Klare Ansage!

Die derzeitige Generation der rumänischen Kopfschlachter aus dem nahe gelegenen Schlachthof verkriecht sich nicht mehr nur in ihren 8-Bett- Zimmern. Statt die wohlverdiente Penunse nach Hause zu tickern verbringen sie gern das Wochenende in gemütlicherer Umgebung.

Zu diesem Behufe nutzen sie seit geraumer Zeit den Dienst eines Taxifahrers.

Und da kam ich ins Spiel.

Die beiden Männer liefen planlos über den Hof unserer Zentrale. Ich chattete kurz mit der Kollegin in der Disposition und die hatte die Typen noch nicht auf dem Schirm. Ich drängelte einen Kollegen zur Seite und riss mir die Tour unter den Nagel,

Mein Beifahrer frägte mich: „Do you speak englisch!?“

Wahrheitsgemäß antwortete ich mit:“Yes, of course, Sir. I do!“

Dann sagte der in akzentfreiem Englisch:

:“Puuuuufff!“

Ich chauffierte die Beiden kommentarlos in die Lessingstrasse Bremerhavens, die mit den gemütlichen Zimmern!

„Ein Mann sieht Rot!“ oder „Karma is a bitch!“

Prolog:

Das Oktoberfest in Stinstedt neigte sich dem Ende zu und es herrschte Überschuss an Fahrgästen.

Ich wartete bei Branitzki auf Fahrgäste, 2 Personen ins Nachbardorf. Es waren gut 10 Minuten verstrichen, da entschied ich, die Bestellung zu ignorieren -„Wer nicht will, der hat schon!-, um mir einen der Fahrgäste aus dem großen Topf vor dem Ausgang zu ziehen:

  1. Akt

„Jemand ein Taxi?“

„Fährste mich nach $dorfweitweg?“

„Klar, steig ein!“

Wie das so ist. Da hatte ich ein schönes Schnäppchen gemacht! Es geht ja nicht immer nur ums Geld, welches es sicher lukrativer macht, sondern auch um Abwechslung. Und nur eben ins Nachbardorf wirkt mit der Zeit zermürbend auf die Moral. Immer die gleiche Strecke, immer die gleichen Sprüche der Fahrgäste -„Vorsicht, da sind jetzt immer Rehe!“ , „Machs nicht so teuer, ich bin $irgendeinunterbezahlterberufszweig!“ usw.

Also Gang rein und mit meinem „Jackpot “ losgefahren.

„Is im $disco eigentlich was los?“

„Hmmmm, ich war da in dieser Nacht noch nicht. Ich könnte eben einen Kollegen fragen!“

Irgendwie schlug plötzlich die Stimmung im Taxi um. Vorher bierselig säuselnd, nun wach und angriffslustig lospolternd, meinte mein Fahrgast:

„Normalerweise fahre ich ja nicht mit euch! Ihr seid zu teuer!“

An dieser Stelle wird es dann immer sehr, sehr langweilig, weil ich den Paragraphen aus unserer Taxiordnung, der die Fahrpreisgestaltung / den Tarif regelt, um darzustellen, das an sich alle Taxen gleichviel kosten. Auch wenn es noch nie, wirklich nie gefruchtet hat, ich kann das nicht lassen!

„Die anderen sind billiger! Ihr seid Teuer!“

Hoffnungslos weise ich auf die Tarifpflicht bei Fahrten innerhalb unseres Pflicht-Fahrgebietes hin, auch wenn mir die Erfahrung lehrte, dafür nur Hohn und Spott zu ernten.

„Ihr seid Teuer!“

2. Akt

Aus der Ferne kündigt sich das Herannahen eines Zuges durch einschalten der roten Ampeln am Bahnübergang an. Mein Beifahrer lehnt sich entspannt zurück, ich stoppe souverän an der markierten Haltelinie, schalte den Motor aus und beginne schon einmal die Strecke in meinem Fahrtbericht zu notieren.

„Läuft das Taxameter noch? Hey…., das Taxameter läuft noch! Was habe ich mit der Bahn zu schaffen? Schalte das Taxameter jetzt aus!

Ich befürchte, mein Fahrgast wird es nicht wollen, dennoch zitiere ich wieder die Taxiordnung und versuche mit Metaphern ein Sinn machendes Bild für meinen Fahrgast entstehen zu lassen, warum Wartezeit auch Arbeitszeit sei.

Don Quichote ist ein Weisenknabe gegen mich! Ich werde die Kunden aufklären,ehrlich informieren und somit ein Umfeld der vollsten Zufriedenheit in meinem Taxi schaffen!“, dachte ich während mein Sozius sämtliche Knöpfe an meinem Taxameter betätigte, die er erreichen konnte.

„Ich zahl‘ das nicht, ich zahl das nicht!“

Er kam letztendlich auch bei der Taste für den Mehrpersonen-Zuschlag an, der Fahrpreis schnellte um 5 € in die Höhe. Jetzt brachen sämtliche Dämme und er zeigte mir, das er alle wesentlichen Talente für ein „Rumpelstilzchen“ mitbrachte. Noch während er brüllend Tiraden über mich ergoss, wählte er die Nummer seines Lieblingstaxifahrers, bat zu zahlen und warf die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu. Im Spiegel konnte ich noch sehen, wie er einige „Lufttritte“ gegen meinen Wagen machte. Tatsächlich drehte er sich dann auch einige Male im Kreis.

Meinen Augen nicht trauend setzte ich den Fahrpreis in das Feld auf meinem Bericht und sah zu, das ich Land gewann.

Schluß

Aus dem Funk hörte ich soeben, das ein Kollege meine ursprünglich verspäteten Fahrgäste -zwei hübsche junge Damen- aufgegabelt hatte. Das nächste Mal würde ich dann doch lieber eine Minute länger warten, bevor ich mir nochmal so einen “ King Louie“ an Land zöge!

 

P.S. Der Tarif ist ein Tarif, ist ein Tarif! Nicht umsonst zum gerade zum Schutze der Fahrgäste vor Übervorteilung geschaffen. Aber auch dafür, dem Taxifahrervolk ein lebenswertes Auskommen zu ermöglichen, um Dumpingpreise zu vermeiden!

Nieder mit der Selbstausbeutung! (Gilt auch für andere Berufszweige)

Waldmeister-Sirup selbst herstellen!

Hallo Liebe Lesergemeinde!

Aus dem Taxi ist zur Zeit nicht sehr viel Neues zu berichten. Ausser, das ich letzte Woche wieder einmal für Aufregung im Dorf sorgte, weil ich Dussel wieder einmal den stillen Alarm (blinkendes Taxilicht/Blinkende rote LED`s) ohne Grund aktiviert hatte.

Es dauerte nicht lange, da wurde unsere Zentrale von aufmerksamen Menschen angerufen und kurz darauf dann auch ich. Naja, war ja auch wieder einige Zeit vergangen.

Da ich gern koche und backe, insbesondere saisonale Sachen, koche ich heute einen leckeren Waldmeister-Sirup für euch. Der schmeckt erfrischend in Berliner Weisse, Mineralwasser oder auch Sekt.

Hier einmal ein Bild, damit ihr auch das richtige Kraut erntet. Die beste Zeit ist Anfang Mai, wenn die Pflanze noch wenige Blüten hat, dann ist der Geschmack intensiver. Ich nehme aber auch Stengel mit Blüten, man merkt es kaum.

Waldmeister findet mann am häufigsten in den Lichtungen oder am Rand von Buchenwäldern im Halbschatten!

Waldmeister enthält den Wirkstoff Cumarin. Was der macht steht hier und dort bei Heilkraeuter.de.

Die Zutatenliste:

2 Liter Wasser

300 Gramm Waldmeisterpflanze ohne Wurzel

2 Kg Zucker

2 Zitronen

Zitronensäure-Granulat nach Geschmack

Zuerst das Wasser zum Kochen bringen und den Zucker einrühren. Danach den Waldmeister von Schmutz befreien, waschen und in das Zuckerwasser legen, wenn es lauwarm abgekühlt ist. Die Zitronen in Scheiben dazu geben. Den Topf oder die Schüssel abdecken und für 3 Tage in den Kühlschrank stellen.

Das sieht schon mal lecker aus. Am dritten Tag die Kräuter vom Saft trennen und abtropfen lassen.

Die Kräuter können in der Sonne getrocknet und später als Tee-Getränk aufgesetzt werden! Die Zitronen müssen leider in die Tonne!

Als nächstes den Saft durch ein Tuch in einen Topf filtern und erhitzen, bis er blasen wirft.Die benötigte Menge an Glasflaschen in heisses Wasser stellen und komplett mit kochendem Wasser füllen, zwecks Desinfektion. Dann ist der Sirup länger haltbar!

Jetzt nach Geschmack ein paar Teelöffel Zitronensäure einrühren. Wer möchte kann auch etwas grüne Lebensmittelfarbe dazu geben. Ich mache immer beides, für die Ökos unter meinen Freunden gibt es die farblose Variante.

Nun Nur noch abkühlen lassen und im Keller lagern. Er kann sofort nach dem Abkühlen verzehrt werden. Nur nicht zu viel auf einmal, der Trank soll etwas benebeln. Wenn ihr die Flaschen gut abgekocht habt, dann ist der Sirup mindestens 5 Monate haltbar!

Dann Prost und Viel Spaß beim Nachmachen!

Sozialfahrt

Menschen mit Behinderungen, in diesem Fall mindestens einer Gehbehinderung, haben Anspruch auf eine Vergnügungsfahrt mit dem Taxi. Jeden Monat steht dafür ein Kilometerbudget zur Verfügung und kann nach Bedarf abgerufen werden. Abgerechnet wird dann mit der Kasse oder Landkreis, es wird auf jeden Fall bezahlt und ich finde das eine gute Sache, nicht immer zum Arzt zu fahren, sondern auch ab und an einen kleinen Ausflug zu machen.

Heute ging es zum Shoppen in den neuen Rossmann nach Loxstedt. Eifrig wie ich bin, erzählte ich gleich von dem tollen, bunten Laden, der gerade erst eröffnet hatte und was es da Alles zu sehen gäbe!

„Oh, das ist mir doch völlig egal!“ erwidert die Frau im Rollstuhl.

Etwas geknickt von der schroffen Aussage sagte ich erst Mal nichts mehr, ging ich nun einfach meiner Arbeit nach und verzurrte den Rolli im Fahrzeug.

Die Betreuerin hatte wohl meinen Missmut bemerkt und ergänzte:“Wissen sie, HerrTaxifahrer, mein Schützling ist Blind und kann all die schönen Dinge nur erahnen. Aber wir hoffen, das uns dort ein Meer an schönen Gerüchen erwartet!“

Manchmal wünsche ich mir dann doch, vorab etwas mehr über meine Fahrgäste zu wissen. Bei dieser Gelegenheit fiel mir auch gleich  mein erster Fettnapf in einer ähnlichen Angelegenheit wieder ein!

Euch Wünsche ich eine schöne Woche und mir endlich mehr Durchblick. Spätestens Mittwoch bekomme ich endlich eine Neue Brille und kann die Straßen wieder sehen und nicht erschätzen!

 

„Können sie mir Einmal…“Gerne doch!“

Die Kollegin hatte Ausnahmsweise einmal ihre flachen Pumps angezogen, deshalb war es ihr unmöglich die Dachantenne abzuschrauben, bevor sie in die Autowaschanlage einfahren konnte. Um  den Haftungsbestimmungen bei Beschädigungen durch die Anlage zu entsprechen, durfte das Teil aber nicht dort oben bleiben, ein Plan mußte her!

Ein Mobilist aus der Schlange hinter ihr sollte Das richten und es war auch sofort ein männliches Opfer ausgemacht, für diese heroische Tat.

Leider hatte der an diesen Tag auch nur Flip-Flops an und war der Kollegin größenmäßig sogar noch unterlegen. Was ihn nicht scherte, mit stolz geschwellter Brust zur Tat zu schreiten. Und *schwupps*, hatte er das Teil auch schon in der Hand und übergab es meiner Kollegin. Die staunte Bauklötze, wie geschickt sich der Knirps angestellt hatte.

Leider war der mutige Ritter nicht mehr zur Hand, als es an den Anbau der Sendeeinrichtung ging. Das erledigte dann der Kollege an der Zentrale, welcher von Haus aus Alles von oben betrachtet, so Hoch gewachsen ist der, das er im Wind schwankt. Auch ohne Wind!

Völlig professionell, sogar ohne hinzuschauen, wollte er den „Pappi“ in die „Mami“ hineinstöpseln, was ihm dann trotz mehrerer Versuche nicht gelang. Lag es etwa an der mangelnden Praxis oder was?

Hoffnungsvoll schaute die Kollegin zu ihm hinauf, denn sie hatte schon den nächsten Fahrauftrag und war in Nöten, als der Hüne von oben rief und fluchte.

„Dein Helfer hat die einfach abgebrochen. Der Nippel passt nicht mehr in die Lasche!“

 

Und die Moral von der Geschicht!?: „Traue kleinen Männern nicht!“

 

Hey Google…..

Mann, Mann, Mann, das ist echt stressig ab 22:00, wenn die Zentrale auf mein Handy umschaltet und in den wohlverdienten Feierabend geht.

Gleich der erste Anruf um 22:02 erforderte mein komplettes Taxiwissen, meine überragende Fantasie, sowie überdurchschnittliches Verhandlungsgeschick.

Ein Mann redet mit mir. Deutsch ist nicht seine Muttersprache, ich höre aufmerksam zu:

„Ein Taxi in den **andweg 160!“

„Sandweg?“

„Nein, nein! *randweg! 160!“

„Also, bis 160 geht bei uns keine Straße! In welchem Ort sind sie? Bremerhaven?“

„Ich bin in Lo*stedt!“

„Loxstedt? Ich verstehe sie nicht gut. Buchstabieren sie den Ort und den Straßennamen, bitte!“

Er kann nicht buchstabieren, glaube ich. Es spricht fortan eine Frau. Sie hat eine klarere Aussprache:

„G-R-A-N-D und „Weg“

„Tut mir leid, die Straße kenne ich nicht. Wo sind sie denn!?“

„Na, in Lokstedt, bei Hamburg! Wir haben ihre Nummer aus dem Internet!“

„Oh, da haben sie sich versehen. Sie sind in LoXstedt gelandet! Suchen sie doch bitte mit dem richtigen Namen noch einmal!“

„Er hat es ins Handy gesprochen und ihre Nummer kam raus! Können Sie mich wenigstens verbinden!?“

Es dauerte noch gefühlte 10 Minuten, bis sie mir glaubte, das ich von meinem Handy nicht mal so einfach mit einer Zentrale in Lokstedt verbinden könne.

Allein die Anfahrt hätte € 245 gekostet.

Und dann noch unser unzerstörbares „Samsung-Etwas“. Wer damit irgendwas verbindet, ist ein Zauberer!