HEILIGABEND IM CUXLAND

Liebe Leser, Liebe Kollegen, Liebe Fahrgäste!

Vielleicht benötigt ihr an diesem Abend ein Taxi!? Falls ihr warten müsst, habe ich dieses Gedicht* für euch zum Zeitvertreib geschrieben:

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Es rauscht der Wind in Neuenwalde
durch die kühle, graue Flur
und ein jeder hofft – schon balde,
find er des Taxifahrers Spur.

Ach, wann wird er endlich kommen,
wo bleibt denn dieser Taxler nur?
Die Menschen blicken teils benommen
von Straß‘ zu Straß‘, von Spur zu Spur.

In den Blicken heißes Sehnen,
Fragen, wird er uns mitnehmen?
Und mancher tut schon mal erwähn‘:
“Ich hab schon mal ein Taxi geseh´n”.

Langsam neigt der Tag sich nieder,
die Heil’ge Nacht, sie steigt herauf,
als ein leises Klackern, immer wieder;
zeugt von des Diesels frommem Lauf.

Da, aus dunstigem Gefilde
erscheint wie eine Nebelmacht,
ein elf´beinfarbiges Gebilde;
auf dem Dach die Fackel lacht.

Kundenblicke werden helle
die Gesichter sind verzückt,
als der Fahrer an der Schwelle,
tritt in ihren Sehnsuchtsblick.

Du guter alter Taximann,
Du Freund der Menschen nah und fern,
fahr uns schnell nach Hause hin,
wir alle haben Dich so gern.

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Ich wünsche euch besinnliche Festtage und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

*Frei von HerrTaxifahrer,

nach einem unbekannten Verfasser

Bakschisch

Der Syrer war wie jeden Sonntag mit dem Sammeltaxi unterwegs. Zusammen mit 2 Freunden fährt er jeden Sonntag von einem Dorf ins Andere, um Dinge zu unternehmen. Mehr weiss ich nicht, denn ich spreche ihre Sprache leider nicht. Und ihr Deutsch ist schon sehr ansprechend, jedoch noch nicht für einen soliden interkulturellen Stammtisch genügend.

Aber das  nur am Rande.

Am Ziel war er sehr erfreut, das ich ihn und seine Kumpels direkt ohne Nachfrage vor seiner Haustür absetzte, anscheinend keine Selbstverständlichkeit!?

Um die geforderten € 9,00 zu begleichen reichte er mir einen Fünfziger zwischen den Sitzen von hinten durch und gerade als ich ihn angenommen hatte und ich das Wechselgeld herauskramen wollte sagte er:

„Danke!“

Natürlich war mir sofort klar, das er sich nur zum 15ten Mal bei mir für den Service bedanken wollte und zwar mündlich, nicht monetär. Ich zögerte einen Moment das Geld herauszusuchen, nur um seine Blicke  zu erheischen.

Ich steckte den Schein ganz tief in meine Geldbörse, so tief, der käme da nimmer wieder heraus. Ich schloß sie und beförderte sie an meinen geheimen Ablageort, bedankte mich ebenso recht überschwänglich. Endlich konnte ich etwas Verzweiflung in seinem Gesicht erkennen und löste die Geschichte auf.

Er solle besser niemals Geld mit dem Wort „Danke“ übergeben, wenn er einen Teil davon wiedersehen möchte, denn das bedeute in der Regel für den Empfänger, das er den Rest behalten dürfe. So geschähe es jedenfalls zum Glück täglich bei mir im Taxi.

Als ich dann letztendlich das Wechselgeld herausgab, schob er mir das Ein-Euro-Stück zurück auf meine Hand und sagte fröhlich: „Danke!“

Eine schöne Woche euch allen. Geniesst die letzten Weihnachtsvorbereitungen und macht euch auf keinen Fall Streß!

 

Vermisst!

Eine kleine Geschichte, von einem der Auszog, sein Weihnachtsgeld zu verplempern!

Wenn du dich von einem Taxi aus der Spielothek abholen lässt, das dir deine Frau bestellt hat um dich heil nach Haus zu bringen, statt dort hin, erst zum Drogenkumpel und anschließend in den Puff chauffieren lässt, dann kann es passieren, das sich deine sich sorgende Gattin Gedanken macht wo du seit sieben Stunden steckst und bei einem Anruf in der Zentrale von deinem Liebesabenteuer erfährt, wenn der Fahrer über Funk gefragt, laut „Lessingstrasse“ als Fahrtziel in den Äther brüllt!

Der Umgang mit Geld

Liebe Leseratten, Heute einmal ein Schwank aus dem Alltagsleben!

Die Erwachseneren unter euch haben schon eine Währungsumstellung hinter sich gebracht, sehr wenige sehr Erwachsene auch schon zwei. Sich an „neues“ Geld zu gewöhnen ist nicht ganz einfach. Ich ärgere mich immer noch fast täglich über die Größensortierung und die Prägungen am Rand der Euro-Münzen.

Wer jedoch mit dem Euro aufgewachsen ist, und Dienst an einer Kasse hat, sollte eigentlich wenigstens grob den Wert der Münzen erkennen können.

Neulich, vor meiner Diät, bei meinem Lieblings-Burgerbrater, der „Goldenen Möwe“, wurde ich am „Dritte Fenster“ gefragt, ob man mir vertrauen könne.

Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie blöd ich guckte, als mir der Kassierer diese intime Frage stellte. Natürlich kann man mir trauen! Aber was geht den das an? Was hat das mit „McRib und Co“ zu tun? Fragen über Fragen. Mir vertrauen, tztztz?

Er schaute dabei verzweifelt auf die Handvoll Euros, welche ich ihm zwecks Bezahlung meiner Bestellung in Höhe von € 10,76 in die Hand gedrückt hatte. Das waren:

  • 1 Zehneuroschein, 1 Eineurostück, 2 Zwanzigcentstücke, 3 Zehncentstücke, 3 Zweicentstücke

„Kann ich ihnen vertrauen?, frug er, die einzelnen Münzen mit dem Zeigefinger umeinander schiebend.

„Selbstredend!“

„Haben sie mir passend gegeben?“

„Ja, das ist richtig!“

„Na, dann lege ich das mal sooo in die Kasse!“

Jetzt redet der mir auch noch ein schlechtes Gewissen ein, der Mistkerl. Wahrscheinlich wird er Freudensprünge machen, wenn eines Tages das Bargeld abgeschafft sein wird!

Das war übrigens nicht die erste Runde dieser Art. Zuvor wurde ich auch schon gefragt, ob ich nich etwas „Raus“ bekäme und einmal erhielt ich bei einer ähnlichen Stückelung tatsächlich noch ein paar Euro zurück.

Liebe Kinder, auch wenn eure Generation aus dem Vollen schöpfen kann, erinnere ich euch an den Merksatz des reichsten Mannes der Welt:

„Wer den Kreutzer nicht ehrt, ist des Talers nicht wert!“