Am Posten

Hier bei uns – im Landkreis Cuxhaven – sind nirgends Taxi-Halteplätze vorgesehen und es existieren auch keine. Einzig vor dem Pam Pam in Hagen steht auf privatem Grund ein Schild dafür, damit sich dort keine Gäste hinstellen. Ist aber inoffiziell.

Wir dürfen uns sogar nirgends einfach hinstellen und unsere Dienste anbieten, außer auf der Parkfläche vor unseren Büros in Loxstedt, Hagen und Bokel.

Temporär können Taxi-Halten beim Landkreis bestellt werden, für Großveranstaltungen oder Dorffeste. Macht aber kaum einer, denn das beantragen und ausleihen der Verkehrszeichen kostet Gebühren. Wer zahlt gerne für so einen Scheiß? Niemand!

Deshalb stehen wir dieses Jahr in Dedesdorf am sogenannten „Schweinemarkt“ einmal wieder in einer Schlange vor dem Eingang zum Festplatz.

Und dort ist absolutes Halteverbot. „Haha!“ Aber die Polizei drückt offensichtlich ein Auge zu. „Danke dafür!“

Was mich aber eigentlich zu diesem Artikel trieb, ist die Tatsache, das wir es nicht gewohnt sind, kollektiv an wechselnden Orten auf Fahrgäste zu spekulieren, wenn dafür keine Bestellungen vorliegen. Es ist schlicht zermürbend, zumindest für mich, der es gewohnt ist, in Phasen mit weniger Taxibedarf in einer unserer Stationen zu pausieren, mit Kaffee, Snack und TV.

Der Tagesablauf gestern:

20:00 Dienstbeginn. Warten auf ersten Auftrag.

21:15 Von Loxstedt zum Schweinemarkt

21:40 Rumstehen am Schweinemarkt

22:10 Ortstour

22:20 Rumstehen am Schweinemarkt

23:30 Fahrt nach Hetthorn

00:10 Rumstehen am Schw….! Von der Musik aus dem Autoscooter kommen nur die Bässe an, mein Sprinter vibriert. Für eine Massage reichts allerdings nicht.

00:30 Eine junge Brunette fragt, ob ich sie für einen ordentlichen Kuss nach Bremerhaven fahre. Ich mache so etwas nicht, wir dürfen keine Festpreise vereinbaren! Und wie soll ich diesen Knutscher dann an meinen Chef auszahlen? Nee,…… das ist mir zu ecklig!

01:00 Ich werde endlich abgerufen, meine Dienste werden woanders gebraucht. Puuh!

02:30 Wieder am Schweinemarkt. Jetzt geht es endlich in die heisse Phase. Die meisten Menschen haben keine Kontrolle mehr über ihre Füße und wollen gefahren werden. Zu meinem Bedauern setzten auch andere Körperfunktionen bei meinen Kunden aus. Inkontinenz und Nausea grassieren diese Nacht. Ich bleibe Dank meiner soften Fahrweise – die Servolenkung ist defekt – von Ausscheidungen in meinen Wagen verschont!

05:00 Ich lade das letzte Mal am Markt. Ein Pärchen nach BHV. Er will sie noch poppen, flüstert er mir zu, während sie eingeschlummert ist. An seiner Adresse angekommen springt sie wortlos aus dem Font und entleert sich über einer Feuerdorn-Hecke. Sie quiekt rum, weil es beim Abstützen so dolle piekst. Er schickt mich weg, bevor ich im auf seinen 50er rausgeben kann. Er hätte noch 20€ rausbekommen. Was führ ein Glück ich doch diese Woche habe!

05:30 $derfreibeuter aus der Zentrale ruft Feierabend aus. Ich benötige 25 Minuten für den Rücksturz nach Bokel.

6:00 Ich stehe beim Bäcker und lade eine Standartbestellung in meine mitgebrachte Tasche. 6 Knackis, 2 Rosinenbrötchen, eine Laugenstange. Hackepeter aus der angeschlossenen Schlachterei.

7:45 Ich schlafe nach einem opulenten Frühstück vor der Wiederholung des 6er-Pack ein.

14:00 Viel zu früh erwachte ich und schrieb das Resümee der letzten Nacht hier für euch auf.

Um 22:00 wartet er wieder auf mich, der Schweinemarkt. Verdammt, der geht noch bis Montag Nacht. Hoffentlich habe ich weiter so viel Glück mit den Fahrgästen. Die waren die ganze Woche Klasse drauf!

 

Yelp!

Gerade schnuffelte ich gemütlich die B71 von Heerstedt Richtung Bremerhaven entlang, als sich von Hinten ein Fahrzeug anpirschte.
Es überholte mich mit mindestens 80-90 Klamotten, wo 50 legal sind (außerorts, an der ehemaligen Disco Kasba).
Er passiert mich 150m vor dem Starenkasten und fährt ungebremst seine Punkte ein, das grelle gelbe Blitzen taucht das feuchte Pflaster in ein feuriges Inferno.
Ich passiere den Fotoknipser unauffällig und gerate in den Sog des sich weiter entfernenden VW Touareg, ich folge ihm schneller und schneller, keine Ahnung weshalb ich das mache.

Kurz hinter Stinstedt ist Tempo 70 und ich schließe wieder auf.
„Warum fährt der jetzt 70?“,fragte ich mich.
Am Ende beschleunigt er auf Warp 10,1. Da ließ ich meinen Wagen kurz vor Bexhövede ausrollen und die Heckleuchten des Volkswagen wurden immer kleiner. Er brettert ungebremst in das nächste Desaster, so denke ich zuerst, als sich am linken Straßenrand vom Parkplatz des Griechen Mythos heranschleichend wie ein Krokodil auf der Jagd ein blauer Passat auf die Straße schiebt.
Zu meinem Erstaunen lassen mich die Polizisten in ihrem mit silberglänzenden Panzer passieren und sofort geht mir der Arsch auf Grundeis!
„Jetzt haben die tatsächlich mich ausgesucht, oder wie?“

Der Touareg gibt noch mal alles und zeigt am Ortsausgang Höhe Wasserwerk was eine Harke ist! Ich kann das Gummi förmlich riechen, als neben mir das Blaulicht aufflackert und der getunte Passat der Gesetzeshüter die Witterung aufnimmt und mit frisch geputzten Felgen die Verfolgung startet.

„Puuh, ich bin Raus!“, sprach ich endlich wieder Atmend.

Aus der Entfernung konnte ich die Jagdszene beobachten, bis kurz vor der Abfahrt Hohewurth eine Kurve das Schauspiel für mich beendete.

Als ich langsam, schnelle um die Ecke bog, fand ich zwei PKW am Straßenrand. Es waren die vorher beschriebenen.

Ich ertappte ein hämisches Grinsen auf meinem Antlitz, lies die Gesichtszüge aber umgehend wieder entgleiten, da mir Bewusst wurde, wie knapp ich eben dem Desaster entgangen war und dankte dem Touareg-Fahrer für seine beherztes Beschleunigung.

Pünktlich erreichte ich meinen Fahrgast an der Carsten-Börger-Straße in BHV.

Wildunfall Bokel

+++Montag, 12.5.14+++ Ticker (Teil 2)

23:08 Die Fahrgästin für 00:30 ruft an. Sie käme schon einen Zug früher und bat, sie schon um 23:37 abzuholen. Ich schilderte meine Planung und ich versprach, das ich es sicher bis kurz nach Mitternacht schaffen würde.

Um
23:23 lief der Bus an der „Cabö“ ein und mein Fahrgast schlüpfte schnell herein und die Reise konnte beginnen. Die alte B6 ist um diese Uhrzeit ausgestorben und einzig die Ampel am Ortsausgang hat dieses wie immer nicht geschnallt. Da standen wir schon wieder 4 Minuten doof herum, ohne das ein Fahrzeug die Kreuzung passiert.

„Ach nee, da kommt ja einer von Rechts angerauscht!“

23:27 War aber nichts, denn der wollte Richtung Süden und diese Spur hatte rot, grün hatten die Linksabbieger. Waren natürlich keine da! Wir bekommen „Feuer Frei!“ und verschwinden im Dunkel des Südkreises Cuxhaven.

Für eine Schrecksekunde sorgte dann noch reichliches, blinkendes, buntes Licht. Nach dem verlassen der A27 in Richtung Wesertunnel baut sich ein Troß von Windkraft-Bauteilen auf. Verdammt, denn ich will nach 30 m links abbiegen. Ich sondiere die Lage und blinzele nach vorn. Nichts regt sich. Ich mache einen langen Hals und sehe kein Blaulicht dabei. Also checke ich schnell den Gegenverkehr, entdecke keinen und husche flugs am Sicherungswagen vorbei. Ich schliesse die Augen, damit ich die bösen Blicke nicht sehe.

23:35 Wir biegen in Büttel nach Neuenlande ab. Ich öffne meine Augen wieder und finde das Haus meines Fahrgastes auf Anhieb.

23:36 Anruf aus Stubben: „Bitte, bringen sie mich nach Hause!“ Ich plane für 00:35.

23:37 Anruf aus Stotel: „Bitte bringen sie meine Geliebte nach Bremerhaven. Sie wartet an der Feuerwache!“ Vor 01:15 kann ich das nicht wirklich schaffen, ich bitte, es erst noch einmal woanders zu probieren.

23:37 und 15 Sekunden Anruf aus Stotel:“Bitte bringen sie meine Geliebte nach Bremerhaven. Sie wartet an der Feuerwache!“ Es braucht etwas Zeit, ihm klar zu machen, das er wieder meine Nummer gewählt hat. Unsere Zentrale hat für jede Kerngemeinde (Bei uns 3) eine eigene Telefonnummer, damit die Einheimischen dort keine Vorwahl brauchen. Sie laufen aber alle in der Zentrale in Bokel, oder bei mir am Handy auf. Er hat`s geschnallt und ich hab ihm gesagt, das ich ihn anrufe, wenn er seine Freundin raus auf die Straße schicken soll. Er stimmte zu.

23:43 Eine Minute zu spät traf ich in Sandstedt ein. Wie immer – kurz vor der Geisterstunde – wurden hier nicht nur die Bürgersteige hochgeklappt, sondern sämtliche Fenster verhängt und überflüssige Beleuchtung gelöscht. Ausgestorben wirkt die Siedlung, als ob die Bewohner sich vor Irgendetwas schützen wollten!? Vor mir sicher nicht, bin harmlos und bewege mich in der Regel nicht weit von meinem Fahrzeug weg. Ziemlich berechenbar also.

* Fällt mir eben ein. Es gibt ein Buch mit Sagen aus dem Raum Teufelsmoor und Wesermarsch. Echt gruselig und zu empfehlen! Gratis Geschichte hier–> „Hake Betken un sine Duven!“

23:44 Der Fahrgast ist mir persönlich bekannt und ich fahre zu ihm in die Hofeinfahrt. Hah! Da hat wohl einer seine Hausaufgaben nicht gemacht, ein feiner, vibrierender Lichtstrahl dringt aus dem Wohnzimmer. „Die Flimmerkiste!“, dachte ich mir und betätigte die Klingel.

23:45 Der Bewohner begreift und ruft nach seinem Kinde, welches offensichtlich auf dem Dachboden haust.

„Das hab ich aaaabbestellt, schon vor einer Stunde!“, schallt es aus dem Giebel.

23:46 Höflich verabschiede ich mich vom Hausherrn, nicht ohne ihn zu bitten, einen Gruß an seine Gemahlin auszurichten und entlasse ihn wieder an seinen Fernseher, auf dem Godzilla gerade ein paar schreckliche Laute ausstößt und Häuser umwirft!

23:47 Die Formalitäten wollen erledigt werden. Ich melde eine Fehlfahrt und dokumentiere dies in meinem Fahrtenbuch. Auf zum Bahnhof nach Lübberstedt.

00:07 Die Schranke ist runter. Meine Fahrgästin wartet auf der anderen Seite. Ein Güterzug aus Bremerhaven rollt in Schrittgeschwindigkeit vorbei. Ich starte den Motor, als der letzte Wagon die Strasse freigibt. Das Rotlicht brennt in meinen Augen. Das Absperrrohr, welches seinen Namen von den weltweit bekannten „Pommes-Schranke“ hat, bewegte sich nicht. Dumpfes in Höhe Pldenbüttel kündigte eine Ladung „Audi A8“ an. Der Zug hatte 16 große Anhäger mit je 16 Autos an Bord.

00:09 Ich treffe endlich meine Auftraggeberin und fahre sie an den Ort ihres Begehrens. Eigentlich, so erfahre ich unterwegs, hätte sie der Herr Sohn abholen mögen. Der hat nähmlich gerade seinen Führerschein erhalten und Muttis fahrbaren Untersatz beschlagnahmt. Aber er könne das nicht leisten, bräuchte er doch seinen Schönheitsschlaf um diese Stunde! (Wenn ich dich erwische! Wir kennen uns!)

00:15 „€ 12,20 macht`s!“ Haha, es klimpert, es klappert, Nichts. Sie schaut mich aus ihren Rehaugen an:“Reicht nicht, wegen der knappen Umsteigezeiten habe ich mir einen Gang zu Geldautomaten gespart!“ Ich schreibe eine Rechnung und sie verspricht, die Öcken am nächsten Tag an einer vereinbarten Stelle abzuliefern. Das ist hier kein Problem, man kennt sich! Ich bekomme 2€ Tip, für die Unannehmlichkeiten. Immer gern!

00:16 Über die Dorfhagener Allee erreiche ich die Alte B6 und biege in Bramstedt Richtung Beverstedt ab. Ich bin voll im Zeitplan und cruise über die L134 nach Stubben.

00:28 Das Schicksal nimmt seinen Lauf……! Gerade nehme ich eine Bewegung am rechten Straßenrand wahr und steige auf die Bremse, da kracht es auch schon. Ein Rehbock kam in vollem Lauf von der Seite und prallte vorn Rechts gegen mein Taxi. Da bot sich mir keine Chance, den Unfall zu verhindern. In den letzten 4 Jahren habe ich ähnliche Situationen immer meistern können, oft nur um Haares Breite, jedoch erfolgreich. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit ist deprimierend. Der Selbstschutz greift umgehend, ich führe mir vor Augen, das mir wenigstens nichts passiert ist und ich gut zum Stehen gekommen bin. Kurz vor dem Ortseingang Bokel hatte ich den Wagen schon ausrollen lassen, dadurch war ich schon deutlich näher an 50 als an 100 km/h.

00:29 Anruf bei der Polizei. Ich erfahre, ein Wagen sei in der Nähe und in wenigen Minuten bei mir. Sie fragt mich nach dem Verbleib des Tieres und ob es noch lebte. Ich erkundigte mich, ob ich mit dem Wagen zurücksetzen darf, um mit dem Scheinwerfer auszuleuchten. Ich darf, insofern mein Auto noch einsatzfähig sei. Ich stieg aus und begutachtete den Schaden oberflächlich. Keine Teile behindern die Fahrt.

00:30 Nach 20m entdecke ich das Tier. Es liegt bewegungslos auf dem Asphalt. Im Scheinwerferlicht nehme ich den Bock in Augenschein. Nichts regt sich, er liegt einfach so da und zum Glück sind keine offenen Verletzungen zu erkennen, kein Blut, er atmet nicht mehr. Erleichtert, das es keine Ricke war, denn die haben gerade ihre Kitze bekommen.

00:34 Ich rufe die wartenden Kunden an und sage die Touren ab. Sie zeigen Verständnis!

Wildunfall Bokel

Absicherung der Polizei am Unfallort.

00:40 Die Bundespolizei erscheint und ich reiche meine Hand zur Begrüßung. Der eine Beamte greift eigenartig danach, mit den Worten:“Führer- und Fahrzeugschein bitte!“ Etwas perplex ziehe ich meine Hand zurück, starte eine zweiten Versuch – mit der Hand – bei seinem Kollegen und bin erfolgreich. Wir stellen uns vor und ich übergebe die Papiere, welche ich pflichtbewusst in der Brusttasche bereitgehalten hatte.

00:45 Die Papiere sind in Ordnung. Sie brauchen noch meinen Perso, weil ich nicht der Halter bin. Einer macht Bilder vom Taxi. Der andere überreicht mir ein Formular für die Versicherung. Mir wird mitgeteilt, das ich mich um Nichts weiter sorgen müsse und sie den verantwortlichen Jagdpächter benachrichtigen würden.

00:50 Einige Bilder geknipst und Schaden notiert, für den Chef. Die Haube hat eine Beule, schätze vom Geweih. Blinker und Scheinwerfer rechts sind geborsten. An der Beifahrertür ist ein Knick. Es ist zu sehen, das dort der Schmutz frisch abgewischt ist. Der Bock ist sicher dagegen geschleudert. Bilder vom Unfall auf der „weiter lesen“-Seite. Das Tier ist auch dabei! Es liegt ruhig da, nichts wirklich Schlimmes, muss man aber nicht zwingend ansehen.

01:00 Feierabend

Büchsenlicht

Büchsenlicht! Ob es daran lag?

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Datendiebstahl!

Seit Anfang März kommen hier regelmäßig von mir persönlich verfasste Blogartikel und Kommentare weg.

Ich rufe den Hacker auf, mir sämtliche gestohlenen Beiträge zurück zuschicken, ansonsten werde ich die IP-Adresse sowie zurück gelassene Digitale DNA an die Kripo Cuxhaven weiterleiten!

Bis spätestens Morgen, den 2.4.2014, 09:00 erwarte ich eine Reaktion!

Meine Leser werden langsam sauer, das hier nicht mehr viel passiert und ich erhalte Mails, worin von teilweise nur noch zur Hälfte verfassten Postings die Rede ist, auch von welchen aus dem vergangenen Jahr.

Ich habe bezüglich einer Sicherungskopie meines Blogs ziemlich geschlampt. Bitte kommt jetzt nicht mit Tipps, wie „Frag doch die NSA!“ usw., ärgere mich selbst schon genug.

Falls jemand von euch den Blog gespeichert hat, bitte schickt mir was ihr habt an meine Emailadresse. Allein im März sind wenigstens 16 Kurzgeschichten abhanden gekommen.

Bitte helft mir, Vielen Dank!

Update:13:20
Vielen lieben Dank an den Leser „stewie“! Er konnte mir helfen, die Monate Juli bis Oktober zu rekonstruieren.
Wenn das so weiter geht, wird meine ganze Arbeit vielleicht doch nicht umsonst gewesen sein!

Blindflug

Dieses Thema ist eigentlich vollkommen fehl am Platz zu dieser Jahreszeit, aber mir als Nachtschwärmer bleibt es das ganze Jahr treu:

Die Fahrzeug- und Straßenbeleuchtung sowie Straßenmarkierung!

Normalerweise werden wir Autofahrer im Frühherbst durch die Medien angesprochen, doch vor dem Einsetzten des dunklen Drittel des Jahres die Lämpchen an unseren Fahrzeugen zu kontrollieren und ggf. Instand setzten zu lassen.

Doch anscheinend ließt Niemand die Zeitung oder schaut noch die Tagesschau. Die ADAC-Zeitung werfen ja alle nur noch weg, weil nur Blödsinn drin steht, oder Gefälligkeitstipps zum Wohle der Lampenhersteller! Und mir begegnen nächtlich Blechkisten mit Tarnbeleuchtung, als sei immer noch Krieg!

So überlässt der wohlgefällige Motorist es den anderen Verkehrsteilnehmern, ihn per Hupe, Gestik oder -falls funktionstüchtig- mit dem Fernlicht, auf Dysfunktionen der Fahrzeuglichter aufmerksam zu machen.

Die Karossen der gehobenen Klassen schreien es schon selbst heraus, das sie einen Wechsel irgendwelcher kaputten Teile erwarten. Das ist aber noch lange kein Anlass, dieses auch umgehend in die Tat um zu setzen. Ist doch häufig schon für das Austauschen einer Blinkleuchte ein mehrwöchiger Kursus zu besuchen und Spezialwerkzeug erforderlich. So wird dann bis zum nächsten TÜV prokrastiniert und erst dann der Zauberer aus der Werkstatt konsultiert.

Dank der immer häufiger anzutreffenden Leuchtdioden reduziert sich wenigstens der Ausfall der Rückleuchten um ein Vielfaches. Allerdings habe bei diesem Komplex auch etwas zu mosern. Die roten Lampen sind oftmals so heftig überdimensioniert, das sie auf die hinterher Fahrenden of schon einen blendenden Eindruck machen. So klopfte es bei einem Aufenthalt an der Bahnschranke an meine Scheibe. Die Dame hinter mir war extra zu mir gekommen, um mitzuteilen, das meine Bremslichter kaputt seien. Sie würden nämlich blenden! Und damit hat sie vollkommen Recht. Die Hersteller ändern nichts, denn die Lux-Zahl ist in der gesetzlichen Norm und wenn die das dunkler einstellen, halten die Dioden zu lange!

Kommen wir zu den Fahrtrichtungsanzeigern. Auch wenn diese von den Asphaltpiloten nur spärlich eingesetzt werden, sollten sie im Falle eines Falles wenigstens erkennbar seien. In letzter Zeit scheint es zur Unsitte zu werden, die Blinker zu verstecken, so das sie nur aus einem optimalen Winkel betrachtet werden können. Ganz besonderes an der Vorderseite der Fahrzeuge tritt dieser Mangel auf. So stehe ich oft in einer Seitenstraße, bereit zum abbiegen und lasse der Querverkehr passieren, warte eine Lücke ab, die paßt. So macht man das  nun mal. So die Räder in den Radkasten stehend beobachte ich eine Oberklasse von Links heran kommend. Und ohne irgendwelche Ankündigung biegt sie vor mir ab. Erst im Vorbeifahren kann ich erkennen, das der Fahrer seine Richtungswechsel angezeigt hat. So vergehen Stunden um Stunden, bis ich letztendlich meine Fahrt fortsetzen kann.

Ein weiteres Ärgernis sind die Frontscheinwerfer im Allgemeinen. Zuerst das Abblend- und Fernlicht. Es gibt eine Vielfalt an Einstellungen für diese Leuchtmittel, aber nur eine korrekte. Es ist unbedingt erforderlich, nach einem Ersatz, die Ausleuchtung zu überprüfen und bei Zweifeln in einer Werkstatt einstellen zu lassen. Die Hälfte aller Scheinwerfer wurde laut ADAC-Erhebungen vom letzten Frühjahr beanstandet. Als Begründung wurden die falsche Bedienung des Einstellrädchens im inneren des Wagens bei Belastungsänderung, falsch Grundeinstellung, sowie mangelnde Qualität der leuchtmittel angeführt. Bitte bis zur endgültigen Klärung alle ADAC-Berichte mit eingeschaltetem Hirn durchlesen!

Nun kommen wir zu den freiwillig einschaltbaren Funzeln wie Nebelscheinwerfer und -Schlußleuchte. Die Nebelscheinwerfer sollen nur bei schlechter Sicht aktiviert werden. Nicht um den HerrTaxifahrer und andere zum Wegschauen und in den Graben fahren zu nötigen. Extrem sauer bin ich deshalb und blende diese Typen dann immer nicht ganz regelkonform mit meinem Xenon-Dampfleuchten! Leider eine Macke von mir, sorry ,oder auch nicht. Dafür kassiere ich keine 30,00 Strafe von denen, wie es z.B. die Polizei neulich mit einem Kollegen gemacht hat. Ausnahmsweise nehme ich da den TaxiMannFrau auch nicht in Schutz! Es ist wahnsinnig anstrengend, die ganze Nacht gegen einen „Chinesische Mauer“ aus gleißendem Licht anzufahren!

Die Schlußleuchte soll bei Sicht unter 50m leuchten. Und zwar nach hinten und nicht nach vorn. Sobald ihr wieder freie Sicht habt, bitte ausmachen!

Einen Herzlichen Glückwunsch möchte ich auch noch den Damen und Herren aussprechen, welche die Straßenbeleuchtung im Dorf Uthlede verantwortlich zeichneten. Bis dato gemütlich und anschaulich lag es da und die schon in die Jahre gekommenen Straßenlaternen verteilten ihr warmes, leicht gelbliches Licht.

Weil jetzt alle auf dem ÖKÖ-Trip sind, der auch jeden noch so erdenklichen Schwachsinn rechtfertigt, wurden die Leuchtmittel durch ein schauderhaftes, wie heute leider Standard, auch sehr kaltes Licht ersetzt. Um dem Faß den Boden ganz auszuschlagen, wurden die leicht milchigen Lampenschalen mit  Klarglas versehen. Das Ziel haben sie damit auf jeden Fall erreicht. Man bekommt Kopfschmerzen bei diesem Anblick!

Bitte, bitte, rührt die Lampen in den anderen Ortschaften nicht an!

Zuletzt möchte ich noch ein Beispiel für Straßenmarkierung kaum sichtbare Fahrbahnmarkierung bemeckern. Wenn ich Nachts bei Regen von Bremerhaven-Wulsdorf nach Nesse fahre, unterquere ich die A27. Und da kann mann in viele Richtungen Abbiegen, geradeaus fahren, oder wie manch Schwertransport am Rand halten und warten.

Ich kenne diese Route wie im Schlafe, aber immer an diesem Streckenabschnitt gibt es so viele Ablenkungen und die Markierungen sind dort wegen Verspiegelungen absolut nicht mehr zu sehen. Eine Reise ins Ungewisse steht jedes mal bevor. Sehr oft habe ich schon Ortsfremde rum schleudern sehen, weil sie den Kontakt mit einer Leitplanke durch eine Notbremsung entgehen wollten.

Leute vom Straßendienst:“Schaut euch das bitte unbedingt auch im Dunkeln an!“

Und zu guter letzt möchte ich noch den Fraggle grüßen, der mir bei Neumond, einzig mit rechtem Standlicht in der Stoßstange, mitten im Wald zwischen Bramstedt und Abzweigung Wasserwerk entgegen kam. Nicht nur, das er mit ca. 70 km/h unterwegs war, er fuhr auch noch komplett Ignorant auf der Mitte der Fahrbahn. Ich dachte da kommt mir ein Mofa entgegen und fuhr wie geplant weiter auch meiner Seite. Nur der Taxifahrer-Heilige konnte mich in der letzten Sekunde davor bewahren, in die Karre zu brettern. Mit einen geschickten Schlenker in den Seitenraum mit angedeutetem „Onehundredandeighty“ konnte ich mein Taxilein und mich verschonen!

In diesem Sinne……

„Licht aus,… wommmm! Spot an!“

„Guten Morgen Fahrgäste!“

„Guten Morgen HerrTaxifahrer!“

„Augeeeen geerade Auuuuus!,…… rührt euch!“

Heute muss ich etwas polemisch werden, denn gestern habt ihr so richtig in die Scheisse gegriffen.

Nicht nur darin begründet, das ihr wegen der in einer Woche endenden Kohlfahrt-Saison sämtliche Spirituosen an einem Abend inhaliert habt. Nein, ihr habt einfach ab einem Pegel von 0,2 Promille eure gute Kinderstube vergessen und zieht so vollkommen schmerzfrei durch die Lande um den Brot erwerbenden im dienstleistenden Gewerbe so richtig die Freude an den Kunden zu verderben.

Ihr springt laut johlend in den Wagen, verschüttet gleich zu Beginn eine Flasche Weizen und mosert los, weil das Taxameter schon aktiviert ist, es sind doch höchstens 20 Minuten gewesen, die ihr verspätet aus dem Partyraum gekommen seid.

26 km bin ich gefahren, weil ihr ein Taxi bestellt habt und hattet nicht den Arsch in der Hose, es wieder abzubestellen, weil ihr unbedingt in ein Anderes einsteigen musstet, das zufällig vorbei fuhr.

10 Minuten lang habe ich euch erklärt, nachdem ihr eingestiegen wart, das eine Fahrstrecke von 12 km nicht mit nur 3,00 € zu bezahlen ist. Das dieses dämliche Gesetz mit der Beförderungspflicht auch eine angemessene Bezahlung erfordert, fandet ihr echt unfair. Und das Argument, ich würde doch sonst leer in die Richtung fahren und das währe doch Verschwendung, könnt ihr euch für den nächsten Flug nach Mallorca für den Check In aufheben, ihr Hirnis!

Und ich kann auch nichts dafür, wenn sich in deiner „Stammkneipe“ Keiner um dich kümmert. Sicher, du hast deine bestellten Getränke bekommen. Aber dein absolut konfuses Gelabere wollen die sich dort auch nicht reinziehen. Und verdammt noch Mal, es ist mein gutes Recht, dich zu bitten, mir keine superintimen Ekeldetails von deiner Muschi zu erzählen. Deshalb werde ich dich nicht in mein Morgengebet einbeziehen! Ich hoffe, das du deinen Vorsatz, zukünftig lieber vor der Glotze zu sitzen, in die Tat umsetzt!

Und eine ganz besonders riesengroße Kacke ist das, was du in Loxstedt mit mir und meinen Kollegen abgezogen hast. Springst einfach mitten im Ort vor meinen Sprinter. Und ich so *quiiiiieeetttsch* von 80 auf 0. Lustig, wie du es dir dann gleich mit den Füßen auf der Konsole bequem gemacht hast. Das du vor irgend Jemand  Angst hast, in diesem beschaulichen Dorf und ich dich deshalb gratis nach Bremen-Oslebshausen in die Justiz-Vollzugs-Anstalt bringen sollte, war dann doch etwas zu unverschämt. Glücklicherweise kam mein Kollege $DerNuschler mit seiner „Maglite“ zu Hilfe und trieb dich aus meinem roten Taximobil. Das du später noch ein paar Spiegel von Autos abbrechen wolltest und einige Blumenkübel geschreddert hast, werden die freundlichen Beamten von der Polizei aus Schiffdorf noch mit dir erörtern.

Und Einen habe ich noch. Wenn ich mein Eintreffen am Abholhort kund tue, ist es nicht erforderlich, mich zur Sau zu machen und laut durch den Saal zu brüllen, ich wäre der dümmste Taxifahrer der Welt. Und das nur, weil ich 10 Minuten zu früh erschienen war. Dein Alter (hier ca. 67 Jahre) will ich dir dabei zu Gute halten, habe ich doch fast täglich mit verwirrten Senioren zu tun. Diese jedoch stehen wenigstens zu ihrer Krankheit, du Penner!

Sooo, nun hat die Litanei des Zorns ein Ende.
Ich bin nicht Nachtragend, verzeihe Vieles, vergesse aber nie Etwas!

„Fahrgästeeeeee stiiillgestanden! Nach Hinten wegtreten,….Marsch!“

Linktipp der Woche

Es ist immer wichtig, gut informiert zu sein und ggf. anderen etwas im Voraus zu haben. Da gibt es gerade im Internetz unzählige Quellen.

Eine davon möchte ich euch Heute vorstellen:

Presseportal

Hier findet ihr nicht nur eine Übersicht über den neuesten Klatsch und Tratsch. Das gibt es überall. Hier könnt ihr explizit Nachrichten der für eure Region zuständigen Polizeiinspektion aufrufen und abonnieren. So erfährt man Lokalnachrichten, den Verkehr oder die lokalen Kriminellen betreffend noch bevor sie in der Zeitung stehen.

Unsere Polizeiinspektion kündigt regelmäßig weitergehende Blitzeraktionen an, gibt Tipps zur Verkehrslage oder zum Schutz gegen Einbruch.

Das Portal bietet auch eine kostenlose App an. Mit aktivierter Push-Funktion seid ihr immer Up-to-Date!

 

 

Herr Solomon fährt nach Vegesack (2)

Ich geb’s ja zu. Insgeheim hatte ich gehofft, den Typen wieder anzutreffen. Die fliegende Tüte kam an meinen Wagen und schaute mich an.

Ich bedeutete ihm, die Tür zu öffnen und einzusteigen. Es stand wieder einmal an , eine Gute Tat zu vollziehen und ich bot mich an, nach Vegesack zu brettern.

Er freute sich wie ein Schneekönig (ja, es begann gerade zu schneien) und schnallte sich an.

Bevor ich losfuhr, zog er einen 20er aus der Tasche, es sei zwar sein letztes Geld, aber er wäre wirklich froh hier weg zu kommen. Warum er nicht in der Sparkasse geblieben sei, erkundigte ich mich?
Er meinte, während er dort saß, hätten 2 Autos gehalten und die Fahrer hätten gefragt, was er dort in der Bank vorhätte. Es ist eben etwas anderes, ob ein Weißer oder ein Schwarzer Nachts im Vorraum einer Kasse sitzt!

Nachdem er die heiligen Hallen verlassen hatte, rief er die Polizei an, welche sich aber nicht zuständig erklärte und auch nur das Taxi vorschlagen konnte.

Ich nahm das Geld an und setzte die Fahrt fort.

Unterwegs kam eine tolle Unterhaltung zu Stande, über Gott und die Welt. Er war aus Gambia kommend über Marokko nach Spanien „geflüchtet“. In seiner Heimat sei die ökologische Situation sehr schlecht. Der Diktator würde nicht abtreten und die Zukunft dort ungewiss.

In Bremen-Nord wollte er einen Bekannten besuchen und danach wieder nach Spanien. Dort gäbe es zwar noch weniger Jobs als hier, aber das Klima wäre besser für seine dünne Haut.

Kurz vor halb 2 erreichten wir die Straße hinter dem Bahnhof Vegesack. Er war wirklich sehr glücklich und wir lachten zusammen über diese außergewöhnliche Begegnung!

Zum Abschluss knipste ich noch ein Bild von Herrn Solomon und mir. Bisschen Dunkel die Aufnahme, aber das ist ja kein Wunder 🙂

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