Herr F. vom Bahnhof Lübberstedt

Die  57 ist die meistgefahrene AST-Linie im Süden unseres Pflichfahrgebietes und in der Regel (auch davor und danach #kalauer) wegen der Bahnhofsanbindung meist von Stammfahrgästen frequentiert.

So gammele habe ich in Erwartung eines Solchen Position vor dem Ausgang bezogen.

Pünklich Verspätet trifft die Nord-West-Bahn ein und spuckt ein bekanntes vermummtes Gesicht aus. JedErTaxifahrErIn erkennt den alten Herrn schon an seiner Burka Bekleidung. Er scheint etwas Lichtscheu zu sein, den auch im Hochsommer bei 35 Grad Plus favorisiert er Lodenmantel, Hut, Halstuch, dicke Socken und Stiefel. Die Sonnenbrille  (Modell BW-Einfach) verleiht ihm Ähnlichkeit zu Puck (RIP), der Stubenfliege!

"Moin,Moin Herr Fritz, wie geht´s, wie steht´s?"

"Ach,HerrTaxifahrer sagen sie doch bitte Friederich zu mir!"

"Öö, gern, aber woher der Namenswandel?"

"Eigentlich heiße ich Friederich Franziskus Kothe! Aber die Leute
bei Bremerhavenbus schreiben das wirklich immer falsch auf. Da
habe ich mir diese Abkürzung ausgedacht und das klappt jetzt
hervorragend."

Nun, da das Eis gebrochen war, entsponnen sich immer tolle Unterhaltungen mit Friederich. Aber hinter die Gründe für seine Kleiderordnung bin ich immer noch nicht gekommen.

Taxisüchtig

„Hi, wir möchten zur Tanke zum einkaufen. Meine Freundin hat Trockengeburtstag und das müssen wir schließlich feiern!“, schallte es mir entgegen, als ich am Waldweg vor der $therapieeinrichtungindernähevon-loxstedtdiedrogenabhängigeans-arbeitenundverantwortung-übernehmengewöhnensoll  gestoppt wurde.

P.S. Und Ja! Es wurde reichlich Alter Senator eingesackt!

Taxi-Fiction

Die Absonderungen unseres Zentralgestirns zeigten sich an diesem Sonntag von ihrer besten Seite. Aus allen Knopflöchern strahlte es herbstlich braun/orange/gelb, die langen Schatten gaben noch einmal alles bevor sie in der Dämmerung sterben mußten.

HerrTaxifahrer ist, wie so oft in den letzten Wochen, mit der schriftlichen Niederlegung seiner Wortgeschwülste überfordert beschäftigt. Er möchte seine stetig wachsende Leserschaft weiterhin, wenn möglich mindestens einmal pro Tag, mit seinem lähmenden lebensbejahenden Geschreibsel behelligen.

Um dieses Pensum zu bewerkstelligen muss er immer gerade dort, wo er sich aufhält, die Gelegenheit beim Schopfe packen und in die Tasten Touchscreens  hauen. Und so befand er sich, heftig auf den Minibildschirm eindreschend, in Bramstedt an der Haltestelle Ortsmitte, als ein junger Mann wie aus dem Nichts im Rückspiegel erschien, die Tür aufriss  und den Beifahrersitz enterte.

Nach Hagen, zum Schulzentrum wollte er reisen, der Kreisel wäre schon Recht als Ausstiegsstelle.

Während der Fahrt bearbeitete er seinen Android-Kommunikator. Technisch sehr interessiert und immer neugierig diskret versuche ich zu erkennen was angezeigt wird. Die Grafik erinnerte ein wenig an die Space-Invaders, gekoppelt mit einem Billignavi.

Naja, sicher abgestürzt.

„HerrFahrgast, möchten sie wirklich hier vorn schon raus oder darf ich sie bis zur Haustür fahren?“

„Eigentlich wäre es doch besser, sie schmeißen mich am Parkplatz vor der Burg raus. Da kann ich dann gleich anfangen zu spielen!“

„Ah so, Ok!“, antworte ich etwas reserviert. „Was kann der hier jetzt alleine spielen?“, fragte ich mich. „Höchstens an sich selbst?!“, dachte ich weiter.

Offensichtlich war es ein Betazoid, denn er antwortete sofort.

„Hier, das ist ein Rollenspiel und wir sind schon fast mitten darin! Schauen sie, da vorn, das Schild ist ein Portal durch das ich mich in eine virtuelle Welt begeben kann. Ich habe es selbst erschaffen. In einer anderen Dimension versuchen Außerirdische unsere Welt zu zerstören. Und es gibt zwei Gruppen von Spielern. Die einen unterstützen die Fremden, die anderen bemühen sich das zu verhindern!“

Lustige Idee, so das RL mit dem VL zu verknüpfen. So braucht der Poweruser keine Windeln mehr, um das Spiel nicht unterbrechen zu müssen, sondern er kann hinter einem Busch, oder so, gleich vor Ort seinen Bedürfnissen nachkommen. Und wenn er Essen braucht, öffnet er ein Portal in einem Dönerladen, hihi!

Das Spiel heißt Ingress. Hier eine kurzer Auszug aus der Anleitung.

Kunstwerke, Bauwerke oder technische Landmarken aus der realen Welt sind „Portale“ im Spiel. Rund um sie herum tritt besonders viel XM auf. Portale können besitzerlos sein (grau) oder einer Gruppierung gehören (blau = Resistance, grün = Enlightenment). Der Spieler wird durch ein Pfeil-Symbol dargestellt, umgeben von einem 80m messenden Kreis dargestellten Interaktionsradius von fast 40m (das Gebiet in dem der Spieler Dinge in der Spielwelt beeinflussen kann). Das Symbol wird über den GPS-Sensor des Gerätes bewegt, d. h. man muss draußen herumlaufen, um seine Figur auf der Karte zu bewegen. Spieler können Portale übernehmen, mit Resonatoren ausrüsten, miteinander verlinken und durch drei Links in einem Dreieck Gebiete mit Hilfe von Control Fields beherrschen. Spieler können sich im Spiel durch einen spielinternen Chat koordinieren (aber die meisten verwenden andere Mittel zur Kommunikation).

Lecker Essen (3)

Schon den ganzen Sommer hatte sich mein Gaumen auf diesen Moment gefreut. In Loxstedt hat nun ein neuer Produzent der bekannten runden, heißen Brote seine Pforten geöffnet.

$hefeteigfranchiser hatte in einem Neubau Stellung bezogen, um im Tausch gegen Essen (unter Aufbietung aller verfügbaren Kräfte bei der Unterstützung des ÖPNV) erworbene Euros des HerrnTaxifahrers zu ergaunern!

Ich also Heute hin, brauchte Dringend eine Stärkung. Von der Straße her ist der Laden kaum wahrzunehmen. Scheint, als ob die Betreiber den Status eines Geheimtipps etablieren wollen.

Vorsichtig schaue ich auf den Zettel an der Tür und lese:“Heute bis 23:00 geöffnet“.

Mein Magen knurrt. Ich trete ein.

Stelle fest, das hier nicht versucht wird den Eindruck zu erwecken, Menschen aus dem Land, wo die Zitronen blühen, würden hier den Teig fliegen lassen. Eine Pizza-Fabrik, ganz in poliertem Stahl gehüllt, offenbart sich mir. Rechts vom Bestelltresen sind schmucklos ein paar rote Boots angeordnet. Sicher teil des Konzeptes, das möglichst alles außer Haus zu verkaufen ist, um die Umsatzsteuer niedrig zu halten (7% statt 19%).

Eine hübsch anzusehende junge Frau ruft mir ein freundliches „Guten Abend“ zu und bedeutet mit schräg gehaltenem Kopf, das sie bereit sei, meine Speisewünsche aufzunehmen und an die Produktion weiterzuleiten. Ich greife mir den Flyer mit den Eröffnungsschnäppchen und entscheide mich für eine „Quattro-Stagioni“ aus der Pfanne, welche hier 4-Seasons geheißen wird. Ich begleiche sofort meine Rechnung und nehme am Blechtresen Platz. Ich habe den Hocker besetzt, von dem aus ich den kompletten Herstellungsprozess beobachten kann.

Die „Sendung mit der Maus“ Live. Toll!

Am Fließband steht eine Mitarbeiterin und eröffnet den Reigen. Sie nimmt ein vorbereiteten  Boden, schon in der Pfanne fertig zum Belegen vorbereitet und stellt ihn auf eine Waage direkt vor sich hin. OK, alles ist gleichgeschaltet und rationalisiert. Kein Gramm zu viel für den HerrnTaxifahrer, der wird sonst zu dick!

Zuerst ergreift sie eine Kelle und schöpft ein Quantum aus dem Behälter mit roter Soße. Das habe ich neulich schon im Fernsehen bei Jamie Oliver beobachtet, der macht das auch so. Allerdings hat er die Kelle nicht 2 Minuten kreuz und quer über den Teig rutschen lassen, sondern die würzige Flüssigkeit geschickt mit einem leichten Drall in einem Guss über die Fläche verteilt. Anschließend folgte die virtuelle Teilung in 4 gleich große Quadranten und deren Bestückung mit den Jahreszeiten. Alles natürlich genau abgezählt und -gewogen. Beim Käse war sie sich anscheinend nicht sicher. Nach der Wiegung hat sie einfach ohne zu schauen noch etwas nachgelegt. Schwupps, ab in den Ofen damit.

Um mir die Wartezeit zu etwas zu vertreiben, beobachtete ich das Treiben. Pizzaboten füllten ihre Thermobeutel, schauten auf die Landkarte an der Wand. Schauten auf die Adresse und wieder auf die Karte. Fluchten leise. Befüllten Pappbecher mit Bonusgetränken, als Bar diente die Eistruhe. Sah nicht wirklich professionell aus.

Die Uhr lief. Im Prospekt wurde angepriesen, das jede Bestellung innerhalb 10 Minuten fertig ist. Mein Karton wurde pünktlich auf die Minute überreicht, das funktioniert sehr gut.

Auf dem Weg in unser Aufenthalts-Büro stellte ich den Karton auf den Boden vor den Beifahrersitz. Sofort verbreitete sich verheißungsvoll der gewohnte Duft von heißer Pappe!

HerrnTaxifahrers Lecker-Schmecker Graduation-Chart für 4-Seasons Pizza

Verpackung*****
Wie man es von einem Pizzakarton gewohnt ist.
Zubereitung***
Konnte schon von weitem sehen, das die Menge des Belages dosiert wurde. Nach näherem hinsehen wirkte der Belag wirklich abgezählt.
Aussehen**
Sollte es einen weiteren Versuch geben, schaue ich schon bei der Entgegennahme unter dem Deckel nach.
*****
Für die Kassiererin!
Geschmack*
Rand: Knochenhart, hatte was von den Panzerplatten, die ich einst bei der Bundeswehr vorgesetzt bekommen hatte. Nur trocken, kein Eigengeschmack
Boden: Knusprig bis zäh. In der Mitte wabblig.
Soße: rot, etwas bitter, keine Konsistenz
Belag: Champignons absolut wässerig. Schinken zart und lecker. Wurst würzig wie ich es mag.Thunfisch wässrig.
Käse: Käse
Preis*
8,50 € für diese Lieferung deutlich zu viel!
Fazit**
Schnell ist nicht immer gut. Keine Ahnung, ob es einfach nur mein Pech war. Am Meisten enttäuscht war ich vom Teig. Hatten die das Salz vergessen, war da nicht ein Tropfen Öl drin? Absolut kein Eigengeschmack! Eigentlich bin ich ein "Aufesser", aber seht selbst.

Hier noch ein Foto von meinem Kollegen V. Putin, als ich ihm freundlich wie ich bin, ein Stück von meinem heutigen Testessen anbot.putin

 

 

 

Schichtwechsel

Habe gerade meinen Dienst angetreten. Die erste Tour geht als AST von Loxstedt Bhf nach $dorf11kilometerentfernt, Abfahrtszeit 18:19. Da platziere ich mich schon um 18:00 am Schienenstrang und harre der Fahrgäste die da bestellt haben.

Ein junger Mann, Stammfahrgast, betritt die Bühne.

„Moin, sind sie schon das Sammeltaxi nach $s.o.?“

„Ja, HerrStammfahrgast, kann sofort losgehen!“

„Sie stehen aber schon ziemlich lange hier, oder?

“ Meine Nachtschicht fängt gerade an, da bin ich wenigstens beim ersten Fahrgast pünktlich. Lach!“

„Ich war gerade noch dort beim Bäcker, frühstücken. Dachte schon, meine Uhr ginge falsch!“

Ein Mann sieht Rot (2)

Es existieren vielfältige Möglichkeiten, Rotlicht einzusetzen. Z.B. um bei kleinen Ferkeln das Wachstum zu beschleunigen, der FrauvonHerrnTaxifahrer den Rücken zu wärmen, dem HerrnPuffgänger den Baumarkt zu markieren oder schon wieder den HerrnTaxifahrer in seinem FLOW zu behindern.

Ein weiters Exemplar dieser Spaßbremsen möchte ich euch hier vorstellen.

Bahn Rot

Zu jeder unserer Kerngemeinden gehört wenigstens ein Bahnhof mit den gewohnten Übergängen. Unser Problem ist, das die Strecke HB-BHV sehr stark befahren wird. Ganz besonders von Güterzügen mit Waren für den Export. Ob Autos für Amerika, Elektroschrott und Altkleider für Kenia oder Chemikalien für Syrien. Es ist für Jeden etwas dabei, so alle 10 Minuten.

Und außerdem fahren noch Personenzüge der Nordwestbahn und der Bahn im Stundentakt.

So kommt es, das wir regelmäßig Umwege fahren, um pünktlich zu sein. Es passiertt nämlich oft, das bis zu 15 Minuten Wartezeit vor den Schienen zu verbringen sind. Manchmal fahren die Loks so dicht hintereinander in beide Richtungen, das die Schranken erst nach 3 Zügen öffnen.

In Loxstedt, Lunestedt und Lübberstedt werden die Autoschlangen nicht sehr lang. Die querenden Straßen sind keine Hauptverkehrsadern. Aber in Stubben kann es schon vorkommen, das man beim Vorrücken nach der ersten Rotphase noch eine weitere erlebt. Katastrophal für Polizei und Rettungsfahrer.

Zum Glück tut sich in Stubben gerade etwas. Der Bahnhof wurde erneuert und in diesem Zuge auch eine Schrankenlose Schienenüberquerung geschaffen. Sie soll im Dezember d.J. eröffnet werden, nach 40 (vierzig) Jahren der Planung!

Wenn es soweit ist, werde ich berichten. Nur schon soviel vorab. Der Anstieg zur Brücke wird so Steil sein, das bei Glatteis und Schnee einiger Spaß zu erwarten sein wird. Im ganzen Landkreis haben wir keine derartige Steigung.

Auf jeden Fall eine Verbesserung für alle Beteiligten, solange sie nicht zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Rollstuhl die Seiten wechseln wollen.

Fahndung, bitte teilen, kein Fake.

Vorgestern gab es ja einen Vorfall in der Zentrale. Ein „Wookie“ hatte sich breit gemacht und für Verwirrung gesorgt!

wookie

Er ist genauso schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war. Allerdings nicht ohne den Donnerstag mitgehen zu lassen.

Und Nu?

Und Nu?

Wer also einen solchen „Wookie“ zusammen mit einem Donnerstag antrifft, bitte unbedingt festhalten, einscannen und per Mail an: HerrTaxifahrer.

Bitte helft mir! Ich muss um 17:00 zur Schicht, soviel steht fest. Aber ohne den gültigen Wochentag fühle ich mich unsicher!

Versprochen ist versprochen

Es war eine verschneite Nacht von Montag auf Dienstag im Januar. Es war DER Montag, an dem viele Firmen aus der Region ihre Angestellten zu den Bremer 6-Days einladen. Bis gegen 1:00 waren alle Fahrten im Hotelroutenormalen Rahmen gewesen. Ein paar AST-Touren und eine nach Bremerhaven (zum Baumarkt). Der Bremerhavener hatte sich noch erkundigt, ob ich ihn wieder zurück fahren könnte, später, wenn er alles erledigt hätte. Da wir in der Woche nur bis 2:00 ans Telefon gehen, empfahl ich ihm die lokalen Größen der Fishtown für den Rückflug zu bemühen.

Das Telefon kündigte ein Gespräch an.

„HerrTaxifahrer hier. Ich rette die Welt Heute noch bis 2 Uhr Nachts! Wo soll ich sie abholen?“

„Wir sind zu Zweit und in 15 Minuten am Bahnhof Stubben. Wir möchten nach Hollen!“

„Das freut mich, bin gerade in der Nähe und pünktlich vor Ort!“

Ich nahm Kurs auf den Treffpunkt. Die mobile Kommunikationseinheit gab schon wieder komische Geräusche von sich.

„HerrTaxifahrer hier, ich rette die Welt Heute noch bis 3 Uhr Nachts! Wo soll ich sie abholen?“

„Wir sind zu zweit und steigen gleich in Lunestedt am Bahnhof aus. Wir möchten nach  Wittstedt!“

„Suuper, bitte steigen sie schon in Stubben aus, ich erkläre alles weitere.Kostet nix extra, wenn wir dort schon losfahren!“

Normal hätte ich die Fahrgäste fragen müssen, ob noch weitere Personen mitfahren dürfen. Aber in diesem Fall habe ich es einfach riskiert. Es war kalt, es schneite und es gab und gibt an diesen Bahnhöfen keinen Raum zum unterstellen. Sie würden sich sicher alle über ein warmes Taxi freuen! Und das Ziel bedeutet keinen Umweg für die Anderen.

Ich vernahm das bimmeln des Handys und das Gespräch nahm seinen Lauf.

„HerrTaxifahrer hier, ich rette die Welt Heute noch bis 5 Uhr Nachts! Wo soll ich sie abholen?“

„Wir sind gleich am Bahnhof Loxstedt. Mein Mann und ich wollen nach Schwegen gefahren werden, bitte!“

Dreimal ist Bremer Recht. Mir wurde glücklicherweise für diese Schicht der Scenic zugeteilt. Der hat 2 schöne Kindersitze im Fond.

„Bitte steigen sie in Stubben aus. Fragen sie nicht, alles wird Gut!“

Auch dieses Ziel verlängerte nur meine Tour. Klasse!

Endlich lief der Zug aus Bremen kommend ein und ich stellte die Fahrgäste einander vor und erklärte die Umstände. Wie erwartet waren alle mit der Sammellösung zufrieden und sie konnten jeweils auch noch am Fahrpreis sparen.

Gegen 2 Uhr hatte ich meine Fahrgäste ausgeliefert. 2 weitere „Gruppen hatten sich avisiert. Ich hatte auch gleich angedroht, das das Taxi voll werden könnte. Akzeptiert!

Da danach keine weiteren Bahnverbindungen anstanden, hatte ich mich für den Feierabend entschieden, als eine bekannte Nummer auf dem Display erschien.

„Moin, Moin, HerrTaxifahrer hier! Was liegt an?“

„Im Zug haben sich mehrere Leute gestritten und ich konnte nur übers Mikro für Beruhigung sorgen. Da habe ich in Lunestedt vergessen, die Türen zu entriegeln. Hier sind 2 Herren jetzt in Loxstedt ausgestiegen. Bitte bring sie zurück. Ich schicke später noch ein Fax mit dem Auftrag!“ erklärte mir HerrZugführervonderNordwestbahn.

„Wird sofort erledigt, weiterhin Gute Fahrt!“

Die beiden Gefangenen hatte ich nach kurzer Zeit ihrer heimatlichen Bestimmung übergeben und wollte abermals das Schichtende…………..einläuten. Das war das Stichwort.

„“HerrTaxifahrer hier, ich rette die Welt Heute noch bis 6 Uhr Morgens! Wo soll ich sie abholen?“

„Hai, ich binnnss, kanns misch wia hause fahn, gleich!“

„Guten Morgen, wer spricht dort und wo kann ich sie finden?

„Hier is $typvombaumarkt, wolls mich doch hier holn. Is kalt, beeil dich!“

„Wie ist die Adresse?“

„Bushaltestelle, weisste doch, breite Straße!“

„Es gibt dort Hunderte, wie heisst die Straße?“

“ Ich ka nix sehn!“

„Lauf mal ein paar Meter bis zu nächsten Kreuzung, schau nach oben und lies mir vor was auf dem Schild steht,OK!?

„Klaar, ich geh los…………hier steht ***Hotelroute***!“

Verdammter Mist, gerade wollte ich mich aufregen, da erhellt ein greller Lichtblitz des HerrnTaxifahrers zweites Zuhause. So eine Scheiße, das war der Blitzer in Heerstedt. Wegen der dusseligen Quatscherei war ich so abgelenkt, das ich den verpennt habe. (Ergebnis: 60 statt 50 Außerhalb, 10 Öcken)

Adrenalin  pumpte in meinem Schädel. Aufgeben kommt nun erst recht nicht mehr in Frage!

„HerrFahrgast, gehen sie zur Bushaltestelle zurück. Schauen sie oben am Dach der Bushaltestelle, ob da ein Schild ist und lesen sie vor!“

„Hier is kein Schild. Aber da steht „Haltestelle Arbeitsamt“!“

„Puuh, leg dich jetzt auf die Bank, und bleib dort. Ich brauche noch 10 Minuten!“

Wie ein kleines hilfloses Würmchen hatte sich mein Fahrgast auf der Bank eingerollt. Natürlich war er verwundert, wo ich auf einmal her komme. Er hätte doch ein Bremerhavener Taxi bestellt. „Ja, Ja, ich bin es doch“, log ich und buchsierte ihn in meinen Wagen.

Das I-Tüpfelchen war dann noch die Tatsache, das er am Ziel kein Geld mehr hatte. Aber Adresse und Name waren bekannt und hab am nächsten Tag mein Geld erhalten.