Fehlfahrt

Eine Fehlfahrt ist ein Auftrag, der nicht zu Stande kommt, weil der Fahrgast sich nicht am Abholort befindet und nicht mehr lokalisiert werde kann. So eine hatte ich gestern auch wieder.

Von meinem letzten Kunden in Uthlede fuhr ich nach Frelsdorf, um dort einen Sammeltaxifahrgast zum Bahnhof nach Stubben zu bringen.

Nachdem ich 10 Minuten an der Haltestelle gewartet hatte (Kulanzzeit), meldete ich der Zentrale eine Fehlfahrt. Das war sehr ärgerlich, weil ich zum Einen 33,0 Kilometer im dicksten Nebel leer dort hin gefahren war und zum Anderen hätte ich in dieser Zeit besser einen anderen Kunden befördern können. Ganz abgesehen von den Kosten, die nur zu einem Bruchteil erstattet werden.

Liebe Fahrgäste, wenn ihr das Taxi nicht mehr benötigt, dann ruft uns bitte kurz an. Wir sind niemals sauer, sondern höchstens traurig, das wir euch an diesem Tag nicht fahren dürfen. Es kotzt uns aber an, wenn ihr uns so wenig Respekt entgegenbringt und unsere Arbeit als Geschenk des Himmels anseht. Hatte ja Sonntag  zuletzt auch so einen Vorfall.

Merksatz:

„Taxifahrer sind nicht sauer, wenn ihr eine Fahrt rechtzeitig absagt!“

„Vati möchte seinen Sessel haben!“sagte meine Frau

Und da gab es keine Diskussionen! Der Ohrensessel muß vom Osterdeich nach Schwachausen transportiert werden, koste es was es wolle! Unsere eigenen PKW reichten nicht aus, Schwiegervaters Ohrensessel sicher ins Seniorenheim zu karren, wo er jetzt Stellung bezogen hatte. Sein neues Zimmer sollte wenigstens durch einige  Gegenstände, die das ehemalige Zuhause hergab, aufgewertet werden. Der Sessel und ein 40-Zöller, die würden es fürs Erste richten.

Da fiel mir ein, das ich ja Taxifahrer bin und auch gelegentlich allerlei leblose Gegenstände transportierte. Da ich mich im Urlaub befand, wollte ich den Cheffe nicht behelligen und da es in Bremen, wo der Transport stattfinden sollte, eine große zentrale gibt, wird sicher ein Wagen dabei sein der einen halben Kubikmeter Platz für für unser Nahgut hat.

„0815 hier, die unwiderstehliche Taxizentrale seit über 100 Jahren, wie werde ich sie am Schnellsten wieder los!?

„Guten Tag, HerrTaxifahrer $Kunde hier, ich hätte da eine Frage. Können sie mir einen Ohrensessel und einen Flachbildfernseher von A nach B bringen?“

„Nö!“

„Warum denn das nicht, sie haben soviel Fahrzeuge…!“

„Nein, ich glaube nicht das das Einer macht. Einen Sessel und einen Fernseher. Nein, so ein Fahrzeug habe ich nicht im Programm!“

„Wie sieht es mit einem Rollstuhl-Fahrzeug aus, haben sie so eins im Fuhrpark?“

„Rollstuhl ist kein Problem. Aber sie wollten doch einen Sess….!?“

„Das ist doch prima! Da passt so ein Sessel doch gut rein! Können sie bitte so einen schicken?“

„Nö! Ein Sessel ist ein Sessel, und kein Rollstuhl. Außerdem kostet das extra!“

„Egal, ich zahle das gern. Was kostet das denn?“

„Eine Rollstuhlfahrt kostet € 15,00, zuzüglich der Fahrtkosten aus dem normalen Tarif!“

„OK, das mache ich! Bitte schicken sie den Fahrer zur $StrasseamWeserstadion. Ich bin gleich dort, so in einer halben Stunde bitte!“

„Nein, das ist ein Problem. Ich sagte schon, das das keiner macht…….“

Etwas platt vor Enttäuschung legte ich auf. Bei meinem Karma hätte ich vielleicht doch noch ein Taxi zugeteilt bekommen und irgendetwas wäre schief gegangen. Das wollte ich dann doch lieber nicht mehr.

Das wäre bei unserer kleinen Dorfzentrale nicht passiert. Gerade solche Aufträge sind doch das Salz in der Suppe. Es wird Geld damit verdient und im besten Fall gewinnt man dadurch viele Kunden. Und dann noch die Zuschläge. Bei uns kostet ein Rollstuhl € 10,00 extra. Immer noch viel, aber dafür ist das Ein- und Ausladen, sowie die Fahrgastsicherung und die technische Ausstattung aufwendiger.

Also rief ich den lokalen Baumarkt in Bremen an, und mietete einen kleinen Anhänger. Zwei Kubikmeter, max. 4 Stunden, für € 23,00. Dadurch dauert die Aktion sehr viel länger, aber ich habe die Kontrolle selbst behalten.

Anderthalb Stunden später waren Sessel, Ferni und Vati wieder vereint und geniessen fortan die Vorzüge des HD-Fernsehen wieder wie von Zuhause gewohnt.

Hundegemütlich, so ein oller Ohrensessel!

Hundegemütlich, so ein oller Ohrensessel, findet unser Spanien-Import „Naira“!

P.S. Bevor ich diesen Beitrag verfasste, habe ich eben noch schnell die Internetseite der betreffenden Zentrale aufgerufen. Sehr wohl richten sie Botenfahrten aus, sogar recht günstig. Keine Ahnung, warum die Zentralistin nicht einfach eine Anfrage an die Mitglieder geschickt hat, bezüglich der Ladekapazitäten und Dienstleistungswillen.

Pech im Unglück

Er war mit dem Wagen auf der B 27 liegen geblieben und der Abschlepper hatte ihn bis zur Werkstatt nach Hagen mitgenommen. Mangels einer ADAC- Mitgliedschaft (ohne würde ich keinen Meter mehr fahren, bei den Kosten heutzutage), muß er alles selbst bezahlen. Da sein Budget nicht für die Heimfahrt mit dem Autotransporter ausgelegt war, wollte er mit der Bahn nach Lüneburg fahren und die Abholung seines Schrotthaufens anderweitig organisieren.

Ich sollte ihn zum Bahnhof bringen, die Uhr schlug gerade Vier am Nachmittag. Auf dem Weg dort hin hörte ich so nebenbei im Radio einige Stichwörter, die nicht Gutes verhiessen. Auf der Strecke nach Bremen gab es einen groß angelegten Feuerwehr und Rettungseinsatz. Es würden bis auf weiteres keine Züge fahren. Pech im Pech.

Meine Antwort auf seine Frage, was ein Taxi nach Bremen zum Hauptbahnhof  (ca. € 100, -die Red.-)kosten würde, lies ihn ohnmächtig in den Fußraum rutschen.

Am Bahnhof in Stubben lies ich einen traurig ausschauenden Kandidaten zurück. Nie wieder wolle er in dieses Niemandsland fahren. Auch wollte er nicht glauben, das es sich bei dem kleinen Bürgersteig um einen Bahnhof handelte, an dem richtige Züge halten. Der Fahrkartenautomat gab ihm den Rest. Ich zog das Ticket für ihn und machte mich vom Acker, besser schnell weg, denn der Typ hatte so eine Aura, als ob da noch mehr passieren könnte, diesem Pechvogel!

+++Mittwoch, 3.6.15+++Ticker+++

16:00 Alles geht so schnell, die Zeit rast nur so dahin. Schon der 3.Juni! Bald werden die Tage wieder „kürzer“….

Der Der HSV ist drin, Blatter ist raus und ich habe Muskelkater. Der Nachbar bekommt ein neues Carport und ich habe aufbauen geholfen. Ein großes Carport!

Als Erstes ein Fahrgästin  nach Bremerhaven, 20 Minuten später fährt sie gleich wieder mit mir zurück. 64 Km (+ Anfahrt/Abfahrt) nur für eine Massage von 15 Minuten!

16:10 Wetterwarnung:

Schützen Sie ihre Haut vor übermäßiger Sonneneinstrahlung!

18:30 FG von Klinik-Dialyse nach Hause. Wir Beide, ehemalige Nikotin-Junkies frolocken ob der Vorzüge des Nichtrauchens!
20:10 Fernbusreisender von der Bundesstraße abholen und ins traute Heim bringen. Er wäre sehr groggy, das Bier wäre „all inclusive“ gewesen, so der rüstige 80-jährige!
22:53 Sammeltaxi von Hoope nach Lübberstedt. Die beiden jungen Männer steigen zu. Ich frage:

„Na, in die Nachtschicht (Disko in Bremerhaven)?“

„Ja, woher wissen sie?“
„Wer am Mittwoch um diese Uhrzeit nach Bremerhaven fährt und nach Parfüm riecht , will in die Nachtschicht. Für die Lessingstrasse ist es ja noch viel zu früh!“
  
23:42 Sammeltaxi von Stubben nach Beverstedt. Sie nennt mir die Königsberger Straße. Als wir ankommen fällt ihr ein, erst vorgestern eine Straße weiter eingezogen zu sein. Sie müsse sich erst daran gewöhnen. Ich auch,lol!

00:10 Meine letzte Tour sollte von Stubben nach Frelsdorf gehen. Ein Anruf änderte meine Pläne.

Sie sei auf einem Polterabend und wolle nach Haus. Aber nicht sofort, die Party sei noch „voll on“! 03:00 wäre prima. Nach 10 Minuten hatte ich sie auf 01:20 herunter gehandelt. So kann ich direkt von Frelsdorf hinüber nach Hipstedt fahren.

Sie fleht mich noch mehrmals an, mir Zeit zu lassen, „die Party rocke noch“!

Ich verspreche nicht schneller als erlaubt zu fahren und sie lallt ein zufriedenes:

„Dafür kriegs auch ’n Knuuuutscher!“ 

Was das wohl noch gibt!?
02:30 Statt einer freundlichen Begrüßung gibt es dumme Preisverhandlungsversuche von ihrem Stecher. Als ich ablehne verhöhnt er mich. Sie schlichtet wenig überzeugend. Ich ärgere mich, das ich wegen dieser Typen Überstunden schiebe. Der Frust weicht erst, als ich im Nebel bremsen muss, wegen Dammwild. Er hatte sich abgeschnallt, um besser bei ihr fummeln zu können. Er rutschte über die Mittelkonsole und blieb mit einem Auge am Schalthebel hängen. Ich liebe das Karma!

Gute Nacht!  

  

Fehlfahrt mit Folgen

So als Taxifahrer steht man oft vor verschlossenen Türen, leeren Bürgersteigen, geschlossenen Kneipen, Haltestellen.

Eine Ursache ist der Umstand, das die Menschen, welche es bestellt hatten, kurzfristig umdisponierten, ohne den Auftrag zu stornieren. Sie stiegen in ein anderes Taxi ein, oder haben es sich einfach anders überlegt. Der doofe Taxler wird’s schon merken!

Die dadurch entstehenden Kosten gehen in der Kalkulation des Unternehmers unter. Nur in dem Fall, das wir den Fahrgast noch antreffen und er dann vor Ort absagt, dürfen wir laut unserer Taxiordnung eine Pauschale von € 5,00 erheben. Das gelingt auch nur in seltenen Fällen, da, wie ich vorgestern schon schwurbelte , die Leute fast nicht mehr lebensfähig  oder renitend sind und ein Inkasso nicht ohne Gefahr für die eigene Gesundheit möglich ist!

Ganz anders läuft der Hase bei den Behörden, hier: Die Polizei

In der Gruppe „Taxi„, bei Facebook teilte eine Kollegin mit, wie sehr sie sich über die Polizei gefreut hatte, welche auf einen Anruf einen Bürgers „Ein Taxi führe mit blinkendem Dachlicht herum!“ unvermittelt agierten, das Taxi ermittelten und feststellen konnten, das es sich um einen Fehlalarm durch unbeabsichtigtes betätigen des stillen Alarms handelte.

Jetzt hatten die Polizisten quasi eine Fehlfahrt!

Und sie taten, was die Aktenlage vorsah, für solche Fälle. Sie schrieben eine Rechnung:

Rechnung der Polizei für einen Fehlalarm, Beispiel

Rechnung der Polizei für einen Fehlalarm, Beispiel

In der angeschlossenen Diskussion war man sich im Prinzip einig, das die Polizisten ordnungsgemäß handelten, aber es in diesem Fall vielleicht bei einer Belehrung hätten belassen können!

Im Gegenzug helfen Taxifahrer oft genug bei laufenden Ermittlungen, oder bringen Täter gleich zur Wache. Da sparen die ja auch!

Mir wird ganz schlecht, wenn ich nur dran denke, an das viele Geld, was ich schon hätte abdrücken müssen, wegen dieses Alarmknopfes hier und hier! Und das ist nur die Spitze des Eisberges, denn bei mir blinkt es oft, sehr oft. Immer beim Passat. Und gerade hatte ich diesen Artikel fertig und wollte in Hagen pausieren, da flackert die Fackel schon wieder. Es muss das Karma sein, welches das Knöpfchen drückt, oder mein Knie!? 

Fazit:

Ob es Recht oder Ungerecht ist, liegt im Auge des Betroffenen!

Wie ist eure Meinung dazu? Habt ihr vielleicht schon ähnliche Rechnungen erhalten?

P.S. Tipp an alle Atomkraftgegner: Beim nächsten Transport einfach nicht zur Demo gehen. Dann ist ja nichts passiert und der Kraftwerkbetreiber muss die Abermillionen an die Polizei überweisen und der Staat kann die Steuern senken, weil jetzt ja ein Dummer gefunden wurde. Und die Kraftwerkbetreiber müssen sich andere ……..   

Der Hunger treibt’s rein!

Hallo liebe Gourmets und Gourmons!

In dem Artikel Feuerholz vom 10.11.14 sollte ich ein paar Fragen beantworten, unter anderen auch diese:

9. Was würdest Du kochen, wenn Du für die Zutaten nur 5 Euro zur Verfügung hättest?

Eigentlich keine große Sache, man bedenke was Heutzutage alles angeboten wird. Von der Tütensuppe bis zum falschen Hasen wäre sicher alles drin.

Was an der Aufgabenstellung die Schwierigkeit darstellt, ist das Wort „nur„!

Paris Hilton oder Charlie Sheen hätten damit sicher ein Problem. Aber so ein Blogger, der geht doch sicher am Stock, dem fällt doch etwas ein?!

Aus welcher Stube stammt denn nun die/der Blogger/in, welche/r das Stöckchen als erste/r warf. Was kostete da zu Hause eine Mahlzeit? Kaisers, Königs?

Nur 5 Euro! Das klingelt in meinen Ohren.

Nur 5 € verdienen viele Menschen nicht einmal pro Stunde! Andere bekommen Stütze und müssen für das doppelte eine ganze Familie pro Tag durchbringen. 5 € kostetete eine Schachtel Kippen, als ich das Laster endlich aufgab. (siehe Ersparnisse).

Andererseits, liessen sich die 5 € auch vervielfältigen, köche man etwas schönes und verkäufe es, so der Kommentator Marco:

Bei der in der Gastronomie üblichen Kalkulation würde ein Essen mit einem Materialwert von 5 Euro im Restaurant ca. 15-17 Euro kosten. Und dafür bekommt man normalerweise schon was auf den Teller…

Klar, die Gastronomen kaufen billiger ein, ziehen die Vorsteuer, mindern den Gewinn, machen Schwarzgeld, bezahlen ihre Kellner schlecht und schlagen ihre Frauen. Aber schliesslich müssen die irgendwie Leben!

Das ist schon fast eine Anleitung: „Millionär werden für Blogger und deren Leser“!

Nur 5 €…….., jetzt klingt das schon fast wie bei Pfarrer Adolf Sommerauer in den 70ern. Fehlt nur noch das Wort zum Sonntag.

Dieses kleine, dumme Wörtchen „nur“ (sprich: [nuːɐ̯] )!

Ich persönlich brauche zur Zeit keine Überlegungen anstellen, was die nächste Mahlzeit kosten darf, was ein Glück. Aber gestern beim Einkauf habe ich geschaut, das ich meine geplanten Mahlzeiten preislich optimiere. ( 1 Doublecheeseburger = 2 €, ein Triplecheeseburger = 3 €, jetzt im Angebot bei der Goldenen Möwe!)

NUR 5 €!, Geht doch!