Im Zentrum der Macht

Draußen lassen die Bäume erkennen, das die 3. Jahreszeit naht und somit das Mistwetter und Düsternheit die Oberhand gewinnen.

Habe Heute mit meiner ersten Tour wieder die Omi’s und Opi’s nach Haus gefahren.

Auf Englisch nennt man den Herbst bekanntlich „Fall“. Das haben ein paar unserer Lieblingssenioren zu wörtlich genommen und reihenweise youtubefähige Faceplants hingelegt. Glücklicherweise keine Knochenbrüche dabei, das kann leicht tödlich sein, denn mit über 80 wächst nix mehr wirklich gut zusammen. 2 Damen hatten letzten Montag so heftige Hämatome im Gesicht, das ich raten musste, wer sich hinter den lila Eulenmasken verbarg. Aber Unkraut vergeht ja bekanntlich nicht und die ersten Schwellungen gehen sauber zurück und hinterlassen die altersgemäß gewohnt knitterige Haut.

Anschließend zurück zur Zentrale und Sprinter umtauschen in Ferrari Passat, dann nach Hagen ins Büro, Muffins und Kekse von Geburtstag gehabt habenden Kollegen vertilgen.

So war der Plan!

In der Zentrale angekommen sortiere ich die Mappe für den Bus in ihr Fach. Vorbei an 2 Aspiranten für den Taxischein baut sich $MODOAK* vor mir auf, geleitet mich auf den Hot Chair vor den Bildschirmen mit Anzeigen für Flottenmanagment und Tourenannahme.

„Setz dich hier mal einen Moment hin, HerrTaxifahrer. Telefon kannste ja!? Und die paar Knöppe aufm Display kriegste bestimmt auch hin! Ich geh mit den beiden zum Lernen in die Küche, dann stören wir dich auch nicht.“

„Ömmmzzz??!, ömmzte ich überrumpelt.

„Wenn was schlimmes passiert, schrei einfach!“

„OK, Chef!“, gab ich Hacken zusammen schlagend zurück.

Und schwupps, ward ich ein Zentralenmädchen. Im Prinzip sind mir die Vorgänge an diesem Arbeitsplatz geläufig. Doch ihr kennt das sicher auch, wenn man so einfach ins kalte Wasser geschubst wird. Keine Zeit  sich vorher in die Hose zu machen oder zu übergeben!

Nun verschaffte ich mir einen Überblick. Es war schon früher Abend, da ist die Tourenanzahl überschaubar. Bei uns sind die meisten Touren in der Woche tagsüber. Und jetzt, gegen 19:00 waren nur noch 4 Wagen unterwegs. Also leichtes Spiel für mich. Auf einem Monitor kann ich verfolgen, wo sich die Taxis befinden und welchen Besetzt-Status sie haben. Beim Drüberfahren mit der Maus kann ich ggf. auch den aktuellen Auftrag einsehen.

Der zweite Monitor ist da nicht ganz so übersichtlich. Gefühlte 20 Fenster geöffnet. Alle gehören zu dem Dispositionsprogramm. Es ist ja nicht die erste Begegnung mit Datenbanken und deren Verwaltung, aber dieses hier war Windows-Basiert und ich musste jetzt erst meine Einmalhandschuhe anziehen, damit später keine Viren auf mein MacBook Pro übertragen werden!

In einer Liste kann ich sehen, welche Fahrten als nächstes bearbeitet werden müssen. In der Regel bekommen wir Fahrer die Aufträge 20 Minuten vor der Zeit zugeteilt, wegen der langen Anfahrtswege hier auf dem Dorf. Hab schon wieder die Farben vergessen, aber sicher ist, das wenn die 20 Minuten nicht eingehalten werden, ändert so eine Datenreihe ihre Farbe auf Rot. Die Zuteilung geschieht manuell, durch den Menschen, der an der Konsole sitzt. Zur Zeit also durch mich.

Ich markiere den obersten roten Datensatz und will ihn einem Wagen zuweisen.

„Plinggg, Computer sagt neeiiiiiin!“

Zuerst soll ich den Datensatz eröffnen, um ihn dann zu ändern, d.h. zuzuweisen. Puh, gesagt, getan. Erste Tour übertragen und der Fahrer hat auch gleich angenommen. Die Farbe springt auf Dunkelblau oder so.

Um gewappnet zu sein, falls ein Auftrag eingeht, lege ich schon mal einen neuen, leeren Datensatz an. Juhu, da ist er. Niemand ruft mich an um ihn zu füllen…………..Es wird wieder was rot.Wie komme ich da dran? Ok, löschste erst mal den leeren Datensatz, der rote ist ja darunter. Klicke mutig und siegesgewiss auf das X-Symbol.

„Plinggg, Computer sagt, Open Objects sind nix gut!“ und sämtliche Fenster der Software schliessen sich.

„AAAAAARGGHHHHH!!!!!!!!???????“

error

Bin dann ganz ruhig in die heiligen Hallen des MODOAK eingetreten und hab ihm beflissen den Absturz der Fensterweichware gemeldet.

Er übernahm den Fall sofort, erkannte das Problem, nämlich mich:

„Na, haste rumgespielt?“

Bevor ich in den Rechtfertigungsmodus fallen konnte, war ich schon wieder allein mit der bunten Welt der Disponenten. Von nun an alles nur Step by Step und checken, bevor was gespeichert wird. Hatte die verflixte Kiste dann endlich unter Kontrolle. Die ersten Bestellungen gingen ein und was nicht gleich zu verteilen war, legte ich auf Halde im Rechner ab.

Cirka 50 Anrufe und 30 Emails später hatte ich schon so richtig einen Flow und nach 2 Stunden war mein Ausflug in die Kommandozentrale vorerst beendet.

Auf jeden Fall hat der Posten auch seinen Reiz, bloß bis hier Jemand 15 Fahrzeuge über Stunden ganz alleine vernünftig verplant, vergeht eine ziemliche Lehrzeit. Außerdem gehören zu diesem Arbeitsplatz auch noch so unnütze Tätigkeiten wie Rechnungen schreiben, Belege sortieren, Kaffee für die Fahrer kochen und auch noch gute Laune verbreiten.

An alle Zentralisten: Ihr hattet meinen Respekt. Jetzt noch um so mehr…..schleiiiiimmmm!

* MasterOfDesastersOfAllKinds (Chef)

 

P.S. Hab da bei meinem Kollegen aus Dräsdn was passendes entdeckt. Mensch und Maschine

 

K-otz-urz-tor-tour

„Düdellüüüd,piiiip,düüüüd. HerrTaxifahrer? HerrrrrTaaaxiiifahrer?“, ruft der Markimark über die Höllenkiste. Er hat Heute die Disposition an der Backe.

„Jaaaaahaaaaa, hier HT, was hastn aufm Zettel?“

„Fahrt kommt!“, meint der Markimark und das soll der Hinweis für mich sein, mein PDA auf neue Datensätze zu kontrollieren.

Das Ziel liegt in $wallachei-direkt-an-der-weser, hinter dem Deich, unten an der Weser. Campingplatz.

Dort angekommen werde ich schon von der Vorhut begrüßt und eingewiesen. Ich solle die Uhr schon mal einschalten, da sich eines der Mädel erst noch „frischmachen“ mußte.

Ich ließ meinen Blick schweifen und erblickte sie in einiger Entfernung an einem Jägerzaun  angelehnt, bei der Mundspülung .

Ein Jägerzaun wird immer gern genommen, weil es sich daran so schon festhalten läßt!

Jetzt fragt ihr euch natürlich: „Warum nimmt der Dussel HerrTaxifahrer die überhaupt noch mit?“

Antwort:“Weil er sonst 50% seiner Touren verlieren würde. Die Kids glühen vor, wie die Kesselflicker!“

Nach und nach füllte sich mein Bus, ich erhielt die Startfreigabe von HerrnVornRechts. Ich bespreche noch ganz kurz das Vorgehen bei Überdruck im Hals, aber mir wurde versichert, man sei gewappnet.

Die Fahrt findet ihr Ende noch bevor der Deich überquert wurde. Man kann es kaum hören, aber hinten ist die Rede von:

„RUHE,SAG BESCHEID,STOP, SCHEISSE ALTER“

Was nun folgt, zeigt was übermäßiger Alkoholkonsum aus „normalen“ Menschen macht.

Das Jägerzaunmädel hatte sich wieder übergeben. Offensichtlich hatte sie erst spät ein Wenig gegessen und sehr gut gekaut. Die Emulsion ergoss sich über ihren Schoß, den Sitz, die Seitenscheibe und Verkleidung der Schiebetür. Auf dem Boden landete der Rest.

Ich begab Zwecks Schadenaufnahme in das verseuchte Gebiet und machte Bekannt, das unter diesen Umständen keine Weiterfahrt mehr stattfinden könnte. Das Auto muss sofort gereinigt werden, um unerwünschtem Gestank Odeur vorzubeugen! Und natürlich die Kosten für diese Aktion, ich kalkulierte € 70,00. Einer der noch hinten drin saß, hatte einen Geistesblitz.

„Willst Du uns bescheissen? Unten in der Stadt kostet Auto waschen nur € 6,90!“

Zwischendurch reichte mir einer der Ex-Passagiere € 40,00, als Angebot zum Guten. Ein Streit entbrannte unter den jungen Leuten. Auf keinen Fall sollte ich bezahlt werden, war eh alles die Schuld des HerrnTaxifahrers!

Voller Schrecken stellte ich in dem Getümmel fest, das gerade die Fahrertür aufging und ein Besoffski neben dem Lenkrad nach dem Zündschlüssel fingerte. Hatte ich ja abgezogen, aber allein der Versuch ist strafbar! Ich warf den Typ aus dem Wagen und die Lage eskalierte. Man verlangte nun die Herausgabe der Euronen und meine „Verpissung“, unter Androhung von körperlicher Gewalt.

„Polizeisowieso hier, wie können wir helfen?“, meldete sich der Notrufmann.

„Hier HerrTaxifahrer, von $BrötchengebervonHerrnTaxiFahrer. Ich stehe in $wallachei-direkt-an-der-weser vor dem Deich, am Eingang zum Campingplatz. Es gibt Probleme mit Jugendlichen Fahrgästen, ich werde bedroht!“

“ Wo sind sie? In Rodenkirchen……..?“

Oh man, mit zitternder Stimme (meine Pumpe ging mit 180U/Min, ich hatte Schiß und die Meute bellte mich an) versuchte ich zu erklären, das ich mich Rechts der Weser befinde. Anscheinend endete seine Landkarte auf der Braker Seite. Mußte ein Oldenburger sein.

Nie wieder werde ich die 110 wählen. Bedingt durch die automatische Auswahl der zuständigen Polizeistelle nach Sendemast/Region/WasWeissIchNoch landet man regelmäßig in einem Dilemma.

Es war 2004, wir wohnten noch in Hoope, am aller südlichsten Zipfel des Landkreis Cuxhaven. Da brannte des Nachbars Haus und meine Frau wählte den Notruf 112. Damals war es GENAU SO. Ein netter Telefonist konnte mit der Ortangabe aber auch rein gar nichts anfangen.

Wo war der Fehler?

Er war gar nicht zuständig. Und deshalb hatte sein blöder Computer unseren Ort nicht auf dem Zettel, keine Feuerwehreinheit unterstand ihm für unseren Bereich, er konnte gar nichts alarmieren!. Unsere Telefonnummer war einfach falsch weiter geleitet worden. Der Telefonist hat dann irgendwann mal geschaltet und die zuständige Stelle im Landkreis OHZ um Hilfe gebeten. Hat viel zu lange gedauert.

Herr Lange ist damals verbrannt. Er hatte nie eine Chance gehabt. Das Feuer war schon zu groß, als wir es bemerkten.

Einen kurzen Moment waren die Wölfe mit sich und ihren Weibchen beschäftigt, da wagte ich den Sprung auf den Fahrersitz, startete den Motor. Ein kurzer Blick nach Vorn Und Rechts, keine Hindernisse, die Bahn ist frei. Die Beifahrertür wurde noch schnell aufgerissen. Ein Teeny schaute mich verächtlich an und zog mit der Nase hoch, was er bekommen konnte und rotzte sogleich mit einem heftigen Schnauber in meine Richtung. Hinter meinem rechten Ohr hinterließ  eine fette Schleimspur ihre Bahn, wie sie eine Kohorte Nacktschnecken nicht besser hätte absondern können. Der Schwerkraft folgend, rannte sie bis zu meinem Schulterblatt hinunter.

Endlich konnte ich Gas geben und  den Schutzwall gegen den „Blanken Hans“ hinter mich bringen!

Der Notrufmann hatte wahrscheinlich die ganze Zeit gelauscht. Ich teilte ihm noch mit, das sich die Lage beruhigt hat und ich mich nicht mehr in Gefahr befände und er sich wieder um die wichtigen Dinge des Lebens kümmern kann.

Und jetzt könnt ihr wieder was lernen! Denn aus dieser Begebenheit heraus entstand das Sprichwort:

Er ist endlich wieder über den Deich!

 

P.S. Es ist diesmal nichts in die Schlitze gelaufen 🙂

Und wenn ihr das nicht glaubt, habt ihr verloren. Ich hatte meine Dashcam an und AllesAufFiiiiiiideeeeoooooo!

Havenwelten

Letztes Wochenende war das Highlight ja mein Kurztrip zum Klinikum Reinkenheide. Da hatte ich dann ja ein paar Tage um mich zu erholen. Aber DAS kann es ja nicht sein, nach jeder etwas mühsameren Nachtschicht gleich bei irgendwelchen Therapieeinrichtungen aufzuschlagen. Vor allem ist es dort nur auszuhalten, wenn man gar keine oder nur sehr wenig Beschwerden hat.

Nun Gut, diesen Samstag begann die Schicht mit einem Auftrag in Bremerhaven. Eine Gruppe Gewerkschaftler vom Fischereihafen in den Freihafen zu einem der Gatehouses transportieren. Ich schrub (Gruß an Torsten) ja schon, das ich ein „echta Haza Rolla“ bin und alles Maritime gleich Holiday-Feeling bei mir einleitet. Aber diesmal hätte ich am Liebsten bei RTL oder so angeklingelt und den Ferienretter gerufen.

Meine Lieblingszufahrt Richtung EUROGATE war gesperrt. Und der Freihafen ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Gibt es dort doch eine riesige Menge an Hindernissen, welche regelmäßig bei HerrnTaxifahrer für heftigen Pulsschlag sorgen. Unbedingt genannt werden wollen hier herrenlose Dieselloks, welche mit hunderten Waggons aus dem Nichts auftauchen. Rote Anhaltelichter gibt`s auch hier zu Hauf, sehr gern vor Klapp.- oder Drehbrücken und temporär geschlossenen Straßen.

Natürlich wählte ich auf meinem Navi die kürzeste Alternativroute. Mein Kollege $TaxiaufmT-Shirt folgte mir mit Sicherheitsabstand. Er hatte mir vorher sein uneingeschränktes Vertrauen bezüglich der gewählten Strecke ausgesprochen. Mit anderen Worten, er hatte noch viel weniger Plan als ich, wie wir ans Ziel gelangen könnten.

Das Nüvi hatte eine rote Linie gefährlich nah am Wasser vorgeschlagen und verursachte umgehend Kammerflimmern deutlichen Pulsschlag. Da dümpeln wir also durch den Hafen, ein Auge ängstlich auf die Wasserkante gerichtet, das andere aufs elektrische Helferlein. Und endlich ist es so weit. „Murphy“ schlug zu und wir wurden von einem sehr hohen Tor mit Chrisbaumbeleuchtung an der Weiterfahrt gehindert. Die Lage beurteilend nahm ich Sichtkontakt zu dem Gelände vor uns auf. Hinter dem Tor war außer Wasser nichts. Es gab da auch keine Brücke, Fähre oder so. Verdammt!

Da ich ja einen Haufen politikerfahrener Fahrgäste an Bord hatte, beruhigte ich sie sofort mit den Versprechungen, das wir bald Da seien und wir für den Notfall noch 1,5 Liter Wasser, 1 Mars-Riegel und 2 Käsestullen hätten. Niemand würde darben müssen, wenn ich nur alles klug einteilen würde. Der Wagen meines Kollegen müsse selbst für sich sorgen, deshalb verriegelte ich sogleich die Türen, um einer Plünderung vorzubeugen.

Aktionismus kommt auch immer gut an. Also achtete ich erstmal nicht mehr auf mein Sattelitenteil sondern schob meinen Sitz nach vorn für den besseren Durchblick und nahm Kurs auf ein kleines, spärlich beleuchtetes Gebäude in unserer Nähe. Mutig zog ich die Eingangstür auf und schritt auf die dort an kleinen Tischen Sitzenden zu. Es waren vielleicht ein Dutzend, alle mit der gleichen fahlgrauen Maske auf  ihre  Monotone Monitore starrende Humanoide. Ich stellte die die wichtigste alle Fragen:

“ Wie kommen wir zum Eurogate?“

Sie scannten den Platz an dem ich stand für gefühlte 0,5 Sekunden und nahmen, ohne mich weiter zu beachten, wieder Kontakt mit dem Internetz auf.

„Sie befinden sich in einer anderen Dimension!“, überlegte ich leise, um nicht wieder dort hinein zu poltern.

Einer teilte dann doch wohl die Gabe mit mir, plattformübergreifend  kommunizieren zu können, und erbarmte sich mit einem Kopfnicken Richtung Backbord. Da befand eine Rezeption. Und dahinter eine Frau.

Nachdem ich mein Ansinnen wiederholt vorgetragen hatte, geschah……..- Nichts-!

Sie bewegte sich eine Weile nicht und ich sah mal nach, ob man eventuell einen Knopf oder so drücken muss, um Auskunft zu erhalten.

Als ich auf der Suche nach einem Einschalter gerade ihren Pony seitlich Wegschieben wollte, schnatterte sie auf einmal drauflos.
„Aha, wird sicher durch eine Lichtschranke gesteuert!“, notierte ich für Später.

havenIch saugte die neuen Bewegungskoordinaten auf, als seien sie einen nicht endende, mit reichlich Tomatensoße getränkte Spaghetti.

Ein kurzes Wedeln mit der Hand vor ihrem Antlitz (s.o.)  beendete den Wortschwall und ich verließ die Seemannsmission!
Unsere Karawane setzte ihre Reise fort und erreichte das Gatehouse 1 tatsächlich noch zum geplanten Termin. Ich wünschte den Herrschaften einen erfolgreichen Abend, nicht ohne den Tipp, sich für die Rückreise am späten Abend mit Lunchpaketen einzudecken. Nur für den Fall!!!

Der Rückweg verlief dann später wider Erwarten ohne weitere Vorkommnisse, wenn man eine Zollkontrolle nicht mitzählt!

Ein gutes Trinkgeld sorgte für die Angleichung unseres Stundenlohnes fast auf Mindestlohn-Niveau!
Liebe VERDI-Leute, da geht noch mehr, aber bitte schriftlich und dauerhaft!

UPDATE: Karte der Pattern im Hafen. Auf der Hinfahrt vom Süden die linke Seite befahren. Zurück dann völlig verwirrt über die Nordtangente. Zur Abholung dann über „Alte Bürger“ „Roter Sand“ und „Letzte Kneipe vor New York“. So auch wieder raus aus dem Schlamassel!

HAVENWELTEN2

Klein Julia fährt mit ihrer Mutti…..

…im Taxi nach Bremerhaven. Eingestiegen waren sie kurz hinter Nesse, das Wetter war Norddeutsch und riesige Pfützen Regenwassers standen in den Fahrspuren.

„Was ist das?“, wollte Erna wissen, als das feuchte Nass mit rauschendem Getöse in den Radkasten spritzte.

Ich habe ihr dann „DieSendungmitderMausmäßig“ erklärt was passiert.

“ Dann fahr bitte ganz langsam, ich habe Angst vorm Fliegen!“

Ich darf nicht!

Ein Mann sieht Rot (1)

Solange die Sonne noch am Firmament steht, bin ich ein eher defensiver Fahrer. Es schont einfach die Nerven, es etwas ruhiger angehen zu lassen.

Später, nachdem die Sonntags (Montags- | Dienstags- | usw.) fahrer ihr Vehikel im Wohnzimmer geparkt haben,gehört die Straße endlich mir und und ich kann meinem Taxi die Kanonenkugeln von den Felgen nehmen. Das soll nicht bedeuten, das ich rase. Ich bin nur etwas zügiger unterwegs, wenn Bedarf danach ist.

Beispiel-AmpelWas mir dann immer wieder die Laune vermiest, sind die Lichtzeichenanlagen. Rot, Gelb und Grün sind zu gleichen Teilen angebaut. Warum zum Teufel leuchtet dann in 90% aller anzunehmenden Fälle die rote Funzel. Und das auch morgens um 3 Uhr.

Da gibt es z.B. eine solche Zeitvernichtungsmaschinerie am südlichen Ortseingang nach Bremerhaven. Eine übersichtliche Kreuzung. Tagsüber ist da schon was los, da soll sie von meinetwegen schon mal den Verkehr lenken. Da sich dort in der Nähe eine beliebte Sammeltaxi-Haltestelle befindet und die alte B6 auch regelmäßig der kürzeste Weg in die Innenstadt ist begegne ich der Lichtorgel Boomsiel mehrmals pro Schicht.

Angeblich hat sie eine lernfähige Steuerung, welche die Zeitintervalle an den aktuellen Verkehrsfluß anpasst. Aber warum zum Teufel soll ich 4 Minuten warten, obwohl ich das einzige Menschlein im Umkreis von 3 Km bin.

Ein Rechtsabbieger-Pfeil für aus Richtung Loxstedt kommende wurde erst Jahre nach der Einweihung installiert. Der leuchtet dann etwas länger Grün, warten muss man trotzdem!

Ich weiß nicht mehr, wie oft ich diese Ausgeburt überbezahlter Verkehrsplaner schon ignoriert habe!

In Hagen ( im Bremischen ) gibt es eine etwas kleinere Kreuzung an der „Alten B6“. Vom Verkehrsaufkommen über Nacht aber durchaus vergleichbar. Die erkennt mein Wägelchen per Magnetfeldschleife und checkt eben, ob gerade noch Jemand Durchlass begehrt. Nach spätestens 15 Sekunden winkt sie mich durch, egl aus welcher Richtung ich komme! Geht doch!

Demnächst wird es an dieser Kreuzung in BHV noch ein neues Möbelhaus geben, da bin ich schon auf die neue Lösung gespannt. Ein Kreisel soll dann dort geboren werden. Aber bis dahin, bitte unbedingt an dem alten Lichtspiel manipulieren und kürzere Intervalle schalten oder mal die Sensoren austauschen.

 

 

Alles hat ein Ende nur die Nachtschicht hat 2 (2)

Ich hatte soeben meine Suchanfrage gestartet, da hieß es geduldig bleiben. Hatte ja schon neulich geäußert, das die Bandbreite hier auf dem Land auch mit Katzen,Kühen und insbesondere tausender Hühner und Schweine geteilt werden muß.

Es tauchten ein paar Links auf. Welche sind seriös? Werbung ignorieren! Habe mich dann für Deutsche Herzstiftung entschieden. Habe alles durchgelesen und nichts kapiert. Ich entschied mich wenigstens, jetzt Feierabend zu machen und fuhr zurück in die Zentrale.

Ich hab mich ins Eck gesetzt und versucht, per Autosuggestion eine Verbesserung meiner Schmerzen zu erreichen. Hat nicht geklappt. Die ersten Kollegen der Tagschicht trafen ein und ich sagte wie es mir geht. Endlich bekam ich Feedback und konnte mich für den Notruf erweichen lassen. $KollegeKuschelbär wählt die 112, ich warte. Meine Gedanken Kreisen. „Wie peinlich ist das alles.| Was ist, wenn die Schmerzen weg sind, bevor der Rettungswagen da ist.|Wie peinlich.|“

Ich verlasse mich darauf, das Hilfe kommt. Ich schaue nicht auf die Uhr, ich denke nichts.

Endlich ändert sich etwas, Jemand fragt nach mir. Ein Mann mit Bauarbeitermontur und orangenem Rucksack setzt sich neben mich hin. Ich bin sicher, das ist ein Rettungssanitäter. Bauarbeiter sind Samstagmorgens um 1/2 6 nicht unterwegs.

Es wird abgeklärt, ob ich freiwillig mit in den Rettungswagen komme oder gezwungen werden muss. Ich gehe ohne Widerworte mit, krabbele in das bunte Gefährt und bekomme erläutert, wie man sich am Besten auf die Bahre Trage legt, um in Kurven oder bei Dips/Bumps nicht rauszufliegen. Ein anderer Sanitäter bringt meinen Rucksack und die Taxiweste mit. „Wiiiiichtig!“, denn Geld und Phone sind da drin.

Der Notarzt erscheint und wir gleichen unseren Informationsstand aus. Er fällt eine Entscheidung. Im Tonfall Captain Kirks nach einer gelungenen Mission, sagte er dem Fahrer des RTW: “ Zum KBR, normale Reisegeschwindigkeit!“

Captain Kirk Der Doktor fragte mich die ganze Fahrt über aus und trug meine Antworten in seinen „Blog“ ein. Zwischendurch hat er mir ein ziemlich ätzendes Spray in den Hals und unter die Zunge verabreicht. Ich habe aber nicht gemeckert,denn nur was schlecht schmeckt, hilft auch.

Ma-aaaaan, wenn ich so durch die Löcher steuern würde, hätte ich richtig Probleme mit den Fahrgästinnenen. Die hopsen gar nicht so gern. Aber egal, ich habe ein anderes Problem. Eigentlich ist gleich Frühstückszeit zu Hause und meine Frau wartet auf die Brötchenlieferung. Natürlich muß ich absagen, aber in diesem verdammten Faradayschen Käfig habe ich keinen einzigen Balken. Sah sicher ziemlich blöd aus, als der Doktor mir den Elektrokrempel überall anbappte und ich fuchtele mit dem Iphone herum, auf der Suche nach Signalen. Ich hab dann erst mal bis Bremerhaven gewartet, da war der Empfang OK und ich konnte mich bei meiner Angetrauten melden.

Als wir in die Katakomben des KBR einliefen, schaute ich schnell noch mal auf mein GPS-Gerät. Perfekt, die Schicht wurde komplett aufgezeichnet.

Im Fernsehen kommen ja immer gleich ein paar hektische Menschen aus der Notaufnahme angelaufen und geben Empfehlungen zu Therapie, Elektroschocks oder Spritzen. Niemand war zu sehen. Senden die Heute nicht?

„Mein Fahrer“ fragte, ob noch etwas frei wäre. Ich durfte dann in die „4“.

Der jungen Ärztin in der „4“ noch mal die Empfindungen erzählt. Sie hängt mir erneut Tentakeln einer NSA-Maschine an und saugt aus meinem Körper an Daten, was nicht genug gesichert ist. Ich werde zum Röntgen gerollt (In meinem Bett natürlich). Dort muss ich mich dann stehend den Todesstrahlen ergeben. Wieder zurück in der „4“ erfahre ich das erstmal nichts Auffälliges entdeckt wurde. „Ich hoffe, das sie das Unauffällige noch finden.“

Mein Sichtbereich erstreckte sich auf der Reise durch das Gebäude zu meiner Schlafstätte nur auf die Betrachtung der unterschiedlichen Oberflächenstrukturen der abgehängten Decken, sowie deren Brand – und Rauchmelder. Ich verlor die Orientierung. Mit geschlossenen Augen schob, zog und schubste man mich durch die Gänge.

Dann das Highlight des Tages, ja, des Jahres. Ich wurde zu dem berühmten und berüchtigten AUFZUG NUMMER 1 buchsiert. Der Aufzug ist der Schocker schlechthin!

Der Aufzug Nummer 1 hat etwas besonderes. Er hat eine Alarmklingel. Sie ist von Außen einzuschalten. Und das nur von autorisiertem Personal, für den Fall, das ein Patient mit Bett die Ebenen wechseln möchte/muss.

Wir hielten also vor dem Aufzug Nummer 1. Mein Schieber zückte einen Bartschlüssel und drehte ihn geschickt nach Rechts in das separate Schloss neben den gewöhnlichen Anforderungsdrückern. Ein sanftes Läuten ward zu vernehmen.

Eigentlich hatte ich das anders in Erinnerung. Nachmittags gegen 15:30 holen wir oft Patienten aus der Tagesklinik Station 5a ab. Und beim Runterfahren möchte immer keiner in den Aufzug 1 einsteigen. Mein abzuholender Patient und ich taten es dennoch. Und es kam auf uns zu, wie es kommen musste. Irgendein Idiot hat den Fahrstuhl angefordert und ein infernalischer Lärm brach über uns herein. Der Aufzug beschleunigte auf ca. 100m pro Sekunde. Aus dem Lautsprecher kam die Aufforderung, den Lift unverzüglich an der nächstmöglichen Station zu verlassen, immer wieder untermauert von einer scheppernden Riesenklingelglocke.

Mein persönlicher Aufzug näherte sich langsam und nun war auch das gewohnte Getöse hörbar, es störte mich jedoch kein Bisschen! Er hielt auf meiner Etage, öffnete seinen Schlund, spieh ein paar fluchende Taxifahrer aus und schwuuupps, war ich oben auf Wolke 7. Nein, nicht Wolke 7, sondern Station 9(c).

Ich bezog Position zwischen einem frisch operierten Türken (3 Stents) und einem gewissen Herrn Lübeck. Während ich mit Levent, dem Türken, Brüderschaft trank beobachteten wir Herrn Lübeck dabei, wie er nach einer vermissten Socke Ausschau hielt. Er tat laut seinen Unmut kund, er würde sie schon so lange entbehren. Seine Füße hätten ihn von Ostpreußen bis nach Schleswig-Holstein getragen. Immer hätte er dabei aber Socken angehabt!

Das Frühstück sollte gleich serviert werden, aber ich winkte ab. Ich hatte zunächst keinen Appetit und keinen Plan wie es weiter geht und dämmerte vorsichtig ein.

Regelmäßig erschreckt wurde ich von Levent, dem Kraken. Er war so heftig verkabelt, wie einst Apollo 11 vor dem Start zu Mond. Seine Pumpe war zwar runderneuert, zickte aber noch etwas herum. Zu erkennen am Bimmeln des EKG (Kammerflimmern oder so), Levents Schweiß auf der Stirn und simultanem Stöhnen.

Auch Meister Lübeck blieb nicht unbemerkt.

To be continued………Zarte Gemüter bitte ich, Teil (3) dieses Epos nicht zu lesen. Bitte, echt, tut euch das nicht an, wenn ihr nicht wirklich gut drauf seid. Das auch auf keinen Fall vor dem Frühstück, Mittag,usw.

Alles hat ein Ende nur die Nachtschicht hat 2 (1)

Heute haben wir es mit einer freitäglichen Dunkeldiensteinheit zu tun. Pflichtgemäß sattelte ich meine Pferdchen um 20:00.

Zuerst hieß es, einen Fahrgast vom Bahnhof Stubben nach Bokel zu kutschieren. Bahrfahrt, Endpreis 5,10. Ich gab dem Fahrgast 10 Cent Trinkgeld, worauf Der dann gelobte, es mir nächstens mit einem Euro heimzuzahlen.

Der nächste Ausflug für mich von Lübberstedt nach Hagen in Funktion eines Sammeltaxis. Kostete die Fahrgästin € 3,00 statt der angezeigten 24,20. Die Differenz wird subventioniert. Trinkgeld gibt es beim AST (Anruf-Sammel-Taxi) eher selten. Es sind aber einige Stammmitfahrer dabei, die bei jeder Tour 1 EURO spenden.

Gerade frei geht es hinüber zum Griechen. Es ist noch Früh aber der Ouzo scheint mal wieder von bester Abstammung gewesen zu sein. Sie lassen Ihren A6 stehen und fühlen sich bei mir gut aufgehoben. In Hoope angekommen sage ich 19 und er antwortet 25. Ich rufe “ Danke!“, er zurück „Dafür Nicht!“

Ich drücke gerade wieder „Frei“ auf meinem PDA. „Düdd,Düdd,Düdd!“, meldet es sich sogleich mit einem neuen Auftrag. Bahnhof Lunestedt nach Hollen. Auch AST. Pünktlich erreichten wieder den Lunebogen, erblickten links die Dreieinigkeit, brausten An Den Bauern vorbei Am Felde und erfuhren kurz  hinter der Martensreihe Sühne. „Danke das es das Sammeltaxi gibt“ erfahre ich von Frau Fahrgästin und erwidere “ Danke führ`s mitfahren!“

Jetzt auf nach Wittstedt, wieder als AST. Es geht über 2 Linien nach Rechtebe. 4 Teenager bitten mich, ein Auge auf sie zu werfen, damit sie keinen Quatsch machen. Ich ließ mir die Tasche mit Saufalien aushändigen und sicherte sie im Kofferraum vor verschütten. Am Deich angekommen möchte ich von Jedem 4€. HerrFahrgastVornRechts bezahlt alles mit nem Zwanziger und als ich ihm dann auch noch den Beutel Sprit aushändige gluckst er vor Freude „Stibimmmmmmt so!“ Ich befürchtete schon die Gesellschaft später wieder abholen zu sollen, aber auf Nachfrage klärten sie mich auf, sie würden hier übernachten.

Es wird langsam Zeit für die Disco. Heute hat hier bei uns nur die Kasba geöffnet. Da meldet sich mein FunkfahrauftragvermittlungsundGPSDatenübersendedingens mit Arbeit. Von Stotel zur Kasba war dann auch gewünscht. „Mach 25!“, waren seine letzten Worte, bevor sich HerrDiscofahrgast ins Getümmel stürzte.

Nun wieder gen Norden. Haltestelle Carsten-Börger-Straße. HerrStammASTFahrgast fährt mit mir nach Eidewarden. Er ist immer fröhlich, obwohl er viel und lange arbeitet. Er muntert mich dadurch immer auf. Kann ich gerade gebrauchen. Es ist 00:24 und noch nicht mal die Hälfte meines Solls erfüllt.

Jeweils von Bexhövede und Lunestedt flog ich noch einmal zur Kasba. Draußen davor auf dem Parkplatz teilt sich das Publikum immer in 2 Gruppen. Zu der ersten Gruppe (ca. 55%) gehören die Reingeher. Die restlichen 45% bilden die Draußenbleiber. Wer Draußen bleibt, entscheidet Jeder selbst, nicht etwa die Türsteher. Die Türsteher hätten gern alle Drinnen. Die Draußenbleiber setzten sich aus der Gruppe der Schnorrer, der unter 12-Jährigen und Non-Konformisten zusammen. Die Schnorrer kommen grundsätzlich zu Fuß und betteln bei den Reingehern um den mitgebrachten Alkohol. Die U12er möchten gern schon mal schauen, was sie alles dürfen, wenn sie mal Groß sind. Sie versuchen gar nicht reinzugehen. Die NK`s finden den Laden, Musik und Leute Scheiße. Sie sitzen immer auf den Planken, welche die Parkplatzreihen trennen. Wenn sich irgendwo eine Klopperei ankündigt, heben sie von ihren Stangen ab, als seien sie eine Horde Krähen. Sie schwirren so lange umher, bis sich endlich ein Paar „Opfer“ auf dem Boden ringend wieder findet. Ihren Alkohol beziehen sie aus einem eigens dafür angelegten Versteck in einem Holzschober hinter dem Musikpalast.

Es geht auf 3 Uhr zu und ich hab schon einige Fahrgäste zurück nach Lunestedt und Loxstedt gefahren. Um 3:29 soll ich nach Bremerhaven. Haltestelle Wulsdorf-Mitte. Sammeltaxi nach Stotel.

Schlag 4:00 stehe ich wieder an der Kasba und schnacke ein wenig mit Kollege $RetterDerWelt . In meiner Brust klemmt irgendwas. Komisches Gefühl.

Ich fahre Leute nach Nesse. Was zum Teufel ärgert mich mein Brustkorb jetzt.

Wieder an der Kasba. Ich entscheide mich, den Druck auf meine Lunge oder so, nicht zu spüren. Ich kann das aushalten im Moment. Ich lade um 5:30 Fahrgäste in Beverstedt aus.

Ich halte an einem Platz, wo man mich nicht sehen kann. Ich massiere, klopfe, hüpfe, springe, laufe. Da stimmt was nicht!

Ich google: „herzinfarkt?“

 

To be continued……..muß jetzt aufhören zu schreiben, ist gleich Visite…..

Kelle

Hatte an der Kasba ein paar Teenies eingeladen und die Route sollte über Hohewurth-Citylimit weiter nach Downtown-Loxstedt führen. Wir bretzelten also die B71 Richtung Norden entlang. Es war ziemlich nebelig und das Gaspedal wurde nur sanft massiert. Ich bremste gerade schon mal an, die Abfahrt Hohewurth könnte jeden Augenblick in Sichtweite (unter 50m ) erscheinen.

Da ist sie auch schon, ich setze gerade noch den Blinker, da sehe ich hinter der Abfahrt, vermutlich in Höhe der dortigen Bushaltestelle, die bewegten Umrisse einer gelben Schutzweste mit Reflektionsstreifen drauf. Echt schlecht zu erkennen war dann auch noch eine klitzekleine rote Funzel, welche sich durch panische Richtungswechsel in den Vordergrund zu drängen bemüht war. Offensichtlich war eine Streife der Polizei dabei, mitten in der schönsten Waschküche etwas zu Angeln.

Ich zögerte nach rechts zu steuern, bog dann aber im letzten Moment ab, dachte noch, das die mich nicht meinen können, lag die Anhaltestelle doch gar nicht auf meiner geplanten Strecke.

Kurz vor dem Ortsschild Loxstedt erscheint im Rückspiegel die übliche Blaulichtorgel, welche Ordnungshüter bei dringlichen Fällen einschalten, um schneller fortzukommen. Kurz danach waren sie schon neben und schräg vor mir um sich dann mit zusätzlich aktivierten Martinshorn und winken zu erreichen, das ich anhalte.

So standen wir dann nebeneinander herum und betätigten die uns zugewandten Fensterheber, um ggf. gewünschte Kommunikation zu erleichtern.

Sie gucken.

Ich gucke.

Meine Fahrgäste gucken.

Die Polizisten gucken sich an.

“ Fahren sie weiter, HerrTaxifahrer. Wir dachten, es wolle sich Jemand der Kontrolle entziehen und aus der Entfernung konnten wir das Taxischild nicht sehen. Und ausserdem sollten sie das nächste Mal auf unser Haltezeichen reagieren!“

Nee, is klar, die sehen mich nicht, aber ich muss das können. Ich wollte keinen Stress mit der Behörde und hab mich höflich entschuldigt. Konnte mir aber nicht verkneifen darauf hinzuweisen, das die manuell gesteuerte Anhaltesignalgebevorrichtung unbedingt eine größere Lampe oder Batterie bräuchte.