Halsschmerzen,… schon wieder!

Ich brauche wohl dringend neue Polo`s, Hemden und so. Mein Verbindungsteil zwischen Kopf und Körper ist akut angeschwollen.

Bevor ich nach der Augenpflege meine Bettstatt im Stich lasse, schaue ich gern kurz in die Fernsehnachrichten, obwohl ich oft allergisch reagiere. War ja klar, das mir gleich der erste Clip auf den Magen schlug.

Es wurden nacheinander 3 Seniorenpärchen, welche gerade aus einem Flieger entschlüpften befragt, wie sie es fanden, aus Ägypten heraus gejagt zu werden.

Am liebsten hätte ich alle 6 gegen die Wand geklatscht. Von Sauerei war die Rede, alles gar nicht so schlimm , bei uns hat noch keiner geschossen und wir haben nichts von einer Bombe gemerkt, waren die Aussagen der Piefkes. Und nun würden sie hier von Schmuddelwetter empfangen!

Na dann Frage ich mich doch, warum seid ihr nicht dort geblieben? Sind die Kellner zu Armee gegangen, der Poolboy in den Schützengraben, das Zimmermädchen ins Sanitätszelt und wurde das Hotel zur Kommandozentrale umfunktioniert?

Leute, erzählt nicht so einen Müll. Wahrscheinlich geht der nächste Weg zum Rechtsanwalt. Der soll dann die Hisbolla oder wer weiss was Wen verklagen, damit ihr mit dem Rückgeld zur Revolution auf die Krim fliegen könnt, oder was?

Macht euren Subbotnik in Afghanistan. Die brauchen Helfer für die Mohnernte. Oder vielleicht eine Kreuzfahrt auf einem Öltanker: „Einmal rund ums Horn von Afrika, mit Piratenentführung und einjähriger Geiselnahme. All Inclusive! Unterkunft, Verpflegung, die Rückführung im Sarg und das Lösegeld zahlt der Staat!“

Auch oft gebucht:“5-Tage durch die schönsten Flüchtlingscamps der Syrer, mit Ausflug nach Hula, wo bei dem gleichnamigen Massaker vor 2 Jahren 108 Menschen umgebracht wurden, darunter zahlreiche Kinder“

Nicht vergessen dürfen wir Thailand. Täglich Mord und Totschlag garantiert, man weiss nur nie genau wo. Spannend. „Achtung, informieren sie sich, welche Farbe der T-Shirt`s gerade aktuell getragen wird!“

Wahrscheinlich sollte ich ein Reisebüro eröffnen. „Last Minute in den Tod, oder wenigstens Tote in der Liveshow aus der Region!“

„Best Buy!“: Eine Woche zum Basketball-Turnier nach Nordkorea. Geführt vom Profi Dennis Rodmann, mit garantiert freiem Blick auf den Diktator und Abstecher ins Gulag.

Ich verstehe durchaus, das Jemand gern in diese Länder reist, weil da ja im Normalfall alles soooooo schööööön ist. Aber eben diesen Normalfall gibt es gerade nicht. Lasst die Leute da ihren Streit zu Ende bringen, bevor ihr da hinfahrt!

Sicher, das kann dann gern mal 20-300 Jahre dauern, aber ihr stört die Menschen dann wenigstens nicht beim Zählen ihrer Opfer!

 

Fehlfahrt die 999zigste

Montag war nicht viel an Vorbestellungen reingekommen. Und so sporadische Bestellungen sind bei uns an Wochentagen die Ausnahme. Sammeltaxi heißt das Zauberwort, was mir an diesen Tagen den Umsatz beschert. Aber auch nur, wenn die Fahrt auch stattfindet.

Umso ärgerlicher war es, als ich eben an diesem Wochenanfang abends um 22:30 bereit stand und sich der Fahrgast nicht auftat. Nach 10 Minuten Wartezeit (Kulanz, kein Anspruch) trug ich die Fehlfahrt ein. Sie wird Morgens an die Zentrale des zuständigen ÖPVN weiter geleitet und ggf. wird dort entschieden, solche Kunden zeitweise für die Benutzung des Sammeltaxi-Betriebes zu sperren. Der Besteller war mir bekannt, ich würde das auch noch einmal kurz ansprechen und nachfragen, warum er nicht einfach abbestellt hat.

Um 23:49 wurde ich wieder gebraucht. Genauso doof wie eine Stunde zuvor guckte ich aus der Wäsche. Der junge Mann, ein Stammfahrgast, lies sich nicht blicken und nach eben ein paar Minuten zog ich ab.

Heute hatte ich wieder das Vergnügen, mit dem Herrn von 23:49. Er war pünktlich erschienen, erwiderte meinen Gruß mit freundlicher Miene, nicht ahnend, das in Kürze ein Inferno über ihm herein brechen würde.

Ich frägte (Absicht, das ä. fand ich an dieser Stelle passend) ihn, wo er sich denn am Montag versteckt hätte, denn hier an dieser Stelle ward er nicht angetroffen worden.

Seinä Mienä (alles Absicht mit den ä`s) verzog sich, es dauerte Stunden bis aus ihm hervorkam, er hätte gar nichts bestellt, am Montäg (DITO)?!

„Barbara Salesch“-mäßig krampfte mein Gesicht, ich hob meine Stimme an, und konfrontierte ihn mit der Aufzeichnung des Gespräches (hab gelogen) und das liesse sich alles beweisen und so.

Da sackte er förmlich in den Ritz zwischen Rücken- und Sitzfläche ein und bedauerte kleinlaut, das er verpennt hätte. Sein Kumpel und er hätten WII gezockt, bis sie keinen Bock mehr gehabt hätten und mangels Gesprächsstoff wären sie ins Koma gefallen und erst viel zu spät wieder erwacht.

Ich belehrte ihn daraufhin, welche Konsequenzen das haben kann und versprach, erst mal keinen Strick daraus zu drehen, wenn er schwor, die kommende Zeit pünktlich vor Ort zu sein.

Ich schräbte (pass auuuf!) erst vor kurzem, das ich nicht nachtragend bin und entließ den Delinquenten mit Bewährungsauflagen!

P.S. Ich habe einfach ab und an Lust, eigene Wäörter zu erfinden. Ich betrachte das als künstlerische Freiheit. Keinesfalls möchte ich die Deutsche Sprache verhunzen. Wenn ich es doch mache, so geschieht es, ohne das ich einen Plan davon besitze. Habe in der Realschule mal eine Test verhauen, weil ich alle ü,ä,ö durch ue,ae,oe ersetzt hatte. Damals habe ich eine schlechte Note bekommen. Und dafür müsst ihr jetzt mein Gekritzel ertragen.

 

Feierabend!?

Ich bin ganz sicher, das alle Taxikunden wissen, wie es um die Arbeitszeiten der Fahrer bestellt ist und das Taxis rund um die Uhr von bestellt werden können. Somit auch von Jemandem gelenkt werden müssen. Das kann aber eigentlich gar nicht funktionieren, weil alle Taxifahrer immer gleich Feierabend haben, ausgehend von den Guten Wünschen der Kunden!

„Auf Wiedersehen, Danke für`s Mitfahren!

„Auch Danke…und einen schönen Feierabend noch!

Wie es richtig ist kann ich auch nicht sagen. Aber es nervt mich schon, denn ich möchte nicht schon zu Dienstbeginn so tun, als sei gleich schon wieder Schluss. Also kläre ich auf und berichtige die Fahrgäste mit dem Hinweis, ich würde die Nacht fahren, immer und mein Zuhause sei noch bis $XY-Uhr das Taxi!

Die so instruierten Fahrgäste werden bei der nächsten Tour anders an die Sache heran gehen:

„Wie lange müssen sie denn noch HerrTaxifahrer?“

Um danach wahlweise mit:

„Oh, das ist aber noch lange, sie tun mir richtig leid!“

oder

„Schönen Feierabend noch!“

fortzufahren.

Toll, denn ich benötige keinesfalls das Mitleid meiner Fahrgäste. Denn, wie schon des öfteren verbreitet, arbeite ich ziemlich gern in diesem Beruf und außerdem erhalte ich monatlich ein erträgliches Schmerzensgeld von meinem Chef überwiesen. Und wenn ich doch so einen bedauernswerten Eindruck hinterlassen haben sollte, so können die Kunden gern eine freiwillige Sonderzahlung in Form von Trinkgeld in kleinen, durchnummerierten Scheinen hinterlassen! Und beim weg sortieren der erklecklichen Devisen werde ich mir dann ganz sicher keinen Kopf machen, wie lange ich dann noch arbeiten muss, sondern wie ich die ganze Kohle verbraten soll.

Und wenn endlich Dienstschluß ist, fahre ich in meine Ruhezone. Und so ich Gute Laune habe, schreibe ich meine Erlebnisse des Tages auf, insofern ich überhaupt genügend Stunden gefahren bin!

„Schönen Feierabend!“

Blindflug

Dieses Thema ist eigentlich vollkommen fehl am Platz zu dieser Jahreszeit, aber mir als Nachtschwärmer bleibt es das ganze Jahr treu:

Die Fahrzeug- und Straßenbeleuchtung sowie Straßenmarkierung!

Normalerweise werden wir Autofahrer im Frühherbst durch die Medien angesprochen, doch vor dem Einsetzten des dunklen Drittel des Jahres die Lämpchen an unseren Fahrzeugen zu kontrollieren und ggf. Instand setzten zu lassen.

Doch anscheinend ließt Niemand die Zeitung oder schaut noch die Tagesschau. Die ADAC-Zeitung werfen ja alle nur noch weg, weil nur Blödsinn drin steht, oder Gefälligkeitstipps zum Wohle der Lampenhersteller! Und mir begegnen nächtlich Blechkisten mit Tarnbeleuchtung, als sei immer noch Krieg!

So überlässt der wohlgefällige Motorist es den anderen Verkehrsteilnehmern, ihn per Hupe, Gestik oder -falls funktionstüchtig- mit dem Fernlicht, auf Dysfunktionen der Fahrzeuglichter aufmerksam zu machen.

Die Karossen der gehobenen Klassen schreien es schon selbst heraus, das sie einen Wechsel irgendwelcher kaputten Teile erwarten. Das ist aber noch lange kein Anlass, dieses auch umgehend in die Tat um zu setzen. Ist doch häufig schon für das Austauschen einer Blinkleuchte ein mehrwöchiger Kursus zu besuchen und Spezialwerkzeug erforderlich. So wird dann bis zum nächsten TÜV prokrastiniert und erst dann der Zauberer aus der Werkstatt konsultiert.

Dank der immer häufiger anzutreffenden Leuchtdioden reduziert sich wenigstens der Ausfall der Rückleuchten um ein Vielfaches. Allerdings habe bei diesem Komplex auch etwas zu mosern. Die roten Lampen sind oftmals so heftig überdimensioniert, das sie auf die hinterher Fahrenden of schon einen blendenden Eindruck machen. So klopfte es bei einem Aufenthalt an der Bahnschranke an meine Scheibe. Die Dame hinter mir war extra zu mir gekommen, um mitzuteilen, das meine Bremslichter kaputt seien. Sie würden nämlich blenden! Und damit hat sie vollkommen Recht. Die Hersteller ändern nichts, denn die Lux-Zahl ist in der gesetzlichen Norm und wenn die das dunkler einstellen, halten die Dioden zu lange!

Kommen wir zu den Fahrtrichtungsanzeigern. Auch wenn diese von den Asphaltpiloten nur spärlich eingesetzt werden, sollten sie im Falle eines Falles wenigstens erkennbar seien. In letzter Zeit scheint es zur Unsitte zu werden, die Blinker zu verstecken, so das sie nur aus einem optimalen Winkel betrachtet werden können. Ganz besonderes an der Vorderseite der Fahrzeuge tritt dieser Mangel auf. So stehe ich oft in einer Seitenstraße, bereit zum abbiegen und lasse der Querverkehr passieren, warte eine Lücke ab, die paßt. So macht man das  nun mal. So die Räder in den Radkasten stehend beobachte ich eine Oberklasse von Links heran kommend. Und ohne irgendwelche Ankündigung biegt sie vor mir ab. Erst im Vorbeifahren kann ich erkennen, das der Fahrer seine Richtungswechsel angezeigt hat. So vergehen Stunden um Stunden, bis ich letztendlich meine Fahrt fortsetzen kann.

Ein weiteres Ärgernis sind die Frontscheinwerfer im Allgemeinen. Zuerst das Abblend- und Fernlicht. Es gibt eine Vielfalt an Einstellungen für diese Leuchtmittel, aber nur eine korrekte. Es ist unbedingt erforderlich, nach einem Ersatz, die Ausleuchtung zu überprüfen und bei Zweifeln in einer Werkstatt einstellen zu lassen. Die Hälfte aller Scheinwerfer wurde laut ADAC-Erhebungen vom letzten Frühjahr beanstandet. Als Begründung wurden die falsche Bedienung des Einstellrädchens im inneren des Wagens bei Belastungsänderung, falsch Grundeinstellung, sowie mangelnde Qualität der leuchtmittel angeführt. Bitte bis zur endgültigen Klärung alle ADAC-Berichte mit eingeschaltetem Hirn durchlesen!

Nun kommen wir zu den freiwillig einschaltbaren Funzeln wie Nebelscheinwerfer und -Schlußleuchte. Die Nebelscheinwerfer sollen nur bei schlechter Sicht aktiviert werden. Nicht um den HerrTaxifahrer und andere zum Wegschauen und in den Graben fahren zu nötigen. Extrem sauer bin ich deshalb und blende diese Typen dann immer nicht ganz regelkonform mit meinem Xenon-Dampfleuchten! Leider eine Macke von mir, sorry ,oder auch nicht. Dafür kassiere ich keine 30,00 Strafe von denen, wie es z.B. die Polizei neulich mit einem Kollegen gemacht hat. Ausnahmsweise nehme ich da den TaxiMannFrau auch nicht in Schutz! Es ist wahnsinnig anstrengend, die ganze Nacht gegen einen „Chinesische Mauer“ aus gleißendem Licht anzufahren!

Die Schlußleuchte soll bei Sicht unter 50m leuchten. Und zwar nach hinten und nicht nach vorn. Sobald ihr wieder freie Sicht habt, bitte ausmachen!

Einen Herzlichen Glückwunsch möchte ich auch noch den Damen und Herren aussprechen, welche die Straßenbeleuchtung im Dorf Uthlede verantwortlich zeichneten. Bis dato gemütlich und anschaulich lag es da und die schon in die Jahre gekommenen Straßenlaternen verteilten ihr warmes, leicht gelbliches Licht.

Weil jetzt alle auf dem ÖKÖ-Trip sind, der auch jeden noch so erdenklichen Schwachsinn rechtfertigt, wurden die Leuchtmittel durch ein schauderhaftes, wie heute leider Standard, auch sehr kaltes Licht ersetzt. Um dem Faß den Boden ganz auszuschlagen, wurden die leicht milchigen Lampenschalen mit  Klarglas versehen. Das Ziel haben sie damit auf jeden Fall erreicht. Man bekommt Kopfschmerzen bei diesem Anblick!

Bitte, bitte, rührt die Lampen in den anderen Ortschaften nicht an!

Zuletzt möchte ich noch ein Beispiel für Straßenmarkierung kaum sichtbare Fahrbahnmarkierung bemeckern. Wenn ich Nachts bei Regen von Bremerhaven-Wulsdorf nach Nesse fahre, unterquere ich die A27. Und da kann mann in viele Richtungen Abbiegen, geradeaus fahren, oder wie manch Schwertransport am Rand halten und warten.

Ich kenne diese Route wie im Schlafe, aber immer an diesem Streckenabschnitt gibt es so viele Ablenkungen und die Markierungen sind dort wegen Verspiegelungen absolut nicht mehr zu sehen. Eine Reise ins Ungewisse steht jedes mal bevor. Sehr oft habe ich schon Ortsfremde rum schleudern sehen, weil sie den Kontakt mit einer Leitplanke durch eine Notbremsung entgehen wollten.

Leute vom Straßendienst:“Schaut euch das bitte unbedingt auch im Dunkeln an!“

Und zu guter letzt möchte ich noch den Fraggle grüßen, der mir bei Neumond, einzig mit rechtem Standlicht in der Stoßstange, mitten im Wald zwischen Bramstedt und Abzweigung Wasserwerk entgegen kam. Nicht nur, das er mit ca. 70 km/h unterwegs war, er fuhr auch noch komplett Ignorant auf der Mitte der Fahrbahn. Ich dachte da kommt mir ein Mofa entgegen und fuhr wie geplant weiter auch meiner Seite. Nur der Taxifahrer-Heilige konnte mich in der letzten Sekunde davor bewahren, in die Karre zu brettern. Mit einen geschickten Schlenker in den Seitenraum mit angedeutetem „Onehundredandeighty“ konnte ich mein Taxilein und mich verschonen!

In diesem Sinne……

„Licht aus,… wommmm! Spot an!“

„Geh mir aus dem Weg!“

Freitag um 19:00 sollte ich am Bahnhof Stubben einen Fahrgast aufnehmen. Auf der „Bremer-Seite“! Dort ist noch Baustelle *hoch 3*, denn die Brücke mitsamt neuen Parkplätzen ist nicht fertig, bzw. noch zum Teil noch gar nicht begonnen.

Also drängeln sich auf einem Areal für 3 Autos schon 6 und ich komme als Nummer 7 dazu. Richtung Bokel fädele ich mich in das Knäuel ein und halte auf dem Bürgersteig. Es war zumindest so viel Platz, das ein Fußgänger mit etwas Achtsamkeit ohne Probleme links oder rechts vom Taxi hätte durchkommen können. So geschah es dann auch.

Nun hoben sich gerade wieder die Schranken und ein Pulk Menschen, angeführt von einem Radfahrer preschte heran.

„Mein Weg ist illegal versperrt, muuuuus Äääärger maachen, muuuus Ärger maaaachen!Meeiiinnnn Weeeg!“

So, oder so ähnlich mochte es sich im Hirn des Pedalritters abgespielt haben, denn er schaltete Umgehend in den Modus „Krawall“ und hämmerte gegen meine Seitenscheibe, schrie aus allen Kanälen wirres Zeug, der Verkehr stoppte.

Ich entschloß mich zur Deeskalation und ignorierte das Schauspiel, indem ich mich den Formalitäten meines neuen Fahrgastes widmete. Noch zeterte Irgendetwas da draussen herum, als ich in meinem Augenwinkel bemerkete, wie sich ein Autofahrer aus der Schlange aufmachte, dem Radler zu erklären wie man Platz macht. Und das geschah ziemlich simpel in der Form, das der Fremde den Drahtesel ergriff, kopfüber einige Meter trug, um um ihn daraufhin mit einem kraftvollen, technisch einwandfreien Schwung -wie bei einem Hammerwerfer- über Nachbars Hecke zu entsorgen.

Wie durch ein Wunder verschwand der Bicyclist, ohne sich bei mir zu verabschieden oder weiter zu reklamieren. Der Stau löste sich in Wohlgefallen auf und unter einem Hupkonzert, wie man es sonst nur von Hochzeitskorsos oder dem Gewinn einer Weltmeisterschaft kennt, zog weiter hinten Jemand ein Zweirad aus dem Dickicht und entschwand in der Dämmerung!

TIPP des Tages:

Auch bei Fahrradfreunden kann eine vorausschauende, defensive Fahrweise die Nerven schonen. Einfach mal kurz schauen, ob außer auf der Geraden das Ziel auch mittels eines klitzekleinen Schlenkers erreicht werden kann. Der so entspannte Radsportler kann dann seinen auf der Arbeit aufgebauten Frust ganz prima in voller Breitseite auf seine Liebsten zu Hause abfeuern, statt ehrenhafte Berufskraftfahrer zu behelligen!

Wenn`s mal wieder etwas länger dauert…

Letzte Nacht war die letzte Bestellung per Sammeltaxi für 3:47 Uhr. Normalerweise habe ich um Eins Feierabend, aber um die Tagschicht nicht zu früh zu verschleißen, übernimmt dann eben die Spätschicht das noch, sofern rechtzeitig vorbestellt.

Leider kamen nach 23:24 keine weiteren Bestellungen rein, der Landkreis hatte wie üblich über Nacht geschlossen. Ich hockte also im Büro und huldigte der App „Quizduell“, indem ich einige Leser und Kollegen gnadenlos niedermetzelte. Dieses Spiel verliert leider seinen Reiz, je länger man es kennt. Viele Standardfragen treten als geballte Ladung auf und man kennt sie. Dann wieder einige Dutzend Rätsel, welche ein Wissen abfragen, das kein Mensch auf der Welt braucht.

Z.B.:“Wann hat Fräulein Bieber das letzte Mal gekotzt?“

Wer will das denn wissen? So haben ich beschlossen, noch diesen Abend etwas zu daddeln, aber dann die App nur noch sporadisch zu benutzen. Vermissen werden ich die Rede-Duelle mit Herrn Ednong, aber zuviele Resourcen gehen verloren. Habe sonst keine Zeit mehr, meinen Blog zu spammen!

Nach der ultimativen Schlacht gegen den o.a. Blogger machte ich mich auf, um die letzte „pendente“ (schweizerisch, gelernt von @taxi_otto) pflichtgemäß auszuführen. Auf die Minute platzierte ich mich an der Haltestelle und beendete noch schnell einen Multiple-Choice-Test zu meinen Gunsten. Mein Fahrgast lies sich nicht blicken. Da ich absolut keinen Bock hatte, meinem Chef zu erklären, ich hätte 4 Stunden für eine Fehlfahrt gebraucht, beendete ich die Schlaumeier-Weichware und startete Tante Gugel, um nach dem Vermissten zu forschen. Schwupps, da erschien zu meinem Fortune nur eine passende Adresse zu dem mir avisierten Namen.

Einmal die Straße runter, vor das Haus. Passendes Klingelschild entdeckt und mit Vollgas den Knopf durchgedrückt, bis das Blut unter meinem Nagel hervor quoll!

Belohnt wurde mein unermüdlicher Einsatz mit dem Anblick einer vollkommen verstörten und hibbeligen Person, beim öffnen der Tür, den Körper nur mit einem „Nichts“ bedeckt!“

Ich versprach dem verpennten Individuum eine Katzenwäsche lang zu warten. Das klappte dann auch und mit 20 Minuten Verspätung pingte dann endlich die Stechuhr.

Wer noch gegen mich quizzen möchte, der kann mich gern bis 1:00 nerven! Such den Spieler „HerrTaxifahrer“.

 

„Guten Morgen Fahrgäste!“

„Guten Morgen HerrTaxifahrer!“

„Augeeeen geerade Auuuuus!,…… rührt euch!“

Heute muss ich etwas polemisch werden, denn gestern habt ihr so richtig in die Scheisse gegriffen.

Nicht nur darin begründet, das ihr wegen der in einer Woche endenden Kohlfahrt-Saison sämtliche Spirituosen an einem Abend inhaliert habt. Nein, ihr habt einfach ab einem Pegel von 0,2 Promille eure gute Kinderstube vergessen und zieht so vollkommen schmerzfrei durch die Lande um den Brot erwerbenden im dienstleistenden Gewerbe so richtig die Freude an den Kunden zu verderben.

Ihr springt laut johlend in den Wagen, verschüttet gleich zu Beginn eine Flasche Weizen und mosert los, weil das Taxameter schon aktiviert ist, es sind doch höchstens 20 Minuten gewesen, die ihr verspätet aus dem Partyraum gekommen seid.

26 km bin ich gefahren, weil ihr ein Taxi bestellt habt und hattet nicht den Arsch in der Hose, es wieder abzubestellen, weil ihr unbedingt in ein Anderes einsteigen musstet, das zufällig vorbei fuhr.

10 Minuten lang habe ich euch erklärt, nachdem ihr eingestiegen wart, das eine Fahrstrecke von 12 km nicht mit nur 3,00 € zu bezahlen ist. Das dieses dämliche Gesetz mit der Beförderungspflicht auch eine angemessene Bezahlung erfordert, fandet ihr echt unfair. Und das Argument, ich würde doch sonst leer in die Richtung fahren und das währe doch Verschwendung, könnt ihr euch für den nächsten Flug nach Mallorca für den Check In aufheben, ihr Hirnis!

Und ich kann auch nichts dafür, wenn sich in deiner „Stammkneipe“ Keiner um dich kümmert. Sicher, du hast deine bestellten Getränke bekommen. Aber dein absolut konfuses Gelabere wollen die sich dort auch nicht reinziehen. Und verdammt noch Mal, es ist mein gutes Recht, dich zu bitten, mir keine superintimen Ekeldetails von deiner Muschi zu erzählen. Deshalb werde ich dich nicht in mein Morgengebet einbeziehen! Ich hoffe, das du deinen Vorsatz, zukünftig lieber vor der Glotze zu sitzen, in die Tat umsetzt!

Und eine ganz besonders riesengroße Kacke ist das, was du in Loxstedt mit mir und meinen Kollegen abgezogen hast. Springst einfach mitten im Ort vor meinen Sprinter. Und ich so *quiiiiieeetttsch* von 80 auf 0. Lustig, wie du es dir dann gleich mit den Füßen auf der Konsole bequem gemacht hast. Das du vor irgend Jemand  Angst hast, in diesem beschaulichen Dorf und ich dich deshalb gratis nach Bremen-Oslebshausen in die Justiz-Vollzugs-Anstalt bringen sollte, war dann doch etwas zu unverschämt. Glücklicherweise kam mein Kollege $DerNuschler mit seiner „Maglite“ zu Hilfe und trieb dich aus meinem roten Taximobil. Das du später noch ein paar Spiegel von Autos abbrechen wolltest und einige Blumenkübel geschreddert hast, werden die freundlichen Beamten von der Polizei aus Schiffdorf noch mit dir erörtern.

Und Einen habe ich noch. Wenn ich mein Eintreffen am Abholhort kund tue, ist es nicht erforderlich, mich zur Sau zu machen und laut durch den Saal zu brüllen, ich wäre der dümmste Taxifahrer der Welt. Und das nur, weil ich 10 Minuten zu früh erschienen war. Dein Alter (hier ca. 67 Jahre) will ich dir dabei zu Gute halten, habe ich doch fast täglich mit verwirrten Senioren zu tun. Diese jedoch stehen wenigstens zu ihrer Krankheit, du Penner!

Sooo, nun hat die Litanei des Zorns ein Ende.
Ich bin nicht Nachtragend, verzeihe Vieles, vergesse aber nie Etwas!

„Fahrgästeeeeee stiiillgestanden! Nach Hinten wegtreten,….Marsch!“