdorf!

Ich hielt direkt vor dem Haus meines Fahrgastes, um kurz abzukassieren, sowie meinen Sammeltaxibericht vom Kunden abzeichnen zu lassen. Formalitäten eben, wie sie in Deutschland Gang und Gäbe sind.Bis dahin war das ein völlig normaler Job.

Eben reichte ich meinem Fahrgast das Formular für seine Unterschrift , da fuhr hinter mir ein weiterer PKW auf, links blinkend. Ich fuhr sofort 10 m vor, denn ich ging davon aus, man wolle die Parklücke nutzen, welche ich blockierte. 

Nun wurde es aufregend, als ich den Fahrer wutschnaubend, mit Rasierklingen unter den Achseln, im linken Rückspiegel auf meine Seite auftauchte. 

Ich verriegelte die Türen!

Leider konnte ich mich nicht um ihn kümmern, denn jetzt nahm ich das Fahrgeld in Empfang und verstaute es in meiner Börse.

Erst hämmerte er an meiner Seitenscheibe, dann stellte er sich vor meinen Wagen!

Gefahr im Verzug!

Mein Fahrgast stieg aus und trottete nach Hause, während der komische Autofahrer jetzt die Chance auf eine kurze Plauderei nutze. „Warum ich die Straße blockiere, ich Idiot, und Vieles mehr“ sprudelte aus ihm hervor. Ich hörte ruhig zu, und konnte einfach nicht erkennen, warum man wegen einer insgesamt einminütigen Wartezeit – hätte er nicht so komisch gedrängelt wärs schneller gegangen – so einen Aufriss machte.

„Ich kann ihnen nicht folgen!?“,gab ich zu bedenken.

„Verpiss Dich bla blabla, Straße blockiert blablabla, nur 20 Meter!“

Ich ließ den Wagen langsam anrollen und fuhr weg, wahrscheinlich war ihm die Sonne Heute zuviel. Im Kegel seiner Scheinwerfer gab er dann noch ein einigermaßen lustig anzuschauendes Rumpelstilzchen zum Besten, derweil ich mir die Route zu meinem nächsten Patienten heraussuchte…….

Post-Traumatische Parkplatzstörung!

„Nehme Heute den Bus, du mußt um 22:30 zum Flughafen!“

*-*

Ja, ganz toll. Es kommen Leute aus dem Urlaub zurück und ICH muss DAAAAAA(Link) hin!

Früher™ bin ich immer gern zum Flughafen Bremen gefahren. Bremen war 25 Jahre mein Wohn- und Arbeitsort, deshalb tat es mir immer gut, wieder reinzuschauen, in das „Dorf mit Straßenbahn“! Das ist grundsätzlich so geblieben, mit Ausnahme des Flughafens! Seit dem bescheuerten Taxi-Aufbruch , dem Erlebnis mit den Arschgeigen, die da am Taxistand herumlungern und der unlustigen Routine der Polizei in der Flughafenallee, bekomme ich Bauchschmerzen.

Mit latenter Übelkeit machte ich mich dann auch auf den Weg. Laut Flugplan landeten diesen Abend 5 Flieger innerhalb einer halben Stunde. In Bremen bedeutete das Chaos in der Ladezone. Neben den 13 erlaubten Taxen tummelten sich auf einer länge von 200m in 2 doppelt unterbrochenen Parkbuchten außer mir noch weitere 50 Mietwagen – meistens Busse – und natürlich die Privaten Abholer, in unübersehbarer Anzahl. Mir war klar, das die Chancen auf einen einigermaßen akzeptablen Halteplatz als sehr gering einzuschätzen waren. Ich begab mich 20 Minuten früher dort hin, um notfalls noch einmal komplett um den Block zu fahren, sollte  beim ersten Durchlauf alles belegt sein. Nach einem Blick auf die Ankunftstafel im Internet schwanden alle Hoffnungen, jemals wieder nach Hause zu kommen. Drei Flieger hatten Verspätung, einer war Planmäßig und meiner in der Tat 15 Minuten zu früh. Passagiere aus 5 Fliegern gleichzeitig, das ist in Bremen der absolute Gau! Wenigstens auf der Strasse, denn das Bodenpersonal im Terminal hat da keine solchen Probleme.Profis halt!

„Alaaaaaaaarm!“

Mit Mühe konnte ich mich mit dickfälliger Fahrweise bis 20 Meter hinter den Ausgang vorkämpfen und fand dort auch noch eine passende Lücke! Länge 1,5 Meter, Breite vorn 2 Meter, Hinten 1,20 Meter. Eingelogged!

Wenn sich die anderen Fahrer etwas Mühe gäben, blieben die Spiegel dran! Doch was ein Trugschluss. Rechts neben mir befand sich ein Behindertenparkplatz. Befand! Nachdem ich jeden Quadratmillimeter mit meinem „Red Porsche-Killer“ aufgefüllt hatte stellte sich eine junge Dame da hin und blockierte damit wenigstens die Durchfahrt weiterer 8-Sitzer!

„Kein Thema!“, dachte ich mir, denn die linke Spur war ja noch komplett frei und wenn sich alle an die Regeln des einfädelns hielten, staute es sich maximal bis zum Flughafeneingang. Nun denn, warum soll es so einfach sein. Nachdem ich noch schnell einen Kontrollgang um den Wagen gemacht, sämtliche Wertgegenstände in meiner Umhängetasche verstaut und drei Kreuze gemacht hatte ging ich frohen Mutes zum Terminal, um meine Fahrgäste einzusammeln.

Hätte ich bloß nicht noch einmal zurück geschaut. Ein sehr cooler Bremer Kollege stellte sich gerade in den linken Kanal und verschloß den letzten Ausgang! Ich knipste noch schnell das Beweisfoto für euch, nicht das es hiesse, ich wäre ein notorischer Lügner.

Zugeparkt

Zugeparkt

Dann ging ich stoisch ins Terminal, stellte mich in die Nähe der Gepäckausgabe, schloß demütig die Augen und hielt brav mein Schild mit dem Namen meiner Leute hoch, so wie es auch bei den Zeugen Jehovas ausschaut, wen sie ihre Zeitschrift anpreisen. Von Zeit zu Zeit blinzelte ich, ob sich mir Jemand in mein Schema passendes näherte. Ich schlief ein. Nein, ich schlief nicht ein. Das war bei dem Lärm nicht möglich. Jedes Mal wenn ein Fluggast mit seinem ausgeleierten Vielflieger-Rolli über die Orientierungsmarken am Boden für die Blinden Mitmenschen rollte, suchte ich Deckung, weil es auch eine Bombenexplosion hätte ankündigen können, so ratterte und polterte es !

Endlich kamen nach und nach Fluggäste mit ihren Koffern heraus. Aus dem „mittleren Strahl“ ergossen sich meine Fahrgäste. Ich sollte vorgehen, die Koffer könnten sie auch allein ziehen. Als ich durch die automatische Schiebetür trat, offenbarte sich das Grauen. Eine Schlange bis zur Autobahn stand hinter dem Bremer Bus-Fahrer und ein Hupkonzert ertönte, wie es sonst nur nach gewonnenen Türkei-Spielen zu hören ist.

Laute Hupen, leise Hupen, defekte Hupen. Keine Melodien hörte man, nur aggressive Morsezeichen. Lang, kurz,kurz,laaaaaaaaaaaaaang!

Zum Glück war mir jetzt Alles rund herum vollkommen egal. Ich blieb ruhig und suggerierte meinen Fahrgästen, das ich die Kontrolle hätte und das hier jetzt so normal war, wie es nur sein kann. Mit Mühe – ich zielte mit dem Wagenheber auf seine Motorhaube, den Stern hatte ich soeben abgerissen – konnte ich einen Benz-Fahrer dazu bekommen, etwas zurückzusetzten, damit ich die Rampe an meinem Trafik herunterlassen konnte, um die Koffer einzuladen. Meine Fahrgäste hatten ihre Plätze schon eingenommen, als ich einem Touran, der mir eben in die Hacken gefahren war, die Frontscheibe einschlug!

„So langsam bekam ich das Gefühl, wieder zu Hause angekommen zu sein!“

Von Neuem auf dem Fahrersitz, musste ich nur noch einen Jaguar F-Type gegen einen Poller drängen und wir hatten endlich freie Fahrt ins gelobte Cuxland!

 

P.S. Jetzt könnte ich ja das nächste Mal in das Parkhaus fahren. Nur, wer zahlt das dann? Und wer erklärt meinen Fahrgästen, das sie entweder 20 Minuten warten, oder 1 Kilometer laufen müssen. Und wer verspielt die letzte Chance auf Trinkgeld!? Also ich nicht. Und außerdem würde ich das Spektakel am Taxistand nicht mitbekommen!