Alles hat ein Ende nur die Nachtschicht hat 2 (2)

Ich hatte soeben meine Suchanfrage gestartet, da hieß es geduldig bleiben. Hatte ja schon neulich geäußert, das die Bandbreite hier auf dem Land auch mit Katzen,Kühen und insbesondere tausender Hühner und Schweine geteilt werden muß.

Es tauchten ein paar Links auf. Welche sind seriös? Werbung ignorieren! Habe mich dann für Deutsche Herzstiftung entschieden. Habe alles durchgelesen und nichts kapiert. Ich entschied mich wenigstens, jetzt Feierabend zu machen und fuhr zurück in die Zentrale.

Ich hab mich ins Eck gesetzt und versucht, per Autosuggestion eine Verbesserung meiner Schmerzen zu erreichen. Hat nicht geklappt. Die ersten Kollegen der Tagschicht trafen ein und ich sagte wie es mir geht. Endlich bekam ich Feedback und konnte mich für den Notruf erweichen lassen. $KollegeKuschelbär wählt die 112, ich warte. Meine Gedanken Kreisen. „Wie peinlich ist das alles.| Was ist, wenn die Schmerzen weg sind, bevor der Rettungswagen da ist.|Wie peinlich.|“

Ich verlasse mich darauf, das Hilfe kommt. Ich schaue nicht auf die Uhr, ich denke nichts.

Endlich ändert sich etwas, Jemand fragt nach mir. Ein Mann mit Bauarbeitermontur und orangenem Rucksack setzt sich neben mich hin. Ich bin sicher, das ist ein Rettungssanitäter. Bauarbeiter sind Samstagmorgens um 1/2 6 nicht unterwegs.

Es wird abgeklärt, ob ich freiwillig mit in den Rettungswagen komme oder gezwungen werden muss. Ich gehe ohne Widerworte mit, krabbele in das bunte Gefährt und bekomme erläutert, wie man sich am Besten auf die Bahre Trage legt, um in Kurven oder bei Dips/Bumps nicht rauszufliegen. Ein anderer Sanitäter bringt meinen Rucksack und die Taxiweste mit. „Wiiiiichtig!“, denn Geld und Phone sind da drin.

Der Notarzt erscheint und wir gleichen unseren Informationsstand aus. Er fällt eine Entscheidung. Im Tonfall Captain Kirks nach einer gelungenen Mission, sagte er dem Fahrer des RTW: “ Zum KBR, normale Reisegeschwindigkeit!“

Captain Kirk Der Doktor fragte mich die ganze Fahrt über aus und trug meine Antworten in seinen „Blog“ ein. Zwischendurch hat er mir ein ziemlich ätzendes Spray in den Hals und unter die Zunge verabreicht. Ich habe aber nicht gemeckert,denn nur was schlecht schmeckt, hilft auch.

Ma-aaaaan, wenn ich so durch die Löcher steuern würde, hätte ich richtig Probleme mit den Fahrgästinnenen. Die hopsen gar nicht so gern. Aber egal, ich habe ein anderes Problem. Eigentlich ist gleich Frühstückszeit zu Hause und meine Frau wartet auf die Brötchenlieferung. Natürlich muß ich absagen, aber in diesem verdammten Faradayschen Käfig habe ich keinen einzigen Balken. Sah sicher ziemlich blöd aus, als der Doktor mir den Elektrokrempel überall anbappte und ich fuchtele mit dem Iphone herum, auf der Suche nach Signalen. Ich hab dann erst mal bis Bremerhaven gewartet, da war der Empfang OK und ich konnte mich bei meiner Angetrauten melden.

Als wir in die Katakomben des KBR einliefen, schaute ich schnell noch mal auf mein GPS-Gerät. Perfekt, die Schicht wurde komplett aufgezeichnet.

Im Fernsehen kommen ja immer gleich ein paar hektische Menschen aus der Notaufnahme angelaufen und geben Empfehlungen zu Therapie, Elektroschocks oder Spritzen. Niemand war zu sehen. Senden die Heute nicht?

„Mein Fahrer“ fragte, ob noch etwas frei wäre. Ich durfte dann in die „4“.

Der jungen Ärztin in der „4“ noch mal die Empfindungen erzählt. Sie hängt mir erneut Tentakeln einer NSA-Maschine an und saugt aus meinem Körper an Daten, was nicht genug gesichert ist. Ich werde zum Röntgen gerollt (In meinem Bett natürlich). Dort muss ich mich dann stehend den Todesstrahlen ergeben. Wieder zurück in der „4“ erfahre ich das erstmal nichts Auffälliges entdeckt wurde. „Ich hoffe, das sie das Unauffällige noch finden.“

Mein Sichtbereich erstreckte sich auf der Reise durch das Gebäude zu meiner Schlafstätte nur auf die Betrachtung der unterschiedlichen Oberflächenstrukturen der abgehängten Decken, sowie deren Brand – und Rauchmelder. Ich verlor die Orientierung. Mit geschlossenen Augen schob, zog und schubste man mich durch die Gänge.

Dann das Highlight des Tages, ja, des Jahres. Ich wurde zu dem berühmten und berüchtigten AUFZUG NUMMER 1 buchsiert. Der Aufzug ist der Schocker schlechthin!

Der Aufzug Nummer 1 hat etwas besonderes. Er hat eine Alarmklingel. Sie ist von Außen einzuschalten. Und das nur von autorisiertem Personal, für den Fall, das ein Patient mit Bett die Ebenen wechseln möchte/muss.

Wir hielten also vor dem Aufzug Nummer 1. Mein Schieber zückte einen Bartschlüssel und drehte ihn geschickt nach Rechts in das separate Schloss neben den gewöhnlichen Anforderungsdrückern. Ein sanftes Läuten ward zu vernehmen.

Eigentlich hatte ich das anders in Erinnerung. Nachmittags gegen 15:30 holen wir oft Patienten aus der Tagesklinik Station 5a ab. Und beim Runterfahren möchte immer keiner in den Aufzug 1 einsteigen. Mein abzuholender Patient und ich taten es dennoch. Und es kam auf uns zu, wie es kommen musste. Irgendein Idiot hat den Fahrstuhl angefordert und ein infernalischer Lärm brach über uns herein. Der Aufzug beschleunigte auf ca. 100m pro Sekunde. Aus dem Lautsprecher kam die Aufforderung, den Lift unverzüglich an der nächstmöglichen Station zu verlassen, immer wieder untermauert von einer scheppernden Riesenklingelglocke.

Mein persönlicher Aufzug näherte sich langsam und nun war auch das gewohnte Getöse hörbar, es störte mich jedoch kein Bisschen! Er hielt auf meiner Etage, öffnete seinen Schlund, spieh ein paar fluchende Taxifahrer aus und schwuuupps, war ich oben auf Wolke 7. Nein, nicht Wolke 7, sondern Station 9(c).

Ich bezog Position zwischen einem frisch operierten Türken (3 Stents) und einem gewissen Herrn Lübeck. Während ich mit Levent, dem Türken, Brüderschaft trank beobachteten wir Herrn Lübeck dabei, wie er nach einer vermissten Socke Ausschau hielt. Er tat laut seinen Unmut kund, er würde sie schon so lange entbehren. Seine Füße hätten ihn von Ostpreußen bis nach Schleswig-Holstein getragen. Immer hätte er dabei aber Socken angehabt!

Das Frühstück sollte gleich serviert werden, aber ich winkte ab. Ich hatte zunächst keinen Appetit und keinen Plan wie es weiter geht und dämmerte vorsichtig ein.

Regelmäßig erschreckt wurde ich von Levent, dem Kraken. Er war so heftig verkabelt, wie einst Apollo 11 vor dem Start zu Mond. Seine Pumpe war zwar runderneuert, zickte aber noch etwas herum. Zu erkennen am Bimmeln des EKG (Kammerflimmern oder so), Levents Schweiß auf der Stirn und simultanem Stöhnen.

Auch Meister Lübeck blieb nicht unbemerkt.

To be continued………Zarte Gemüter bitte ich, Teil (3) dieses Epos nicht zu lesen. Bitte, echt, tut euch das nicht an, wenn ihr nicht wirklich gut drauf seid. Das auch auf keinen Fall vor dem Frühstück, Mittag,usw.

Alles hat ein Ende nur die Nachtschicht hat 2 (1)

Heute haben wir es mit einer freitäglichen Dunkeldiensteinheit zu tun. Pflichtgemäß sattelte ich meine Pferdchen um 20:00.

Zuerst hieß es, einen Fahrgast vom Bahnhof Stubben nach Bokel zu kutschieren. Bahrfahrt, Endpreis 5,10. Ich gab dem Fahrgast 10 Cent Trinkgeld, worauf Der dann gelobte, es mir nächstens mit einem Euro heimzuzahlen.

Der nächste Ausflug für mich von Lübberstedt nach Hagen in Funktion eines Sammeltaxis. Kostete die Fahrgästin € 3,00 statt der angezeigten 24,20. Die Differenz wird subventioniert. Trinkgeld gibt es beim AST (Anruf-Sammel-Taxi) eher selten. Es sind aber einige Stammmitfahrer dabei, die bei jeder Tour 1 EURO spenden.

Gerade frei geht es hinüber zum Griechen. Es ist noch Früh aber der Ouzo scheint mal wieder von bester Abstammung gewesen zu sein. Sie lassen Ihren A6 stehen und fühlen sich bei mir gut aufgehoben. In Hoope angekommen sage ich 19 und er antwortet 25. Ich rufe “ Danke!“, er zurück „Dafür Nicht!“

Ich drücke gerade wieder „Frei“ auf meinem PDA. „Düdd,Düdd,Düdd!“, meldet es sich sogleich mit einem neuen Auftrag. Bahnhof Lunestedt nach Hollen. Auch AST. Pünktlich erreichten wieder den Lunebogen, erblickten links die Dreieinigkeit, brausten An Den Bauern vorbei Am Felde und erfuhren kurz  hinter der Martensreihe Sühne. „Danke das es das Sammeltaxi gibt“ erfahre ich von Frau Fahrgästin und erwidere “ Danke führ`s mitfahren!“

Jetzt auf nach Wittstedt, wieder als AST. Es geht über 2 Linien nach Rechtebe. 4 Teenager bitten mich, ein Auge auf sie zu werfen, damit sie keinen Quatsch machen. Ich ließ mir die Tasche mit Saufalien aushändigen und sicherte sie im Kofferraum vor verschütten. Am Deich angekommen möchte ich von Jedem 4€. HerrFahrgastVornRechts bezahlt alles mit nem Zwanziger und als ich ihm dann auch noch den Beutel Sprit aushändige gluckst er vor Freude „Stibimmmmmmt so!“ Ich befürchtete schon die Gesellschaft später wieder abholen zu sollen, aber auf Nachfrage klärten sie mich auf, sie würden hier übernachten.

Es wird langsam Zeit für die Disco. Heute hat hier bei uns nur die Kasba geöffnet. Da meldet sich mein FunkfahrauftragvermittlungsundGPSDatenübersendedingens mit Arbeit. Von Stotel zur Kasba war dann auch gewünscht. „Mach 25!“, waren seine letzten Worte, bevor sich HerrDiscofahrgast ins Getümmel stürzte.

Nun wieder gen Norden. Haltestelle Carsten-Börger-Straße. HerrStammASTFahrgast fährt mit mir nach Eidewarden. Er ist immer fröhlich, obwohl er viel und lange arbeitet. Er muntert mich dadurch immer auf. Kann ich gerade gebrauchen. Es ist 00:24 und noch nicht mal die Hälfte meines Solls erfüllt.

Jeweils von Bexhövede und Lunestedt flog ich noch einmal zur Kasba. Draußen davor auf dem Parkplatz teilt sich das Publikum immer in 2 Gruppen. Zu der ersten Gruppe (ca. 55%) gehören die Reingeher. Die restlichen 45% bilden die Draußenbleiber. Wer Draußen bleibt, entscheidet Jeder selbst, nicht etwa die Türsteher. Die Türsteher hätten gern alle Drinnen. Die Draußenbleiber setzten sich aus der Gruppe der Schnorrer, der unter 12-Jährigen und Non-Konformisten zusammen. Die Schnorrer kommen grundsätzlich zu Fuß und betteln bei den Reingehern um den mitgebrachten Alkohol. Die U12er möchten gern schon mal schauen, was sie alles dürfen, wenn sie mal Groß sind. Sie versuchen gar nicht reinzugehen. Die NK`s finden den Laden, Musik und Leute Scheiße. Sie sitzen immer auf den Planken, welche die Parkplatzreihen trennen. Wenn sich irgendwo eine Klopperei ankündigt, heben sie von ihren Stangen ab, als seien sie eine Horde Krähen. Sie schwirren so lange umher, bis sich endlich ein Paar „Opfer“ auf dem Boden ringend wieder findet. Ihren Alkohol beziehen sie aus einem eigens dafür angelegten Versteck in einem Holzschober hinter dem Musikpalast.

Es geht auf 3 Uhr zu und ich hab schon einige Fahrgäste zurück nach Lunestedt und Loxstedt gefahren. Um 3:29 soll ich nach Bremerhaven. Haltestelle Wulsdorf-Mitte. Sammeltaxi nach Stotel.

Schlag 4:00 stehe ich wieder an der Kasba und schnacke ein wenig mit Kollege $RetterDerWelt . In meiner Brust klemmt irgendwas. Komisches Gefühl.

Ich fahre Leute nach Nesse. Was zum Teufel ärgert mich mein Brustkorb jetzt.

Wieder an der Kasba. Ich entscheide mich, den Druck auf meine Lunge oder so, nicht zu spüren. Ich kann das aushalten im Moment. Ich lade um 5:30 Fahrgäste in Beverstedt aus.

Ich halte an einem Platz, wo man mich nicht sehen kann. Ich massiere, klopfe, hüpfe, springe, laufe. Da stimmt was nicht!

Ich google: „herzinfarkt?“

 

To be continued……..muß jetzt aufhören zu schreiben, ist gleich Visite…..

Kelle

Hatte an der Kasba ein paar Teenies eingeladen und die Route sollte über Hohewurth-Citylimit weiter nach Downtown-Loxstedt führen. Wir bretzelten also die B71 Richtung Norden entlang. Es war ziemlich nebelig und das Gaspedal wurde nur sanft massiert. Ich bremste gerade schon mal an, die Abfahrt Hohewurth könnte jeden Augenblick in Sichtweite (unter 50m ) erscheinen.

Da ist sie auch schon, ich setze gerade noch den Blinker, da sehe ich hinter der Abfahrt, vermutlich in Höhe der dortigen Bushaltestelle, die bewegten Umrisse einer gelben Schutzweste mit Reflektionsstreifen drauf. Echt schlecht zu erkennen war dann auch noch eine klitzekleine rote Funzel, welche sich durch panische Richtungswechsel in den Vordergrund zu drängen bemüht war. Offensichtlich war eine Streife der Polizei dabei, mitten in der schönsten Waschküche etwas zu Angeln.

Ich zögerte nach rechts zu steuern, bog dann aber im letzten Moment ab, dachte noch, das die mich nicht meinen können, lag die Anhaltestelle doch gar nicht auf meiner geplanten Strecke.

Kurz vor dem Ortsschild Loxstedt erscheint im Rückspiegel die übliche Blaulichtorgel, welche Ordnungshüter bei dringlichen Fällen einschalten, um schneller fortzukommen. Kurz danach waren sie schon neben und schräg vor mir um sich dann mit zusätzlich aktivierten Martinshorn und winken zu erreichen, das ich anhalte.

So standen wir dann nebeneinander herum und betätigten die uns zugewandten Fensterheber, um ggf. gewünschte Kommunikation zu erleichtern.

Sie gucken.

Ich gucke.

Meine Fahrgäste gucken.

Die Polizisten gucken sich an.

“ Fahren sie weiter, HerrTaxifahrer. Wir dachten, es wolle sich Jemand der Kontrolle entziehen und aus der Entfernung konnten wir das Taxischild nicht sehen. Und ausserdem sollten sie das nächste Mal auf unser Haltezeichen reagieren!“

Nee, is klar, die sehen mich nicht, aber ich muss das können. Ich wollte keinen Stress mit der Behörde und hab mich höflich entschuldigt. Konnte mir aber nicht verkneifen darauf hinzuweisen, das die manuell gesteuerte Anhaltesignalgebevorrichtung unbedingt eine größere Lampe oder Batterie bräuchte.

 

Freakshow!?

Beim Lesen meiner bisherigen Erlebnisse entsteht bestimmt manchmal der Eindruck, wer zu mir in den Wagen steigt ist entweder des Lebens nicht mehr fähig, selbstmordgefährdet, betrunken oder sonstwie abartig veranlagt und meine Arbeit wäre ein immer wiederkehrendes Märtyrium. Beides trifft natürlich nicht zu.

Menschen von A nach B bringen ist ein ganz simpler Vorgang und läuft in der Regel ohne besondere Vorkommnisse ab.

Aber was wären Erzählungen über die 98% Durchschnitts-Taxikunden. Eine tägliche Wiederholung der Wetterprognose wäre dann hier zu durchforsten.

Deshalb gibt es hier fast nur Verlautbarungen über die „Ausnahmeathleten“.

P.S. Dieser Text wurde mit dem Blablameter geprüft und für gut befunden! Der Bullshit-Index liegt bei diesem Beitrag bei 0,11.

Dunkelheit

Hier auf dem Land ist UMTS nicht so besonders verbreitet. Ich habe gerade wenig zu tun und habe mir ein lauschiges Plätzchen mit gutem Empfang gesucht und es gefunden!
Zwischen Nesse und Loxstedt führt ein Feldweg zum Tennisverein Blau-Weiss.
Hier blinzelte mich soeben das G3 auf meinem IPhone an  und ich hab euch einen kleinen Film gedreht und gleich hochgeladen. Kann sein das ihr auf dem Handy keinen Ton hört, war bei mir so. Aber am PC oder MacBook funktioniert es.

Die Grillen zirpen und der Mond zieht ruhig seine Bahn.

Ich stehe rum und filme das Ganze.

Ich speichere den Film.

Ich schaue mir meine erste Produktion an.

Ich sehe etwas. Ich höre etwas.

Bin ich im Film oder in der Realität ?

Ich habe gerade Zirpende Grillen gefilmt!

Sie sind verdammt laut.

Ich vergleiche den aufgezeichneten Sound mit dem, der jetzt gerade auf mich einzirpt.

Es ist beruhigend, wie gleichmäßig die Grillen zirpen.

Die Luft schwingt in einer sich immer wiederholenden Monotonie.

Es ist langweilig.

Es ist aufregend.

Wie machen die das, das alle, ob Groß oder Klein die selben Töne treffen.

Ich kann sie nicht fragen.

Der Mond ist immer noch da.

Es ist ansonsten Dunkel und ich muß jetzt weiter…….

A(r)schwarden

Es war der letzte Auftrag an diesem Samstag Morgen.

„Fahr mal Richtung Aschwarden, Dorfmitte!“, krächzt das Funkenmariechen.

Die Bestellung ist für 5:30 h, aber ich war schon etwas früher dort. Auf der Dorfstraße herrschte das Chaos. Teilweise zugeparkt von angereisten Teilnehmern, dazwischen Taxen, die Fahrgäste aufnahmen und eine Menge „Winker“. Und dann noch ich.

Meine Gruppe war noch nicht auszumachen und parkte ich in einiger Entfernung zum Ausgang der Landjugendparty. Ich beobachtete das Geschehen, denn es ist immer wieder lustig, wie die Bauernjungs nach durchzechter Nacht noch Eins draufsetzen und der Veranstaltung mit einer zünftigen Prügelei das I-Tüpfelchen verleihen.

Mitten im schönsten Tumult sprangen 2 Junior-Agrarökonomen in meinen Bus.

„Fa uns wech,fa uns weeeeech! Wia müssn nich weit, da vorne links-rechts, geht ganz schnell. Die Kühe warten schon.“

Aschwarden gehört nicht zu meinem Fahrgebiet, ich darf eigentlich nur Fahrten ausführen, zu denen ich ausdrücklich in meiner Zentrale bestellt werde! Aber um dem Trubel und erst mal zu entgehen stimmte ich zu. Außerdem wäre es schier unmöglich gewesen (Erfahrung) den beiden die rechtliche Lage zu erläutern. Auf andere Taxen konnte ich auch nicht verweisen, keine in Sichtweite.

Ich warf den Riemen auf die Orgel und nahm Kurs auf „links-rechts“. Nachdem ich nun an den gewünschten Kreuzungen abgebogen war, stellte ich die ultimative Frage.

“ Und Hier wollt Ihr jetzt raus?, wo ist denn nun der Hof?“

“ Fa ma weiter, is nich wirklich weit. Da !.“

Er zeigt mit dem Finger aus dem Fenster, ich versuchte zu peilen, da war der Arm schon wieder unten. Weiter ging die Reise kilometerweit durch das Moor nördlich von Schwanewede. 2-3 Mal habe ich dann noch gefragt, ob wir bald da seien. Aber der zum Einzeller mutierte Passagier brachte allenfalls noch ein richtungsweisendes Kopfnicken zu Stande, während sein“Knecht“ schon seinen Rausch ausschlief.

Meine Zeit rannte, hatte ich doch noch andere Fahrgäste abzuholen. Ich versuchte einen kleinen Hinweis zu geben, das ich wieder zurück muss. Das war gar nicht gut.

“ Du Arsch, jez fa ma da rechts aufn Hof!“, bölkte mich der Bauer an.

Wie befohlen hielt ich an und nannte den Fahrpreis wie angezeigt. Er löhnte und die beiden torkelten aus dem Wagen.

Ich setzte gerade zum Wenden an da schrie Einer zu mir herüber:

“ Halt an, wi sinn noch ga nich da, is nich mein Stall!“

Immer leiser verhallten die Rufe, bis sie hinter der nächsten Kurve verstummten.

 

 

 

Butler für einen Tag

Neulich berichtete ich ja schon einmal etwas über unbezahlte Zusatzdienstleistungen als Taxifahrer. Und vor Kurzem hatte es mich gutmütigen Deppen Kerl wieder volle Breitseite erwischt.

Folgendes hat sich südwestlich von Bremerhaven zugetragen:

Der Sammeltaxi-Auftrag beinhaltete eine Fahrt zur Haltestelle Carsten-Börger-Str. Abzuholen sei 1 Person in $dorf. Fahrgastaufnahme ausnahmsweise vor dessen Hauseingang. Er war gerade etwas schlecht zu Fuß.

Der stämmige alte Mann erkannte sein Transportmittel und quetschte sich mit meiner Hilfe ungestüm in meinen Passat. Irgendwie wollte sich sein Körper nicht in die Sitzmulde pressen lassen, bis ich den verkeilten Gehstock unter seinem Gesäß erspähte und heraus ziehen konnte.
HerrFahrgast: “ HerrTaxifahrer, wissen sie, das ist das erste Mal seit vielen Wochen, das ich mich außerhalb meiner Wohnung aufhalte!“
„Puuuuuh, ich hab`s auch so geschnallt“, sagte ich zu mir. Hatte sich mein hellelfenbeinfarbenes zweites Zuhause binnen Sekunden in einen nach einer Horde gemeuchelter Frettchen stinkenden Moloch verwandelt. An der nächsten Kreuzung bremste ich absichtlich etwas schärfer, um zugleich durch Öffnen meines Seitenfensters lebenserhaltende Maßnahmen zu ergreifen ohne das mein Kopilot brüskiert wurde!
Im weiteren Verlauf ergab sich ein interessanter Diskurs über Krankheitsbilder und Operationsverfahren am offen Herzen, sowie minimalinvasive Techniken bei Entfernung der Prostata.
Das Ziel war der Aldi-Markt Boomsiel. Freddy, so würde ich ihn von nun an nennen, wurde von mir aus seinem Sitz gelöst, so, wie man ein Saugnapf der Navihalterung von der Frontscheibe abpult.
Seinen mitgebrachten Hackenporsche lustlos hinter sich herschleifend betrat er den Konsumtempel. Sein Sammeltaxi für die Rückfahrt sei für 90 Minuten später bestellt, er übe noch das Einkaufen und brauche die Zeit um alle Regale ordentlich nach Schnäppchen zu durchforsten.
Jetzt sprang ich erst einmal aus dem Wagen, prustete verunreinigte Luft aus meiner Lunge und klopfe mit angehaltenem Atem restliche Giftstoffe aus meiner Bekleidung. Ich wusste noch ganz genau wie so eine Not-Dekontamination zu erfolgen hatte, war ich doch ein paar Tage bei der Bundeswehr gewesen und hatte die Qualifikationen AAP Stufe 5 als ABC-Soldat und Luftraumbeobachter erworben. Ich hatte niemals gedacht, das mir die Kenntnisse in Selbstschutz sogar beim Taxifahren von Nutzen sein konnten.

Hier sei nochmal ein Dank an Oberfeldwebel Ständer ausgesprochen, der mir seinerzeit während einer Dichtigkeitsprüfung meiner Schutzmaske den Rücken frei hielt, als ich mich übergeben musste. War doch an der Seitenschlaufe meiner „Gummivotze“ reichlich CS-Gas eingetreten.

Zurück in die Gegenwart. Gerade am nächsten Taxistützpunkt angekommen, war ich damit beschäftigt, ein paar mit etwas Kaffeepulver gefüllte Filtertüten, in den Türen meines Taxis zu verteilen (überdeckt jeden noch so bestialischen Gestank). Da bimmelt das Iphone. Es ist die Zentrale und sie hat eine Tour für mich.
„HerrtaxiFahrer, du hast doch gerade den Freddy gefahren?! Der steht draußen vorm Aldi und konnte nicht bezahlen. Er möchte zur Bank und schnell noch Geld abheben, vor Ladenschluss.“

Verdammt, hätte ich mich doch als Reservisten registrieren lassen. Die durften ihre komplette Schutzausrüstung mit nach Hause nehmen!

Mir blieb nur übrig, mit den mir aktuell verfügbaren Mitteln in den Miefkampf zu ziehen. Das bringe ich jetzt zu Ende. Am nächsten Kiosk kaufte ich erst Mal eine Packung Eukalyptus-Bonbons, man weiss ja nie.

Da stand er nun, der Freddy. Vollkommen platt und durchgeschwitzt. Sein Einkaufsroller war genauso in sich zusammen gefallen wie sein Besitzer. Das Duo bot einen jämmerlichen Anblick.

Der Herr Freddy hatte seine Pin-Nummer vergessen und  kein Bares dabei, um seine Beute auszulösen.

Nach einem Blick auf die Uhr war es an mir, Entscheidungen zu treffen. 20 Minuten bis zur Schliessung, da war es ohne Helikopter nicht mehr zu schaffen!

Mit Freddy im Schlepptau betrat ich den Laden. Ich erspähte den Einkaufswagen, noch gefüllt mit den mühsam gesammelten Waren. Am Griff der Bon mit Tesafilm befestigt. 53,60€ waren zu zahlen. “ Tut er’s oder tut er’s nicht!?“, schienen mich der Marktleiter und die Kassiererin zu taxieren. Ich schob den Wagen zur Kasse, zahlte. Freddy folgte mir mit zufriedenem Grinsen und ich war sicher, das ich das Soll an Guten Taten für das nächste Quartal übererfüllt hatte.

Ich leerte den Inhalt des Einkaufswagens in den Trolley und verstaute ihn mit 4 weiteren Plastiktüten  im Kofferraum. Anschließend noch heimlich die Backen mit ätherischen Ölen  gefüllte Süßigkeiten vollgestopft.

Der Plan war, das wir den Einkauf zu Hause abliefern, um danach zur Bank zu fahren und die benötigten Devisen besorgen.

Ich astete den Monatsvorrat in 2 Chargen die 3 Stockwerke hinauf.

Freddy kam nach gefühlten 2 Stunden auch an seiner Heimstatt an, öffnete die Tür und Schritt voran.

„Komm nicht so weit rein, hier stinkt`s ein bisschen! Du kannst die Sachen hier vor im Flur abstellen“

Tränen rannen an meinen Wangen herab, als ich diese Worte vernahm. Mit angehaltenem Atem sprintete ich an den Ablageort und sofort wieder zurück, denn wie einst bei den totgeweihten Arbeitern in Tschernobil und Fokuschima war der Schwellwert meines Dosimeters schon nach wenigen Sekunden erreicht.

Endlich wieder im Freien, verabredeten wir uns, in wenigen Minuten gen Geldautomat zu steuern. Ich tastete in meiner HerrTaxifahrerWeste nach dem Naschwerk zur Neutralisierung meiner Sinne. „Menno, nur noch 2 Stück drin, die reichen ja gerade für den halben Weg“. Für die Zukunft werde ich wohl eine Palette ordern müssen.

Freddy taucht im Treppenhaus auf und humpelt zu mir.

„Ich kann bald nicht mehr, schnell los jetzt!“, stöhnt er.

Hatte die Fenster schon ganz runter gedreht und überlegte, ob ich die Heckklappe auch noch dazu nehmen soll. Ich entschied mich aber lieber doch für den harten Weg. Der Kaffeeduft war schon lange nicht mehr zu vernehmen, hatten die kleinen süßen Pelztiere doch wieder die Überhand gewonnen.

An der Sparkasse angekommen reicht mir Freddy seine Bankkarte.

„Hier, ich kann nicht mehr laufen. Ziehe 400,00€, die Pin ist ****!“

„Wie geil ist das denn?!“

Meine letzte Bollchen* war gerade die Kehle hinunter geglitten als ich das Geldhaus betrat. Der Automat wurde von einem anderen Kunden besetzt, er hatte mich nicht kommen gehört. Ich wartete leise in respektvollem Abstand, als der Mensch sich umdreht und die Nase rümpft. Sofort erhöhe ich den Zwischenraum um ca. 4 Meter. Weiter ging nicht, dann wäre ich ja wieder Draußen. Die Maschine zahlt aus und der Geldholer läuft wie ein Betrunkener in einem Bogen auf mich zu, darauf hoffend, das ich den Ausgang freigebe und seinen Platz einnehme. Ich tat es. Stinkend trat ich an den Bildschirm.

„Sooooo, mal sehen, ob ich meine Kohle wiedersehe?“. Die Bankkarte hatte keinen Chip. Das zeugte nicht gerade von höchster Bonität aber sie sah noch sehr Neu aus. Ich hackte mich durch das Menue, tippte hier und drückte dort und wartete  nun gespannt auf das erlösende Rattern der Geldzähleinheit.

Da fiel mir ein, das sich in einer meiner vielen aufgenähten Taschen noch ein Schatz verbarg. „Wieso bin ich da nicht früher drauf gekommen?“. Ich ergriff das Plastikröhrchen und zog die Schutzkappe ab und schnüffelte. „Muss noch Gut sein, das Nasenspray!“, stellte ich fest. „Diese ätherischen Öle sind schon was Feines! Auch wenn man nicht krank ist.“

Ein laut vernehmbares „ratsch-flapapapapapappap“ holte mich aus meinen Gedanken zurück. Das Fach für die Scheine öffnete sich, gefüllt mit den Aktiva um Fahrtkosten und Schulden zu begleichen.

Meine Nase nahm den „Wonnestab“ in sich auf, ich sog eine gehörige Portion des Inhalts in beide Flügel ein und das scharfe Bukett breitete sich sofort aus, sicherstellend, das keine verendeten Pelztiere mehr zu identifizieren waren.

Eine gelbliche Gasblase hatte sich über den Passat gelegt. Vorsichtig trat ich heran um keinen Funken zu erzeugen, der die kritische Masse zur Explosion bringen könnte.

Todesmutig betätige ich die Zündung, der Motor startet ohne in die Luft zu gehen. Erst jetzt lernte ich schätzen, das die Autobauer alles in fest verschweißte Module einkapseln.

Mein Diesel bog gerade auf die Hauptstraße ab, als sich mein Riechkolben meldete. „Neiiiiiiin!“, nicht die Ausdünstungen meldeten Alarm. Offensichtlich hatte ich etwas zuviel des Guten geschnupft und nun lief der Schleim gen Oberlippe.

“ Taaaaaaschentuch“ rief das Großhirn und die Suche begann. Zu meiner Erlösung entdeckte ich noch eine vergessene Serviette meines Lieblingsrestaurants in der Mittelkonsole. Es war nur an einer kleinen Ecke mit der BBQ-Sauce des letzten MC-Rib benetzt und konnte sicher noch mehrfach benutzt werden. Auf „Knielenkung“ umgestellt, vermied ich das Desaster, alle Systeme liefen wieder normal! Leider, denn sofort bekam ich wieder den Hammer von vorn Rechts. Aber es waren zum Glück nur noch wenige Meter auszuhalten.

Ich überreichte Freddy die Belege, addierte das Soll, zog es vom Guthaben ab und gab Freddy den Rest zurück.

Er bedankte sich überschwänglich. Es wollte kein Ende nehmen, als mir ein 10er Schmerzensgeld überreicht wurde. Die Beifahrertür öffnend, erfuhr ich umgehend:

“ HerrTaxiFahrer, vielen Dank das sie es mit mir altem Sack ausgehalten haben, sie haben mir das Leben gerettet. Zukünftig werden ich immer erst nach ihnen Fragen!“

Voller Begeisterung fuhr ich zur alten Anlegestelle der Fähre-Sandstedt und lenkte mein Gefährt in die Fluten.

*Bezeichnung für BonBon im Raum Hannover, Südniedersachsen

 

Das doppelte Pfeifchen

Zur Zeit weht irgendwie eine Brise frischen Geldes durch unsere Kerngemeinden. Hier und Hier und Da und Gegenüber entstehen neue Läden.
Neue Gesichter strahlen hinter Tresen, Regalen und in Kassenhäuschen in Erwartung unseres hart erworbenen Einkommens.
Und was hat das mit Taxifahren zu tun?
Naja, Herrtaxifahrer muss alte Besitzer vergessen, neue Namen, Funktionen, Geschäftsleute, Speisekarten, Preise und Öffnungszeiten auswendig lernen, um auf Anfrage seiner Fahrschaft jederzeit geflissentlich Auskunft über die Neuheiten erteilen zu können.
Und außerdem sind Veränderungen in einer Kleinstadt steter Bestandteil des Dorftratsch Smalltalk im Taxi!
In dem Örtchen Hagen (im Bremischen) zum Beispiel gibt es regelmäßig Feldversuche, mit Nieschenprodukten auf den Markt zu kommen! Wir hatten hier schon einen Laden, der Kunstobjekte aus Straußenei-Schalen verkaufte. Lief suuuper, 🙂 . Aber zu wenige haben etwas erworben.

In den vergangenen Jahren mussten viele Dorfgaststätten schliessen, weil die Menschen sich lieber zu Hause aus dem Kühlschrank bedienten und die Fernbedienung oder die Maus näher war, als der altbekannte Wirt im „Dorfkrug“.

Deshalb haben wir eine Cocktail-Bar bekommen, um das Angebot wieder zu erweitern. Und da ist alles im Lot. Der Wirt (Mehrfach ausgezeichneter Profi) fährt mehrgleisig, d.h. er bietet auch Kurse an und vermietet sich bei Events.

In Hagen hat sich nun in den letzten Wochen wieder etwas getan. Zuerst wurden Umbaumaßnahmen in einem ehemaligen Sonnenstudio gesichtet. Danach rumorte es ein paar hundert Meter die Straße runter in einer stillgelegten Bierquelle.

HerrTaxifahrer, sich immer auf dem Laufenden haltend, warf gelegentlich einen Blick auf den Trubel rund um die Baustellen, konnte aber nicht zusammenpuzzeln, was dort entsteht.

Da ich Anfang August etwas Urlaub genommen hatte, verlor ich die Fortschritte aus den Augen. Als ich danach die erste Tour in Hagen bekam, staunte ich nicht schlecht. Die Schaufenster des Sonnenstudios waren mit fadenartigen Gardinen zugehangen, auf dem Bürgersteig luden Stühle und Tische zum Verweilen ein. Auf den Fensterbänken standen funkelde Gefäße aus Silber und Gold.

„Häh?“

Endlich ganz nah dran und langsam vorbei gefahren. Auf die Beschilderung geschaut und gelesen. Da steht “ Shisha Bar“ angeschlagen. Großstädtern sind die Raucherläden sicher bekannt und der eine oder andere hat dort vielleicht auch bei einem schönen Tee ein wenig die geschmackvollen Tabake abgebrannt. Aber hier aufm Dorf? Auf jeden Fall eine Bereicherung, am Wochenende werden sicher einige Besucher vom nahegelegenen Pam Pam herüber strömen.

Meine Fahrt geht weiter, gespannt blicke ich zur zweiten Baustelle hinüber.

Häh?

Durch die Fenster kann man nichts sehen, sind verhangen, mit irgendwelchen eigenartigen Gardinen. Auf den Fensterbänken stehen Objekte, wie Flaschen. Unten bauchig und oben schlanker werdend. Komische Pröppel oben drauf, wo ein Schlauch raus schaut. Nun will ich es das Rätsel lösen und schaue auf die Außenwerbung. „Aah“, eine Shisha-Bar.

Mal sehen, wie lange da Qualm aus dem Schornstein kommt. Vielleicht habe ich ja auch einen Trend verpasst und irre mich. Lustig, welche Zufälle (?) es gibt. Gleich 2 Exoten innerhalb weniger Tage.