Neuanfang

Moin lieber Blogleser!

Mein Bleistift ist gespitzt. Sorry, das ich dich so stiefmütterlich behandelt habe, aber die Schreiblust war extrem verflogen.

Warum geht es nun doch weiter?

Meinen Blog habe ich immer gern als Ventil für meinen Frust benutzt. Und da sich vieles wiederholte, währen die Stories auch immer ähnlich gewesen. Nun hat sich aber einiges angestaut. Nicht nur reichlich Blödsinn meiner Fahrgäste, auch platzt mir der Kragen gerade wegen der Umstände in diesem Jahr.

Krieg. Menschen. Energie. Kosten. Pandemie. Umwelt. Weltpolitik. Rohstoffe.

Zu diesen Themen möchte ich euch meine Meinung sagen. Vielleicht entstehen dann auch hier wieder einmal ein paar tolle Gespräche.

Bis die Tage, dein HerrTaxifahrer

 

Gefolgt von Jemandem, dem Barack Obama folgt!

Moin!

Du hast Heute sicher schon die Nordseezeitung gelesen!? Oder? Wenn nicht, dann wird es Zeit, denn dort werden einige tolle Blogs aus meiner Region vorgestellt. HerrTaxifahrer ist auch dabei und die Kritiken verheimlichen Nichts!

Wer ein Faible für „Schräges“ hätte, so wie auch ich selbst, sei bei mir gut aufgehoben. Den Stein ins Rollen brachte der Chefreporter der Nordseezeitung „Digital“ Christian Lindner bei Twitter.

Am Sonntag Morgen, so gegen Dreiviertel Eins ploppt der Name zum ersten Mal auf. Der Herr Folge mir bei Twitter, so die Schlagzeile auf meinem Handy.

Erst einmal ruhig bleiben ist die Devise! Da stalkt mich einer. Soso. Ohah. Dann stalken wir mal zurück! Lindner, Lindner…., ist ja wohl hoffentlich nicht dieser Heini von der Ferdammt Doofen Partei!?

Puh, der hat einen blauen Haken. Mein Erster Follower mit blauem Haken. Lindner. Ich schaue in das Profil. Nein, das ist nicht der unrasierte aus dem Bundestag. Puuuuh!

Booooom! Da steht, das der beste Präsident der USA IHM folgt!

10 vor Eins folge ich zurück. Stolz wie Oscar!

Einer der so einen Follower hat. Was hat der wohl am Stecken, das Obama den liest?

9 vor Eins! Achtung! Eine PN!

Ich dreh durch. Der präsidential Gefolgte spricht mich an! Ich bin von den Socken!

Er schreibt: „Moin HerrTaxifahrer!“

Uff, der kennt meinen Namen! Wir schnacken kurz übers Wetter, er lobt meinen Blog.

„Sie sollten weitermachen, Ihr Blog ist wirklich gut. Und Sie können schreiben. Ihr Sound gefällt mir gut.“

Das motiviert! Er hat nachgerechnet, wie oft ich schreibe und mokiert, das es in diesem Jahr nur 3 popelige Artikel gab! Ich versprach Besserung, aber, aber. Zumindest habe ich dieses hier schon einmal fertig und überlege, was ich demnächst raushauen kann. Einige Stories müssen erst noch verjähren, so kriminell ist der Inhalt.

Also nicht verzagen. In meinem Notizblock stehen noch viele üble Dinge über Fahrgäste, von denen ihr bald wieder etwas lesen werdet!

 

Bis dahin, Euer HerrTaxifahrer

 

Hier so ein Tweet wo ich mit drin stehe, zum Beispiel:

 

Harry nun wieder!

Ab und an versuchen Medienvertreter oder Werbefachleute mit mir ins Geschäft zu kommen. Prinzipiell bin ich für allerhand Schandtaten zu haben, jedoch würde ich toll finden, wenn sie in einer Sprache schreiben würden, die ich verstehe. Des Weiteren erwarte ich, wenn man mir schon zuprostet, das der betreffenden Email eine Flasche guten Weines beigelegt wird!

“ So wird das Nichts, Harry!“

 

P.S. Ich schalte keine Werbung auf meinem Blog. Des Weiteren gebe ich keine Interviews für Irgendwen und schreibe auch keine Artikel für die #haltdiefressebild !


Rüffel

Moin Leute!

Ich habe gestern bei FB einen Anschiss bekommen, weil ich schon lange Nichts mehr von mir hören lassen habe.

Und diesen Schuh ziehe ich mir auch an. Mangelndes Interesse und Faulheit stecken dahinter. Allerdings auch andere Projekte, welche mir am Herzen liegen.

Ich habe unglaublich viel Material gesammelt -allerdings als Sprachnotiz- welches ich euch gern in schriftlicher Form aufbereiten werde.

Also, immer schön geschmeidig bleiben,

ich lebe noch, euer HerrTaxifahrer

 

HEILIGABEND IM CUXLAND

Liebe Leser, Liebe Kollegen, Liebe Fahrgäste!

Vielleicht benötigt ihr an diesem Abend ein Taxi!? Falls ihr warten müsst, habe ich dieses Gedicht* für euch zum Zeitvertreib geschrieben:

********

Es rauscht der Wind in Neuenwalde
durch die kühle, graue Flur
und ein jeder hofft – schon balde,
find er des Taxifahrers Spur.

Ach, wann wird er endlich kommen,
wo bleibt denn dieser Taxler nur?
Die Menschen blicken teils benommen
von Straß‘ zu Straß‘, von Spur zu Spur.

In den Blicken heißes Sehnen,
Fragen, wird er uns mitnehmen?
Und mancher tut schon mal erwähn‘:
“Ich hab schon mal ein Taxi geseh´n”.

Langsam neigt der Tag sich nieder,
die Heil’ge Nacht, sie steigt herauf,
als ein leises Klackern, immer wieder;
zeugt von des Diesels frommem Lauf.

Da, aus dunstigem Gefilde
erscheint wie eine Nebelmacht,
ein elf´beinfarbiges Gebilde;
auf dem Dach die Fackel lacht.

Kundenblicke werden helle
die Gesichter sind verzückt,
als der Fahrer an der Schwelle,
tritt in ihren Sehnsuchtsblick.

Du guter alter Taximann,
Du Freund der Menschen nah und fern,
fahr uns schnell nach Hause hin,
wir alle haben Dich so gern.

********

Ich wünsche euch besinnliche Festtage und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

*Frei von HerrTaxifahrer,

nach einem unbekannten Verfasser

Youtube-Star wider Willen!

Vor vier Jahren gab es bei Facebook zum ersten Mal den Aufruf, Taxifahrern in Not zu helfen. Zu erkennen sei ein Taxi in Not an einer Reihe roter LED`s am Taxilicht, welche blinken würden.

46390 Aufrufe! Na denn…

Das hat mich dazu angeregt, auch eine weitere Variante bekannt zu machen. Allerdings nicht bei Facebook, sondern nur meinen treuen Blog-Lesern. In meiner Firma gibt es nämlich noch analoge Taxischilder; und die blinken als Ganzes auf, wenn der entsprechende Knopf durch den Fahrer ausgelöst wird.

Dazu hatte ich dann ein 5-sekündiges Video aufgenommen, welches eben das Blinken zeigt und zwecks Veröffentlichung auf meinen YouTube-Kanal hochgeladen.

Und von da an dümpelte das Video ganz unscheinbar im Netz, bis ein Mitarbeiter einer großen Internetplattform auch gern über diese „Taxis in Not“ berichten wollte und das Video verlinkte, bzw. ohne zu fragen in seine Seite einband.
Ich war ziemlich überrascht, das so ein banales Video von mit zu etwas Popularität kommt!

Und hier noch die wichtigsten Dramen, die aufregenden Stories, welche ich persönlich erlebte, rund um das Taxilicht, das blinkende. Wenn es nicht so ernst wäre, wärs lustig. Von unten nach oben durchklicken!:

 

https://herrtaxifahrer.de/2017/01/04/stoehn-2/

https://herrtaxifahrer.de/2017/01/03/leitstelle/

https://herrtaxifahrer.de/2017/03/07/alarm-fuer-cobra-nerv/

https://herrtaxifahrer.de/2017/05/04/deschawue/

https://herrtaxifahrer.de/2017/07/05/polizeikontrolle/

https://herrtaxifahrer.de/2017/07/27/hahahaha/

https://herrtaxifahrer.de/2017/08/09/jubilaeum/

An die Luft gesetzt!

Mein Auftrag, einen Fahrgast in Stubben am Bahnhof abzuholen, gestaltete sich nicht so, wie geplant. Mitfahrer in seinem Zug hatten die Notbremse betätigt und so die Abfahrt verzögert.

Also schob ich eine Fahrt dazwischen und versprach meinem Fahrgast, ihn in Lunestedt abzuholen, dort wo der Zug gerade herumstand.

Dort angekommen kam er zögernd auf mich zu, mir schwante Unheil, wie genau, konnte ich noch nicht fühlen.

„Hey, HerrTaxifahrer, können die Beiden mitfahren!?“, rief er mir zu, dann schritt er zügig ans Beifahrerfenster und eröffnete mir flüsternd, das die beiden Herren in seinem Schlepptau etwas sehr besoffen seien, ziemlich verpeilt und das der, der gerade an den Fahrradständer hustete, derjenige sei, welcher die Notbremse zog.

„Suuuuper!“, dachte ich mir. so oder so gäbe das eine Story für den Blog und da schon lange keine dollen Typen mehr im Taxi saßen, trat ich mit den Beiden in die Preisverhandlungen für den Transport in ihr Dorf in etwa 60 Kilometern Entfernung ein.

„20!“
„120!“
„40!“
„120!“
„50!“
„Der nächste Zug geht in 4 Stunden, es herrscht Frost. Und schlußendlich muß ich leer zurück fahren. 120!“

Sie hatten keinen Bock mehr auf meine Aufrufe und nahmen erst mal Platz im Fond. Der „Bremser“ Rechts, sein etwas moderaterer Kumpel hinter mir.

„Also sind wir uns einig über 120!? Dann halte ich gleich vorn bei der Kasse. Es gäbe doch nichts peinlicheres, als wenn ihr pleite wärd!“
Von Hinten grummelte es irgendwie „Ausbeuter, Volksbank und Ja,Ja“.

„Was kostet eigentlich die Notbremse?“, warf ich etwas vorwitzig ein, bekam aber nur beschieden, das die Security der Regionalbahn wohl ein Einsehen gehabt hätte und keine Personalien aufgenommen worden waren. Da hatte der „Bremser“, so denke ich, richtig Massel gehabt, das er sie genau beim Halt im Bahnhof aktiviert hatte und der Zug wohl keine teuren Bremsungen einleiten mußte und natürlich Niemand verletzt worden war. Nur eine etwas längere Standzeit kam dabei heraus. Ich finde, da hat die Zugmannschaft richtig gehandelt! (Oder, HerrS-Bahnfahrer?)

Der Bremser holte Geld und händigte es mir ohne weitere Bettelei aus. Nun hies es nur noch meinen ursprünglichen Fahrgast (der übrigens sehr cool ist, aber immer erst „Rein“ muß, um Fahrgeld von Mutti zu holen) zu Hause in Beverstedt abzuliefern.

Gesagt, gefahren!

Von Beverstedt aus führte uns das Navi auf der kürzesten Strecke durch das Teufelsmoor bis in den Osten Bremens. Der „Bremser“ hatte offensichtlich ein Problem und sein Kumpel war am Arsch, weil er ihn immer aus der Scheiße holen mußte. Die Notbremse war wegen eines Streits mit irgendwelchen Frauen gezogen worden.

Tenor vom „Bremser“: „Hätte ich die Notbremse nicht gezogen, hätte ich die Alte kalt gemacht!“

Na gut, das kann man gelten lassen! Die Fahrt übers Land dauerte gut 70 Minuten. Nebel, enge und unbekannte Wege ließen uns nur langsam vorankommen. Der „Bremser“ versuchte sich unermüdlich als Opfer seiner selbst darzustellen. Dabei war es einer, der den Streit sucht. Immer gespannt, wie eine Mausefalle (so eine mit Bügel und Feder, keine wo die Mäuse nur so rein laufen und nicht zurück können). Und wenn es dann wieder einmal gekracht hatte, fand er einen passablen Grund, warum gerade er zuschlagen mußte, denn schließlich sei er von Haus aus lammfromm.

Während seiner Ausführungen tapste er mir ständig, mit variierendem Druck von Hinten auf meine rechte Schulter.
*taps taps taps taps taps taps taps*
Bei mir dachte ich, ihn lieber gewähren zu lassen, den ich wollte die Lunte nicht anzünden, die an ihm hing. Endlich, nach halber Strecke etwa, war es sein Kumpel, der ihm Auftrug doch nicht immer den Taxifahrer zu schlagen. Mittlerweile war es mir egal geworden, denn ich hatte gar kein Gefühl mehr. Vom Hals abwärts bis zum Ellenbogen spürte ich nichts außer Taubheit. Vielleicht auch ein wenig Schwellung. Doch ich wollte nicht 20 Kilometer vorm Ziel einen Ausbruch seiner Wut zu riskieren.

Die Themen wurden nun immer persönlicher. Wo sein Kumpel und ich zu Beginn der Tour noch das eine oder Andere verständnisvolle raunen hören liessen, er liess extra Pausen, damit wir ihm unsere Bestätigung geben konnten, dort fand jetzt nur noch ein Monolog statt, über seine vielen Frauen, die er rausgeschmissen hätte, die vielen Nebenbuhler, die ihn um Schläge gebeten hätten.

Und immer wieder *taps taps taps*.

Ich rutschte soweit es ging nach links zur Tür und in den Sitz. Das half nur für Momente, denn er beugte sich vor und buhlte um meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Hatte er etwa Angst, das ich einschlafe und ihm nicht mehr folgte? *taps taps taps* Was dachte er, wie würden wir von Fleck kommen? Natürlich blieb ich wach. Ich mußte doch jeden Moment bereit sein, wegzulaufen. Denn ich bin kein guter Schläger, aber laufen ginge noch!

Dann passierte alles ganz schnell.Wir waren am Ziel und verabschiedeten uns. Sie dankten mir für die ruhige und sichere Fahrweise, sowie für den fairen Preis. Ich hätte doch genau das erhalten, was es Wert sei und solle mich niemals im Preis drücken lassen. Ein letztes Mal tapste er meine Schulter oder das, was davon übrig geblieben war.