Die 5. Kolonne

Auftrag: Sammeltaxi

  • Abfahrt: 17:34
  • Haltestelle: Hagen Mühlenteich
  • Ziel: Lübberstedt Bahnhof
  • Fahrgäste: 1
  • Name: Frau Sophia Käthe Eptisch

Pflichtbewußt steuere ich den Wagen zur gewünschten Uhrzeit gen Haltestelle. Ich muß langsam fahren, weil vor mir noch 2 Wagen rechts abbiegen. Anschließend passiere ich meine Fahrgästin, sie steht auf der anderen Fahrbahnseite. Mit einem geschickten Schlenker schaffe ich den U-Turn und komme direkt neben ihr zu stehen.

„Guten Tag Frau Eptisch, ihr Sammeltaxi!“, signalisiere ich ihr unser Vertragsverhältnis.

„Woher kennen sie meinen Namen?“ antwortete sie schnippisch beim Reinrutschen.

„Verehrte Dame, den bekomme ich doch von Bremerhavenbus übermittelt, damit ich das Formular ausfüllen kann!“

„Siiiiiieee glauuuuuben wohl, das ich alte Frau nicht merke was hier gespielt wird? Ich habe genau gesehen, wie ihre Kollegen vor ihnen rechts abgebogen sind!“

„Entschuldigung, aber das waren keine Kollegen, sondern irgendwelche Menschen die dort vielleicht wohnen!?“

„Die haben sie doch vorgeschickt, um mich zu beobachten, geben sie es ruhig zu. Und die in Bremerhaven rufen sie doch immer an und besprechen wo ich hinfahre!“

Uffff, ich beisse jetzt die Zähne zusammen und versuche Das gerade nicht zu glauben. Tatsächlich habe ich ein schlechtes Gewissen! Vermittelt das System, das unsere Fahrgäste sich verfolgt fühlen müssen? Ich versuche zu vermitteln.

#stasi #nsa #kolonne #kgb #verfassungsschutz

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„Hat sie Jemand bei der Bestellung schlecht behandelt?“

„Eben nicht, da wird man ja noch grübeln dürfen. Alle immer stinkend freundlich. Unglaublich, was die alles aufbieten, nur um auf meiner Spur zu bleiben!“

*kopf->lenkrad*

„ÜÜÜbrigens, wo ist den die junge Frau geblieben, die vorhin neben mir stand? Ist das Ihre???? Die hat sich immer so dicht neben mich gestellt, fast musste ich auf den Rasen ausweichen! Mich können sie nicht verschaukeln!“

„Nein, meine Frau arbeitet in Bremen“

„Ach ja, da habe ich sie auch schon einmal gesehen!“

HerrTaxifahrer, halt deinen Mund. Nachher fliege ich noch auf! Noch 5 Minuten bis zum Ziel.

„Stop, fahren sie weiter!“

Ist das jetzt eine Fangfrage.Wir werden es nie erfahren. Ich fuhr weiter.

„So, nun Halt! Hier kann ich alles überblicken!“

„Hier, den Beleg müssen sie unten Rechts abzeichen. Vorher noch den Fahrpreis und die Taxameteranzeige vergleichen.“

„Hahahaha, meine Unterschrift haben sie doch schon einige Male bekommen. Ist nun auch gleich. Hier!“, sie wirft mir den Zettel rüber und kratzt im Portemonnaie.

„Das macht € 3,00, bitte!“

„Hier, nehmen sie Das. Ihr Kollege $lordhelmchen hat mir gesagt, alle anderen würden € 4,00 geben. Und vielen Herzlichen Dank für die schöne Fahrt!“

Sprachlos rannte ich um den Wagen herum und öffnete die Tür. Spöttisch sah sie mich an, checkte den Bahnsteig mit ihrem Adlerauge und ging zum Wartehäuschen. Plötzlich blieb sie stehen und änderte die Richtung. Ein Pärchen stand Dort, eng umschlungen.

Sophia Käthe schlenderte wieder in meinen Wohlfühlbereich und vernichtete diesen mit den Worten:

„Was stehen sie hier noch rum. Ihre beiden Mitarbeiter haben mich schon übernommen! Sie stecken doch mit denen unter einer Decke, oder?“

Bedeppert setze ich mich in den Wagen und schaue der Alten mit verträumtem Blick hinterher. Mein Kopf war zu leer, um noch konstruktiv zu werden. Mit Mühe konnte ich mich vor den Blicken unseres „Objektes“ entziehen, hatte ich doch noch auf einen Anschluss-Fahrgast zu warten.

Endlich kam der ersehnte Zug und ich konnte mich wieder frei bewegen. Meinen neuen Fahrgast begrüsste ich wie gewohnt. Auf dem Weg nach Hagen fuhren lange 2 Wagen vor mir her. Was mein Fahrgast wohl für einer ist. Bestimmt Jemand der überwacht wird.

Sie kennen das! Ich bin ein guter Mensch!

 

 

 

 

Was is ab?

Rein computermäßig bin ich ja offen für alles, was es an neuen Software-Angeboten gibt. Wenn lange genug drüber geredet wird, entwickelt sich bei mir entsprechend der Nachrichtenfrequenz soviel Neugierigkeit, das ich meinen Rechner oder mein Mobiles Teil damit ausstatte, bevor ich platze. So war das Procedere bei der Whatsapp. Alle haben darüber geredet und nach dem 2-Millionsten Sicherheitsupdate habe ich mir den Code auf mein Apfelfon getan.

Alles ganz einfach. Schwupp`s, schon bin ich drin.

Das ist aber langweilig. Nichts passiert. Wie geht das überhaupt? Aaaaahah! Ich soll meine Kontakte freigeben, dann können meine Buddies sehen, das ich Up to Date bin bezüglich der gängigen Schnatter-Möglichkeiten.

Frohen Mutes sofort die Abteilung zur Freilassung meiner Daten aufgesucht. Buuuuummmmm! Geil, ich kann jetzt sehen, wer alles Whatsapped. Nach dem Alphabet sehe ich entsprechende Verbindungsfreunde durch und entdecke den Kollegen $kuschelbär und schreibe gleich drauflos, klicke auf senden und …….nix.

Das Internetz ist einfach zu schwach hier uffen Dorf. Ich verschiebe den Test auf die nächste Taxitour ins UMTS-Land.

Stunden später die erste Sammeltaxifahrt von Bremerhaven-Süd. Ich brettere etwas pünktlich hin, um genügend Zeit in der Testumgebung zu haben.

Was soll ich sagen. Schutzhülle aufgeklappt, Sperre entfernt, Whatsdingens gestartet.

Booaaaah!!!!!!! Da hat offensichtlich schon jemand den Kommunikationsreigen eröffnet. Wer kann das sein? Mein Computerlein kennt die Nummer nicht?!

Nun denn, kümmern wir uns um die Erhaltene Information:wasab

Der Chat ging dann noch etwas weiter, allerdings ohne Resultat. Wir kannten uns nicht und so kam es, das ich meinen ersten Kontakt auch gleich bloggte/blockte.

Wie ging es weiter? $kuschelbär hat mich mit pics gespamt und wiederholt stellte ich fest, das solche Schnatterweichwaren nicht zu meinem Datenkonsumverhalten passen.

Darum werde ich die Benutzung dieser auch nicht weiter forcieren. Wer mich auf der Liste hat: Bitte nur Text schicken, ich freu mich!

Das doppelte Pfeifchen Update: Shisha Bars

Neulich hatte ich über neue Gastronomische Projekte hier in Hagen im Bremischen geschrieben.

Während eine Bar den Betrieb komplett eingestellte, hat die Andere die Shishas auch wieder verbannt. Wie vermutet gab es nach einem „Strohfeuer“ einfach nicht genug Fans bei uns im Dorf. Der in eine „Cocktailbar“ umgewidmete Raucherkneipe gebe ich sehr wenig Chancen, da es wie erwähnt, schon eine perfekte Cocktailbar gibt.

Ich berichte weiter.

 

 

Steckrübensuppe

Hiermit mache ich meine Drohung war und veröffentliche jetzt auch noch, was ich mir essentiell selbst zubereite, bebildert, mit Anleitung.

Als Kind der 60er kann ich auf gut 18 Jahre abwechslungsreiche Bio-Nahrung verweisen. Erst mit dem Eintritt in die Bundeswehr geriet mein kulinarisches Weltbild ins Wanken. Noch von der Sparsamkeit und Respekt vor den Entbehrungen meiner Vorfahren während des 2. Weltkrieges geprägt, war es selbstverständlich, nicht aus dem Kühlschrank, sondern aus Garten und Speisekammer zu leben. Gern schaute ich meiner Mutter beim Kochen über die Schulter, was sie so aus eigener Ernte zauberte. Oft ging es mir nicht schnell genug und durch ein gerüttelt Maß an Quengelei, durfte ich wenigstens schon vor dem offiziellen Teil den einen oder anderen Topf auslecken, um Hungerödemen vorzubeugen. Hierdurch gewann ich einen ersten Einblick in die verschiedenen Abläufe während der Zubereitung der Speisen, denn es waren reichlich Pötte, Näpfe , Teller uvm. lingual zu reinigen.

objektderbegierde

Was du für mein Rezept benötigst:

1000 g Steckrübe(n)
1600 g Kartoffel(n)
6 Zwiebel(n)
6 Möhren
200 g Speck, durchwachsener
60 g Butter
2 1/2 Liter Gemüsebrühe (Maggi oder so ist OK) nach Herstellerangaben ansetzen
4 Cabanossi (Mettwürstchen)
Salz und Pfeffer
 evtl. Kümmel

Also, das ist die Menge die ich gekocht habe. Meine Steckrübe wog nach dem Schälen 1000 g. Darauf habe ich die restlichen Zutaten angeglichen. Mein Pott war zu klein für diese Menge, habe ich erst gemerkt, als ich alle Zutaten drin hatte, außer der Steckrübe, hahahahahahahahahahahaha. Ich hab dann in 2 Töpfen weitergekocht. Normal dürfte die Hälfte von allem reichen, um 4 Leute ordentlich satt zu machen. Also nur die Hälfte davon einkaufen!

Vorbereitung:

  • Steckrübe schälen und in Würfel schneiden (Kantenlänge ∅ 2,5 cm)
  • Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden (Kantenlänge ∅ 2,5 cm)
  • Zwiebeln schälen und grob in Würfel schneiden (Kantenlänge nach Gefühl, hihi)
  • Die Möhren schälen und in Scheiben* schneiden (Länge ∅ 0,5 cm)
  • Speck in kleine Würfel schneiden (Kantenlänge ∅ 0,5 cm)
  • Gemüsebrühe nach Vorgabe ansetzen
  • Cabanossi oder würzige Würstchen in Scheiben* schneiden. (Länge 0,875 cm)

Die Reihenfolge der o.a. Tätigkeiten ist variabel und kann sogar von mehreren Personen gleichzeitig durchgeführt werden.

Zubereitung

  1. Topf auf den Herd und erst mal bei kleiner Stufe erhitzen.
  2. Unverzüglich die Butter in den Topf geben.
  3. Zwiebeln dazu und weiterhin bei wenig Hitze „anschwitzen“. Dabei umrühren.
  4. Wenn die Zwiebeln glasig werden (durchscheinend oder so), den Speck dazu und den Regler höher stellen, es darf brutzeln.
  5. Bevor was anbrennt, Steckrübe, Möhren, Kartoffeln und Würstchen in den Topf und alles umrühren.
  6.  Jetzt mit der Gemüsebrühe auffüllen, umrühren und aufkochen.
  7. Wenn die Suppe anfängt zu „blubbern“, die Temperatur herunter regeln, bis das Gemenge nur leise köchelt. (80 Dezibel sollten in Ordnung sein)
  8. Nach 30 (Bissfest) bis 45 Minuten (sämig) ist die Suppe fertig.
  9. Jetzt probieren und ggf. salzen.
  10. Wer`s scharf mag, kann pfeffern.
  11. Etwas Kümmel erleichtert die Verdauung.

 

Wer mag kann noch etwas Persilie auf den gefüllten Teller streuen.

Beim Salz bitte vorsichtig sein, denn die Brühe, Speck und die Wurst geben schon reichlich Würze ab.

Reste lassen sich einfrieren und in der Mikki aufwärmen.

 

Guten Appetit!

Guten Appetit!

*Eine Scheibe ist ein Zylinder, dessen Radius  um ein Vielfaches höher ist als dessen Dicke.

Ooooooh, wann kommst Duuuuuu?

Manche Mitmenschen sind diese Tage ja ziemlich nervös. Die Zeitumstellung hat kollektive Winterdepressionen initiiert, da will natürlich jede Sekunde sinnvoll genutzt werden.

Von Sonntag bis Donnerstag habe ich ab 22:00 die „mobile Zentrale“ zu leiten. Die Anrufe  werden nun auf mein Diensthandy weitergeleitet. Da noch ein weiterer Fahrer bis 24:00 mit mir zusammen unterwegs ist, koordiniere ich unseren Einsatz.

So war es geplant, das Kollege $V.Putin um 22:24 einen Einsatz an der Haltestelle Carsten-Börger-Straße in Bremerhaven hatte und ich konnte davon ausgehen, das er dort auch pünktlich aufschlägt, es stand gerade nichts Anderes an und er hatte mir keine Hinderungsgründe übermittelt.

Hatte mir gerade den Vorspann zu 2 Broke Girls reingezogen als mein Handy losbrüllte.

„Moin, Moin, HerrTaxifahrer, $taxifirmamitdenrotenbussen am Apparat. Wie werde ich sie am schnellsten wieder los?“

„$riechtwiefriteuse hier! Kommt mein Sammeltaxi Heute noch?“, meldet sich Jemand, der 5 x die Woche mit uns fährt.

Ich schaue auf die Uhr und stelle fest, es ist 22:22 Uhr.

„Sehr geehrter $mensch, der Kollege fährt sicher gleich vor, es ist ja noch nicht einmal  Abfahrtszeit!“

„Sonst steht er auch schon immer hier, wenn ich komme. Da macht man sich schon so seine Sorgen. Entschuldigung, ich muß auflegen, mein Sammeltaxi ist da!“

So Leute, bitte ruft jetzt immer 2 Minuten vor eurem Abholtermin beim HerrnTaxifahrer eures Vertrauens an, um sicherzustellen, das der Plan funktioniert. Er wird euch lieben!

Eine lückenlose Berichterstattung…

wird es Heute wieder nicht geben.

Gestern, kurz nach der Tagesschau, ereilte mich die Kunde, ein Mensch würde gern wieder in seine Milieu am Rande Bremens verbracht werden. Er verweile in der Asia-Sentosa Maststation in Hagen-Börsten und die Fütterungszeit für ihn wäre abgelaufen. Des Weiteren wäre er schon leicht ermattet und kaum in der Verfassung, seinen Drahtesel der StVO konform zu führen.

Ein Spezialauftrag, wie es einem HerrnTaxifahrer  geziehmt. Gut und Gerne könnten   knapp € 50,00 Umsatz erzielt werden, incl. freiwilliger Sonderzahlungen des Fahrgastes. Gerade hatte ich meinen roten Bomber geparkt und wollte die heiligen Hallen der Wok-Künstler betreten, da schubste begleitete ein Mandeläugiger meinen Spezi schon durch die Tür hinaus. Sein Anblick erinnerte ein wenig an „Popeye, den Seemann“, allerdings gut 40 cm unter Gardemaß. Von seinem Kopf konnte ich nur die Nasenspitze und das vorgeschobene Kinn ausmachen. Mit seinen dunklen Augenhöhlen hätte ihn Jeder außer mir für den Nachfolger Rumpelstilzchens gehalten.

Nach der Begrüßung und Identifikation als Geschäftspartner öffnete ich das Heck, ließ die Rampe herunter und klappte die hinterste Rückbank hoch. So war genug Platz für seinen Stahlrahmen mit Minimal-Ausstattung. Weder Lichter noch Schutzbleche waren an dem rostigenTeil angebaut. Gerade ein Lenker und eine Kette, die aber auch schon mächtig lose herunterbaumelte zierten „der Gerät“.

Nach Bremen-Lesum sollte es gehen, schon vor dem Realkauf rechts rein, teilte mir Popeyechen mit und wir fuhren vom Hof links die alte B6 Richtung Ihlpohl. Es war die kürzeste mögliche Verbindung nach Bremen, meinen Erlöß kalkulierte ich nun auf € 40,00, ob des Erscheinungsbildes des Geschöpfes neben mir rechnete ich nicht mehr mit Trinkgeld sondern bekam langsam Zweifel, ob ich überhaupt mit einer Gegenleistung für meine Arbeit rechnen konnte. Um anzutesten, ob P. eine Vorstellung hat, was ich ihm abziehen werde, nannte ich die kalkulierte Summe und er registrierte das mit:

„Jau-jau, dat klärn wir ma tu Huus!“

Bei Leuten die erst zu Hause die Bezahlung organisieren wollen, geht bei mir der Vorkasse-Modus an. War jetzt natürlich schon zu spät, hatten schon 1/4 der Strecke hinter uns, als ich in Hoope auf das Gelände Tankstelle lenkte und anhielt. Aber ich wollte den Totalverlust vermeiden und sehen, wie Zahlungskräftig mein Kunde war. Auf den ersten Eindruck hatte ich alles richtig gemacht. Er fand seine Geldbörse nicht und stocherte zum wiederholten Mal abwechseln durch alle seiner Taschen.

„Tja P. dann ist hier die Fahrt zu Ende!“, wollte ich gerade wie ein Oberlehrer losposaunen, als er seine Bommelmütze absetzte und aus der Krempe ein ordentliches Bündel grüner Scheine hervorzauberte.

„Hab ich doch jesacht, klärn wa to huus!“

So eine Scheiße, wie peinlich ist das denn wieder. Aber P. bot alle Stereotype auf, die ihn als mittellosen Schnorrer auszeichneten.

Am Ziel zeigte das Taxameter € 40,60 und er sagte: „Hier, mach ma 40!“

Ich nahm einen Hunderter aus dem mir wie ein Fächer aufgehaltenen Bündel und gab 60,00 zurück. Das war das erste Mal, das ich einem Fahrgast ohne zu Murren „Trinkgeld“ gegeben habe!

Und wegen der Lücken in der Berichterstattung. Oben und unten je 3-4 Zahnstümpfe waren ihm noch geblieben.

Dreht Euch nicht um, denn der Plumpssack geht um!

Neue Anhaltesignale (rotes Blinklicht & Signalton YELP) bei den Polizeifunkstreifenwagen in der Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch

Das Martinshorn der Polizei mit Blaulicht kennt jeder. Die Verkehrsteilnehmer in der Region werden sich jedoch ab November auch auf zwei „neue“ Anhaltesignale der Polizei-(funkstreifenwagen) einstellen müssen, denn eine neue Bundesverordnung erlaubt den Ländern die Einführung u.a. eines zusätzlichen Signal-Tons. Die Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch hat bereits das erste Dutzend ihrer Streifenwagen umgerüstet. Bis alle Funkstreifenwagen in der Inspektion umgerüstet sind, wird es noch einige Zeit dauern, da ältere Modelle nicht mehr umgerüstet werden. Insofern muss man in den Landkreisen Cuxhaven und Wesermarsch neben der neuen Technik auch weiterhin mit den bisherigen Anhaltesignalen der Polizei rechnen.

Durch die Einführung der neuen Anhaltesignale soll sich für die Polizei, aber auch für die anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer eine Verbesserung der Situation rund um die Verkehrskontrollen ergeben. Durch die Umrüstung bzw. Programmierung gibt es zukünftig drei Wege, die Verkehrsteilnehmer anzuhalten. Zunächst erscheint das „STOP Polizei“, dann erfolgt das rote Blinklicht (Anhaltesignal) und weiter folgt als Anhaltehorn das YELP.

Das neue Anhaltesignal „YELP!“ – Hinweise und Informationen

Anhalten mit „Yelp“ – Hinweise für den Verkehrsteilnehmer Die Polizei in Niedersachsen bekommt seit Anfang Oktober 2013 einen zusätzlichen Signalton nach amerikanischem Vorbild in ihren Streifenwagen. Statt „Tatütata“ soll „Yelp“ künftig die Verkehrsteilnehmer zum Anhalten auffordern. Vielen dürfte dieser Heulton bereits aus amerikanischen Filmen bekannt sein. Möglich macht den Einsatz des „Yelp“-Tons eine Änderung der StVZO.

Polizeidirektor Holger Kliem, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch, zur Umrüstung der Polizeifunkstreifenwagen in den beiden Landkreisen Cuxhaven und Wesermarsch: „Das neue Verfahren bietet zwei große Vorteile. Es ist eindeutiger und schafft mehr Sicherheit. Künftig werden alle Verkehrsteilnehmer erheblich einfacher erkennen können, ob sie gemeint sind. Mit Blaulicht und Martinshorn wird signalisiert, dass der Einsatzwagen passieren will. Rotlicht und „Yelp“ sind die Aufforderung zum Anhalten.“

Ein weiterer Grund für die Umstellung ist der Vorteil, dass die Beamten die Verkehrsteilnehmer, die sie anhalten wollen, nicht mehr überholen müssen. Sich von hinten einem Auto zu nähern, ist für die Kolleginnen und Kollegen im Einsatz wesentlich sicherer.

Künftig gibt es drei, aufeinander aufbauende, Stufen zum Anhalten durch die Polizei:

1. Die rote Leuchtschrift „Stop Polizei“
2. Das rote Blinklicht (Anhaltesignal)
3. Das neue Anhaltehorn („Yelp“)
Wie läuft also künftig das Anhalten in der Praxis ab?

In der ersten Stufe fährt der Streifenwagen hinter dem Auto her, das er anhalten will. Auf der digitalen Anzeigetafel zwischen den Blaulichtern erscheint dann in roter Leuchtschrift und spiegelverkehrt „Stop Polizei“. Erfolgt darauf keine Reaktion, stellen die Beamten in der zweiten Stufe zusätzlich ein blinkendes Rotlicht ein. Hält der Verkehrsteilnehmer daraufhin immer noch nicht an, kommt der schrille Signalton „Yelp“ zum Einsatz. Wie verhalte ich mich als Fahrzeugführer richtig, wenn ich angehalten werde?

Wenn ich das Anhaltesignal im Rückspiegel sehe und/oder das Yelp höre, fahre ich an den rechten Fahrbahnrand und halte. Das bedeutet nicht, abrupt abzubremsen! Richtig ist es, unter Rücksicht auf den fließenden Verkehr, stetig langsamer zu werden und an einer geeigneten Stelle anzuhalten. Dann möglichst den Motor abstellen, das Fenster öffnen und bei Dunkelheit das Licht im Innenraum anstellen. Dann die Hände auf das Lenkrad legen und auf die Beamten warten. Bitte erst nach Aufforderung im Handschuhfach oder der Handtasche kramen, das erleichtert den Kontrollablauf.

Quelle: Pressestelle der Polizeiinspektion Cuxhaven/Wesermarsch

Hier ein Video:
Anhaltesignal Yelp