Weiterbildung

Heute: Schadenfreude/NotToDo!

In dieser Episode möchte ich auf die Gefahren im täglichen Straßenverkehr hinweisen und durch unterstützendes Bildmaterial begleiten.

Das Kraftfahrzeuge Waffen sind, hat sicher jeder schon gehört. Meistens im Vorbeigehen, wenn der Bekannte eines Bekannten deines Besten Kumpels von einem heftigen Unfall berichtete.Man stellte sich den Ablauf kurz in seinem Kopf vor, meistens um die Plausibilität zu überprüfen, damit ggf. ein „Kann-Mir-Nicht-Passieren“-Kommentar losgelassen werden konnte.

Auf einer beliebten Video-Plattform -diesmal nicht Redtube- fand ich eine Unmenge an Beispielen für Fehlverhalten im Verkehr und dessen Auswirkungen. Seit Dashcams die Navis von der Frontscheibe verdrängen, insbesondere in den Ländern östlich von Polen, werden täglich Terrabites an Unfalldokumentationen hochgeladen. Sie sind leicht zu finden. Einfach in das Suchfeld bei YOUTUBE.COM Begriffe wie Car Crash/Russian Road Rage/We love Russia eintippen und los geht es. Teilweise sind die Szenen recht brutal, bitte darauf gefasst sein.

Meistens läßt sich der schuldige am Unfallgeschehen ausmachen. Aber bei einigen Videos bleiben Details rund um das „Schlachtfeld“ verdeckt und der Verursacher kann nicht ausgemacht werden.

Mir hat das Betrachten dieser Clips vor Augen geführt, wie schnell es auf der Straße zu brenzligen Situationen kommen kann, auch wenn mann selbst absolut korrekt fährt.

Als häufigste Ursache fielen mir auf:

  1. Zu hohe Geschwindigkeit/nicht an Witterung/Sicht angepaßt
  2. Eben noch schnell bei Rot über die Ampel
  3. Überqueren mehrerer Spuren ohne Schulterblick
  4. Fahrtrichtung nicht anzeigen

Gefährdet sind jederzeit alle Verkehrsteilnehmer, vom Fußgänger bis zum LKW. Bei den  Ampeln in Russland ist das Problem auch etwas selbst gemacht. Sie Zeigen Rot, dann eine Zeit Rot-Gelb, dann Grün. Es darf nur bei grün gefahren werden. Weil auf allen Ampeln die Rot-Gelb-Phase simultan erscheint, ist die Verlockung oft groß, einen Frühstart oder zu späte Überquerung zu riskieren. Trifft beides gleichzeitig ein, kracht es unwillkürlich. Auch gibt es in Russland keine Haltelinien. Es wird bis vor die Fahrspur des Querverkehrs vorgefahren.

Für meinen Teil habe ich wenigstens folgende Schlüsse gezogen:

  • Vorausschauend fahren
  • Nicht auf andere Verkehrsteilnehmer verlassen
  • In Hochverkehrszeiten defensiv fahren
  • Verkehrstauglichkeit des eigenen Fahrzeuges überprüfen

Nebenbei habe ich auch noch eine kurze Geschichte zu einer Brücke in den USA entdeckt. Hat selbstredend auch etwas mit Verkehr und Unfällen zu tun.

Die Brücke „rasiert“ die Trucks und Wohnmobile so sauber, weil der Eigner der Brücke, die Eisenbahngesellschaft, zur Sicherheit einen sogenannten „crash-beam“ angebaut hat. Der Stahlträger ist in Brückenhöhe kurz vor der eigentlichen Konstruktion angebaut.

Durham`s Bridge of Death: The 11′ – 8“ Bridge

Mir ist so etwas auch schon widerfahren. Als wir vor einigen Jahren von Bremen aufs Dorf umzogen, hatte ich einen Möbeltransporter am Breitenweg bei Sixt geliehen. Wir wohnten seinerzeit in Schwachhausen. Um dort hin zu gelangen, wollte ich durch den Concordia-Tunnel fahren.

Leute, ich kann euch sagen wie lang eine Strecke von  30 m werden kann. Ziemlich genau nach der Hälfte der Unterführung machte sich ein immer stärker werdendes Rauschen bemerkbar. Erst als mein LKW auch noch an Geschwindigkeit verlor, wurde mir bewusst, das etwas meinen „flow“ unterbrechen wollte. Binnen Millisekunden erschienen all die Zeitungsberichte von an dieser Brücke gescheiterten Brummis vor meinem inneren Auge. Intuitiv lenkte ich mein Geschoß zur Mitte der Fahrbahn. Ich kam darauf, weil ich beim Blick nach oben eben dort in der Mitte am wenigsten Kratzer an den Halterungen der Oberleitung für die Straßenbahn erkennen konnte. Da ist sie sicher am Höchsten!

Mit durchgetretenem Gaspedal schaffte ich es, schon auf der Gegenspur fahrend, mit letzter Kraft der Klaue des Stahlmonsters zu entrinnen. Ich konnte richtig spüren, wie sich die Blattfederung entspannte und der Wagen mit extra großem Kastenaufbau Freudensprünge vollzog. „Scheissegal!“, dachte ich und floh ohne mich umzublicken Richtung Hollerallee. (Ist verjährt!)

Am Aufbau war -Gott sei Dank- von unten keine Beschädigung zu erkennen. Nur vorn fehlte eine kleine Ecke. Etwas Tape und weiße Sprühfarbe richteten es wieder.

Ich bog in die Carl-Schurz-Straße ein und wurde nach 100m durch einen Bagger am weiter fahren gehindert. Devot, wie ich bin, sinnte ich an, umzukehren. Das vollzog ich dann auch sofort, legte den Rückwärtsgang ein und los.

Ein zartes Hupen erreicht meinen Ohren und die Leistung des Motors ließ auch schon wieder nach. Da keine Stahlträger über mir hingen, sollte etwas anderes im Wege sein. Ich stieg aus und fand eine kleines Autolein unter der Stoßstange meines Transporters vor. Die Fahrerin setzte zurück, wir begutachteten den Schaden und ob des kleinen Kratzers war sie mit DM 50,00 einverstanden.

Ein Bauarbeiter hatte uns beobachtet und bekam Mitleid mit mir. Er wies den Bagger an, etwas zur Seite zu fahren und gab mir durch Handzeichen Tipps, wie ich den zusätzlich durch Baken verstellten Parcours bewältigen könne.

Gerade im schönsten Vorwärtstrieb geriet ich mit einem Hinterreifen auf den Standfuß einer dieser Begrenzungspfähle, der Kasten schaukelte sich auf und wogte so stark nach der gegenüberliegenden Seite hinüber, bis es schepperte. Der Bauarbeiter hieß mich zu stoppen und abermals wurde meine Liquidität auf den Prüfstand gestellt.

Darnieder lag der eben abgebrochene Seitenspiegel eines Autos. Es war dem Arbeiter nicht unbekannt, denn er fuhr es selbst! Nach weiteren DM 100,00, vielen Entschuldigungen, Kniefällen und Ohnmachtsbekundungen erreichte ich die Zielstaße.

In der Georg-Gröning-Straße wollte ich unsere Möbel einladen. Ich parkte den LKW halb auf dem Bürgersteig, unsere Anwohner hatten unsere Bitte, einen Bereich frei zu lassen, ignoriert.

MIt dem ersten Sofa unterm Arm begrüßte mich ein Polizeibeamter. Vor Angst machte ich mir fast in die Hose. „Hatte die Brücke doch etwas abbekommen und mich Jemand verpetzt?“, fragte ich mich.

Nein, ich hatte Glück. Er ermahnte mich nur wegen meiner illegalen Parkweise.

Nachdem die erste Tour erledigt war, fuhr ich den Unglückswagen wieder bei der Vermietung auf den Hof. Die bemängelten dann auch gleich, ich hätte nicht voll getankt. Ich solle eben durch den Tunnel links des Bahnhof fahren, dahinter, An Der Plantage, wäre eine Tankstelle.

Ich wusste, das dort noch weniger Höhe vorhanden war und rannte schreiend aus deren Büro! Nie wieder werde ich einen Fahrzeug mit einer Höhe von 3,80m steuern.

P.S. Mittlerweile ist zumindest der Concordia-Tunnel entschärft worden!

Top Ten Liste

Gestern eine Top-10-Liste mit den stressigsten Berufen entdeckt. Taxifahrer auf Platz 10. Davor Ärzte, Feuerwehr, Polizei,Piloten. Auf Platz 2 Generäle und auf 1 „einfache Soldaten“!

Das Soldat und General ein anderer Beruf ist wusste ich noch gar nicht. Wahrscheinlich haben Generäle etwas weniger Aufregung, weil sie ggf. nicht selber durch ihre Entscheidungen sterben müssen.

Was haben Taxifahrer auf dieser Liste zu suchen, bzw. was rechtfertigt diese Platzierung? Für mich persönlich kann ich keine rechtfertigenden Gründe erkennen, warum Taxifahren Stress sein soll. Ich meine wirklich belastende, dauerhafte Zustände, die das Adrenalin nur so sprudeln lassen.

Über ekelige und ekelhafte Fahrgäste wissen wir schon einiges. Aber die törnen mich eher ab, als das sie aufputschen. Über die Tourenvergabe kann man sich manchmal Ärgern, aber da gibt es immer noch eine sogenannte ausgleichende Gerechtigkeit. Hetze von einer Abholadresse zur Nächsten kommt vor.

Taxifahren ist auch Arbeit. Jaaaahhaaaa!

Der Zwang immer pünklich zu sein, obwohl schon die Zentrale eine Verspätung angekündigt hat, verursacht Druck. Zu Beginn meiner Karriere half mir dieser Anspruch, wach durch die Nacht zu kommen. Heute kenne ich meine Strecken und Möglichkleiten besser und kann meine Ziele für jede Tour realistisch einschätzen. Ich bemühe mich, möglichst nicht zu trödeln und immer frühzeitig bei Fahrgästen zu sein. Manchmal kann ich  dadurch Zeit aufholen, wenn Fahrgäste „vor der Zeit“ zusteigen!

Taxler, die mit 120 durch die Stadt rasen, haben positiven Stress. Sie sind auf der Jagd! Auf der Jagd nach leichter Beute, weil oft in Spitzenzeiten an jeder Ecke zu finden. Mehr Beute = Mehr Einkommen = Weniger Stress ; oder Tot!

Taxifahrer lieben ihren Beruf und brauchen die Abwechslung und das Auf und Ab zwischen schlechten Auftragszeiten und Überbuchung. Sie wollen sich immer wieder beweisen, das sie Alles erreichen können. Ein Spiel. Die nächste Tour wird es richten. Der nächste Tag wird es richten. Der nächste Monat wird besser. Bald bekomme ich ein neues Taxi, die Fahrgäste werden staunen.

Taxifahrer gehen oft so lange auf die Jagd, bis sie beim Fahren einschlafen. Stundenlanges Ansitzen auf Kundschaft bietet Zeit für Kommunikation. Oft nur mit sich allein. Taxifahrer machen viel allein mit sich ab.

Ich habe mich entschieden, Abends und Nachts zu fahren. Weniger Stress. Rote Ampeln, eine Seltenheit. Schleicher, werden überholt. Lange Anfahrten, gehen gerade noch so. Rot- und Schwarzwild neben der Fahrbahn, schön anzusehen. Fernlicht von Vorn, eine Wonne. Schwertransporte, schöne bunte Lichter der Nacht! Geschwindigkeitskontrollen, immer zur falschen Zeit, am falschen Ort!

Aber Stress? Ich doch nicht!

 

Hab mein Sprinter vollgeladen

Hab mein Sprinter voll geladen
Voll mit alten Weibsen
Als wir in die Stadt nein kamen
Fingen sie an zu keifen
Drum lad ich all mein Lebenswinter
Nie alte Weibsen auf mein Sprinter
Hoh Taxi hojahoh

Hab mein Mercedes voll geladen
Voll mit Männer alten
Als wir in die Stadt nein kamen
Murrten sie und schalten
Nie mehr Männer auf mein Mercedes
Das nächste Mal gehen die per Pedes
Hoh Taxi hojahoh

Hab mein Caddy voll geladen
Voll mit jungen Mädchen
Als wir zu dem Tor nein kamen
Sangen sie durchs Städtchen
Drum lad ich all mein Lebentage
Nur junge Mädchen auf mein Wage
Hoh Taxi hojahoh

Altes Taxifahrer-Liedgut

Keiner geht mehr, Keiner geht mehr rein…

Anfang Januar veranstalten die Bremer regelmäßig ihr beliebtes 6-Tage-Rennen. Eine Menge Radfahrer kämpfen unter Einhaltung dem Betrachter nicht nachvollziehbarer Regeln um Geld und Ehre!

Damit alle auch gut nach Hause kommen, fahrt sogar die Bahn 3 Stunden länger als gewöhnlich. Der letzte Zug kam um 2:50 in Loxstedt an.

Im vergangenen Jahr haben mich die Fahrgäste richtig platt gemacht, das könnt ihr hier nachlesen.

Heute Morgen hatte ich nur eine einzige Vorbestellung. Und zwar um 1:50 zum Loxstedter Bahnhof. Vorerst. 2 Herren wollten nach Loxstedt und Stinstedt. Später kamen dann noch  ein Herr nach Nesse und 2 Damen nach Stotel dazu. Es sollte eine Sammeltaxifahrt werden. Da ich so etwas schon eingeplante, hatte ich mir vorher schon die Genehmigung der Fahrgäste geholt, denn im Normalfall hat jeder Anspruch auf sein eigenes Taxi. Es gibt aber nur eins in dieser Nacht und da müssen Alle mitspielen.

Pünklich erwartete ich meine Kunden. Der Zug lief ein und eine Reihe Menschen stieg aus. Kurz nachdem der Zug wieder abgefahren war, gab es auf dem Bahnsteig einen Tumult, er ebbte aber schnell wieder ab. 3 Menschen mit Koffern liefen wild disputierend auf und ab.

Endlich kamen meine Fahrgäste und ich platzierte sie so, das wer zuletzt einstieg, als erster wieder raus konnte, ohne Jemand anderen zu belästigen.

Gerade hatte ich die Schiebetür geschlossen, als 2 Männer und ein kleiner Junge -Fremde- auf mich zuliefen. Sie erklärten, zu früh ausgestiegen zu sein und jetzt nach Bremerhaven zu müssen.

Ich zählte durch. Wenn ich zurück bleiben würde, wäre das kein Problem, ist aber nicht sehr praktisch. Nach etwas betteln und flehen und einem Hinweis auf das ach so fröstelnde Kindlein stieg der Herr für die Loxstedter Ortstour wieder aus und machte den benötigten Platz frei.

Ich erklärte, wie ich gedachte zu fahren und das ich das Taxameter nur jeweils am Bahnhof aktivieren würde, denn Stinstedt und Stotel liegen in entgegengesetzter Richtung, ganz abgesehen von BHV. So konnte ich genau bestimmen, wer was zahlen muß, ohne ihnen oder mir einen Nachteil zu verschaffen.

Zuerst fuhr ich nach Stinstedt. Fahrpreis 14,40, sie gaben 20,00, vielen Dank.

Jetzt fuhr ich wieder zurück nach Loxstedt in startete das Taxameter wieder am Bahnhof. In Nesse stieg ein Herr aus, beteiligte sich mit 5,00 am Fahrpreis und gab 2,00 Tip. In Stotel angekommen, bestanden die beiden Spanierinnen darauf, den Fahrpreis komplett zu bezahlen. Es standen 14,80 zur Debatte, wovon eigentlich nur noch 9,80 fällig waren. Ich bekam 15,00 und so war dieser Teil der Tour auch wieder sehr schön mit freiwilligem Sonderbonus dekoriert.

Jetzt hieß es noch, meine 3 „Stranger“ nach Bremerhaven zum Hafenhostel zu bringen. Sie hatten schon telefoniert, man hatte einen Schlüssel für sie deponiert. In der Alten Bürger angekommen zeigte die Uhr 34,80. Normalerweise geben Ausländer wie diese, der Erfahrung nach, kein Trinkgeld. Eher war meine Erwartung, gleich würde gefeilscht, bis der Muezzin ruft. Nicht Dergleichen. Einer überreichte mir 2 Zwanziger und murmelte noch etwas von Allah, drückte mich an sich und verschwand.

Total baff von soviel Nächstenliebe nam ich meinen Tourenzettel und komplettierte die Eintragungen. Da kam ein Anruf übers Handy. Der letzte Zug um 2:50 brächte noch Kundschaft. 2 Personen nach Bexhövede, das war die Feierabend-Tour.

Da sage ich einfach nur noch:

„Shokran, Muchas Gracias, Dankeschön!“

 

Vertrauensvorschuß

Habe vorhin turnusgemäß meine persönlichen Unterlagen sortiert. Dabei habe ich einen Blick in meinen Personen-Beförderungsschein getan. Der ist jetzt schon 3 1/2 Jahre alt und ich wollte mir einen Verlängerungstermin für Anfang 2015 vormerken, denn in meinem aktuellen Verwesungszustand wird seitens der Behörde verlangt, alle 5 Jahre einen Gesundheitscheck zu machen um eine Verlängerung zu erhalten.

pschein

Zapperlot, da steht doch glatt, das ich bis zu meinem 89 Geburtstag -ohne weitere Formalitäten- für geeignet befunden wurde. Schönen Dank für das Vertrauen in meine Konstitution.

Nicht das die Jüngeren unter euch jetzt Angst haben müssen, ich wäre noch mit 90 unterwegs, wollte doch schon früher in Rente gehen, wenn ich es denn erleben sollte.

Aber so als Aushilfe…………………

Vom Paulus zum Saulus -Appgekartetes Spiel-?

In der Taxifahrerszene rumort es. Nachdem die App „Mytaxi“ anscheinend tief genug in den Markt eingedrungen ist und eine spürbare Abhängigkeit einiger Taxifahrer/-unternehmer erzeugt hat, setzt sie ihren „braven“ Kunden nun die Pistole auf die Brust und  will ab 1.2.2014 ein „neues“ Abrechnungs- und Tourenvergabemodell etablieren.

Die Vertragspartner erhielten entsprechende Kündigungen zum Monatsende, mit der Aufforderung, sich für einen neuen Vertrag zu registrieren.

Was den Kollegen Bauchschmerzen macht:

  1. Die Gebühren sind nicht mehr transparent und vor Anfahrt zu kalkulieren, weil ein Prozentsatz angegeben werden muss, welchen der Fahrer von seinem Umsatz abzuführen bereit sei. Je spendabler er mit seinem Prozentometer umgeht, desdo höher seine Chancen, den angepriesenen Auftrag zu erhalten. Bis zu 30% sollen verzockt werden können. Wahnsinn!
  2. Gerade in Zeiten, wo erfahrungsgemäß schlechte Umsätze gefahren werden, wirbt die App damit, durch einen höheren „Einsatz“ mehr Touren zu generieren. Natürlich auf Kosten der Kollegen, die nicht hoch genug bieten. Ein interner Ersteigerungsstress wird die Kollegen mittelfristig solidarisieren oder aufreiben! Einzig der App-Betreiber bekommt mehr vom Kuchen. Die Taxifahrer schauen in die Röhre!

Einst als Heilsbringer gefeiert, der frischen Wind und aktuelle Technik in die Brache einführte, nun als Verräter an den Pranger gestellt!

Gerade App-Ler der 1. Stunde empfinden dieses Gebaren als Schlag ins Gesicht, waren sie es doch überhaupt gewesen, die die Installation dieser Geschäftsidee ermöglichten!

Und es gibt auch schon eine Hohlbirne unter den Taxifahrern. Er hat schon eine Peilung, wie dem Ertragsverlust entgegen zu treten sei. Im Berliner Kurier vom 10.1.2014 erklärt ein an ein Taxi gelehnter Mann:“ Um das auszugleichen, müsste man kleine Umwege fahren, was für den Fahrgast überhaupt nicht gut wäre.“  Diese Meinung findet ihr unter dem Link zum BK. Beim Titelbild einmal auf „weiter“ klicken. Bild Nummer 2.

 

Umfangreiche Diskussionen und Medienecho findet ihr hier:

Berliner-Kurier

Apfelpage.de

Motortalk

Mactechnews

t-online Community

Und ganz heisse Chats bei:

Das! Deutsche Taxiforum

CrazyTaxiForum

In unserer Region gibt es keine App-Fahrer, die Dörfer sind zu weitläufig, als das eine App sinnvoll disponieren könnte. In Bremen hat eine große Taxizentrale eine eigene, auf Bremen begrenzte App. Ansonsten ein weisser Fleck.

Zum Glück, sage ich!

Zu Ihren Diensten….!

„Mök…mök…mök“, das Datenhandy meldete Arbeit in Hagen. Meine Fähigkeiten als Menschenverfrachter wurden angefordert. Das Paar -der Goldenen Hochzeit nahe- nahm meinen Daimler in Beschlag. Er schlüpfte in den Fond und klappte wohlig grunzend in Embryohaltung zur Seite um. Den Gurt hatte er gerade noch schnappen können und ihn, wie es bei einer Serviette oft gesehen wird, in seinen Gürtel oberhalb des Hosenschlitzes gesteckt. Leise sabberte der Held….., ich schob ein Küchenkrepp unter sein Kinn, wie ich es einst bei meinem Sohn beim füttern machte.

Seine geprüfte Ehefrau platzte einwandfrei und gewandt auf dem Sozius und verkabelte das von mir gereichte Gurtende ohne irgendwelche Ausfallerscheinungen mit dem Schloß.

Die Fahrt sollte nach Ohlenstedt gehen. Da der Ort sehr weitläufig ist und verschiedene Anfahrtwege möglich sind, um den kürzesten Weg zu befahren, erkundigte ich mich nach der Adresse. Leider ist es bei den Landbewohnern meistens Gewohnheit ihre Strassen Geheim zu halten.

  • A) Weil die Taxifahrer das Haus sowieso nicht kennen!
  • B) Weil sie beweisen wollen, auch in der finstersten Nacht und blind vor Ethanol den wirklich kürzesten Weg ausschließlich höchstpersönlich ansagen zu können!

So bekam ich nochmals die Auskunft Ohlenstedt. Also kalkulierte ich eine Fahrt zur Ortsmitte und versicherte mich, durch lautes Kundtun der Route, das ich gedachte den Ort über Finna und Harrendorf anzusteuern.

Die Strecke ist recht kurvig und schon länger nicht mehr überholt. Hinter der Biegung nach Finna ORT schunkelte der Wagen leicht auf und von hinten kam „senza tempo, a capriccio“ ein kantonisches Lallen. ER versuchte sich aufzurichten, das Gewicht des Rotweines zog ihn jedoch wieder gegen die Polsterung. Seine Steuerung versagte da vollends, denn er hatte sich so weit vorgelehnt, das er zwischen Mittelkonsole und Ledersitz rutschte und eingeklemmt wurde.

Es begann ein Märtyrium meinerseits, denn der Herr beschuldigte mich, vom kürzesten Weg abzuweichen. Obwohl er gar nichts sehen konnte, teilte er mir sein Gutachten mit. Seine Wortwahl untermauerte seine Missbilligung.

„Du Scheisskerl, wo bringst du uns hin. Wir wollen nicht in die Wallachei! Wenn ich selber gefahren hätte, wären wir schon lange da, du Arschloch. Halt an, ich mach dich fertig du Halunke, ich hau dir gleich eine rein usw,usw.“

Seine Frau machte mit Handzeichen und flüstern über seinen Kopf hinweg deutlich, das sich dieser Zustand erfahrungsgemäß bis zu Hause nicht mehr ändern würde. Ich möge bitte auf Durchzug schalten und sie zum Ziel bringen, einer Ferienhaussiedlung bei den Ohlenstedter Quellseen. Um meine körperlich Unversehrtheit machte ich mir keine Sorgen, jedoch um meine Psyche. Der Idiot auf meiner Schulter forderte unerläßlich, das ich den Besoffski in den nächsten Kanal entsorge, aber auf der andern Seite hockte das Weichei, immer bereit mir einzureden, solche Vorfälle gehören zum Leben und ich hätte das zu schlucken, wäre ja schließlich mein Job, solche Freaks durch die Gegend zu kutschieren.

Die Frau schlug sich auf die Seite des Weicheis, indem sie mir eine pekuniäre Wiedergutmachung versprach.

Endlich kamen wir an der Datscha an und mit vereinten Kräften erlösten wir den Maulhelden aus seinem Maleur. Aus 35,00 machte sie 50,00 und ich bedankte mich freundlich und verabschiedete mich bis zum nächsten Mal!

 

 

 

 

Unfall bei Autowäsche

Taxen sind 24/7/365 unterwegs. Und sie werden schmutzig. Und wir waschen sie.

Auf jeden Fall das Taxi nur während der Arbeitszeit und mit Auftrag des Chefs in die Waschanlage fahren. Dazu reicht eine einmalige Anweisung. Viele von meinen Kollegen nehmen ein Taxi mit nach Hause. Das birgt gefahren, die oft erst erkannt werden, wenn schon etwas passiert ist.

Hierzu ein Urteil bei LTO: Sturz bei Autowäsche nicht versichert!