Loss of memory!

Montags fährt Herr Springer immer zur Bastelpädagogik nach Bremerhaven. Die Zentrale gab mir auf, die Strecke auswendig zu lernen, S. würde immer Straßen verwechseln und könne nicht helfen.

Abgeholt, hingefahren, Stunde gewartet, wieder zurück gefahren. Zwischendurch Smaltalk abgehalten, ohne Befund…….

Nächster Termin. Ich kenne mich nun aus. Springer steigt ein und zückt einen Block aus seiner Mappe, liest darin und fragt:

„Wie ist ihr Name?“

„Andreas haben mich meine Eltern immer genannt!“

„Aah, hier sind sie ja. Ich muß immer nachsehen, was wir geredet haben, mein Kurzzeitgedächtnis ist bei einer Operation verschwunden.“

Das hat mich jetzt natürlich interessiert. Bei meinen Omis und Opis aus der Pflege liegt es am Alter, das die Erinnerungen langsam verschwinden oder durcheinander gewirbelt werden. Springer war ansonsten sehr redegewandt und machte einen schlauen Eindruck.

Während dieser Tour erzählte er mir, was vorgefallen war. Eines Tages wachte er in seinem Haus auf und wusste nicht mehr wer er ist und auch die Frau in seinem Bett war für ihn eine Unbekannte! Im Laufe des Tages erinnerte er sich immer wieder. Nachdem der Effekt immer häufiger auftrat, konsultierte er die Ärzte und sie diagnostizierten einen Gehirntumor.

Nach der Operation hatte es Monate gedauert, bis er erkannte das es sein Haus ist in dem er wohnt und die Frau an seiner Seite mit ihm verheiratet ist.

Seinen Beruf mußte er aufgeben, denn er konnte einfach nur unheimlich langsam etwas Neues lernen, da sein Gedächtnis sofort wieder alles vergaß. Er war Systemadministrator. Er ist bei Windows 3.1 stehen geblieben.

Und in der Bastelstunde hat er eine einfache Wanduhr gezimmert und sogar die Uhrzeiten richtig angebracht. Er zeigte mir stolz das Ergebnis.

Zum wiederholten Mal dachte ich, wie gut es mir doch geht. Das Schicksal hat wirklich die vielfältigsten Hürden für uns Menschen parat. Ich möchte echt nicht wissen, was es für mich noch so Alles in petto hat.

Die Gier…

Am vergangenen Freitag war gut was zu tun. Kasba und Pam hatten geöffnet und eine Firmenfeier sorgten für leichtes Geld in dieser Nacht.

Samstag verlief es sehr schleppend. Vor Mitternacht so wie nichts in der Kasse. Leider ist mir nie egal, wie viel Umsatz ich habe, deshalb versuche ich in solchen Nächten wenigstens gegen Morgen zu zuschlagen. Klappte dann auch soweit. Hatte mir eigentlich geschworen, nicht wie $besterfahrerderwelt zu enden und anzufangen, unter den Tannen vor dem Pam Pam nach Fahrgästen zu suchen und sie wie einst Kollege Günter ins Taxi zu schleifen, um ja nur die meiste Kohle eingefahren zu haben.

Sag niemals Nie, äußerte schon James Bond. Ich bewegte mich also in bester Gesellschaft, als ich 4 Jungens Richtung Bremerhaven einlud, ohne mich um einen Abschlag in Form des zu erwartenden Fahrpreises zu kümmern.

€ 60,00 hatte ich kalkuliert, vom Pam bis Ortseingang Surheide.

Genau diese Summe fehlte noch, um meinen Schnitt zu erreichen!

temp

Das Unglück nahm seinen Lauf, als am vereinbarten Ziel nur Einer ausstieg und mir fröhlich € 30,00 überreichte, nicht ohne dies seinen Kumpanen durch mächtiges wedeln kund zu tun.

Den Rest würden sich die 3 Verbliebenen teilen, es ginge nach Mitte, in die „Alte Bürger“. Da dachte ich erst, die gehen noch weiter zechen. In der Bürger angekommen stiegen nur 2 Mitfahrer aus. Ich begehrte nach Knete!

„Wie sieht es aus mit eurem Anteil?“

“ Wieso, den haben sie doch schon bekommen. Wir hatten es Dem gegeben, der zuerst ausgestiegen ist!“

Aha!

Erste Verspannungen sorgten für Ausschüttung von Stresshormonen. Und das so früh am Morgen und kurz vor Feierabend. Ich ersuchte sie, alle 3 zu sammeln und mich zu bezahlen. Es waren noch € 35,00 offen!

Der letzte Typ auf der Rückbank erwachte und stimmte sogleich ein, er hätte kein Geld mehr, das hätte er ja wohl auch zu Beginn gesagt! Ah, so, ich nehme also alle Gratis mit?!

Lange Rede, kurzer Sinn. Es gab kein Bares mehr! Zum ersten Mal in meiner Laufbahn kassierte ich die Ausweise ein. Ist zwar nicht ganz Rechtskonform, aber die Handys wollten sie nur gegen Gewalt hergeben. Ein Anruf bei der 110 scheiterte, weil mein Iphone einfach keine Verbindung wollte.

So bin ich dann gefrustet um 6:30 endlich gen Zentrale gefahren. Bin gespannt, ob das Geld noch kommt. Es wird eine Rechnung geschickt.

Nun noch ein Gruß an Alle, die  keine Kröten mehr für das Taxi in Reserve haben:

„Ich werde euch im Auge behalten! Und ich gelobe mich wieder besser um die Vorauszahlung zu kümmern, Ihr ………………………………….!

Eine lückenlose Berichterstattung…

wird es Heute wieder nicht geben.

Gestern, kurz nach der Tagesschau, ereilte mich die Kunde, ein Mensch würde gern wieder in seine Milieu am Rande Bremens verbracht werden. Er verweile in der Asia-Sentosa Maststation in Hagen-Börsten und die Fütterungszeit für ihn wäre abgelaufen. Des Weiteren wäre er schon leicht ermattet und kaum in der Verfassung, seinen Drahtesel der StVO konform zu führen.

Ein Spezialauftrag, wie es einem HerrnTaxifahrer  geziehmt. Gut und Gerne könnten   knapp € 50,00 Umsatz erzielt werden, incl. freiwilliger Sonderzahlungen des Fahrgastes. Gerade hatte ich meinen roten Bomber geparkt und wollte die heiligen Hallen der Wok-Künstler betreten, da schubste begleitete ein Mandeläugiger meinen Spezi schon durch die Tür hinaus. Sein Anblick erinnerte ein wenig an „Popeye, den Seemann“, allerdings gut 40 cm unter Gardemaß. Von seinem Kopf konnte ich nur die Nasenspitze und das vorgeschobene Kinn ausmachen. Mit seinen dunklen Augenhöhlen hätte ihn Jeder außer mir für den Nachfolger Rumpelstilzchens gehalten.

Nach der Begrüßung und Identifikation als Geschäftspartner öffnete ich das Heck, ließ die Rampe herunter und klappte die hinterste Rückbank hoch. So war genug Platz für seinen Stahlrahmen mit Minimal-Ausstattung. Weder Lichter noch Schutzbleche waren an dem rostigenTeil angebaut. Gerade ein Lenker und eine Kette, die aber auch schon mächtig lose herunterbaumelte zierten „der Gerät“.

Nach Bremen-Lesum sollte es gehen, schon vor dem Realkauf rechts rein, teilte mir Popeyechen mit und wir fuhren vom Hof links die alte B6 Richtung Ihlpohl. Es war die kürzeste mögliche Verbindung nach Bremen, meinen Erlöß kalkulierte ich nun auf € 40,00, ob des Erscheinungsbildes des Geschöpfes neben mir rechnete ich nicht mehr mit Trinkgeld sondern bekam langsam Zweifel, ob ich überhaupt mit einer Gegenleistung für meine Arbeit rechnen konnte. Um anzutesten, ob P. eine Vorstellung hat, was ich ihm abziehen werde, nannte ich die kalkulierte Summe und er registrierte das mit:

„Jau-jau, dat klärn wir ma tu Huus!“

Bei Leuten die erst zu Hause die Bezahlung organisieren wollen, geht bei mir der Vorkasse-Modus an. War jetzt natürlich schon zu spät, hatten schon 1/4 der Strecke hinter uns, als ich in Hoope auf das Gelände Tankstelle lenkte und anhielt. Aber ich wollte den Totalverlust vermeiden und sehen, wie Zahlungskräftig mein Kunde war. Auf den ersten Eindruck hatte ich alles richtig gemacht. Er fand seine Geldbörse nicht und stocherte zum wiederholten Mal abwechseln durch alle seiner Taschen.

„Tja P. dann ist hier die Fahrt zu Ende!“, wollte ich gerade wie ein Oberlehrer losposaunen, als er seine Bommelmütze absetzte und aus der Krempe ein ordentliches Bündel grüner Scheine hervorzauberte.

„Hab ich doch jesacht, klärn wa to huus!“

So eine Scheiße, wie peinlich ist das denn wieder. Aber P. bot alle Stereotype auf, die ihn als mittellosen Schnorrer auszeichneten.

Am Ziel zeigte das Taxameter € 40,60 und er sagte: „Hier, mach ma 40!“

Ich nahm einen Hunderter aus dem mir wie ein Fächer aufgehaltenen Bündel und gab 60,00 zurück. Das war das erste Mal, das ich einem Fahrgast ohne zu Murren „Trinkgeld“ gegeben habe!

Und wegen der Lücken in der Berichterstattung. Oben und unten je 3-4 Zahnstümpfe waren ihm noch geblieben.

Unter Verdacht

Am Freitag war richtig schön was los, die Aufträge kamen schon früh. Unter anderen war gegen 22:00 auch eine Gruppe junger Männer von Stotel zum Kühlhouse zu bringen. Der Club ist im Fischereihafen in Bremerhaven angesiedelt. Gegen 2:30 am Samstag Morgen kam dann der Anruf, bitte wieder abgeholt und zur Kasba chauffiert zu werden.

Ich kam pünktlich dort an und die Jungs wollten draußen am Bürgersteig warten. Das Lokal erschien auf der rechten Seite und ich ließ meinen Bus langsam ausrollen, während ich nach einem günstigen Platz für das Einsteigen suchte. Mitte vor dem Eingang warteten 2 Kollegen aus Bremerhaven auf Kundschaft. Ich fuhr vorüber und bemerkte,das meine Kunden mein knallrotes Gummiboot   mich erkannt hatten und folgten mir, damit ich bequem einlochen einparken konnte.

Als ich gerade zum Öffnen der Schiebetür aussteigen wollte überholte mich der Bremerhavener Kollege mit seinem Touran und setzte sich von links schräg vor meinen roten Panzerwagen und begann umgehend wild herum zu fuchteln und er brüllte bei geöffnetem Seitenfenster herüber, ich solle mich verpissen uvm.

Bremerhaven liegt nicht in unserem Pflichtfahrgebiet und deshalb dürfen wir dort eigentlich keine Leute einladen. Es gibt aber für die Kunden die freie Wahl des Taxis, unabhängig von den jeweiligen Fahrgebieten der Unternehmen. Und so kann sich Jeder, zu jedem Ort in Deutschland sein Lieblingstaxi bestellen um sicher befördert zu werden.

Da hatte wohl wieder einer die „Sendung mit der Maus“ verpasst? An mir blieb es wieder hängen, die Nachschulung durchzuführen.

Meinen Fahrgästen trug ich auf, sich etwas zu gedulden und entnahm mein PDA aus der Halterung, um dem „Kollegen“ meinen Abholauftrag zu zeigen.

Ich zwängte meinen Astralkörper durch die Fahrertür, richtete die Berufskleidung und schritt auf den „gegnerischen“ Fahrer zu. Der hatte es dann doch auf einmal eilig, seine Position am Taxistand zu sichern und setzte Kommentarlos zurück. Meine Truppe hatte sich derweil das Schauspiel angesehen und formierte eine Schildkröte. Furchterregend marschierten sie so auf den Touran zu. Lautstark bekundeten sie mir Solidarität und wollten mich beschützen. Ein Wort und sie hätten getötet.

Mit knapper Not konnte ich die aufgebrachten Stoteler so eben noch bremsen. Mit dem Schlachtruf „Kasba,Kasbaaaa,Kaaassssbaaaaaa!“ hielten sie sich warm.

Endlich hatte der Fahrer sein Fenster geöffnet und erklärte die Lage. Allerdings war er der Meinung, es gehöre zum Guten Ton sein Revier zu verteidigen, deshalb seine Aktion zu Anfang. Genug Zeit war verplempert, zu wertvoll, dieser Amöbe die Welt zu erklären.

Endlich konnte die Fahrt zur Höllennacht in die Kasba angetreten werden.

Anmerkungen:

Die Stadt Bremerhaven wird komplett vom Landkreis Cuxhaven, damit von Taxiunternehmern aus diesem Bereich umlagert. Viele Fahrgäste lassen sich von uns nach Bremerhaven bringen, einige auch sehr gern wieder von ihrem Taxifahrer ihres Vertrauens abholen. Und da sind am Abend sehr viele Landkreiswagen in der Hafenstadt unterwegs und werden von den Kollegen dort als Fremdkörper angesehen.

Leider ist es in Bremerhaven genau so, wie in anderen großen Städten. Es gibt zu viele Taxikonzessionen. Die Unternehmer schicken ihre Wagen wenn möglich 24h auf die Straße, damit sich ja keiner einen größeren Anteil an der Beute sichern kann. Und das kostet die Blutsauger keinen Cent extra, denn ihre Sklaven arbeiten nicht für einen Stundenlohn, sondern für einen Anteil an den Einnahmen. Die Auftragslage erlaubte das auch noch vor einigen Jahren. Jedoch hat sich das Konsumverhalten der Einwohner geändert und es werden wesentlich weniger Taxis benötigt.

Und so kommt es, das die Kollegen in Bremerhaven sich sie Reifen platt stehen und in immer mehr zu leistenden Stunden einen immer kleiner werdenden Lohn einfahren. Der Frust der dann entsteht, entlädt sich leider oft auf der Straße, bei solchen wie oben beschriebenen Auswüchsen.

 

Normalität

Die umgestürzten Bäume sind beseitigt und ofengerecht zerteilt hinter der Garage gestapelt. Am Bahnübergang schaltet sich alle 4 Minuten das Rotlicht ein um Warenlieferungen nach Übersee anzukündigen. Die Bahn verspätet sich regelmäßig um 5-10 Minuten und die Fahrgäste bestellen ihr Sammeltaxi für Mitternacht auf den letzten Drücker.

Hier auf dem Land stehen die Taxis ja nicht an jeder Straßenecke, das würde sich  nicht lohnen. Sie sind in Bereitschaft an einem Warteraum in unseren Kerngemeinden, oder unterwegs. Und ab 22:00 sind bei uns nur noch 2 Wagen aktiv, das ist schon Jahre so. Und wegen der langen Anfahrten dauert es ein wenig zwischen Bestellung und Abholung. Das teilen wir unseren Kunden immer mit und bitten auch gleichzeitig pünktlich am Abholpunkt zu sein, damit sich Anschlußfahrten nicht verzögern.

Ab 22:00 bin ich meine eigene Zentrale und verteile die Aufträge auf einen Kollegen und mich. Und an Tagen wie dem gestrigen ist die Kooperation enorm wichtig. Außer den telefonischen Bestellungen erhalten wir auch noch Sammeltaxi-Aufträge. Diese sind schwieriger zu planen, da die Abfahrtszeiten immer feststehen und nicht variert werden dürfen und wir nicht unmittelbar mit dem künftigen Fahrgast kommunizieren können. Die Bestellungen werden Zentral in Bremerhaven erfaßt und an die Taxiunternehmer weitergeleitet. Das ist so vorgeschrieben, weil z.B. Bremerhavenbus die Hoheit über den ÖPNV hat, dazu gehören auch die Anruf-Sammeltaxis. Ist auch eine Art Kontrollinstanz, damit sich die Taxiunternehmer nicht selbst irgendwelche Fahrten erfinden.

Zwischen die  AST-Fahrten pressen wir dann die anderen Touren. Und wehe, der Grieche hat den Ouzo zu spät hingestellt und die Fahrgäste sind noch  nicht fertig! Sofort nimmt das Unheil seinen Lauf. Oft müssen Menschen zum Bahnhof, einen Zug erwischen. Die haben immer höchste Priorität. Und wenn dann Einer aus der reihe tanzt, kann ich auch schon mal ein wenig ruppig werden und wenn das nicht hilft, wird kommentarlos die nächste geplante Station angefahren.

Und manchmal muß man auch wieder Ausnahmen machen, wenn es um den Service und die Zufrieden- oder Sicherheit der Fahrgäste geht.

Nun war es vergangene Nacht so, das ich um 00:37 vom Bahnhof Lübberstedt Fahrgäste nach Westen transportieren sollte. Nichts schlimmes. Aber gleichzeitig hatte ich auch noch um 00:42 in Stubben eine Familie mit Baby nach Osten zu bringen.

Glücklicherweise begab es sich, das die Stubbener sich vorher erkundigten, ob denn das AST auch wirklich um 00:42 da wäre. Ich musste mitteilen, das ich erst gegen 1:15 in Stubben sein könnte, wegen der parallelen Aufträge. Um ganz sicher zu sein, das alle im Trockenen nach Hause kommen, schlug ich ihnen vor, auch in Lübberstedt auszusteigen und dann die Tour nach Westen mit zu machen, um danach Richtung Beverstedt zu fahren. So braucht insbesondere das Baby nicht frieren und im Regen und Wind rumstehen. Am Preis würde sich nichts ändern, ich hätte die Leerfahrt sowieso gehabt.

Und so trafen wir uns alle in Lübberstedt und ich konnte dann meine letzte Tour für Heute  mit zufriedenen Fahrgästen und Stressfrei zu Ende bringen.


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Mach mir mal nen Knutschfleck

Teenager abholen und nach Hause bringen!

„N`Abend HerrTaxifahrer, schon wieder sie. Kommt mir vor, als wenn sie mich stalken!“

„Arrr, schon wieder entdeckt, ich werde mich zukünftig verkleiden. Und sonst so, schönen Tag gehabt!?“

„Ich bin mir nicht sicher!“

„Kann ich bei der Entscheidung helfen?“

Pause……………………

„HerrTaxifahrer, ich war ja eben bei meiner Freundin und so.“

Pause……………………

„Ja und…..?“

„Wenn ich dann gehe, verabschiede ich mich auch immer bei ihrer Mutter.“

Pauuuuuuuuseeeeee………..

„Weiiiiterrrrrr bitte, muß ich jetzt alles aus der Nase ziehen?“

„Wissen sie, normal machen wir das so wie üblich, mit nem „Küsschen links,Küsschen rechts“ angedeutet auf die Wange.“

P..

„Waaaahaaasssss ist passiert? Wir sind gleich da!“

„Ihre Mutti hat mich auf den Mund geküsst und nicht aufgehört. Und jetzt habe ich Angst das die was von mir will!“

„Tja, junger Mann, das mach mal schön alleine aus. Bin schon gespannt auf die Fortsetzung und träum was schönes, Heute Nacht! Tschühüüüss, bis denne.“

Der (aller)letzte Heuler

Ich nutzte gerade das Pflaster am Taxistand vor dem Pam Pam ab, als ein junger Mann aus dem Tanzschuppen stürmte, vorn rechts den Sitz belegte und mit gesenktem Blick sein Fahrtziel in Osterholz-Scharmbeck nannte.

Da geht bei mir immer die Glocke an. Wer mich nicht anschaut, möchte vermutlich erreichen, das ich mir das Gesicht nicht merken kann, für eine spätere Gegenüberstellung bei der Polizei. Also frage ich höflich , aber direkt:

„Bares dabei, oder müssen wir noch zur Kasse?“

Heeuuuuuuulllll, flennnnnnnnnnn, schniiiiiiieeef, alles Ok, hab genug dabei, schniief,hier!“, er zeigt mir reichlich Scheine in seiner Börse.

„Aah, Ok, nichts für Ungut, wir machen Stichproben!“

Heeuuuuuuulllll, flennnnnnnnnnn, schniiiiiiieeef, ich bin ein abgefucktes Dreckshundpisskackenarschlosch!“

„Öh, was issn vorgefallen, hammse dich verprügelt?“

Heeuuuuuuulllll, flennnnnnnnnnn, schniiiiiiieeef, ein Jahr, eiiiiiiiiin Jahr hab ich um die Frau gekämpft. Eeeeeeiiiiiiiiiiiin scheiß Jahr. Und Heute Abend hat sie endlich ja gesagt. Ich bin soooooooooooooo  ein blödes Schwein, ich Idiot, ich hau gleich was kaputt, ich dreeeeeeehhhhhhhhh durch. Ich bin doch soooooooo bekloppt!“

„Mein Freund, bevor du deine verirrten Gefühle in die falsche Richtung lenkst, hilft es vielleicht, wenn du mir erzählst, was dich gerade so fertig macht?“

Heeuuuuuuulllll, flennnnnnnnnnn, schniiiiiiieeef, wir waren gerade mal 2 Stunden zusammen, ich Looser, da hat sie schon wieder Schluß gemacht. Eiiiiiiin Jaaaaaaaaaahr habe ich gefightet wie ein Blöder, schnieeef!“

„Oh mein Gott, wie kann sie nur so grausam sein?!“

Heeuuuuuuulllll, flennnnnnnnnnn, schniiiiiiieeef, ihr Ex war vorhin auch dort, und sie hat ihn zurückgegrüßt………..Ich muß zugeben, schnief, ich bin etwas eifersüchtig, heeeuuuuul. Und da hab ich voll zugeschlagen!“

„Naja, und dann? Hat das wieder Gefühle bei ihr geweckt für den anderen Typen?“

Heeuuuuuuulllll, flennnnnnnnnnn, schniiiiiiieeef, neeeiiiiiiiiiinnnn, ich hab IHR eine runtergehauen, ich Penner…….Eeeiiiiiiiiiiiiiin Jaaaahr, schnief.“

Herr F. vom Bahnhof Lübberstedt

Die  57 ist die meistgefahrene AST-Linie im Süden unseres Pflichfahrgebietes und in der Regel (auch davor und danach #kalauer) wegen der Bahnhofsanbindung meist von Stammfahrgästen frequentiert.

So gammele habe ich in Erwartung eines Solchen Position vor dem Ausgang bezogen.

Pünklich Verspätet trifft die Nord-West-Bahn ein und spuckt ein bekanntes vermummtes Gesicht aus. JedErTaxifahrErIn erkennt den alten Herrn schon an seiner Burka Bekleidung. Er scheint etwas Lichtscheu zu sein, den auch im Hochsommer bei 35 Grad Plus favorisiert er Lodenmantel, Hut, Halstuch, dicke Socken und Stiefel. Die Sonnenbrille  (Modell BW-Einfach) verleiht ihm Ähnlichkeit zu Puck (RIP), der Stubenfliege!

"Moin,Moin Herr Fritz, wie geht´s, wie steht´s?"

"Ach,HerrTaxifahrer sagen sie doch bitte Friederich zu mir!"

"Öö, gern, aber woher der Namenswandel?"

"Eigentlich heiße ich Friederich Franziskus Kothe! Aber die Leute
bei Bremerhavenbus schreiben das wirklich immer falsch auf. Da
habe ich mir diese Abkürzung ausgedacht und das klappt jetzt
hervorragend."

Nun, da das Eis gebrochen war, entsponnen sich immer tolle Unterhaltungen mit Friederich. Aber hinter die Gründe für seine Kleiderordnung bin ich immer noch nicht gekommen.