3 kleine Wi***er

5:00, Sonntagmorgen am Pam Pam in Hagen. Drei Jungs winken mich schon an der Strasse ran. Sie erkundigen sich über den Fahrpreis nach Bremerhaven.

Ich nenne ihnen den Preis nach Mitte, das sind 45,00 +- 5,00 € und sie steigen hinten in meinen Renault-Bus ein.

Einer möchte nach Schiffdorf, die beiden Anderen in die „Alte Bürger“. Würde auf 50,00 herauslaufen teilte ich mit und es gab keinen Protest. Sie machten aus, das der Erste € 20,00 bezahlen solle und die letzten Beiden € 30,00, bzw. den Rest.

Die Fahrt verlief ruhig, in Schiffdorf gab der erste einem Verbleibenden wie verabredet € 20,00 und es ging weiter in die Stadt hinein. An der Ecke Deichstraße / Grimbsbystrasse war die Ampel auf „Rot“ und auf meinen Führerschein bedacht hielt ich gesetzestreu an.

Von hinten kam der Wunsch, doch das Radio ein wenig lauter zu stellen. Da hatte ich nichts dagegen, suchte das in Frage kommende Potentiometer und drehte die Musik lauter. Da merkte ich, als ich mich erkundigen wollte ob es so Recht sei, das die Seitentür aufstand und meine Fahrgäste sich daran machten, die Beine in die Hand zu nehmen.

Leider hatten sie nicht mit meiner Reaktion gerechnet, denn ich lies die Kupplung springen – es wurde gerade grün – und sie plumpsten wieder auf den Sitz. Eine heftige Bremsung lies die Schiebetür mit einem wahnsinnigen Donnern nach vorn ins Schloß fallen, so das selbst ich etwas erstaunt war.

Die Knilche glotzen mich an, als ob ich ihre „Mudda“ wäre, die sie gerade beim onanieren erwischt hat!

„Ich wollte nur eben Pinkeln gehen, es war doch sowiso Rot!“, rechtfertig sich Einer.

„Leute, wir machen hier jetzt Kassensturz!“, ich drückte auf „Kasse “ und verlangte die angezeigten € 44,50.

„So, hier sind 24,50 €, 20,00 haben sie ja schon bekommen!“, rechnete mir so ein verkanntes Mathegenie vor.

Ich brachte noch einmal in Erinnerung, das nicht ich, sondern er das Geld bekommen hatte und verlangte den vollen Betrag.

“ Das hat er mir geliehen, um meinen Anteil zu bezahlen!“, behauptete er rotzfrech und suchte um Unterstützung bei seinem Sitznachbarn.

Nach einigem Hin und Her sicherte ich die 24,50 € und musste den Notruf wählen, weil a) kein Geld mehr kommen sollte, b) die Jungs abhauen wollten und c) sie mir Eins reinzuhauen drohten.

„Verdaaaaammt! Nicht schon wieder…….., der Notruf geht nicht durch!“, brüllte ich mich innerlich an.

Kein Rufton oder sonstige Signale, ich wollte ausrasten. Schließlich saß ich auf einem Pulverfaß. Den Bengels war es egal, das ich die „Bullen“ rief, sie zerrten wieder an der Tür.

Ich steckte das Telefon in die Tasche, verlangte die Ausweise und schrieb mir die aktuellen Adressen auf. Auf einmal waren sie bereit mir alles mitzuteilen und die Lage entspannte sich.

Endlich konnte ich die „Bande“ laufen lassen und mich beruhigen. Die Zentrale würde eine Rechnung schicken, zu Händen der Erziehungsberechtigten selbstverständlich.

Ich kapiere einfach nicht, wie mitten in einer Stadt der Notruf morgens um 5:30 nicht geht? War nicht das erste Mal! Hatte schon darüber geschrieben.

 

 

Wildunfall Bokel

+++Montag, 12.5.14+++ Ticker (Teil 2)

23:08 Die Fahrgästin für 00:30 ruft an. Sie käme schon einen Zug früher und bat, sie schon um 23:37 abzuholen. Ich schilderte meine Planung und ich versprach, das ich es sicher bis kurz nach Mitternacht schaffen würde.

Um
23:23 lief der Bus an der „Cabö“ ein und mein Fahrgast schlüpfte schnell herein und die Reise konnte beginnen. Die alte B6 ist um diese Uhrzeit ausgestorben und einzig die Ampel am Ortsausgang hat dieses wie immer nicht geschnallt. Da standen wir schon wieder 4 Minuten doof herum, ohne das ein Fahrzeug die Kreuzung passiert.

„Ach nee, da kommt ja einer von Rechts angerauscht!“

23:27 War aber nichts, denn der wollte Richtung Süden und diese Spur hatte rot, grün hatten die Linksabbieger. Waren natürlich keine da! Wir bekommen „Feuer Frei!“ und verschwinden im Dunkel des Südkreises Cuxhaven.

Für eine Schrecksekunde sorgte dann noch reichliches, blinkendes, buntes Licht. Nach dem verlassen der A27 in Richtung Wesertunnel baut sich ein Troß von Windkraft-Bauteilen auf. Verdammt, denn ich will nach 30 m links abbiegen. Ich sondiere die Lage und blinzele nach vorn. Nichts regt sich. Ich mache einen langen Hals und sehe kein Blaulicht dabei. Also checke ich schnell den Gegenverkehr, entdecke keinen und husche flugs am Sicherungswagen vorbei. Ich schliesse die Augen, damit ich die bösen Blicke nicht sehe.

23:35 Wir biegen in Büttel nach Neuenlande ab. Ich öffne meine Augen wieder und finde das Haus meines Fahrgastes auf Anhieb.

23:36 Anruf aus Stubben: „Bitte, bringen sie mich nach Hause!“ Ich plane für 00:35.

23:37 Anruf aus Stotel: „Bitte bringen sie meine Geliebte nach Bremerhaven. Sie wartet an der Feuerwache!“ Vor 01:15 kann ich das nicht wirklich schaffen, ich bitte, es erst noch einmal woanders zu probieren.

23:37 und 15 Sekunden Anruf aus Stotel:“Bitte bringen sie meine Geliebte nach Bremerhaven. Sie wartet an der Feuerwache!“ Es braucht etwas Zeit, ihm klar zu machen, das er wieder meine Nummer gewählt hat. Unsere Zentrale hat für jede Kerngemeinde (Bei uns 3) eine eigene Telefonnummer, damit die Einheimischen dort keine Vorwahl brauchen. Sie laufen aber alle in der Zentrale in Bokel, oder bei mir am Handy auf. Er hat`s geschnallt und ich hab ihm gesagt, das ich ihn anrufe, wenn er seine Freundin raus auf die Straße schicken soll. Er stimmte zu.

23:43 Eine Minute zu spät traf ich in Sandstedt ein. Wie immer – kurz vor der Geisterstunde – wurden hier nicht nur die Bürgersteige hochgeklappt, sondern sämtliche Fenster verhängt und überflüssige Beleuchtung gelöscht. Ausgestorben wirkt die Siedlung, als ob die Bewohner sich vor Irgendetwas schützen wollten!? Vor mir sicher nicht, bin harmlos und bewege mich in der Regel nicht weit von meinem Fahrzeug weg. Ziemlich berechenbar also.

* Fällt mir eben ein. Es gibt ein Buch mit Sagen aus dem Raum Teufelsmoor und Wesermarsch. Echt gruselig und zu empfehlen! Gratis Geschichte hier–> „Hake Betken un sine Duven!“

23:44 Der Fahrgast ist mir persönlich bekannt und ich fahre zu ihm in die Hofeinfahrt. Hah! Da hat wohl einer seine Hausaufgaben nicht gemacht, ein feiner, vibrierender Lichtstrahl dringt aus dem Wohnzimmer. „Die Flimmerkiste!“, dachte ich mir und betätigte die Klingel.

23:45 Der Bewohner begreift und ruft nach seinem Kinde, welches offensichtlich auf dem Dachboden haust.

„Das hab ich aaaabbestellt, schon vor einer Stunde!“, schallt es aus dem Giebel.

23:46 Höflich verabschiede ich mich vom Hausherrn, nicht ohne ihn zu bitten, einen Gruß an seine Gemahlin auszurichten und entlasse ihn wieder an seinen Fernseher, auf dem Godzilla gerade ein paar schreckliche Laute ausstößt und Häuser umwirft!

23:47 Die Formalitäten wollen erledigt werden. Ich melde eine Fehlfahrt und dokumentiere dies in meinem Fahrtenbuch. Auf zum Bahnhof nach Lübberstedt.

00:07 Die Schranke ist runter. Meine Fahrgästin wartet auf der anderen Seite. Ein Güterzug aus Bremerhaven rollt in Schrittgeschwindigkeit vorbei. Ich starte den Motor, als der letzte Wagon die Strasse freigibt. Das Rotlicht brennt in meinen Augen. Das Absperrrohr, welches seinen Namen von den weltweit bekannten „Pommes-Schranke“ hat, bewegte sich nicht. Dumpfes in Höhe Pldenbüttel kündigte eine Ladung „Audi A8“ an. Der Zug hatte 16 große Anhäger mit je 16 Autos an Bord.

00:09 Ich treffe endlich meine Auftraggeberin und fahre sie an den Ort ihres Begehrens. Eigentlich, so erfahre ich unterwegs, hätte sie der Herr Sohn abholen mögen. Der hat nähmlich gerade seinen Führerschein erhalten und Muttis fahrbaren Untersatz beschlagnahmt. Aber er könne das nicht leisten, bräuchte er doch seinen Schönheitsschlaf um diese Stunde! (Wenn ich dich erwische! Wir kennen uns!)

00:15 „€ 12,20 macht`s!“ Haha, es klimpert, es klappert, Nichts. Sie schaut mich aus ihren Rehaugen an:“Reicht nicht, wegen der knappen Umsteigezeiten habe ich mir einen Gang zu Geldautomaten gespart!“ Ich schreibe eine Rechnung und sie verspricht, die Öcken am nächsten Tag an einer vereinbarten Stelle abzuliefern. Das ist hier kein Problem, man kennt sich! Ich bekomme 2€ Tip, für die Unannehmlichkeiten. Immer gern!

00:16 Über die Dorfhagener Allee erreiche ich die Alte B6 und biege in Bramstedt Richtung Beverstedt ab. Ich bin voll im Zeitplan und cruise über die L134 nach Stubben.

00:28 Das Schicksal nimmt seinen Lauf……! Gerade nehme ich eine Bewegung am rechten Straßenrand wahr und steige auf die Bremse, da kracht es auch schon. Ein Rehbock kam in vollem Lauf von der Seite und prallte vorn Rechts gegen mein Taxi. Da bot sich mir keine Chance, den Unfall zu verhindern. In den letzten 4 Jahren habe ich ähnliche Situationen immer meistern können, oft nur um Haares Breite, jedoch erfolgreich. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit ist deprimierend. Der Selbstschutz greift umgehend, ich führe mir vor Augen, das mir wenigstens nichts passiert ist und ich gut zum Stehen gekommen bin. Kurz vor dem Ortseingang Bokel hatte ich den Wagen schon ausrollen lassen, dadurch war ich schon deutlich näher an 50 als an 100 km/h.

00:29 Anruf bei der Polizei. Ich erfahre, ein Wagen sei in der Nähe und in wenigen Minuten bei mir. Sie fragt mich nach dem Verbleib des Tieres und ob es noch lebte. Ich erkundigte mich, ob ich mit dem Wagen zurücksetzen darf, um mit dem Scheinwerfer auszuleuchten. Ich darf, insofern mein Auto noch einsatzfähig sei. Ich stieg aus und begutachtete den Schaden oberflächlich. Keine Teile behindern die Fahrt.

00:30 Nach 20m entdecke ich das Tier. Es liegt bewegungslos auf dem Asphalt. Im Scheinwerferlicht nehme ich den Bock in Augenschein. Nichts regt sich, er liegt einfach so da und zum Glück sind keine offenen Verletzungen zu erkennen, kein Blut, er atmet nicht mehr. Erleichtert, das es keine Ricke war, denn die haben gerade ihre Kitze bekommen.

00:34 Ich rufe die wartenden Kunden an und sage die Touren ab. Sie zeigen Verständnis!

Wildunfall Bokel

Absicherung der Polizei am Unfallort.

00:40 Die Bundespolizei erscheint und ich reiche meine Hand zur Begrüßung. Der eine Beamte greift eigenartig danach, mit den Worten:“Führer- und Fahrzeugschein bitte!“ Etwas perplex ziehe ich meine Hand zurück, starte eine zweiten Versuch – mit der Hand – bei seinem Kollegen und bin erfolgreich. Wir stellen uns vor und ich übergebe die Papiere, welche ich pflichtbewusst in der Brusttasche bereitgehalten hatte.

00:45 Die Papiere sind in Ordnung. Sie brauchen noch meinen Perso, weil ich nicht der Halter bin. Einer macht Bilder vom Taxi. Der andere überreicht mir ein Formular für die Versicherung. Mir wird mitgeteilt, das ich mich um Nichts weiter sorgen müsse und sie den verantwortlichen Jagdpächter benachrichtigen würden.

00:50 Einige Bilder geknipst und Schaden notiert, für den Chef. Die Haube hat eine Beule, schätze vom Geweih. Blinker und Scheinwerfer rechts sind geborsten. An der Beifahrertür ist ein Knick. Es ist zu sehen, das dort der Schmutz frisch abgewischt ist. Der Bock ist sicher dagegen geschleudert. Bilder vom Unfall auf der „weiter lesen“-Seite. Das Tier ist auch dabei! Es liegt ruhig da, nichts wirklich Schlimmes, muss man aber nicht zwingend ansehen.

01:00 Feierabend

Büchsenlicht

Büchsenlicht! Ob es daran lag?

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Linktipp der Woche

Es ist immer wichtig, gut informiert zu sein und ggf. anderen etwas im Voraus zu haben. Da gibt es gerade im Internetz unzählige Quellen.

Eine davon möchte ich euch Heute vorstellen:

Presseportal

Hier findet ihr nicht nur eine Übersicht über den neuesten Klatsch und Tratsch. Das gibt es überall. Hier könnt ihr explizit Nachrichten der für eure Region zuständigen Polizeiinspektion aufrufen und abonnieren. So erfährt man Lokalnachrichten, den Verkehr oder die lokalen Kriminellen betreffend noch bevor sie in der Zeitung stehen.

Unsere Polizeiinspektion kündigt regelmäßig weitergehende Blitzeraktionen an, gibt Tipps zur Verkehrslage oder zum Schutz gegen Einbruch.

Das Portal bietet auch eine kostenlose App an. Mit aktivierter Push-Funktion seid ihr immer Up-to-Date!

 

 

Neues vom Frettchen!

Vor ein paar Monaten hatte ich schon einmal ein Erlebnis mit Freddy erzählt. Wie der dumme, blöde Teufel es will, sollten wir Beide schon gleich wieder aufeinander prasseln.

Adrenalin schoss in sämtliche Gliedmaßen und durchströmte mit überwältigendem Druck alle Organe.

Ich ging Pinkeln!

Puuh, das war geschafft. Schnell noch ein paar Tütchen mit Kaffeepulver im Wagen verteilt. Duftbäume hat der Chef verboten. Aber in diesem Fall hätte es auch eine 30m – Kiefer, frisch geschnitten, gebraucht.

Ein Blick in meine Notfalltasche ließ meinen Puls wieder unter 160 fallen. Kaugummi, Eukalyptus- und Mentholbonbons, sowie Nasenspray an ihrem Platz. Eine Nasenklammer, wie sie die Synchronschwimmer benutzen hatte ich mir im Internetz besorgt. Bei Amazone gibt es ja alles. Und davon reichlich.

Auf dem Weg zur niedrigsten Hausnummer, die eine Straße nur haben kann, ging ich im Kopf zur Sicherheit alle möglichen Szenarien durch. Ich war gegen jegliche gasförmige Absonderungen gewappnet!

Ich hatte extra eine Pumpe in das neue Taxi einbauen lassen, welche im Innenraum einen Überdruck erzeugt, um bei kurzem Öffnen eines Fensters in Sekundenschnelle schädliche Luft ausblasen zu können.

„Morituri te salutant!“, begrüßte ich Freddy jovial.

„Hahaha, ist doch so schönes Wetter Heute, zu schön zum sterben.“, strahlte mich die undichte Stelle des Universums an.

Vorausschauend hatte ich den Ledersitz mit Sattelseife behandelt und Freddy glitt wie ein Tropfen an einer Lotusblume auf den Sozius.

„Du hörst dich aber nicht Gesund an, HerrTaxifahrer, schon die erste Grippe?“

Kein Wunder, das ich mich Krank anhörte, in meine Nase hatte ich eine halben Rolle Zewa geschoben und in jedem verfügbaren Winkel in meiner Mundhöhle befanden sich Bonbons. Mein Plan war aufgegangen, ich roch nichts!

Wir fuhren los, wie des öfteren per AST zum Kaufland, Kühlschrank auffüllen.

„Freddy, wann geht es denn zurück?“

„In 2 Stunden möchte ich wieder abgeholt werden!“

„OK, dann musst du das noch bestellen, in der Zentrale ist noch kein Auftrag dafür!“

„Mal was Anderes, HerrTaxifahrer. Fast hätte es nicht geklappt mit dem Sammeltaxi. Dazu muss ich erzählen, was am Morgen passiert ist!“

Nun kam ein eine Episode aus der Abteilung:“Was Taxifahrer alles anhören müssen, ohne sich wehren zu dürfen!“

Es war Montag. Freddy hatte irgendwas kriminelles oder so ähnlich in seinem Dunstkreis (hihi) beobachtet. Deshalb hatte sich für 10:00 ein Polizist angemeldet, um ein Protokoll zu erstellen. Freddy gestand mir, röche manchmal etwas streng. Er sei sich Dessen bewusst und um den Staatsdiener nicht zu vertreiben, beschloss er ein Bad zu nehmen. Eher ein Duschbad. Gedacht, getan. Um pünktlich fertig zu sein, er wollte die Wohnung noch lüften und ein paar Container Müll entsorgen, zog er um 7:00 blank und schob seinen Body unter den Wasserstrahl. Tja…, da fiel das Duschgel herunter und Freddy ganz schnell hinterher. Er landete so ungebremst mit seiner Vorderfront in der Wanne und wie die Unterseite einer Schnecke saugte sich sein Bauch am Boden fest.

Die Katastrophe war perfekt. Freddy konnte sich nicht mehr bewegen. Sämtliche Versuche sich zu befreien scheiterten kläglich. Die Zeit verstrich und Freddy versuchte durch Rufe auf sich aufmerksam zu machen. Keine Reaktion.

Erst kurz vor 10:00 vernahm Freddy eine Stimme von Außerhalb seiner Wohnung. Es war der Polizist. Der hat die Situation richtig eingeschätzt und unverzüglich Notarzt und Feuerwehr gerufen.

Die Rettungskräfte hätten alle Mühe gehabt, ihn zu befreien. Freddy gelobte, etwas abzunehmen und nachdem er aufgewärmt war, widmete er sich der Taxibestellung.

Den Termin mit dem Polizist hat er verschoben. Vielleicht braucht er ihn ja noch mal. Freddy dankte Gott für die Hilfe, bekäme er doch höchstens alle 3 Monate Besuch.

Ich dachte: „Was soll`s, öfter duschst der doch eh nicht!“

Am Einkaufscenter angekommen war mein Mund wieder frei und ich zog die Küchenrolle heraus. Ich roch noch immer nichts Schlimmes, ab und an ein Tropfen Wasser kann also nicht schaden.

Freddy zahlte und ich dankte für die „aufregende“ Geschichte und sagte „Tschüüühüs!“

„Ich bin dein böser Geist, HerrTaxifahrer. Bei Philippi wirst du mich wiedersehen.“

Später erfuhr ich, das Freddy vergaß, die Rücktour zu bestellen. MIt einer Stunde Verspätung traf der Auftrag ein. Mein Kollege fand ihn aber nicht wie gewöhnlich an der Haltestelle und meldete eine Fehlfahrt. Während dessen hockte Freddy vorm Kaufland und moserte vor sich hin. Irgendwann hat es dann doch noch eine Kollision mit einem Taxi gegeben ist er dann ziemlich fertig zu Hause angekommen.

Die Gier…

Am vergangenen Freitag war gut was zu tun. Kasba und Pam hatten geöffnet und eine Firmenfeier sorgten für leichtes Geld in dieser Nacht.

Samstag verlief es sehr schleppend. Vor Mitternacht so wie nichts in der Kasse. Leider ist mir nie egal, wie viel Umsatz ich habe, deshalb versuche ich in solchen Nächten wenigstens gegen Morgen zu zuschlagen. Klappte dann auch soweit. Hatte mir eigentlich geschworen, nicht wie $besterfahrerderwelt zu enden und anzufangen, unter den Tannen vor dem Pam Pam nach Fahrgästen zu suchen und sie wie einst Kollege Günter ins Taxi zu schleifen, um ja nur die meiste Kohle eingefahren zu haben.

Sag niemals Nie, äußerte schon James Bond. Ich bewegte mich also in bester Gesellschaft, als ich 4 Jungens Richtung Bremerhaven einlud, ohne mich um einen Abschlag in Form des zu erwartenden Fahrpreises zu kümmern.

€ 60,00 hatte ich kalkuliert, vom Pam bis Ortseingang Surheide.

Genau diese Summe fehlte noch, um meinen Schnitt zu erreichen!

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Das Unglück nahm seinen Lauf, als am vereinbarten Ziel nur Einer ausstieg und mir fröhlich € 30,00 überreichte, nicht ohne dies seinen Kumpanen durch mächtiges wedeln kund zu tun.

Den Rest würden sich die 3 Verbliebenen teilen, es ginge nach Mitte, in die „Alte Bürger“. Da dachte ich erst, die gehen noch weiter zechen. In der Bürger angekommen stiegen nur 2 Mitfahrer aus. Ich begehrte nach Knete!

„Wie sieht es aus mit eurem Anteil?“

“ Wieso, den haben sie doch schon bekommen. Wir hatten es Dem gegeben, der zuerst ausgestiegen ist!“

Aha!

Erste Verspannungen sorgten für Ausschüttung von Stresshormonen. Und das so früh am Morgen und kurz vor Feierabend. Ich ersuchte sie, alle 3 zu sammeln und mich zu bezahlen. Es waren noch € 35,00 offen!

Der letzte Typ auf der Rückbank erwachte und stimmte sogleich ein, er hätte kein Geld mehr, das hätte er ja wohl auch zu Beginn gesagt! Ah, so, ich nehme also alle Gratis mit?!

Lange Rede, kurzer Sinn. Es gab kein Bares mehr! Zum ersten Mal in meiner Laufbahn kassierte ich die Ausweise ein. Ist zwar nicht ganz Rechtskonform, aber die Handys wollten sie nur gegen Gewalt hergeben. Ein Anruf bei der 110 scheiterte, weil mein Iphone einfach keine Verbindung wollte.

So bin ich dann gefrustet um 6:30 endlich gen Zentrale gefahren. Bin gespannt, ob das Geld noch kommt. Es wird eine Rechnung geschickt.

Nun noch ein Gruß an Alle, die  keine Kröten mehr für das Taxi in Reserve haben:

„Ich werde euch im Auge behalten! Und ich gelobe mich wieder besser um die Vorauszahlung zu kümmern, Ihr ………………………………….!

Ist nicht weit……….,,

Im Restaurant „Goldene Aue“ in Bokel/Gackau war schön gefeiert worden und damit der Abend unfallfrei zu Ende geht, nahmen die Herrschaften mein Taxilein in Beschlag.

“ Bist uns gleich wieder los und kannst dich wieder anstellen. Wir möchten nur nach Brahmstedt.“

Keine Ahnung, warum die meisten Fahrgäste denken, als Taxifahrer stünde man gern herum und lese Zeitung? Ich bekomme bei dieser Frage immer sofort Pickel und feuchte Hände, weil mir die ultimative Antwort noch nicht eingefallen ist. Aber eines Tages schlage ich zurück. Versprochen!

In der Tat für unsere Verhältnisse hier eine Kurzstrecke. 1,600 Meter für so € 5,30 ca.

Aber da hatten meine Fahrgäste die Rechnung ohne Polizei und Feuerwehr gemacht. Genau am Hof Gackau war ein schwerer Unfall passiert und die direkte Verbindung für Fahrzeuge und auch Fußgänger für Stunden gesperrt.

„Wir können doch nicht mit HighHeels übern Acker laufen! Dann fahren wir eben über Wittstedt!“

Und so wurde die Tour noch lukrativ, am Ende waren es dann € 22,50.

Schienenersatzverkehr

Norddeutschlands Taxifahrer/unternehmer blicken frohlockend auf die beiden vergangenen Tage zurück. Sonntag und Montag bescherten einen Umsatz, wie sonst nur an Silvester!

Tief Christian zeichnet verantwortlich für versperrte Straßen, kaputte Dächer, Autos und vor allem den Ausfall des regionalen Zugverkehrs.

Bei uns fing „Weihnachten“ schon am Sonntag um 13:00 an. Ein Baum hatte die Oberleitung der Nordwestbahn zwischen Bremen und Bremerhaven gekappt.

Die Züge hielten von Norden kommend in Stubben und von Süden her in OHZ. Wir bedienten die Stubbener. Die Züge waren besonders voll, zum einen wegen des Bremer Freimarkt, eines Eishockeyspiels, Rückreiseverkehrs und einem Konzert, auch in Bremen.

Schienenersatzverkehr (Busse) anzufordern scheint nicht ganz einfach zu sein. Gut für uns Taxileute. In der Zentrale liefen sämtliche Leitungen heiß und alle verfügbaren Wagen wurden umgehend besetzt und zum Bahnhof befohlen. Im Sekundentakt ging es dann ab nach Bremen. Als ich gegen 17:00, also 4 Stunden nach Zugausfall meinen Spätdienst antrat, begegnete ich meinem Chef, als er von seiner 4 oder 5 Bremen-Tour zurück kam. Ein breites, fröhliches lächeln war in seinem Antlitz eingemeisselt.

Im vorbeigehen ordnete er noch einmal an, weiterhin alle verfügbaren Kräfte zum Bahnhof zu ordern. Da bis jetzt noch nicht ein einziger Bus eingetroffen war, wurden jetzt auch die letzten der wartenden Bahngäste weich. Denn so ein Taxi nach Bremen schlägt mit ca. € 85,00 zu Buche! Und noch waren keine Gutscheine eingetroffen.

Ich hatte erst noch eine Ortstour zu absolvieren. Auf dem Rückweg fuhr ich über den Bahnhofsvorplatz und wurde umgehend von einem Bundespolizisten heran gewunken.

Er ordnete an, das die Dame hinter ihm jetzt als Nächste an der Reihe wäre.  Die Dame saß im Rollstuhl und hatte einen Begleiter. Prima. Das wird sicher eine dankbare Fahrt. Die Dame konnte sich noch ganz gut bewegen und das Umsetzten in den Passat ging ohne Schwierigkeiten. Schnell noch Koffer und Begleiter rein und los. Der Bundespolizist ruft in die Menge, das noch ein Platz nach Bremen frei sei. Nach kurzem Zögern stieg noch ein junger Student zu uns ein und wir verließen Stubben.

Kurz vor Bramstedt Lohe klärte ich den zuletzt Zugestiegenen noch auf, das er noch seinen Anteil verhandeln Möge. Ich plädierte auf ein Drittel der fahrtkosten und von Hinten kam Zustimmung. Der Student jedoch ging gleich in die Luft. Nein, er würde nichts bezahlen, schließlich hätte der Polizist ihn eingeladen, bei uns mitzufahren.

Ich hielt kurz an der Bushaltestelle Loher Kreuzung an und bat ihn, dann doch besser auf den Schienenersatzbus zu warten und hier wieder auszusteigen. Zurück zum Bahnhof sind es nur 3 km zu Fuß.

Maulend kringelte er sich auf seinem Sitz zusammen und sagte seine Teilnahme an der Umlage zu.

Der Rest war Routine und es gab dann später nur noch kurze Touren vom Bahnhof, es fuhren Busse.

Es ist jetzt Mittwoch Morgen 0:56 und seit Sonntag ist die Strecke immer noch nicht wieder frei. Heute Mittag soll es endlich so weit sein. Wir melden uns 🙂

Stadtrundfahrt oder 0,0 auf Alles

Eben bimmelte das Telefon. ER ist wieder dran. Er nuschelt schon, sein Pegel hat einen Punkt erreicht, an dem jede Taxifahrt mit IHM ein Glücksmoment oder eine Horrornacht werden kann.

ER möchte nach Bremerhaven. Aber Heute nicht zum Ficken in die Lessingstraße, so wie letzte Woche, sondern nur zum weiteren Saufen.

Ein Problem war nur der Wochentag. Montagsabend ist hier in Bremerhaven nicht los.

„Fahr zuerst zu „Blondie“, gab er die Zieladresse vor.

In Hafenstraße angekommen zeigte das Taxameter € 24,00, als wir vor dem „Blondi“ ankamen. Ein kurzer Blick genügte, um festzustellen, das keine Trinkkumpanen anwesend waren.

„Jetzt zum „Blauen Peter“

Eigentlich eine Bank, diese Kneipe in der Rickmersstraße. Alles was keinen Rang und Namen hat, verbringt hier die Nächte. Nicht aber diese Nacht. Ich hatte einfach kein Glück mit IHM. Jetzt kam, was kommen mußte. Bei nun schon € 28,30 kam es das Gespräch auf den Fahrpreis.

„So, is teuer genuch, mach ma aus den Wecker. Den Rest fährste mich so, gibt auch Tip für dich!“

Und ich natürlich wieder voll das sture Taxifahrerarschloch, das keinen Cent nachgibt und die Uhr laufen lässt, bis zum Jüngsten Tag!

Nach einem kurzen Runde durch die Lessingstrasse war klar, das Heute wieder die Horrorvariante angesagt war. Gefrustet davon, noch keinen Anschluß gefunden zuhaben konnte er es nicht lassen, bei herunter gelassenem Fenster erst einmal ein paar Huren anzupöbeln und die Aufmerksamkeit einer Rotte Luden an der nächsten Karaoke-Bar auf mein Autochen zu lenken. Gekonnt ließ ich den Motor im ersten Gang etwas heulen und umfuhr die sich kampfbereit machenden Bullterrier geschickt.

ER hing natürlich mit halb geöffneter Beifahrertür fast ganz auf der Straße, um sich mit ausgestrecktem Mittelfinger zu verabschieden.

Jetzt fragt ihr euch natürlich, warum ich den Typ nicht einfach auf die Straße setze? Der Grund ist, das auch ich käuflich bin. Und ER gibt immer reichlich  Schmerzensgeld Trinkgeld. Bisher immer mindestens einen 10er, auf die angefangene Stunde gerechnet.

„Jetzt mal in die „Alte Bürger!“

Auch in der Bürgermeister-Smid-Straße nichts los und bei 38,10 auf der Uhr machte ich den Vorschlag, die Heimreise anzutreten. Und Zwar gratis. Es liegt genau auf meiner Feierabendstrecke und so konnte ich IHN wieder los werden, ohne zukünftige Geschäftsbeziehungen zu gefährden.

ER gab sich für Heute geschlagen, ich sollte IHN nach Hause fahren. Aber erst noch zur Tanke, eine Flasche Jim Beam bräuchte er noch dringend.

Mit der Buddel unterm Arm zählte er seine Euronen durch, übergab mir 40,00 für die Fahrt und 20,00 für die nette Betreuung.

Kurz vor der Ablieferung trafen wir dann noch auf einen Konvoi, die Straße war versperrt und es entspann sich noch ein kurzer Dialog, wer will kann ihn sich reintun. Und wenn ihr das anschaut/hört, auf bis zum Ende durchhalten, wegen der Pointe!