‚Sch brauch Zirr-retten

Übersetzung:

Kunde:

Ich hab schlimm Corona und benötige dringend eine Schachtel Camel. Aber ich habe nur € 3,00, den Rest möchte ich mit Paypal zahlen!

Ich:

Nee, geht nicht, wegen Rückbuchung und so weiter!

Er:

Moment ich ruf gleich wieder durch. Was kostet das denn?

Ich:

€ 15,00 über den Daumen.

Er:

Hallo ich bin’s wieder. Habe meinen Nachbarn geweckt, der hat mir was geliehen. Ich lege das Geld vor die Tür!

Ich: Jo, die Kippen trudeln Dreiviertel Elf bei ihnen ein.

Er: Danke! Du hast mein Leben gerettet!

Ich:

Man tut was man kann!

Ende

Abkürzung

Das Taxameter zeigte € 48,90 als wir in den Zielort Lunestedt einfuhren. Ich sagte dem Fahrgast, das wir „Da“ seien und er möge mir bitte seine Straße nennen.

Er schaute sich um und sagte, das wir schon zu weit gefahren seien, wir müßten umdrehen, er kenne eine Abkürzung. Sein Haus läge dort hinten, wo das Licht scheine, erklärte er mir den Weg durch den Wald. Der Straßenbelag wechselte von Teer auf Schotter, die Schlaglöcher in dem Weg wurden tiefer.

„Jetzt da entlang und auf die Bundesstraße, rechts herum!“

Gesagt, getan. Ich hatte die Innenbeleuchtung angeschaltet um vielleicht am Gesicht meines Fahrgastes ablesen zu können, wie weit es noch sein könnte. Am ehemaligen Zentrallager von „Aldi“ hielt ich.

„Tja, hier sind wir ganz falsch, aber jetzt weiß ich den Weg wieder!“, so mein Kunde.

Wir fuhren nun über Heerstedt um vom Nordosten nach Lunestedt hinein zu fahren.

„An der Volksbank links und dann die zweite Rechts!“, meinte mein Fahrgast.

„Hier waren wir doch eben fast schon gewesen, es fehlten nur 200 Meter!?“, erwiderte ich.

„Jetzt merk ich’s auch!“, so der FG

Das Taxameter hielt bei € 79,80. Wir einigten und auf € 85,00 und er entschuldigte sich für seine Dummheit.

P.S.: Ich hatte es früher schon einmal geschrieben. Die Leute hier im dünn besiedelten Cuxland sagen selten ihre Straße an, weil sie überzeugt sind das sich in ihrem Kuhdorf garantiert keiner außer ihnen zurecht finden könne!

#Hilfe #Grundsteuererklärung #frist #erbengemeinschaft

So!

Ich habe die Erklärungen für zwei Häuser schon vor Wochen abgegeben. Das waren Haus und Garten, alles ganz easy, weil Niedersachsen.

Aber!

Ich habe da zwei Grundstücke aus einer bzw. zwei Erbengemeinschaften, jeweils etwa 1000 qm Ackerland. Dafür habe ich ein einziges Aktenzeichen bekommen. Elster lässt mich nur ein Grundstück angeben. Lege ich für das zweite Grundstück eine eigene Anmeldung an, meckert es über das Aktenzeichen. Logisch.

Jetzt gibt es für beide Grundstücke unterschiedliche Teiler, weil einGrundstück durch 8 und das andere durch 7 Parteien geht. Von 8 Erben im aktuellen Grundbuchauszug leben nur noch 2. Eigentlich müsste ich jetzt die Nacherben eintragen, die haben aber keine Ansprüche eintragen lassen. Noch nicht. Oder die Wissen nichts von den Grundstücken, weil die im Testament vergessen wurden.

Beim zuständigen FA geht keiner ran. Schon seit dem Sommer  nicht. Ich verwalte die Grundstücke und zahle Steuern auf die Einnahmen. Satte 28,00 € bekomme ich als Pacht. Da zahle ich dann Einkommensteuern und natürlich Grundsteuer.

Die jährliche Grundsteuer für diese Flächen beträgt € 1,40! Einsvierzig! Und dafür muß ich jetzt so einen Aufriss veranstalten.

Ich werde jetzt noch einmal versuchen beim Finanzamt etwas zu erreichen. So funktioniert das jedenfalls nicht. Und das geht sehr vielen Erben in ländlichen Gebieten so. Die Behörden werden noch ordentlich kotzen, wenn die vielen unvollständigen Grundsteuer-Dingens eintrudeln.

Wahrscheinlich droht eine Verspätungsgebühr. Ich warte ab!

Steuerliche Grüße, HerrBesitzer

 

P.S. Wenn einer die Lösung hat, bitte melden! Ich backe dir einen Kuchen!

Ü 70 und die Stufe

Moin!

Das Paar hat beim lokalen Griechen etwas zu tief ins Glas geschaut und das finde ich gar nicht so schlimm. Immer hin lebt man nicht ewig und die Feste wollen gefeiert werden wie sie kommen.

Jedoch sollte ein jeder in Betracht ziehen, das der Alkohol des Ouzo in gehobenem Alter etwas mehr „knallt“, als in der guten Alten Zeit!

Das erwogen meine Fahrgäste offensichtlich nicht, bevor sie das Gebräu aus Schnaps, Anis und Fenchel in sich hinein taten. Er stolperte auf der letzten Stufe beim heraustreten aus dem Restaurant,  krachte nach einem kurzen Spurt in Schräglage ungebremst auf das liebevoll in Mustern ausgelegte Pflaster. Sein Schädel quittierte das Ende des Falles mit einem weithin hörbaren typischen Geräusch für so etwas. Wie sich das aufklatschen anhörte, überlasse ich eurer Fantasie. Ihr kennt das doch, wenn der Metzger am Tresen mit einem Beil den dicken Markknochen zerteilt!? Nech?

Seine Partnerin hatte derweil im Taxi Platz genommen und schaute unbewegt auf das, was da regungslos am Boden lag, schüttelte den Kopf.

„Alles Gut! Mir geht’s Gut!“, stönte der Herr als er sich endlich mit meiner und der Hilfe einer anderen Person langsam aufrichtete. Er benötige nichts, man solle ihn lassen. Das etwas Blut aus einem Ohr lief tat er damit ab, das das ja wohl nicht sein erstes Mal gewesen sei und es ihn nicht weiter störe. Ein Krankenhausbesuch sei nicht erwünscht, sogar absolut unnötig. Wir sollen uns nicht so anstellen!

Mir blieb nach einer ruhigen Fahrt mit einem stattlichen Trinkgeld nur noch übrig „Gute Besserung!“ zu wünschen.

 

 

Neulich an der Kasse…

Vor Schichtbeginn decke ich  mich beim lokalen Discounter mit Taxifahrer-Nahrung ein. Am Montag stand vor mir eine Dame in der Schlange, welche offensichtlich bösen Mundgeruch hat.

Oder hat sie etwas Anderes zu verbergen?

 

Da fällt mir doch gleich wieder die Kundin ein, welche zu ihrem Rotkohl immer eine bis zwei Flaschen lieblichen Weißwein bei mir bestellte. Und wenn der Kohl „AUS“ war, durfte ich das Gemüse selbst bestimmen!

Diese Alibi-Käufe sind mir auch aus der Zeit vor dem Taxifahren bekannt, als ich 2010  in einem Edeka-Markt als Kassiererin eingesetzt war.

Die armen Leute kauften aus lauter Verzweiflung zu ihrem morgendlichen Kümmerling, Korn oder Weinbrand immer noch etwas dazu, hinter dem sie ihren Schnaps verstecken konnten. Klopapier, Feuerzeuge, Zeitschriften, Kaugummi, Obst, Flasche billiges Wasser uvm.

Viele dieser „Zusatzartikel“ inclusive schon geleerter Flachmänner landeten unbenutzt im Papierkorb vor dem Laden! Täglich! Deshalb gaben einige Kollegen schon eine Wunschliste bei mir auf, damit ich Alarm schlagen konnte, falls ein passender Artikel im Papierkorb landete. Kein Witz!

Wäre ich ein Säufer, würde ich auch etwas zukaufen. Mir ist es schon peinlich, wenn ich für einen Stammkunden 2 Korn und einen Kasten Bier kaufe. Ich bitte dann an der Kasse immer besonders laut um eine Quittung für meinen Kunden!

Immer schön Trocken bleiben, euer HerrTaxifahrer

+++++Montags-Ticker+++++

14:00 Dienstbeginn

14:30 Als AST* von Hagen nach Rechtenfleth. Eine Frau von der Arbeit nach Haus.

15:18 Als AST von Uthlede nach Hagen. Mutter und Sohn zur Bank und zum Eis-Essen.

15:50 Als AST von Harrendorf nach Lübberstedt Bahnhof. Eine Studentin zurück zur Uni.

17:00 Als Rollstuhl-Taxi von Bremerhaven nach Hagen, eine Dialysefahrt.

Am Ziel sagt der Fahrgast zu seiner Frau die vor dem Haus auf ihn wartet, das er noch sitzen bleiben möchte. Ich hatte eine Dauerschleife „Freddy Quinn“ aufgelegt. Er und seine Kumpels hätten den während der Zeit als Seemann rund um die Uhr verschlungen. Mein Fahrgast ist richtig glücklich. Ich verspreche weiterhin viel „Freddy“ und „Rock’n’Roll“ während unserer Touren.

17:30 Ich zähle die Fliesen in unserem Bereitschaftsraum und plaudere etwas mit einer Kollegin. Die Zentrale ruft an und ich antworte mit verstellter Stimme. Es dauert etwas, bis die Disponentin bemerkt das ich es bin und das Gespräch endet mit einem herzlichen Lacher. Die nächsten Aufträge kommen rein.

18:30 Als AST von Hagen nach Uthlede. Ein Melker zurück zum Arbeitsort. Er ist ein Geflüchteter und hat sehr schnell Fuß gefasst hier auf dem Dorf. Es heißt, die Kühe liebten ihn! Ich mag ihn auch, ein sehr angenehmer Fahrgast!

19:30 Das Wetter ist angenehm. Der Regen zog vorbei, es wurde etwas kühler. Fahraufträge sind jetzt Mangelware.

Die Zentrale schaltet die Anrufe jetzt auf mein Handy. Es gibt noch insgesamt 6 Vorbestellungen, 2 für jeden meiner beiden Kollegen, die wie ich die Stellung halten.

19:36 Ein Anrufer stammelt etwas. Sagt:“OK!“ und legt auf. Ich bleibe unwissend zurück, bezüglich des Behufes der Kontaktaufnahme.

19:40 Er ruft wieder an. Er sitzt im Zug und die Verbindung ist schlecht. Ich verstehe nur Bahnhof, aber das reicht mir. Wir verabreden uns dort für kurz nach 22:00. Da ich bis ca. 22:10 besetzt bin würde ich mich verspäten. Ich beschwöre ihn, das er dort auf jeden Fall wartet, denn nach Feierabend mag ich keine Fehlfahrten und reagiere ungehobelt!

20:13 Ich warte auf einen Fahrgast. AST von Hagen nach Lübberstedt. Die Feuerwehr trainiert am Schulzentrum.

20:30 Fahrgastbefrager zum Bahnhof.

21:11 8er-Shrimps mit Cocktailsosse bei Der goldenen Möve in OHZ.

21:35 Dialysefahrt OHZ nach Axstedt.

Schreibe noch weiter, Heute bis 22:00 +X. Bis gleich…….

22:05 Lübberstedt Bahnhof nach Hagen.

23:00 Feierabend! Gute Nacht! Bis Mittwoch..

Mitfahrer-Dank!

Vorgestern war ich ganz Privat unterwegs, zum Einkaufen.

Nachdem ich diverse Dinge für den alltäglichen Gebrauch und Verzehr gehamstert hatte verstaute ich Alles in meinem Q. Dabei fiel mein Blick, meinem Dasein als Taxifahrer geschuldet, auf einen potentiellen Fahrgast!

Sie saß auf einer Bank vor dem Edeka, bestaunte ihren Einkauf in ihrer großen Tasche und hob eben einen von zwei Krückstöcken hoch, weil der umgefallen war.

Mitfahrerbank Richtung Lidl/Aldi/Mitte

Ich ging hinüber und frug, ob ich sie ein Stück mitnehmen könne.

Sie hatte zwar offensichtlich auf einer sogenannten Mitfahrer-Bank Platz genommen, aber das merken die Meisten erst, wenn sie angesprochen werden.

In den 5 Jahren, seit es diese Bänke im hier gibt, hatte ich diese immer unbesetzt vorgefunden. Unsere Leute hier lassen sich wohl nicht gern mitnehmen!

Jedenfalls freute sich diese Dame über mein Angebot. Ansich wollte sie auch nur kurz ausruhen und zu Fuß nach Haus gehen.

Ein Taxi hätte sie nicht erreichen können, meinte sie.

Die Fahrt endete dann auch schon nach 300m fuhren wir schon an ihrer Adresse vor. Ich lud ihre Sachen aus und wünschte einen schönen Tag und freute mich, einen Gefallen getan zu haben.

Ich schaute kurz aus Gewohnheit in den Font, ob etwas vom Fahrgast liegen geblieben sei. Und siehe da, da thronte ein 10-Euro Schein auf der Mittelkonsole. Natürlich wollte ich den zurück geben, aber die Dame bestand darauf, das ich ihn behalte, ich sei so nett gewesen!

Höflich bedankte ich mich und steckte den Schein ein.

Dann kam jedoch noch ein Knüller!

„Fahren sie immer Dienstags um diese Zeit? Dann könnten sie mich regelmäßig mitnehmen, natürlich gegen Bezahlung!“

Ich erklärte, das ich sehr sporadisch einkaufen ging und riet ihr, doch besser zum Taxi zu greifen und es rechtzeitig zu ordern.

Wenn sie oder Jemand anders dort sitzt, frage ich gern wieder einmal nach! Vermutlich aber erst wieder in durchschnittlich 5 Jahren….

Harry nun wieder!

Ab und an versuchen Medienvertreter oder Werbefachleute mit mir ins Geschäft zu kommen. Prinzipiell bin ich für allerhand Schandtaten zu haben, jedoch würde ich toll finden, wenn sie in einer Sprache schreiben würden, die ich verstehe. Des Weiteren erwarte ich, wenn man mir schon zuprostet, das der betreffenden Email eine Flasche guten Weines beigelegt wird!

“ So wird das Nichts, Harry!“

 

P.S. Ich schalte keine Werbung auf meinem Blog. Des Weiteren gebe ich keine Interviews für Irgendwen und schreibe auch keine Artikel für die #haltdiefressebild !