Alles hat ein Ende nur die Nachtschicht hat 2 (3) Don´t read before getting a Meal!

…nicht weiterlesen, harter Tobak folgt. Ihr verpaßt nichts, wenn Ihr diesen Teil überspringt.

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< Letzte Chance zu Umkehr……

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Ich war gerade wieder eine kleine Ewigkeit der Traumwelt erlegen, wurde ich durch einen lauten Pfurz ins RL zurück geschleudert. Eine zweite Salve begleitet von blubbern und das immer stärker werdende wabern eines Giftgases liessen mich Kampfhaltung einnehmen und ich suchte nach dem Angreifer.

Ich erblickte Lübeck, wie er mit heruntergelassener Unterbüchse vor seinem Bett stand und nach einem finalen Arschrülpser den Mittelfinger aus seinem Anus zog.  Ich schätze die Gefahr für mich ein und fuhr zurück auf Blauen Status, nicht ohne die Schwestern-Armee per Hilfeknopf zur Unterstützung zu rufen. Der Alarm bimmelte.Levent fing an zu stöhnen, stellte aber umgehend  fest, das alles gut ist und schlief weiter.

Lübeck hatte gerade wieder Platz genommen und neigte sich hinüber zu seinem Tischchen, auf dem sich das Frühmahl befand. Er schnappte sich ein Brötchen und hielt es mit Daumen und dem „schlimmen“ Finger. L. bemerkte noch Reste von „Nutella“ an einer seiner Handextremitäten und wollte sie gerade ablutschen, da trat die Heerschar der Schwestern zur Tür herein. Ich zeigte auf Lübeck, seinen Arsch, seine Hand und machte den Effe. Sie unterbanden jegliche Aktion Lübecks und stellten erst einmal wieder den Status Quo her.

Vor dem Mittagessen wurde ich in ein freies Zimmer geschoben. Levent schaute mit traurigen Augen hinterher. Ich konnte ihn nicht mitnehmen, fehlte dem neuen Zimmer doch die technische Ausstattung für seinen Überlebensapparat. Er rief noch “ Isse egal der Gerät!“, da fiel die Tür in den Riegel.

Meine nächste Untersuchung ist erst am Montag, zeit zu schlafen!

 

to be continued………

Alles hat ein Ende nur die Nachtschicht hat 2 (2)

Ich hatte soeben meine Suchanfrage gestartet, da hieß es geduldig bleiben. Hatte ja schon neulich geäußert, das die Bandbreite hier auf dem Land auch mit Katzen,Kühen und insbesondere tausender Hühner und Schweine geteilt werden muß.

Es tauchten ein paar Links auf. Welche sind seriös? Werbung ignorieren! Habe mich dann für Deutsche Herzstiftung entschieden. Habe alles durchgelesen und nichts kapiert. Ich entschied mich wenigstens, jetzt Feierabend zu machen und fuhr zurück in die Zentrale.

Ich hab mich ins Eck gesetzt und versucht, per Autosuggestion eine Verbesserung meiner Schmerzen zu erreichen. Hat nicht geklappt. Die ersten Kollegen der Tagschicht trafen ein und ich sagte wie es mir geht. Endlich bekam ich Feedback und konnte mich für den Notruf erweichen lassen. $KollegeKuschelbär wählt die 112, ich warte. Meine Gedanken Kreisen. „Wie peinlich ist das alles.| Was ist, wenn die Schmerzen weg sind, bevor der Rettungswagen da ist.|Wie peinlich.|“

Ich verlasse mich darauf, das Hilfe kommt. Ich schaue nicht auf die Uhr, ich denke nichts.

Endlich ändert sich etwas, Jemand fragt nach mir. Ein Mann mit Bauarbeitermontur und orangenem Rucksack setzt sich neben mich hin. Ich bin sicher, das ist ein Rettungssanitäter. Bauarbeiter sind Samstagmorgens um 1/2 6 nicht unterwegs.

Es wird abgeklärt, ob ich freiwillig mit in den Rettungswagen komme oder gezwungen werden muss. Ich gehe ohne Widerworte mit, krabbele in das bunte Gefährt und bekomme erläutert, wie man sich am Besten auf die Bahre Trage legt, um in Kurven oder bei Dips/Bumps nicht rauszufliegen. Ein anderer Sanitäter bringt meinen Rucksack und die Taxiweste mit. „Wiiiiichtig!“, denn Geld und Phone sind da drin.

Der Notarzt erscheint und wir gleichen unseren Informationsstand aus. Er fällt eine Entscheidung. Im Tonfall Captain Kirks nach einer gelungenen Mission, sagte er dem Fahrer des RTW: “ Zum KBR, normale Reisegeschwindigkeit!“

Captain Kirk Der Doktor fragte mich die ganze Fahrt über aus und trug meine Antworten in seinen „Blog“ ein. Zwischendurch hat er mir ein ziemlich ätzendes Spray in den Hals und unter die Zunge verabreicht. Ich habe aber nicht gemeckert,denn nur was schlecht schmeckt, hilft auch.

Ma-aaaaan, wenn ich so durch die Löcher steuern würde, hätte ich richtig Probleme mit den Fahrgästinnenen. Die hopsen gar nicht so gern. Aber egal, ich habe ein anderes Problem. Eigentlich ist gleich Frühstückszeit zu Hause und meine Frau wartet auf die Brötchenlieferung. Natürlich muß ich absagen, aber in diesem verdammten Faradayschen Käfig habe ich keinen einzigen Balken. Sah sicher ziemlich blöd aus, als der Doktor mir den Elektrokrempel überall anbappte und ich fuchtele mit dem Iphone herum, auf der Suche nach Signalen. Ich hab dann erst mal bis Bremerhaven gewartet, da war der Empfang OK und ich konnte mich bei meiner Angetrauten melden.

Als wir in die Katakomben des KBR einliefen, schaute ich schnell noch mal auf mein GPS-Gerät. Perfekt, die Schicht wurde komplett aufgezeichnet.

Im Fernsehen kommen ja immer gleich ein paar hektische Menschen aus der Notaufnahme angelaufen und geben Empfehlungen zu Therapie, Elektroschocks oder Spritzen. Niemand war zu sehen. Senden die Heute nicht?

„Mein Fahrer“ fragte, ob noch etwas frei wäre. Ich durfte dann in die „4“.

Der jungen Ärztin in der „4“ noch mal die Empfindungen erzählt. Sie hängt mir erneut Tentakeln einer NSA-Maschine an und saugt aus meinem Körper an Daten, was nicht genug gesichert ist. Ich werde zum Röntgen gerollt (In meinem Bett natürlich). Dort muss ich mich dann stehend den Todesstrahlen ergeben. Wieder zurück in der „4“ erfahre ich das erstmal nichts Auffälliges entdeckt wurde. „Ich hoffe, das sie das Unauffällige noch finden.“

Mein Sichtbereich erstreckte sich auf der Reise durch das Gebäude zu meiner Schlafstätte nur auf die Betrachtung der unterschiedlichen Oberflächenstrukturen der abgehängten Decken, sowie deren Brand – und Rauchmelder. Ich verlor die Orientierung. Mit geschlossenen Augen schob, zog und schubste man mich durch die Gänge.

Dann das Highlight des Tages, ja, des Jahres. Ich wurde zu dem berühmten und berüchtigten AUFZUG NUMMER 1 buchsiert. Der Aufzug ist der Schocker schlechthin!

Der Aufzug Nummer 1 hat etwas besonderes. Er hat eine Alarmklingel. Sie ist von Außen einzuschalten. Und das nur von autorisiertem Personal, für den Fall, das ein Patient mit Bett die Ebenen wechseln möchte/muss.

Wir hielten also vor dem Aufzug Nummer 1. Mein Schieber zückte einen Bartschlüssel und drehte ihn geschickt nach Rechts in das separate Schloss neben den gewöhnlichen Anforderungsdrückern. Ein sanftes Läuten ward zu vernehmen.

Eigentlich hatte ich das anders in Erinnerung. Nachmittags gegen 15:30 holen wir oft Patienten aus der Tagesklinik Station 5a ab. Und beim Runterfahren möchte immer keiner in den Aufzug 1 einsteigen. Mein abzuholender Patient und ich taten es dennoch. Und es kam auf uns zu, wie es kommen musste. Irgendein Idiot hat den Fahrstuhl angefordert und ein infernalischer Lärm brach über uns herein. Der Aufzug beschleunigte auf ca. 100m pro Sekunde. Aus dem Lautsprecher kam die Aufforderung, den Lift unverzüglich an der nächstmöglichen Station zu verlassen, immer wieder untermauert von einer scheppernden Riesenklingelglocke.

Mein persönlicher Aufzug näherte sich langsam und nun war auch das gewohnte Getöse hörbar, es störte mich jedoch kein Bisschen! Er hielt auf meiner Etage, öffnete seinen Schlund, spieh ein paar fluchende Taxifahrer aus und schwuuupps, war ich oben auf Wolke 7. Nein, nicht Wolke 7, sondern Station 9(c).

Ich bezog Position zwischen einem frisch operierten Türken (3 Stents) und einem gewissen Herrn Lübeck. Während ich mit Levent, dem Türken, Brüderschaft trank beobachteten wir Herrn Lübeck dabei, wie er nach einer vermissten Socke Ausschau hielt. Er tat laut seinen Unmut kund, er würde sie schon so lange entbehren. Seine Füße hätten ihn von Ostpreußen bis nach Schleswig-Holstein getragen. Immer hätte er dabei aber Socken angehabt!

Das Frühstück sollte gleich serviert werden, aber ich winkte ab. Ich hatte zunächst keinen Appetit und keinen Plan wie es weiter geht und dämmerte vorsichtig ein.

Regelmäßig erschreckt wurde ich von Levent, dem Kraken. Er war so heftig verkabelt, wie einst Apollo 11 vor dem Start zu Mond. Seine Pumpe war zwar runderneuert, zickte aber noch etwas herum. Zu erkennen am Bimmeln des EKG (Kammerflimmern oder so), Levents Schweiß auf der Stirn und simultanem Stöhnen.

Auch Meister Lübeck blieb nicht unbemerkt.

To be continued………Zarte Gemüter bitte ich, Teil (3) dieses Epos nicht zu lesen. Bitte, echt, tut euch das nicht an, wenn ihr nicht wirklich gut drauf seid. Das auch auf keinen Fall vor dem Frühstück, Mittag,usw.

Alles hat ein Ende nur die Nachtschicht hat 2 (1)

Heute haben wir es mit einer freitäglichen Dunkeldiensteinheit zu tun. Pflichtgemäß sattelte ich meine Pferdchen um 20:00.

Zuerst hieß es, einen Fahrgast vom Bahnhof Stubben nach Bokel zu kutschieren. Bahrfahrt, Endpreis 5,10. Ich gab dem Fahrgast 10 Cent Trinkgeld, worauf Der dann gelobte, es mir nächstens mit einem Euro heimzuzahlen.

Der nächste Ausflug für mich von Lübberstedt nach Hagen in Funktion eines Sammeltaxis. Kostete die Fahrgästin € 3,00 statt der angezeigten 24,20. Die Differenz wird subventioniert. Trinkgeld gibt es beim AST (Anruf-Sammel-Taxi) eher selten. Es sind aber einige Stammmitfahrer dabei, die bei jeder Tour 1 EURO spenden.

Gerade frei geht es hinüber zum Griechen. Es ist noch Früh aber der Ouzo scheint mal wieder von bester Abstammung gewesen zu sein. Sie lassen Ihren A6 stehen und fühlen sich bei mir gut aufgehoben. In Hoope angekommen sage ich 19 und er antwortet 25. Ich rufe “ Danke!“, er zurück „Dafür Nicht!“

Ich drücke gerade wieder „Frei“ auf meinem PDA. „Düdd,Düdd,Düdd!“, meldet es sich sogleich mit einem neuen Auftrag. Bahnhof Lunestedt nach Hollen. Auch AST. Pünktlich erreichten wieder den Lunebogen, erblickten links die Dreieinigkeit, brausten An Den Bauern vorbei Am Felde und erfuhren kurz  hinter der Martensreihe Sühne. „Danke das es das Sammeltaxi gibt“ erfahre ich von Frau Fahrgästin und erwidere “ Danke führ`s mitfahren!“

Jetzt auf nach Wittstedt, wieder als AST. Es geht über 2 Linien nach Rechtebe. 4 Teenager bitten mich, ein Auge auf sie zu werfen, damit sie keinen Quatsch machen. Ich ließ mir die Tasche mit Saufalien aushändigen und sicherte sie im Kofferraum vor verschütten. Am Deich angekommen möchte ich von Jedem 4€. HerrFahrgastVornRechts bezahlt alles mit nem Zwanziger und als ich ihm dann auch noch den Beutel Sprit aushändige gluckst er vor Freude „Stibimmmmmmt so!“ Ich befürchtete schon die Gesellschaft später wieder abholen zu sollen, aber auf Nachfrage klärten sie mich auf, sie würden hier übernachten.

Es wird langsam Zeit für die Disco. Heute hat hier bei uns nur die Kasba geöffnet. Da meldet sich mein FunkfahrauftragvermittlungsundGPSDatenübersendedingens mit Arbeit. Von Stotel zur Kasba war dann auch gewünscht. „Mach 25!“, waren seine letzten Worte, bevor sich HerrDiscofahrgast ins Getümmel stürzte.

Nun wieder gen Norden. Haltestelle Carsten-Börger-Straße. HerrStammASTFahrgast fährt mit mir nach Eidewarden. Er ist immer fröhlich, obwohl er viel und lange arbeitet. Er muntert mich dadurch immer auf. Kann ich gerade gebrauchen. Es ist 00:24 und noch nicht mal die Hälfte meines Solls erfüllt.

Jeweils von Bexhövede und Lunestedt flog ich noch einmal zur Kasba. Draußen davor auf dem Parkplatz teilt sich das Publikum immer in 2 Gruppen. Zu der ersten Gruppe (ca. 55%) gehören die Reingeher. Die restlichen 45% bilden die Draußenbleiber. Wer Draußen bleibt, entscheidet Jeder selbst, nicht etwa die Türsteher. Die Türsteher hätten gern alle Drinnen. Die Draußenbleiber setzten sich aus der Gruppe der Schnorrer, der unter 12-Jährigen und Non-Konformisten zusammen. Die Schnorrer kommen grundsätzlich zu Fuß und betteln bei den Reingehern um den mitgebrachten Alkohol. Die U12er möchten gern schon mal schauen, was sie alles dürfen, wenn sie mal Groß sind. Sie versuchen gar nicht reinzugehen. Die NK`s finden den Laden, Musik und Leute Scheiße. Sie sitzen immer auf den Planken, welche die Parkplatzreihen trennen. Wenn sich irgendwo eine Klopperei ankündigt, heben sie von ihren Stangen ab, als seien sie eine Horde Krähen. Sie schwirren so lange umher, bis sich endlich ein Paar „Opfer“ auf dem Boden ringend wieder findet. Ihren Alkohol beziehen sie aus einem eigens dafür angelegten Versteck in einem Holzschober hinter dem Musikpalast.

Es geht auf 3 Uhr zu und ich hab schon einige Fahrgäste zurück nach Lunestedt und Loxstedt gefahren. Um 3:29 soll ich nach Bremerhaven. Haltestelle Wulsdorf-Mitte. Sammeltaxi nach Stotel.

Schlag 4:00 stehe ich wieder an der Kasba und schnacke ein wenig mit Kollege $RetterDerWelt . In meiner Brust klemmt irgendwas. Komisches Gefühl.

Ich fahre Leute nach Nesse. Was zum Teufel ärgert mich mein Brustkorb jetzt.

Wieder an der Kasba. Ich entscheide mich, den Druck auf meine Lunge oder so, nicht zu spüren. Ich kann das aushalten im Moment. Ich lade um 5:30 Fahrgäste in Beverstedt aus.

Ich halte an einem Platz, wo man mich nicht sehen kann. Ich massiere, klopfe, hüpfe, springe, laufe. Da stimmt was nicht!

Ich google: „herzinfarkt?“

 

To be continued……..muß jetzt aufhören zu schreiben, ist gleich Visite…..

Kelle

Hatte an der Kasba ein paar Teenies eingeladen und die Route sollte über Hohewurth-Citylimit weiter nach Downtown-Loxstedt führen. Wir bretzelten also die B71 Richtung Norden entlang. Es war ziemlich nebelig und das Gaspedal wurde nur sanft massiert. Ich bremste gerade schon mal an, die Abfahrt Hohewurth könnte jeden Augenblick in Sichtweite (unter 50m ) erscheinen.

Da ist sie auch schon, ich setze gerade noch den Blinker, da sehe ich hinter der Abfahrt, vermutlich in Höhe der dortigen Bushaltestelle, die bewegten Umrisse einer gelben Schutzweste mit Reflektionsstreifen drauf. Echt schlecht zu erkennen war dann auch noch eine klitzekleine rote Funzel, welche sich durch panische Richtungswechsel in den Vordergrund zu drängen bemüht war. Offensichtlich war eine Streife der Polizei dabei, mitten in der schönsten Waschküche etwas zu Angeln.

Ich zögerte nach rechts zu steuern, bog dann aber im letzten Moment ab, dachte noch, das die mich nicht meinen können, lag die Anhaltestelle doch gar nicht auf meiner geplanten Strecke.

Kurz vor dem Ortsschild Loxstedt erscheint im Rückspiegel die übliche Blaulichtorgel, welche Ordnungshüter bei dringlichen Fällen einschalten, um schneller fortzukommen. Kurz danach waren sie schon neben und schräg vor mir um sich dann mit zusätzlich aktivierten Martinshorn und winken zu erreichen, das ich anhalte.

So standen wir dann nebeneinander herum und betätigten die uns zugewandten Fensterheber, um ggf. gewünschte Kommunikation zu erleichtern.

Sie gucken.

Ich gucke.

Meine Fahrgäste gucken.

Die Polizisten gucken sich an.

“ Fahren sie weiter, HerrTaxifahrer. Wir dachten, es wolle sich Jemand der Kontrolle entziehen und aus der Entfernung konnten wir das Taxischild nicht sehen. Und ausserdem sollten sie das nächste Mal auf unser Haltezeichen reagieren!“

Nee, is klar, die sehen mich nicht, aber ich muss das können. Ich wollte keinen Stress mit der Behörde und hab mich höflich entschuldigt. Konnte mir aber nicht verkneifen darauf hinzuweisen, das die manuell gesteuerte Anhaltesignalgebevorrichtung unbedingt eine größere Lampe oder Batterie bräuchte.

 

GV

Es war eine sehr regnerischer und stürmischer Morgen. Ich sollte zur Diskothek „Haase“ nach Bremervörde und eine Truppe Landwirte wieder abholen, die ich vor Mitternacht schon dort hin gefahren hatte. Eine lukrative Tour, denn Hin und Zurück sollten locker € 160,00 heraus springen.

Ich lieferte meine Fahrgäste „Stück für Stück“ aus, bis nur noch einer hinter Sellstedt übrig geblieben war. Er hatte schon die ganze Strecke den Schlaf der Gerechten gepflegt.

„Aufwachen bitte, wo geht`s denn jetzt mit ihnen hin?“, rief ich nach Hinten.

Er stöhnte und stammelte. Ich beugte mich etwas nach hinten und übersetzt wieder einmal für mich und kam zu dem Schluss, er hätte sich folgendermaßen geäußert:

“ Ich will noch vögeln!“

Oops, der ist aber mutig, hatte er doch sämtliche Vorräte an Schnaps und Bier in der Region vernichtet.

“ Sind sie sicher, das sie jetzt noch „vögeln“ wollen?“, wiederholte ich noch einmal laut und klar um mich zu vergewissern.

“ Neeeiiiiin, nicht vögeln, ich will nach FLÖGELN, HerrTaxifahrer. Da wohne ich doch!“

Das war mal wieder peinlich, aber der Ort war mir bisher nicht geläufig. Habe mich dann mal informiert. Flögeln ist ein Eckpunkt des so genannten „Versauten Dreiecks“. Es liegt nördlich von Bad Bederkesa. Die beiden Anderen bilden die Orte Fickmühlen und Hymendorf.

Wieder etwas gelernt!

Und am Ende brachte mir diese Reise sogar 190 Tacken.

Und täglich grüßt das Murmeltier (2)

Heute war es wieder an mir, die netten Herrschaften aus der Tagespflege zu befreien und nach Hause zu entlassen.

Nach den üblichen Begrüßungsfloskeln ( Sind Sie ein neuer Fahrer?-Wissen sie wo ich wohne?-Mir ist kalt!) drehte ich wie gewohnt meine Runde durch die Gemeinde Beverstedt. In einem Dorf etwas außerhalb war Oma Dörte abzusetzten.

Ich hakte Dörte, eine flotte 90-jährige, ein,  begleitete sie zum Eingang und läutete. Ihre Tochter erwartet sie um diese Uhrzeit. Aber an diesem Tag rührte sich nichts.

Omi sucht in ihrer mit Hündchen bedruckten Tasche verlegen nach ihren Schlüssel, fördert aber keinen empor.

“ Das verdammte Ding ist schon wieder weg, ich hab schon so Viele verbaselt! Aber ich weiss, wo wir einen bekommen. Da vorn, das Haus! Da wohnt meine Nichte, die wird uns helfen.“

Die Strecke war zu kurz um wieder ein-aus-ein-auszusteigen und so entschieden wie uns für einen 200m Fußmarsch und taperten los.

Dort angekommen betätigte ich die Klingel, ein Mann öffnet und schaut uns fragend an.

“ Guten Tag, HerrTaxifahrer von TaxiunternehmenVonChefVonHerrntaxifahrer, wir möchten gern den Zweitschlüssel für Frau Dörtes Haus in Anspruch nehmen!“

Er guckt wie ein Eichhörnchen, das sich nicht traut, bereitgestellte Nüsse aufzusammeln.

“ Ist das hier das Haus von NichtevonDörte?“, versuchte ich ihn endlich aufzuwecken.

“ Neee, die wohnt hier schon seit 20 Jahren nicht mehr. Und mit einem Schlüssel kann ich erst recht nicht dienen!“

Wir trollen uns und nachdem ein erneuter Versuch, Einlaß in Dörtes Haus zu erlangen fehlschlug, setzte ich sie wieder in den Bus und brachte erst meine restlichen Fahrgäste nach Haus. Danach bretzelten wir wieder zu Dörtes Tochter. Sie kam gleichzeitig mit uns an.

“ Das ist aber ein Glück, das sie Heute so spät kommen, mein Arzt hatte mich so lange warten lassen.“

Lustig, waren ja nur 15 Km Umweg für mich.

Hätte ich besser die Warnung der Pflegerinnen beachtet, nichts zu glauben, was die dementen Senioren uns erzählen.

 

Threehundredsixty

Karina wird fast täglich von uns gefahren. Regelmäßige Krankengymnastik ist für die lebenslustige junge Frau wichtig, denn sie leidet unter spastischen Lähmungen und sitzt im Rollstuhl.

An mir war es Heute, sie mit meinem Sprinter abzuholen und nach Hause zu bringen. Ich parkte meinen Bus mit dem Gesicht zur Hauswand der örtlichen Ergotherapie, damit der elektrisch betriebene Rolli einfacher auf die Hebebühne gefahren werden kann.

Karina bog gerade richte Rampe ein, da erblickte sie 2 Reiter auf dem Fußgängerweg. Da sie Pferde sehr gern mag, haben wir etwas Platz gemacht, damit die Reiter an uns vorbei schreiten können.

„Ooooh, wie niedlich, darf ich mal streicheln?“ rief sie einer der Amazonen zu.

Die kräftigen Fjordpferde machten einen sehr ruhigen Eindruck und sie wurden prompt in unsere Richtung gelenkt. Karina beugte sich soweit wie möglich nach vorn, um wenigstens kurz das weiche Maul eines der Tiere zu erreichen. Das „Fjordi“ tat ihr den gefallen und senkte den Kopf.

“ Nettes Tierchen, so zuvorkommend!“, dachte ich mir, als die verdammte Mähre mit voller Kraft zuschnappte.

An dem Steuerungshebel war ein Tennisball angebracht, damit er besser ergriffen werden kann. Das nutze der Gaul aus und biss hinein. Im Nu drehte sich das Elektromobil einmal um seine Achse.

Glücklicherweise ist das Rund gleich wieder ausgespuckt worden und das Kreiseln hatte schnell ein Ende gefunden. Es war nichts passiert, die Pferde samt Reiter blieben ganz cool und verabschiedeten sich dann lieber, bevor noch Jemand auf den Geschmack kommt.

Auf der Fahrt nach Hause haben wir die ganze Zeit laut gelacht!

 

Sie haben Post

Will gerade mein privates Autochen anwerfen, da lenkt sich mein Blick auf den Briefkasten. Uff, Behördenpost, mein Name steht drauf.

Riiitsch, Raaaaatsch, aufgerissen und angelesen. Taxi ohne Parkscheibe hingestellt. WTF

Nochmal genau hingesehen. Juhu, ich kann das nicht gewesen sein. Fange immer frühestens um 14:00 an und das Ticket war für 13:31 ausgestellt.

Mail an Frau B. Ußgeldtante geschickt und aufgeklärt. Mal sehen, ob mein Bescheid ohne irgendwelchen frustrierenden Amtsschimmel  abgewickelt wird.

Nicht, das ich niemals korrekt „abgezettelt“ wurde, aber soooo nicht.