Fehlermeldung

Normalerweise sitze ich am Wochenende auf einem Renault Trafic. Dieser Franzose ist das Fitnessstudio unter den Kleinbussen, denn wenn die Wagen etwas mehr als 100.000 Km auf dem Buckel haben, beginnen sie sich langsam aber sicher aufzulösen. Die Lenkung geht so schwer wie bei einem 50er-Jahre Ackerschlepper mit Frontlader, die Schaltung mutiert zu einem Glücksrad und die Türen gehen so schwer auf, man hat das Gefühl im Wageninneren herrscht ein Vakuum. Besonders ätzend wird es bei voller Auslastung. Der Doppelsitz neben dem Fahrer ist eher etwas für Fliegengewichtler. Aber wie der Teufel es will, steigen immer die Breitesten vorn ein. Da ist dann Körperkontakt beim Schalten unvermeidbar. Oft fahre ich gleich auf die Autobahn, auch wenn der Weg länger ist, nur damit ich nicht so oft den Gang wechseln muß!

„Ehrlich, ich reibe nicht gern an fremden Körpern!“

Das aber nur am Rande, denn voller Begeisterung fuhr ich zum Dienst, denn ich durfte die neue Caravelle fahren. Das Ding schnurrt wie ein Kätzchen, das Doppel-Kupplungsgetriebe schaltet sanft und das Lenkrad dreht sich spielerisch.

Gleich die erste Tour ging besetzt nach Hüttenbusch. Das Finale der Erntewagen-Festivals fand statt und damit ist  die Saison der bunten Gefährte beendet.

Die Leute hatten gute Laune, ich spielte Musik vom Ballermann und die Fahrgäste waren in Stimmung. Ich ludt gerade am Ziel auf dem Parkplatz der Volksbank aus, sie sammelten noch das Geld ein, da hämmerte auch schon Jemand an meine Scheibe.

„Das wird aber auch Zeit, wir warten schon 30 Minuten. Nun mach mal hinne!“

Von einer Anschlußfahrt wusste ich noch nicht, aber die Zentrale bestätigte über Funk. Allerdings sollte es erst in einer halben Stunde zurück gehen. Wer sich da geirrt hat, kann ich nicht sagen. Jedenfalls war ich froh, gleich weiter zu können.

Die neuen Fahrgäste gerierten sich sehr unleidlich und wie bereits befürchtet, quetschten sich zwei gut gebaute Jungbauern zu mir nach vorn. Dabei fuchtelten sie ordentlich mit den Armen, und begannen sogleich im Kanon einen Festpreis, natürlich die Hälfte vom eigentlichen Preis, zu fordern. Ich hab dann nur ganz kurz gebeten wieder auszusteigen und sich ein anderes Taxi zu rufen. Mich wunderte dann zwar, das sie sofort aufgaben zu feilschen und nur noch schnell zur Disco nach Lintig wollten.

Als ich den Gang einlegte leuchtete eine Fehlermeldung auf. Die Schiebetür, welche elektrisch verriegelt, sei nicht komplett geschlossen. Ich konnte so vom Fahrersitz nichts erkennen und stieg aus, um die Sache aus der Nähe zu beäugen.

Offensichtlich hat irgendetwas verhindert, das die Tür einrastete und ich dachte, ein neuer Versuch könne nicht schaben. Dazu öffnete ich die Tür erst wieder, um sie danach erneut zu schließen.

In diesem Moment purzelten ein paar Teile aus dem Wagen, welche höchst ursächlich für den Türstau gewesen waren. Zwei schmale Männer hatten sich zwischen Sitz und Tür verkeilt und waren ohne Halt aus dem Wagen geplumpst. Dabei fiel mir auf , das auf jeder der zwei Dreier-Bänke zusätzlich noch eine junge Frau auf den Knien der Fahrgäste lag.

Jetzt leuchtete mir auch ein, warum die Typen gleich so einen Aufriss gemacht hatten. Er sollte der Ablenkung dienen, was ja auch Früchte trug.

Nun, ich zählte durch, bis nur noch acht Personen außer mir im Taxi saßen, ließ mich als „Alter Sack“ und „Arschloch“, sowie „Servicefeind“ betiteln und man würde es mir auf Facebook heimzahlen!

Ich rechnete den voraussichtlichen Fahrpreis aus und lies mir einen Betrag im Voraus geben. Sicher ist sicher! Alle waren richtig sauer auf mich, weil ich so unfair sei und nicht alle mitnehmen würde. Schließlich wäre ja noch genug Platz gewesen.

Ich entschloß mich für den Rest der Tour auf Durchzug zu schalten um meine Nerven zu schonen. Eine gute Dreiviertelstunde später war ich endlich wieder frei und atmete auf.

Zum Glück konnte ich den Rest des Abends dann nur noch normale Fahrgäste befördern!

„Leute, ich bin echt nicht empfänglich für so einen Scheiß! Ich möchte Menschen von A nach B transportieren und das ist meine Aufgabe. Und ich bin nicht reich, weil ich das Fahrgeld nicht Brutto für Netto in die Tasche stecken kann, sondern es meinem Chef schulde.“

Ach ja, das Pam Pam in Hagen wird vielleicht Ende des Jahres schließen. Das Grundstück steht für etwas über eine Million € im Internet. Das ist nicht schön für die Taxiunternehmer in unserer Gegend, denn damit fallen sicher 30% weniger Touren an Samstagen an. Aber ich persönlich weine dem keine Träne nach, denn die Besucher dort sind selten volljährig oder besitzen ein eigenes Einkommen. Das Gejammer um die Fahrpreise ist dort immer sehr gravierend. Vielleicht fahre ich dann nicht mehr so oft Bus am Wochenende, sondern einen Daimler oder Caddy.

In diesem Sinne, bis die Tage!

 

 

Bakschisch

Der Syrer war wie jeden Sonntag mit dem Sammeltaxi unterwegs. Zusammen mit 2 Freunden fährt er jeden Sonntag von einem Dorf ins Andere, um Dinge zu unternehmen. Mehr weiss ich nicht, denn ich spreche ihre Sprache leider nicht. Und ihr Deutsch ist schon sehr ansprechend, jedoch noch nicht für einen soliden interkulturellen Stammtisch genügend.

Aber das  nur am Rande.

Am Ziel war er sehr erfreut, das ich ihn und seine Kumpels direkt ohne Nachfrage vor seiner Haustür absetzte, anscheinend keine Selbstverständlichkeit!?

Um die geforderten € 9,00 zu begleichen reichte er mir einen Fünfziger zwischen den Sitzen von hinten durch und gerade als ich ihn angenommen hatte und ich das Wechselgeld herauskramen wollte sagte er:

„Danke!“

Natürlich war mir sofort klar, das er sich nur zum 15ten Mal bei mir für den Service bedanken wollte und zwar mündlich, nicht monetär. Ich zögerte einen Moment das Geld herauszusuchen, nur um seine Blicke  zu erheischen.

Ich steckte den Schein ganz tief in meine Geldbörse, so tief, der käme da nimmer wieder heraus. Ich schloß sie und beförderte sie an meinen geheimen Ablageort, bedankte mich ebenso recht überschwänglich. Endlich konnte ich etwas Verzweiflung in seinem Gesicht erkennen und löste die Geschichte auf.

Er solle besser niemals Geld mit dem Wort „Danke“ übergeben, wenn er einen Teil davon wiedersehen möchte, denn das bedeute in der Regel für den Empfänger, das er den Rest behalten dürfe. So geschähe es jedenfalls zum Glück täglich bei mir im Taxi.

Als ich dann letztendlich das Wechselgeld herausgab, schob er mir das Ein-Euro-Stück zurück auf meine Hand und sagte fröhlich: „Danke!“

Eine schöne Woche euch allen. Geniesst die letzten Weihnachtsvorbereitungen und macht euch auf keinen Fall Streß!

 

Der Umgang mit Geld

Liebe Leseratten, Heute einmal ein Schwank aus dem Alltagsleben!

Die Erwachseneren unter euch haben schon eine Währungsumstellung hinter sich gebracht, sehr wenige sehr Erwachsene auch schon zwei. Sich an „neues“ Geld zu gewöhnen ist nicht ganz einfach. Ich ärgere mich immer noch fast täglich über die Größensortierung und die Prägungen am Rand der Euro-Münzen.

Wer jedoch mit dem Euro aufgewachsen ist, und Dienst an einer Kasse hat, sollte eigentlich wenigstens grob den Wert der Münzen erkennen können.

Neulich, vor meiner Diät, bei meinem Lieblings-Burgerbrater, der „Goldenen Möwe“, wurde ich am „Dritte Fenster“ gefragt, ob man mir vertrauen könne.

Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie blöd ich guckte, als mir der Kassierer diese intime Frage stellte. Natürlich kann man mir trauen! Aber was geht den das an? Was hat das mit „McRib und Co“ zu tun? Fragen über Fragen. Mir vertrauen, tztztz?

Er schaute dabei verzweifelt auf die Handvoll Euros, welche ich ihm zwecks Bezahlung meiner Bestellung in Höhe von € 10,76 in die Hand gedrückt hatte. Das waren:

  • 1 Zehneuroschein, 1 Eineurostück, 2 Zwanzigcentstücke, 3 Zehncentstücke, 3 Zweicentstücke

„Kann ich ihnen vertrauen?, frug er, die einzelnen Münzen mit dem Zeigefinger umeinander schiebend.

„Selbstredend!“

„Haben sie mir passend gegeben?“

„Ja, das ist richtig!“

„Na, dann lege ich das mal sooo in die Kasse!“

Jetzt redet der mir auch noch ein schlechtes Gewissen ein, der Mistkerl. Wahrscheinlich wird er Freudensprünge machen, wenn eines Tages das Bargeld abgeschafft sein wird!

Das war übrigens nicht die erste Runde dieser Art. Zuvor wurde ich auch schon gefragt, ob ich nich etwas „Raus“ bekäme und einmal erhielt ich bei einer ähnlichen Stückelung tatsächlich noch ein paar Euro zurück.

Liebe Kinder, auch wenn eure Generation aus dem Vollen schöpfen kann, erinnere ich euch an den Merksatz des reichsten Mannes der Welt:

„Wer den Kreutzer nicht ehrt, ist des Talers nicht wert!“

An die Luft gesetzt!

Mein Auftrag, einen Fahrgast in Stubben am Bahnhof abzuholen, gestaltete sich nicht so, wie geplant. Mitfahrer in seinem Zug hatten die Notbremse betätigt und so die Abfahrt verzögert.

Also schob ich eine Fahrt dazwischen und versprach meinem Fahrgast, ihn in Lunestedt abzuholen, dort wo der Zug gerade herumstand.

Dort angekommen kam er zögernd auf mich zu, mir schwante Unheil, wie genau, konnte ich noch nicht fühlen.

„Hey, HerrTaxifahrer, können die Beiden mitfahren!?“, rief er mir zu, dann schritt er zügig ans Beifahrerfenster und eröffnete mir flüsternd, das die beiden Herren in seinem Schlepptau etwas sehr besoffen seien, ziemlich verpeilt und das der, der gerade an den Fahrradständer hustete, derjenige sei, welcher die Notbremse zog.

„Suuuuper!“, dachte ich mir. so oder so gäbe das eine Story für den Blog und da schon lange keine dollen Typen mehr im Taxi saßen, trat ich mit den Beiden in die Preisverhandlungen für den Transport in ihr Dorf in etwa 60 Kilometern Entfernung ein.

„20!“
„120!“
„40!“
„120!“
„50!“
„Der nächste Zug geht in 4 Stunden, es herrscht Frost. Und schlußendlich muß ich leer zurück fahren. 120!“

Sie hatten keinen Bock mehr auf meine Aufrufe und nahmen erst mal Platz im Fond. Der „Bremser“ Rechts, sein etwas moderaterer Kumpel hinter mir.

„Also sind wir uns einig über 120!? Dann halte ich gleich vorn bei der Kasse. Es gäbe doch nichts peinlicheres, als wenn ihr pleite wärd!“
Von Hinten grummelte es irgendwie „Ausbeuter, Volksbank und Ja,Ja“.

„Was kostet eigentlich die Notbremse?“, warf ich etwas vorwitzig ein, bekam aber nur beschieden, das die Security der Regionalbahn wohl ein Einsehen gehabt hätte und keine Personalien aufgenommen worden waren. Da hatte der „Bremser“, so denke ich, richtig Massel gehabt, das er sie genau beim Halt im Bahnhof aktiviert hatte und der Zug wohl keine teuren Bremsungen einleiten mußte und natürlich Niemand verletzt worden war. Nur eine etwas längere Standzeit kam dabei heraus. Ich finde, da hat die Zugmannschaft richtig gehandelt! (Oder, HerrS-Bahnfahrer?)

Der Bremser holte Geld und händigte es mir ohne weitere Bettelei aus. Nun hies es nur noch meinen ursprünglichen Fahrgast (der übrigens sehr cool ist, aber immer erst „Rein“ muß, um Fahrgeld von Mutti zu holen) zu Hause in Beverstedt abzuliefern.

Gesagt, gefahren!

Von Beverstedt aus führte uns das Navi auf der kürzesten Strecke durch das Teufelsmoor bis in den Osten Bremens. Der „Bremser“ hatte offensichtlich ein Problem und sein Kumpel war am Arsch, weil er ihn immer aus der Scheiße holen mußte. Die Notbremse war wegen eines Streits mit irgendwelchen Frauen gezogen worden.

Tenor vom „Bremser“: „Hätte ich die Notbremse nicht gezogen, hätte ich die Alte kalt gemacht!“

Na gut, das kann man gelten lassen! Die Fahrt übers Land dauerte gut 70 Minuten. Nebel, enge und unbekannte Wege ließen uns nur langsam vorankommen. Der „Bremser“ versuchte sich unermüdlich als Opfer seiner selbst darzustellen. Dabei war es einer, der den Streit sucht. Immer gespannt, wie eine Mausefalle (so eine mit Bügel und Feder, keine wo die Mäuse nur so rein laufen und nicht zurück können). Und wenn es dann wieder einmal gekracht hatte, fand er einen passablen Grund, warum gerade er zuschlagen mußte, denn schließlich sei er von Haus aus lammfromm.

Während seiner Ausführungen tapste er mir ständig, mit variierendem Druck von Hinten auf meine rechte Schulter.
*taps taps taps taps taps taps taps*
Bei mir dachte ich, ihn lieber gewähren zu lassen, den ich wollte die Lunte nicht anzünden, die an ihm hing. Endlich, nach halber Strecke etwa, war es sein Kumpel, der ihm Auftrug doch nicht immer den Taxifahrer zu schlagen. Mittlerweile war es mir egal geworden, denn ich hatte gar kein Gefühl mehr. Vom Hals abwärts bis zum Ellenbogen spürte ich nichts außer Taubheit. Vielleicht auch ein wenig Schwellung. Doch ich wollte nicht 20 Kilometer vorm Ziel einen Ausbruch seiner Wut zu riskieren.

Die Themen wurden nun immer persönlicher. Wo sein Kumpel und ich zu Beginn der Tour noch das eine oder Andere verständnisvolle raunen hören liessen, er liess extra Pausen, damit wir ihm unsere Bestätigung geben konnten, dort fand jetzt nur noch ein Monolog statt, über seine vielen Frauen, die er rausgeschmissen hätte, die vielen Nebenbuhler, die ihn um Schläge gebeten hätten.

Und immer wieder *taps taps taps*.

Ich rutschte soweit es ging nach links zur Tür und in den Sitz. Das half nur für Momente, denn er beugte sich vor und buhlte um meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Hatte er etwa Angst, das ich einschlafe und ihm nicht mehr folgte? *taps taps taps* Was dachte er, wie würden wir von Fleck kommen? Natürlich blieb ich wach. Ich mußte doch jeden Moment bereit sein, wegzulaufen. Denn ich bin kein guter Schläger, aber laufen ginge noch!

Dann passierte alles ganz schnell.Wir waren am Ziel und verabschiedeten uns. Sie dankten mir für die ruhige und sichere Fahrweise, sowie für den fairen Preis. Ich hätte doch genau das erhalten, was es Wert sei und solle mich niemals im Preis drücken lassen. Ein letztes Mal tapste er meine Schulter oder das, was davon übrig geblieben war.

Klare Ansage!

Die derzeitige Generation der rumänischen Kopfschlachter aus dem nahe gelegenen Schlachthof verkriecht sich nicht mehr nur in ihren 8-Bett- Zimmern. Statt die wohlverdiente Penunse nach Hause zu tickern verbringen sie gern das Wochenende in gemütlicherer Umgebung.

Zu diesem Behufe nutzen sie seit geraumer Zeit den Dienst eines Taxifahrers.

Und da kam ich ins Spiel.

Die beiden Männer liefen planlos über den Hof unserer Zentrale. Ich chattete kurz mit der Kollegin in der Disposition und die hatte die Typen noch nicht auf dem Schirm. Ich drängelte einen Kollegen zur Seite und riss mir die Tour unter den Nagel,

Mein Beifahrer frägte mich: „Do you speak englisch!?“

Wahrheitsgemäß antwortete ich mit:“Yes, of course, Sir. I do!“

Dann sagte der in akzentfreiem Englisch:

:“Puuuuufff!“

Ich chauffierte die Beiden kommentarlos in die Lessingstrasse Bremerhavens, die mit den gemütlichen Zimmern!

Recherche leicht gemacht!

Ich hab aus Langeweile mal ein paar Begriffe bei Google gesucht und dabei ein besonderes Auge auf die Vorschläge geworfen. Da ich an sich immer „privat“, hinter Firewalls und „VPN“ versteckt surfe, komme ich selten in den Genuss der Vorschläge Googles.

  1. Herr
  2. Betrunken
  3. Überfall
  4. Preis

Ad1:

Es ist einleuchtend, das HerrTaxifahrer stellvertretend für alle Herren an erster Stelle aufgeführt wird.Danke Google! Einzig über die HerrenFrisuren2018 bin ich „not amused“, denn mein prächtiges Haupthaar ist schon vor Jahrzehnten meinen Buckel heruntergerutscht, auf Schultern und Hüften verharrt es nun, uninteressant für jeden Coiffeur. Oder doch nicht? Vielleicht sollte ich mich über Rückenhaar-Frisuren informieren!?

 

Ad2:

Das Betrunkene gern auch parallel zu ihrem Kater mal Pleite sind, ist Standart! Was mich bei diesen Vorschlägen auf eine Idee bringt, ist der Bedarf an einem Taxi-Service für Betrunkene. Ich denke da an einen Sprinter, in den hinten statt der dritten Bank ein Badewanne quer eingebaut wird. Ausgestattet mit einen „Einmal-Kunststoffbezug“ ist das die perfekte Lagerstätte für alle Kotz-Kandidaten. Und zu guter Letzt können die Delinquenten dann auch noch ihre Hinterlassenschaften mit nach hause nehmen. Nichts kommt mehr weg, dein Taxilein bleibt feini, fein sauber. Und obendrauf noch einen gepfefferten Aufschlag für den Transport Scheintoter und die Sache ist geritzt!

 

Ad3:

Taxi-Überfälle sind ein globales Problem! Man sollte nur noch mit Karte zahlen können, oder als registrierter Kunde auf Rechnung!

Das ist wirklich das einzige, was diese UBER-Arschlöcher uns voraus haben. Die bekommen ihr Geld immer, weil der Kunde seine Karte bei Registrierung angeben muß.

 

 

 

 

Ad4:

Auch die Fahrpreis-Diskussion zieht sich durch aller Herren Länder. Hier Teuer, da Teuer, dort Teuer. Manchmal berichten Kunden auch von billigen Fahrten. Meist in unterentwickelten Ländern oder auch gern Mittel- und Südamerika. Dabei ist zu berücksichtigen, das sich die dort lebenden Menschen selbst diese günstigen Preise nicht leisten können. Und der HerrEuropäer lacht sich dann ins Fäustchen, weil er ein Schnäppchen gemacht hat. Der HerrTaxifahrer dort muß, um seine Familie durch zubringen, jeden Tag des Monats 12-16 Stunden ackern!

 

So, nun hat es sich erst einmal aus gegoogelt, ich schalte das Macbook ab und verzeihe mich mit meinem Smartphone aufs Sofa.

Euch eine gute Woche und kleidet euch warm, denn der Sommer ist weg. Weg! 🙁

 

 

 

„Ein Mann sieht Rot!“ oder „Karma is a bitch!“

Prolog:

Das Oktoberfest in Stinstedt neigte sich dem Ende zu und es herrschte Überschuss an Fahrgästen.

Ich wartete bei Branitzki auf Fahrgäste, 2 Personen ins Nachbardorf. Es waren gut 10 Minuten verstrichen, da entschied ich, die Bestellung zu ignorieren -„Wer nicht will, der hat schon!-, um mir einen der Fahrgäste aus dem großen Topf vor dem Ausgang zu ziehen:

  1. Akt

„Jemand ein Taxi?“

„Fährste mich nach $dorfweitweg?“

„Klar, steig ein!“

Wie das so ist. Da hatte ich ein schönes Schnäppchen gemacht! Es geht ja nicht immer nur ums Geld, welches es sicher lukrativer macht, sondern auch um Abwechslung. Und nur eben ins Nachbardorf wirkt mit der Zeit zermürbend auf die Moral. Immer die gleiche Strecke, immer die gleichen Sprüche der Fahrgäste -„Vorsicht, da sind jetzt immer Rehe!“ , „Machs nicht so teuer, ich bin $irgendeinunterbezahlterberufszweig!“ usw.

Also Gang rein und mit meinem „Jackpot “ losgefahren.

„Is im $disco eigentlich was los?“

„Hmmmm, ich war da in dieser Nacht noch nicht. Ich könnte eben einen Kollegen fragen!“

Irgendwie schlug plötzlich die Stimmung im Taxi um. Vorher bierselig säuselnd, nun wach und angriffslustig lospolternd, meinte mein Fahrgast:

„Normalerweise fahre ich ja nicht mit euch! Ihr seid zu teuer!“

An dieser Stelle wird es dann immer sehr, sehr langweilig, weil ich den Paragraphen aus unserer Taxiordnung, der die Fahrpreisgestaltung / den Tarif regelt, um darzustellen, das an sich alle Taxen gleichviel kosten. Auch wenn es noch nie, wirklich nie gefruchtet hat, ich kann das nicht lassen!

„Die anderen sind billiger! Ihr seid Teuer!“

Hoffnungslos weise ich auf die Tarifpflicht bei Fahrten innerhalb unseres Pflicht-Fahrgebietes hin, auch wenn mir die Erfahrung lehrte, dafür nur Hohn und Spott zu ernten.

„Ihr seid Teuer!“

2. Akt

Aus der Ferne kündigt sich das Herannahen eines Zuges durch einschalten der roten Ampeln am Bahnübergang an. Mein Beifahrer lehnt sich entspannt zurück, ich stoppe souverän an der markierten Haltelinie, schalte den Motor aus und beginne schon einmal die Strecke in meinem Fahrtbericht zu notieren.

„Läuft das Taxameter noch? Hey…., das Taxameter läuft noch! Was habe ich mit der Bahn zu schaffen? Schalte das Taxameter jetzt aus!

Ich befürchte, mein Fahrgast wird es nicht wollen, dennoch zitiere ich wieder die Taxiordnung und versuche mit Metaphern ein Sinn machendes Bild für meinen Fahrgast entstehen zu lassen, warum Wartezeit auch Arbeitszeit sei.

Don Quichote ist ein Weisenknabe gegen mich! Ich werde die Kunden aufklären,ehrlich informieren und somit ein Umfeld der vollsten Zufriedenheit in meinem Taxi schaffen!“, dachte ich während mein Sozius sämtliche Knöpfe an meinem Taxameter betätigte, die er erreichen konnte.

„Ich zahl‘ das nicht, ich zahl das nicht!“

Er kam letztendlich auch bei der Taste für den Mehrpersonen-Zuschlag an, der Fahrpreis schnellte um 5 € in die Höhe. Jetzt brachen sämtliche Dämme und er zeigte mir, das er alle wesentlichen Talente für ein „Rumpelstilzchen“ mitbrachte. Noch während er brüllend Tiraden über mich ergoss, wählte er die Nummer seines Lieblingstaxifahrers, bat zu zahlen und warf die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu. Im Spiegel konnte ich noch sehen, wie er einige „Lufttritte“ gegen meinen Wagen machte. Tatsächlich drehte er sich dann auch einige Male im Kreis.

Meinen Augen nicht trauend setzte ich den Fahrpreis in das Feld auf meinem Bericht und sah zu, das ich Land gewann.

Schluß

Aus dem Funk hörte ich soeben, das ein Kollege meine ursprünglich verspäteten Fahrgäste -zwei hübsche junge Damen- aufgegabelt hatte. Das nächste Mal würde ich dann doch lieber eine Minute länger warten, bevor ich mir nochmal so einen “ King Louie“ an Land zöge!

 

P.S. Der Tarif ist ein Tarif, ist ein Tarif! Nicht umsonst zum gerade zum Schutze der Fahrgäste vor Übervorteilung geschaffen. Aber auch dafür, dem Taxifahrervolk ein lebenswertes Auskommen zu ermöglichen, um Dumpingpreise zu vermeiden!

Nieder mit der Selbstausbeutung! (Gilt auch für andere Berufszweige)